Tierleid verdrängen
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@ freeway, das ging mir ähnlich und ich verstehe - ehrlich gesagt - auch diesen Hype darum auch nicht.
Ich habe 10 Jahre vegetarisch gelebt und zu einer Zeit begonnen (vor 25 Jahren), als dies wirklich noch ne absolute Ausnahme darstellte und nie nur irgendwelche Probleme gehabt.
Klar wurde mal gefragt oder ein Witzchen gerissen. Tangiert mich doch aber so überhaupt nicht, sofern ich davon absolut überzeugt bin, was ich tue. Ich missioniere aber grundsätzlich nicht, sondern (sofern gefragt) erkläre höchstens meinen Standpunkt und ich muss meine Einstellung auch nicht für alle sichtbar demonstrativ auf der Stirn tragen.
Und ja, es gab sogar mal den ein oder anderen, der ins Grübeln kam. Ganz von selbst. Meine Eltern z.B., absolut konservativ, aber da gabs irgendwann dann immer mind. 2 fleischlose Tage in der Woche.
Wenn ich das alles so über die Jahre verfolge, sehe ich eher, dass sich "Andersartige" (was auch immer das bedeuten soll, ich habe mich nie als "anders" empfunden) das Leben selbst schwer machen. Ob durch Missionierungsdrang (das streiten natürlich alle ab), angeblichen Rechtsfertigungsdruck oder sogar vermeintlichen Ausschluss.
Ich habe 10 Jahre vegetarisch gelebt und zu einer Zeit begonnen (vor 25 Jahren), als dies wirklich noch ne absolute Ausnahme darstellte und nie nur irgendwelche Probleme gehabt.
Klar wurde mal gefragt oder ein Witzchen gerissen. Tangiert mich doch aber so überhaupt nicht, sofern ich davon absolut überzeugt bin, was ich tue. Ich missioniere aber grundsätzlich nicht, sondern (sofern gefragt) erkläre höchstens meinen Standpunkt und ich muss meine Einstellung auch nicht für alle sichtbar demonstrativ auf der Stirn tragen.
Und ja, es gab sogar mal den ein oder anderen, der ins Grübeln kam. Ganz von selbst. Meine Eltern z.B., absolut konservativ, aber da gabs irgendwann dann immer mind. 2 fleischlose Tage in der Woche.
Wenn ich das alles so über die Jahre verfolge, sehe ich eher, dass sich "Andersartige" (was auch immer das bedeuten soll, ich habe mich nie als "anders" empfunden) das Leben selbst schwer machen. Ob durch Missionierungsdrang (das streiten natürlich alle ab), angeblichen Rechtsfertigungsdruck oder sogar vermeintlichen Ausschluss.
Wenn du damit beginnst, dich denen aufzuopfern, die du liebst, wirst du damit enden, die zu hassen, denen du dich aufgeopfert hast..... (G.B. Shaw)
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@freeway
Das Problem ist, die meisten wollen nicht diskutieren. Sie wollen nur rechtfertigen und sich selbst bestätigen. Froh kann man sein, wenn sie das Thema mit einem verständnislosen Kopfschütteln vom Tisch fegen. Und anfangs hat man da auch noch ein bisschen mehr Kampfgeist. Aber wenn man mit immer den gleichen Personen, immer die gleichen Diskussionen führt, die immer gleich ablaufen... Dann will man nicht mehr. Einfach weil man weiß, dem anderen gehts nicht um einen Diskurs, sondern nur um Hohn. Und die meisten "Andersdenkenden/Anderslebenden" wollen doch auch nichts, außer einfach ihr Leben nach ihren Vorstellungen zu leben, ohne ständig kritisiert zu werden. Was bleibt? Rückzug. Ein enger kleiner Freundeskreis, keine Bekannten und Verwandten mehr. Die Leute, die neben einem herexistieren ohne jedes mal in einem heiligen Kreuzzug ihre Überzeugungen darlegen zu wollen.
Wenn ihr solche negativen Erfahrungen nicht gemacht habt, kann man euch nur beglückwünschen. Aber hinter den sieben Bergen bei den sieben Zwergen wird man sehr schnell in ein Fass gesteckt und soll gefälligst zurücknehmen, dass die Erde nicht das Zentrum des Universums ist.
@Nico
ja, wenn man sich umdrehen und weggehen kann oder ignorieren ist es toll. Aber zb den ganzen Tag in einem Auto mit so jemanden durch die Gegend zu fahren, oder gar eine Woche auf Montage sich mit so jemanden ein Zimmer zu teilen... Da gibts keinen Ausweg. Diese Mühseeligkeiten passieren doch nicht, wenn man mit seinen Freunden was unternimmt, sondern immer da, wo man gezwungen ist, mit denjenigen einige Zeit zu verbringen. Schule, Arbeit, ...
Und "ja dann trink doch!" oder "iss doch was du willst!" zieht nicht. Es reicht ja nicht dem anderen seine Freiheiten zu lassen. Die lässt du ihm ja ohnehin schon im vorhinein. Ich zb. hab noch keinen Veggie gesehen der gesagt hat: "Willst du dir wirklich das tote Tier bestellen?". Nein. Er bestellt irgendwas vegetarisches/veganes, und wird hinterfragt.
Da wird einem oft vorgeworfen militant zu sein, ohne auch nur ein Wort gesagt zu haben, oder auch nur irgendwie etwas provoziert zu haben. Ähnlich dem "Alle Moslems sind Terroristen"-Gedanken. Kopftuch -> Terror. Salat -> Ökoterror. Auf Grund einiger weniger Individuen nimmt man sofort an, dass der jenige nur auf die Gelegenheit wartet aufs Schnitzel hinzuhauen. Da ensteht eine Erwartungshaltung, dann kommen die ersten Sticheleien, und HEUREKA! Endlich die Bestätigung, er antwortet auf eine Frage und schon ist er ein militanter Missionar. Erwartung erfüllt, Erfahrung gespeichert und der nächste der daherkommt und kein Schnitzel bestellt, wird auf die selbe Art in die Falle gelockt um wieder als Querulant abgestempelt zu werden.
Kann man gleich sagen "alle Hunde beißen!", und dann jeden Hund so lange schlagen und in die Ecke drängen bis er zubeißt. Dann hat man ja Recht gehabt!
Das Problem ist, die meisten wollen nicht diskutieren. Sie wollen nur rechtfertigen und sich selbst bestätigen. Froh kann man sein, wenn sie das Thema mit einem verständnislosen Kopfschütteln vom Tisch fegen. Und anfangs hat man da auch noch ein bisschen mehr Kampfgeist. Aber wenn man mit immer den gleichen Personen, immer die gleichen Diskussionen führt, die immer gleich ablaufen... Dann will man nicht mehr. Einfach weil man weiß, dem anderen gehts nicht um einen Diskurs, sondern nur um Hohn. Und die meisten "Andersdenkenden/Anderslebenden" wollen doch auch nichts, außer einfach ihr Leben nach ihren Vorstellungen zu leben, ohne ständig kritisiert zu werden. Was bleibt? Rückzug. Ein enger kleiner Freundeskreis, keine Bekannten und Verwandten mehr. Die Leute, die neben einem herexistieren ohne jedes mal in einem heiligen Kreuzzug ihre Überzeugungen darlegen zu wollen.
Wenn ihr solche negativen Erfahrungen nicht gemacht habt, kann man euch nur beglückwünschen. Aber hinter den sieben Bergen bei den sieben Zwergen wird man sehr schnell in ein Fass gesteckt und soll gefälligst zurücknehmen, dass die Erde nicht das Zentrum des Universums ist.
@Nico
ja, wenn man sich umdrehen und weggehen kann oder ignorieren ist es toll. Aber zb den ganzen Tag in einem Auto mit so jemanden durch die Gegend zu fahren, oder gar eine Woche auf Montage sich mit so jemanden ein Zimmer zu teilen... Da gibts keinen Ausweg. Diese Mühseeligkeiten passieren doch nicht, wenn man mit seinen Freunden was unternimmt, sondern immer da, wo man gezwungen ist, mit denjenigen einige Zeit zu verbringen. Schule, Arbeit, ...
Und "ja dann trink doch!" oder "iss doch was du willst!" zieht nicht. Es reicht ja nicht dem anderen seine Freiheiten zu lassen. Die lässt du ihm ja ohnehin schon im vorhinein. Ich zb. hab noch keinen Veggie gesehen der gesagt hat: "Willst du dir wirklich das tote Tier bestellen?". Nein. Er bestellt irgendwas vegetarisches/veganes, und wird hinterfragt.
Da wird einem oft vorgeworfen militant zu sein, ohne auch nur ein Wort gesagt zu haben, oder auch nur irgendwie etwas provoziert zu haben. Ähnlich dem "Alle Moslems sind Terroristen"-Gedanken. Kopftuch -> Terror. Salat -> Ökoterror. Auf Grund einiger weniger Individuen nimmt man sofort an, dass der jenige nur auf die Gelegenheit wartet aufs Schnitzel hinzuhauen. Da ensteht eine Erwartungshaltung, dann kommen die ersten Sticheleien, und HEUREKA! Endlich die Bestätigung, er antwortet auf eine Frage und schon ist er ein militanter Missionar. Erwartung erfüllt, Erfahrung gespeichert und der nächste der daherkommt und kein Schnitzel bestellt, wird auf die selbe Art in die Falle gelockt um wieder als Querulant abgestempelt zu werden.
Kann man gleich sagen "alle Hunde beißen!", und dann jeden Hund so lange schlagen und in die Ecke drängen bis er zubeißt. Dann hat man ja Recht gehabt!
Lest das Buch.
@ 1000YardStare, ich will Dir gar nicht Deine Empfindungen absprechen, aber hast Du eine Erklärung dafür, dass es z.B. freeway und mir (und sicher noch vielen Anderen) gar nicht so erging bzw. wir das so nicht empfinden?
Ich glaube nämlich, das ist eher ein "Empfänger-Problem".
Ich muss gar nichts und mich schon gar nicht auf irgendwelche Diskussionen einlassen, sofern ich die nicht will. Ich muss mich auch nicht zurück ziehen oder "anders" fühlen.
Ich bin der Überzeugung, dass ich genau so viele schlechte Erfahrungen hätte machen können, wenn ich gewollt und es zugelassen hätte. Potenzial haben die Menschen da sehr wohl, aber da gibbet eben immer noch zwei Seiten, die die Spielchen mitspielen (wollen).
Selbst ich, als ehemalige Vegetarierin und heute noch oft/meist fleischlos Essende bekomme schon langsam echt einen Krampf bei den ganzen Bekehrungsversuchen und unterschwelligem Gutmensch- und Opferhaltungsgehabe. Und das soll schon was heißen...
Ich glaube nämlich, das ist eher ein "Empfänger-Problem".
Ich muss gar nichts und mich schon gar nicht auf irgendwelche Diskussionen einlassen, sofern ich die nicht will. Ich muss mich auch nicht zurück ziehen oder "anders" fühlen.
Ich bin der Überzeugung, dass ich genau so viele schlechte Erfahrungen hätte machen können, wenn ich gewollt und es zugelassen hätte. Potenzial haben die Menschen da sehr wohl, aber da gibbet eben immer noch zwei Seiten, die die Spielchen mitspielen (wollen).
Selbst ich, als ehemalige Vegetarierin und heute noch oft/meist fleischlos Essende bekomme schon langsam echt einen Krampf bei den ganzen Bekehrungsversuchen und unterschwelligem Gutmensch- und Opferhaltungsgehabe. Und das soll schon was heißen...
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@Else
Wie ich schon geschrieben habe, liegt es sicher auch am Umgang und der Umgebung. In einer ländlichen Region am Bau herrschen vorwiegend Ansichten die vor 100 Jahren schon bedenklich waren. Ich bin mir sicher, in einer grünen Studentenverbindung passiert das nicht. Aber bei einem Heurigen? Auf dem Bau? Da wird teilweise sogar noch das Frauenwahlrecht thematisiert.
Wie gesagt, schön, wenn man eine Umgebung hat, die offen ist. Hier ist das nicht der Fall. Und ja, auch in der Familie ist und war das immer ein Problem, was ja mitunter zu meinem jetzigen Zustand beigetragen hat. Ums klar zu stellen: Ich bin kein Vegetarier. Auch kein Veganer. Ich wars mal aus Überzeugung. Ich möchte ja auch nur den Vorwurf aus dem Weg räumen, dass Veggies ständig ihre Überzeugungen anderen auf die Nase binden. Ich konnte wie gesagt, sowohl als Veggie als auch als Abstinenzler, diese Erfahrungen machen.
Und ich beneide jeden drum, der so aufgewachsen ist, dass nicht ständig alles in Frage gestellt und lächerlich gemacht worden ist. Aber gäbe es keine besch..eidenen Umfelder, wäre dieses Forum obsolet.
Wie ich schon geschrieben habe, liegt es sicher auch am Umgang und der Umgebung. In einer ländlichen Region am Bau herrschen vorwiegend Ansichten die vor 100 Jahren schon bedenklich waren. Ich bin mir sicher, in einer grünen Studentenverbindung passiert das nicht. Aber bei einem Heurigen? Auf dem Bau? Da wird teilweise sogar noch das Frauenwahlrecht thematisiert.
Wie gesagt, schön, wenn man eine Umgebung hat, die offen ist. Hier ist das nicht der Fall. Und ja, auch in der Familie ist und war das immer ein Problem, was ja mitunter zu meinem jetzigen Zustand beigetragen hat. Ums klar zu stellen: Ich bin kein Vegetarier. Auch kein Veganer. Ich wars mal aus Überzeugung. Ich möchte ja auch nur den Vorwurf aus dem Weg räumen, dass Veggies ständig ihre Überzeugungen anderen auf die Nase binden. Ich konnte wie gesagt, sowohl als Veggie als auch als Abstinenzler, diese Erfahrungen machen.
Und ich beneide jeden drum, der so aufgewachsen ist, dass nicht ständig alles in Frage gestellt und lächerlich gemacht worden ist. Aber gäbe es keine besch..eidenen Umfelder, wäre dieses Forum obsolet.
Lest das Buch.
Nein, ich bin überzeugt, das hat wenig mit dem Umfeld zu tun. Ich vermute, da wird das eigene Problem immer gern auf das Außen projeziert.1000YardStare hat geschrieben:.
Wie gesagt, schön, wenn man eine Umgebung hat, die offen ist.
Ich habe überhaupt keine Umgebung gehabt, die "offen" dafür war. Meine Eltern sind Vorkriegsgeneration und extrem konservativ, mein Freundes- und Bekanntenkreis ist / war immer ein Schnitt aus allem, aber sicher keine "grüne Studentenbewegung". Mein Job ist eher extrem traditionell und konservativ; alternative Lebensstile, Tattoos oder Piercings z.B. gehen da auch gar nicht. Und ich hab auch 10 Jahre auf dem Dorf gelebt und der Freundeskreis bestand in großen Teilen aus Landwirten oder Handwerkern. Jo, da ticken die Uhren anders, aber ich doch nicht.
Da kommen dann drei Sprüche mehr und 10 Leute schlagen sich auf die Schenkel. Ja und? Entweder ich witzel mit oder ich lasse mir das am Poppes vorbei gehen. Und da ich da kein geeigneter Empfänger bin, um all das Schlechte zu empfinden oder mich in die Ecke treiben zu lassen, findet da überhaupt keine schlechte Dynamik diesbezüglich statt.
Es ist schlicht die Frage, wie ICH mit bestimmten Dingen, Einstellungen und Situationen umgehe und da ist die Bandbreite sicher groß.
Wenn du damit beginnst, dich denen aufzuopfern, die du liebst, wirst du damit enden, die zu hassen, denen du dich aufgeopfert hast..... (G.B. Shaw)
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@else Dass du kaum negative Erfahrungen gemacht hast freut mich für dich, daraus zu schließen, dass alle Veganer/Vegetarier selbst schuld sind wenn sie ständig angefeindet werden finde ich trotzdem nicht korrekt. Ich kann dir ganz einfach erklären warum mich solche Aussagen so wütend machen: Ich werde damit entweder als Lügner dargestellt oder meine Wahrnehmung wird völlig in Frage gestellt, mir wird also nicht geglaubt was ich erlebt habe.
Achja und lies dir mal die ersten Beiträge durch, ungefragt fingen hier einige Leute an sich für den Konsum von Tierprodukten zu rechtfertigen.
Achja und lies dir mal die ersten Beiträge durch, ungefragt fingen hier einige Leute an sich für den Konsum von Tierprodukten zu rechtfertigen.
WIE wirst du denn als Lügner dargestellt? Und WAS hast du denn erlebt?Benutzername3 hat geschrieben: Ich werde damit entweder als Lügner dargestellt oder meine Wahrnehmung wird völlig in Frage gestellt, mir wird also nicht geglaubt was ich erlebt habe.
Ich denke nicht, dass es um Rechtfertigung ging, sondern was für einen persönlich machbar ist. Das Tierleid dürfte ja inzwischen allen bewußt sein.Achja und lies dir mal die ersten Beiträge durch, ungefragt fingen hier einige Leute an sich für den Konsum von Tierprodukten zu rechtfertigen.
candle
Now I know how the bunny runs!
Und warum ist das DEIN Problem? Lass doch die Leute sich rechtfertigen, wenn sie wollen. Was hat das mit Dir zu tun?Benutzername3 hat geschrieben:
Achja und lies dir mal die ersten Beiträge durch, ungefragt fingen hier einige Leute an sich für den Konsum von Tierprodukten zu rechtfertigen.
Und nein, ich glaube nicht, dass ich nur "Glück" hatte. Ich kenne durchaus auch "Ansätze" von dem, was Du berichtest; ich hab es einfach für mich nicht zugelassen bzw. bin anders damit umgegangen. Mit welchem Sinn sollte ich mich in solche Gedanken-Spiralen begeben, die z.B. Dich hier treiben?
Und das hat überhaupt nichts mit Lügen zu tun. Deine Wahrnehmung ist, wie sie ist. Aber es gibt ja auch die Möglichkeit, Dinge von einer anderen Perspektive aus zu betrachten und wenn man diese z.B. den "Fleischessern" immer gern vermitteln möchte, wäre es doch dann auch mal nicht der schlechteste Weg, sich selbst aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten.
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Also DAS habe ich ganz anders erlebt. Bin am Land aufgewachsen und mit erreichen der Volljährigkeit in die Großstadt gezogen. Meines Erlebens nach reden die Leute in einer "grünen Studentenverbindung" verkopft darüber, warum sie eh kein Fleisch essen, aber hin und wieder doch und was doch nicht alles geändert werden müsste blaaa Theorie Theorie.1000YardStare hat geschrieben:
Wie ich schon geschrieben habe, liegt es sicher auch am Umgang und der Umgebung. In einer ländlichen Region am Bau herrschen vorwiegend Ansichten die vor 100 Jahren schon bedenklich waren. Ich bin mir sicher, in einer grünen Studentenverbindung passiert das nicht. Aber bei einem Heurigen? Auf dem Bau? Da wird teilweise sogar noch das Frauenwahlrecht thematisiert.
(Hab ich so erlebt, war in einer Umweltorganisation!)
Am Land sind die Leute wenigstens ehrlich und stehen dazu, was sie machen. Es gibt diese Riesen Schweinemastfabriken am Waldrand, die mich sehr wütend und traurig machen, wenn ich mit meinem Hund daran vorbeigehe. Fragt man die "Bauern", ist es schwierig, da auch viel Finanzielles mitreinspielt.
Die meisten wollen entweder Geld verdienen und sehen sich gezwungen, es so zu tun ODER sie glauben wirklich, dass "die Schweindln gspürn eh nix. Die san des gwohnt"
Ähm ja. Was wollte ich eigentlich sagen? Verflixtes Thema
Zusatz: Trinke keinen Alkohol, wurde dafür noch nie dumm angemacht kann ich mir gar nicht vorstellen. Was kriegt man dann zu hören?
(Ein "sei nicht so fad" war das höchste und zähle ich nicht.)
Wenn ich dann doch mal an 1/8 Weißwein nippe, werde ich aber als Säufer verar***t. Das nervt dann eher
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Ja gut, dass war ein echt unglückliches Beispiel. Mir ist bewusst dass dort mehr Heuchelei und Doppelmoral betrieben wird als sonst wo.
Ganz ehrlich? Mein Problem ist: keine Ahnung mehr wohin ich noch ausweichen soll. Ich hab die Welt der Beamten und Akademiker gehasst (In einer Beamtenfamilie aufgewachsen), bin in der Volljährigkeit auf den Bau geflüchtet, und habe anfänglich eben diese Offenheit und Ehrlichkeit geschätzt. Der raue Umgangston, kein Blatt vor den Mund nehmen, alles direkt ansprechen, kein hinterfotziges rumgeeiere. Nur: unehrliche Toleranz und ehrliche Intoleranz machen auch keinen Unterschied mehr. Ich für meinen Teil muss mir leider eingestehen, dass ich ziemlich mit dem "Mensch-Sein" kämpfe. Dass hier Ideologien und Utopien auf Realität und Emotionen treffen.
Ich hab den Tierrechts-Kampf in dem Moment aufgegeben als ich mir vor Augen hielt: Wie sollen die Menschen sich für Tiere sensibilisieren, wenn sie noch nicht mal ihresgleichen akzeptieren. Man kann keine Empathie für Tiere verlangen, wenn wir uns an allen Ecken und Enden noch immer wegen unsichtbarer Freunde und anderem Aussehen die Schädeldecken einschlagen, oder unsergleichen wegen Fetzen aus Papier gegenseitig übervorteilen und ausnutzen und oft genug auch selbst zerstören. Da muss einfach auch der Idealismus der Realität weichen. Die Menschen sind Monster und Bestien. Unser Verstand bewahrt uns nicht vor dem "Übel".
Die wenigsten haben Achtung vor sich selbst, wieso sollten sies vor der Welt haben?
@Walduft Zusatz:
Vielleicht kams mir so extrem vor, weil eben meine Eltern Alkoholiker waren und das Saufen immer und überall zugegen war. Gut, muss auch zurückrudern was den Begriff "Attackieren" betrifft. Nerven und Drängen. Ständig wiederholtes gefragt werden, ob man nicht doch möchte, dass man keine Spaßbremse sein soll, na wenigstens ein Glaserl kannst ja mittrinken, usw usf... Ja doch, man fühlt sich in seiner persönlichen Freiheit attackiert, wenn man unentwegt aufgefordert wird, etwas zu tun, was man nicht will, und das auch wiederholte Male zum Ausdruck gebracht hat. Einfach das Nicht-Respektieren von persönlichen Grenzen und Entscheidungen.
Ganz ehrlich? Mein Problem ist: keine Ahnung mehr wohin ich noch ausweichen soll. Ich hab die Welt der Beamten und Akademiker gehasst (In einer Beamtenfamilie aufgewachsen), bin in der Volljährigkeit auf den Bau geflüchtet, und habe anfänglich eben diese Offenheit und Ehrlichkeit geschätzt. Der raue Umgangston, kein Blatt vor den Mund nehmen, alles direkt ansprechen, kein hinterfotziges rumgeeiere. Nur: unehrliche Toleranz und ehrliche Intoleranz machen auch keinen Unterschied mehr. Ich für meinen Teil muss mir leider eingestehen, dass ich ziemlich mit dem "Mensch-Sein" kämpfe. Dass hier Ideologien und Utopien auf Realität und Emotionen treffen.
Ich hab den Tierrechts-Kampf in dem Moment aufgegeben als ich mir vor Augen hielt: Wie sollen die Menschen sich für Tiere sensibilisieren, wenn sie noch nicht mal ihresgleichen akzeptieren. Man kann keine Empathie für Tiere verlangen, wenn wir uns an allen Ecken und Enden noch immer wegen unsichtbarer Freunde und anderem Aussehen die Schädeldecken einschlagen, oder unsergleichen wegen Fetzen aus Papier gegenseitig übervorteilen und ausnutzen und oft genug auch selbst zerstören. Da muss einfach auch der Idealismus der Realität weichen. Die Menschen sind Monster und Bestien. Unser Verstand bewahrt uns nicht vor dem "Übel".
Die wenigsten haben Achtung vor sich selbst, wieso sollten sies vor der Welt haben?
@Walduft Zusatz:
Vielleicht kams mir so extrem vor, weil eben meine Eltern Alkoholiker waren und das Saufen immer und überall zugegen war. Gut, muss auch zurückrudern was den Begriff "Attackieren" betrifft. Nerven und Drängen. Ständig wiederholtes gefragt werden, ob man nicht doch möchte, dass man keine Spaßbremse sein soll, na wenigstens ein Glaserl kannst ja mittrinken, usw usf... Ja doch, man fühlt sich in seiner persönlichen Freiheit attackiert, wenn man unentwegt aufgefordert wird, etwas zu tun, was man nicht will, und das auch wiederholte Male zum Ausdruck gebracht hat. Einfach das Nicht-Respektieren von persönlichen Grenzen und Entscheidungen.
Lest das Buch.
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Ich werde sogar häufig als tolerant bezeichnet und dafür gelobt, nur ist es so, dass ich halt nichts sage trotz meiner Intoleranz gegenüber der Tötung von Tieren.Else hat geschrieben:Und warum ist das DEIN Problem? Lass doch die Leute sich rechtfertigen, wenn sie wollen. Was hat das mit Dir zu tun?Benutzername3 hat geschrieben:
Achja und lies dir mal die ersten Beiträge durch, ungefragt fingen hier einige Leute an sich für den Konsum von Tierprodukten zu rechtfertigen.
Und nein, ich glaube nicht, dass ich nur "Glück" hatte. Ich kenne durchaus auch "Ansätze" von dem, was Du berichtest; ich hab es einfach für mich nicht zugelassen bzw. bin anders damit umgegangen. Mit welchem Sinn sollte ich mich in solche Gedanken-Spiralen begeben, die z.B. Dich hier treiben?
Und das hat überhaupt nichts mit Lügen zu tun. Deine Wahrnehmung ist, wie sie ist. Aber es gibt ja auch die Möglichkeit, Dinge von einer anderen Perspektive aus zu betrachten und wenn man diese z.B. den "Fleischessern" immer gern vermitteln möchte, wäre es doch dann auch mal nicht der schlechteste Weg, sich selbst aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten.
Natürlich können sie sich rechtfertigen wenn sie wollen, nur zeigt das eben, dass man als Veganer sozusagen einen implizierten Vorwurf darstellt und selbst ohne etwas zu sagen gewisse Reaktionen hervorruft.
Ich bin von solchen Reaktionen betroffen, weil mir so eine Diskussion aufgezwungen wird und ich es Leid bin immer und immer wieder die selben Sprüche und Rechtfertigungen zu hören, den Mist muss man sich übrigens auch anhören wenn man nichts dazu sagt.
"nicht zugelassen", "anders damit umgegangen" - nenn bitte Beispiele, das ist mir zu allgemein.
Ich verstehe total, was du meinst. Ich kann da leider nicht drauf eingehen, weil mir die Kraft fehlt. Mein Hirn explodiert, bzw implodiert, wenn ich da anfange zu denken.1000YardStare hat geschrieben: Nur: unehrliche Toleranz und ehrliche Intoleranz machen auch keinen Unterschied mehr. Ich für meinen Teil muss mir leider eingestehen, dass ich ziemlich mit dem "Mensch-Sein" kämpfe. Dass hier Ideologien und Utopien auf Realität und Emotionen treffen.
So ähnlich, wie "Ich bin ja kein Rassist, aaaaaber"
Uh, das hört sich ziemlich anstrengend an, wenn Du da auch noch vorbelastet bist.1000YardStare hat geschrieben: @Walduft Zusatz:
Vielleicht kams mir so extrem vor, weil eben meine Eltern Alkoholiker waren und das Saufen immer und überall zugegen war. Gut, muss auch zurückrudern was den Begriff "Attackieren" betrifft. Nerven und Drängen. Ständig wiederholtes gefragt werden, ob man nicht doch möchte, dass man keine Spaßbremse sein soll, na wenigstens ein Glaserl kannst ja mittrinken, usw usf... Ja doch, man fühlt sich in seiner persönlichen Freiheit attackiert, wenn man unentwegt aufgefordert wird, etwas zu tun, was man nicht will, und das auch wiederholte Male zum Ausdruck gebracht hat. Einfach das Nicht-Respektieren von persönlichen Grenzen und Entscheidungen.
Kannst du dich da emotional besser abgrenzen?
Geht mir mit 2 drogenabhängigen Brüdern nicht anders.
Drogen sind soooo böse. Aber Alkohol immer und überall.
Und auch im Bezug auf ähm - Sex. "Sei doch nicht so prüde. Verleugne deine Weiblichkeit nicht so"
Dann werden demonstrativ Dessous von den Eltern zum Geburtstag geschenkt und sowas.
Auch im Bezug auf Fleisch / Fisch etc. Magst nicht ein bissl kosten? Nur kosten!
Ich geh doch auch nicht mit meinem Tofu zu anderen Leuten und sage: "Magst nicht kosten? Nur ein bisschen? Komm komm ach komm schon"
diese haltung ist in gewisser weise natürlich nachvollziehbar 1000YardStare, ich glaube nur, dass sie weder einem miteinander tofu/kirschen essen, noch einem miteinander schnitzel essen sonderlich zuträglich ist... da kommt denke ich zwangsläufig ein gegeneinander raus... ich finde, da braucht man dann auch nicht unbedingt tierleid vorzuschieben...
Ich habe gerade zufällig diesen Artikel gefunden.
Finde ich ganz gut, wenngleich meines Geschmackes nach diverse ordinäre Ausdrücke inflationär gebraucht werden.
Ich hoffe, ich darf das verlinken.
http://www.vice.com/alps/read/veganismu ... zu-tun-581
Finde ich ganz gut, wenngleich meines Geschmackes nach diverse ordinäre Ausdrücke inflationär gebraucht werden.
Ich hoffe, ich darf das verlinken.
http://www.vice.com/alps/read/veganismu ... zu-tun-581
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