blade hat geschrieben: ... indem sie aus der Wutspirale eine Verdrängungs und Abspaltungsspirale quasi mit "Segen von ganz oben" implementiert haben. Die Schere zwischen Täter und Opfer geht dabei immer weiter auf und die ungesunde..........
Da ich den "katholischen" Link hereingebracht habe, fühle ich mich da ein wenig angesprochen.
Naja, ich habe es eh nicht so mit der Amtskirche, und darum war ich (
oh, welch schlechter Katholik ) schon seit Jahrzehnten nicht mehr bei der Beichte. - So, jetzt ist es raus.
Und bei "dem da oben", weiß ich, dass ich bedingungslos geliebt werde (wenn es ihn tatsächlich geben sollte).
Ich fühle mich von ihm/ihr gesegnet. Aber nicht im Bezug auf Vergebung, oder so.
Sondern im Sinne von: Ich fühle mich beschützt. Egal wie brav oder schlimm ich bin. Ich werde sogar beschützt, wenn ich zum "verlorenen Schaf" werde.
So, wie ich für mich die Vergebung erlebe, ist, dass ich nicht mehr länger auf "Rache" sinne; nach einem Ausgleich suche; ich "einen Gang nach Canossa" vom Täter verlange, etc.
Ich lebe einfach damit, dass es diese Taten gibt. Ich bin inzwischen erwachsen, und in der Position, Menschen aus dem Weg zu gehen, die meinem Seelenheil nicht gut tun.
Ich wünsche ihnen noch ein gutes Leben, und beschäftige mich nicht mehr länger mit ihnen.
Da interessiert es mich auch nicht, warum diese Taten geschehen sind, oder ob der Täter Einsicht und Reue zeigt.
Oder ob der Täter es auch will, dass man ihm/ihr vergibt.
Ich bleibe offen, dass der Täter irgendwann auf mich zukommt (
das ist wohl das, was du @blade unter "der Täter muss es wollen" verstehst) und sagt: "Tut mir leid! Ich habe einen großen Fehler begangen ...", aber ich muss es nicht unbedingt haben.
"Vergeben" (im Sinne von: Ich ziehe dich nicht mehr zur Rechenschaft), aber nicht vergessen.
Einfach nur, weil ich gemerkt habe, dass das der Weg ist, der für mich der "unbeschwerteste" ist. Verdrängt ist es ja nicht.