Therapieabbruch durch den Therapeuten
Weil es gerade wieder um kranke Therapeuten geht....
Mein Freundin hat vor kurzem eine Psychotherapeutin privat kennengelernt und ist mit ihr zusammen gekommen.
Am Ende entpuppte sich diese als Borderlinerin und lässt meine Freundin nicht mehr in Ruhe.
Praktiziert aber nebenher als Psychotherapeutin
Ich sag ja, mein Bilderbuchbild von Psychotherapie weicht immer mehr nüchterner Realität.
Mein Freundin hat vor kurzem eine Psychotherapeutin privat kennengelernt und ist mit ihr zusammen gekommen.
Am Ende entpuppte sich diese als Borderlinerin und lässt meine Freundin nicht mehr in Ruhe.
Praktiziert aber nebenher als Psychotherapeutin
Ich sag ja, mein Bilderbuchbild von Psychotherapie weicht immer mehr nüchterner Realität.
Das Beste, was du für einen Menschen tun kannst, ist nicht nur deinen Reichtum mit ihm zu teilen, sondern ihm seinen eigenen zu zeigen.
Benjamin Disraeli
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@ hopeless81,
Genau solche Erfahrungen, vor allem privat, wo man Theras mal kennenlernt, wie sie wirklich sind, haben dazu geführt, dass ich heute ein realistisches Bild von Therapeuten habe, sie nicht mehr als vollkommen und als Götter ansehe.
Trotzdem konnte ich weiter Therapie machen, aber eben mit dem Bewusstsein, dass es auch nur Menschen sind, die genauso ihre Probleme haben wie ich. Sie sollen mir Methoden beibringen, wie ich mit meinen Problemen und Symptomen umgehen, mehr erwarte ich nicht (mehr). Ich will sie nicht lieben, nicht heiraten, in sie irgendetwas (Falsches) hineininterpretieren, ... Ich will Realität.
Für mich sind Therapeuten heute nichts anderes als Ärzte, zu denen ich hingehe, wenn ich körperliche Beschwerden habe, Bankangestellte, die mir erklären, wie ich meine Bankgeschäfte erledigen muss, .. Kurz: Therapeut ist für mich heute nur noch ein Job, hinter dem Menschen sitzen, die (in manchen Fällen) abends nach Feierabend selber auf der Coach liegen.
Willkommen im ClubIch sag ja, mein Bilderbuchbild von Psychotherapie weicht immer mehr nüchterner Realität.
Genau solche Erfahrungen, vor allem privat, wo man Theras mal kennenlernt, wie sie wirklich sind, haben dazu geführt, dass ich heute ein realistisches Bild von Therapeuten habe, sie nicht mehr als vollkommen und als Götter ansehe.
Trotzdem konnte ich weiter Therapie machen, aber eben mit dem Bewusstsein, dass es auch nur Menschen sind, die genauso ihre Probleme haben wie ich. Sie sollen mir Methoden beibringen, wie ich mit meinen Problemen und Symptomen umgehen, mehr erwarte ich nicht (mehr). Ich will sie nicht lieben, nicht heiraten, in sie irgendetwas (Falsches) hineininterpretieren, ... Ich will Realität.
Für mich sind Therapeuten heute nichts anderes als Ärzte, zu denen ich hingehe, wenn ich körperliche Beschwerden habe, Bankangestellte, die mir erklären, wie ich meine Bankgeschäfte erledigen muss, .. Kurz: Therapeut ist für mich heute nur noch ein Job, hinter dem Menschen sitzen, die (in manchen Fällen) abends nach Feierabend selber auf der Coach liegen.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.
Ja ganz genau so sehe ich das auch Jenny.
Wenn man Glück hat gerät man an ein "Exemplar" welches sich zumindest halbwegs mit sich und seinen
blinden Flecken auseinandergesetzt hat und aufgrund dessen gut in dem ist was es tut.
Ansonsten bleibt die Hoffnung, dass es wenigstens das, was es gelernt hat gut vermitteln kann und
mit ganz viel Pech, sollte jeder die Beine in die Hand nehmen und rennen.
Ich bin auch weit davon entfernt jemals noch einmal so blind in eine solche Beziehung zu rennen.
Idealisierung und der ganze Zauber wird bei mir jedenfalls künftig verzweifelt gesucht werden müssen.
Jaaa, es sind einfach nur Menschen und der Beruf macht sie nicht besonders oder zu was weiß ich was.
Wenn man Glück hat gerät man an ein "Exemplar" welches sich zumindest halbwegs mit sich und seinen
blinden Flecken auseinandergesetzt hat und aufgrund dessen gut in dem ist was es tut.
Ansonsten bleibt die Hoffnung, dass es wenigstens das, was es gelernt hat gut vermitteln kann und
mit ganz viel Pech, sollte jeder die Beine in die Hand nehmen und rennen.
Ich bin auch weit davon entfernt jemals noch einmal so blind in eine solche Beziehung zu rennen.
Idealisierung und der ganze Zauber wird bei mir jedenfalls künftig verzweifelt gesucht werden müssen.
Jaaa, es sind einfach nur Menschen und der Beruf macht sie nicht besonders oder zu was weiß ich was.
Das Beste, was du für einen Menschen tun kannst, ist nicht nur deinen Reichtum mit ihm zu teilen, sondern ihm seinen eigenen zu zeigen.
Benjamin Disraeli
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Dass es bei mir nicht ganz so krass ist wie bei dir, was die Benennung der Abbruchgründe von Erklärungen durch den Thera angeht. Du tappst ja etwas im Dunkeln, was klare und eindeutige Erklärungen angeht.Nachteule79 hat geschrieben:Wie meinst du das?
Vor ersterem habe ich ebenfalls Angst (aber das muss ich auf mich zukommenlassen). Den Wunsch pflege ich auch. Aber bei mir ist der Abbruch ja noch nicht einmal eine Woche her. Warum willst du bei im weiter machen, wenn ich fragen darf? Long story short zu beschreiben, funktioniert für meinen Teil nicht. Daher kann ich nachvollziehen, dass es (bei mir) für andere eher schwer nachvollziehbar ist. Zumal es mir in folgendem Punkt, den du bechreibst genauso geht:Nein, da ist es zum einen schwer irgenwo zwischen zu kommen und zum anderen der Wunsch, mit ihm wieder weiter zu machen.
Nach so einem Abbruch fängt es doch im Kopf zu rattern an und man geht sämtliche Situationen und Bemerkungen durch. Dabei findet man meist auch etwas, das möglicherweise darauf hingedeutet hat. Nur in dem Moment hat man es entweder nicht oder anders wahrgenommen. Oder man interpretiert es im Nachhinein als einen solchen Hinweis.
Und dieses Gefühl begünstigt, dass man vorschnell handelt. Das will ich vermeiden. Sicherlich wird sich nach so einem Schock auch noch die eine oder andere Sichtweise etwas ändern. Auf der anderen Seite bleiben ja auch nicht soo viele Möglichkeiten, wenn man nicht sagen kann: Ich hätte gerne einen Termin, um das mit ihnen zu besprechen/klären. Welche überstürzten Aktionen waren das, wenn ich fragen darf? Antwortpflicht besteht natürlich nicht.Ich kann dir nur sagen, wie es mir oft ging und da musst du natürlich selbst sehen, ob es auch auf dich zutrifft. Das Gefühl, dass man nicht noch länger darauf sitzen bleiben will und es fast unerträglich ist, kenn ich gut. Ich hab auch verschiedene "Versuche" gestartet, die sicher auch voreilig und überstürzt, einfach nicht gut überlegt waren. Hab es dann im Nachhinein oft bereut, weil sich meine Sicht später schon etwas geändert hat.
Tut mir leid. Glaube, jetzt habe ich es besser verstanden.Nein, da hast du mich scheinbar missverstanden.
Ja, kann ich nachvollziehen. Den Wunsch habe ich persönlich nicht... bestenfalls dergestalt, dass sie meine Sichtweise und wie es mir mit manchen ihrer Aussagen geht auch nachvollziehen kann. Das weiß ich für meinen Teil nicht. Im Vorfeld (als es bereits kriselte) meinte sie mal, sie wüsste, dass sie mir derzeit viel zumutet. Ich weiß jedoch nicht, inwieweit sie eine Vorstellung davon hat, wieviel sie mir manchmal zumutete (auch mit der Nichtfortsetzung der in Aussicht gestellten Therapie). Da es in meinem Fall sogar anscheinend ein Grund ist, warum die Therapie scheiterte, DASS sie (platt gesagt) fühlen konnte, was ich fühlte (da sie sich nicht gut genug distanzieren konnte), habe ich den Wunsch nicht, habe ich solche Wünsche nicht (und wollte auch nie, dass es ihr schlecht geht).Ich meine auch nicht, dass er Rache verdient hat, weil er böswillig gehandelt hat. Manchmal steigt nur sowas in mir hoch, dass ich mir wünsche, er könnte das fühlen, was ich fühle und das ist eben nicht möglich.
Liebe Grüße
stern
stern
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
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@ hopeless81
In der besagte Therapie, die ich oben beschrieb, habe ich der Therapeutin zu Beginn der Therapie gesagt, dass Therapie für mich heute nur noch eine Arbeitsbeziehung ist. Ich hatte ihr zudem auch klar gesagt, dass sie mir unsympathisch ist, ich sie nicht mag, ... mir das aber egal sei, weil ich nur ihre Kompetenz will.
Und rate mal, was dann passierte? Diagnose: Borderline Persönlichkeitsstörng. Dass ich in einer Beziehung lebte, Freunde hatte, keinen Kratzer an meinem Körper habe, .... kurz, kein einziges Borderline-Symptom erfüllte außer das, dass ich meine Therapeutin nicht heiraten will, ... all das war offensichtlich nebensächlich. Wer sie nicht liebt, der ist krank. Wer nicht auf das Empathie, Verständnis, Aufmerksamkeit, .... und sonst was Schauspieltheater reinfällt, der wird mal eben zu einer Borderline Persönlichkeit ernannt.
Will sagen: So weit wie wir beide sind Psychotherapeuten noch lange nicht. Die lernen während ihrer Ausbildung ihren Job, lernen Methoden, wie sie eine Beziehung zum Klienten aufbauen, lernen Empathie und sonst was, ... all das ganze Schaupieltheater, das ich nicht mehr will. Es ist nicht leicht einen Therapeuten zu finden, der auf dem Boden der Realität steht.
Ja, aber genau das ist das Problem.Ansonsten bleibt die Hoffnung, dass es wenigstens das, was es gelernt hat gut vermitteln kann
In der besagte Therapie, die ich oben beschrieb, habe ich der Therapeutin zu Beginn der Therapie gesagt, dass Therapie für mich heute nur noch eine Arbeitsbeziehung ist. Ich hatte ihr zudem auch klar gesagt, dass sie mir unsympathisch ist, ich sie nicht mag, ... mir das aber egal sei, weil ich nur ihre Kompetenz will.
Und rate mal, was dann passierte? Diagnose: Borderline Persönlichkeitsstörng. Dass ich in einer Beziehung lebte, Freunde hatte, keinen Kratzer an meinem Körper habe, .... kurz, kein einziges Borderline-Symptom erfüllte außer das, dass ich meine Therapeutin nicht heiraten will, ... all das war offensichtlich nebensächlich. Wer sie nicht liebt, der ist krank. Wer nicht auf das Empathie, Verständnis, Aufmerksamkeit, .... und sonst was Schauspieltheater reinfällt, der wird mal eben zu einer Borderline Persönlichkeit ernannt.
Will sagen: So weit wie wir beide sind Psychotherapeuten noch lange nicht. Die lernen während ihrer Ausbildung ihren Job, lernen Methoden, wie sie eine Beziehung zum Klienten aufbauen, lernen Empathie und sonst was, ... all das ganze Schaupieltheater, das ich nicht mehr will. Es ist nicht leicht einen Therapeuten zu finden, der auf dem Boden der Realität steht.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.
Ich weiß nicht, ob ich (oder gar ein Therapeut) das als erfolgreiche Therapie bezeichnen würde... oder ob in einem solchen Fall nicht nur eine Spaltung o.ä. von der einen Seite zu anderen umgekippt ist. Als ganzheitliche Sicht sehe ich das nicht an. Dass man phasenweise unglücklicher ist als vorher sehe ich hingegen für meinen Teil ebenfalls nicht unbedingt als Scheitern (solange kein Dauerzustand).Peonia hat geschrieben:Einige Patienten sind nach einer Therapie auch unglücklicher, z.B. wenn sie sich vor der Therapie als größter Mensch unter der Sonne wahrgenommen haben und nach der Therapie zu der Einsicht gekommen sind, dass sie sich 20 Jahre wie das letzte Arschloch aufgeführt haben.
Ohne den Patienten geht klar nichts... aber der Therapeut ist dann m.M.n. auch etwas in Verantwortung, den Patienten dahingehend zu unterstützen, das Verständigung möglich ist (warum ein Patient über manche Dinge nicht reden kann oder glaubt das nicht zu könne, kann ja verschiedene Gründe haben).Schließlich gibt es Patienten, die selbst überzeugt sind, dass sie sich nicht helfen können, dem Therapeuten ihr Smartphone unter die Nase halten und dann sagen, da ist meine Störung, da steht auch, dass ich darüber nicht reden kann, dass musst Du ohne mich hinkriegen. Das geht nicht, ohne den Patienten geht gar nichts. Es kann sogar sein, dass der Patient recht hat. Aber dann gilt wieder, wenn es nicht besprochen werden kann, ist eine Redekur nicht die richtige Therapieform.
Wohl wahr.Ein hoffnungsloser Therapeut kann nicht behandeln.
Liebe Grüße
stern
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umso mehr Fliegen sitzen drauf«
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wenn man einen Therapeuten oder meinetwegen Arzt als Gott oder vollkommen wahrgenommen hat, so war das m.M.n. ja auch kein realistisches Bild.Jenny Doe hat geschrieben:Genau solche Erfahrungen, vor allem privat, wo man Theras mal kennenlernt, wie sie wirklich sind, haben dazu geführt, dass ich heute ein realistisches Bild von Therapeuten habe, sie nicht mehr als vollkommen und als Götter ansehe.
Liebe Grüße
stern
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@Madja, ich wollte es nicht besonders spannend machen, irgendwie ist heute morgen der zweite Teil nicht angekommen. Schön, dass Du wieder postest.
Wie oft hast Du von jetzt auf gleich eine Therapie abgebrochen?
Von mir aus kurzfristig 10 Mal in 28 Jahren (ja, ich habe jeden Fall gezählt, weil es sich einbrennt). Die Abbrüche wegen Nichtzahlung der Rechnungen sind da nicht drin, die habe ich nicht gezählt, weil die nur ärgerlich, aber nicht bedrückend sind.
Am Anfang meiner Tätigkeit als niedergelassener Therapeut hat sich eine Patientin zur Stalkerin entwickelt und sogar meine Frau vorm Haus angegriffen und den Kindern am Schulbus erzählt, dass sie bald ihre neue Mutter sei. Das hat übel geendet mit gerichtlicher Verfügung und schließlich einer Zwangseinweisung. Es hat fast meine Ehe gesprengt und meine Jüngste hatte lange Angst vor „der Frau“, mit nächtlichem Einnässen und Albträumen. Wenn man das erlebt hat, schützt man seine Familie sehr strikt vor seinen Patienten, obwohl das bei kaum einem nötig ist.
Es ist der Grund, warum der einzige Kontakt zu meinen Patienten der AB samt Telefon in der Praxis ist, keine Mails, keine Gespräche am Privattelefon, keine Briefe, keine Besuche zu Hause, nichts. Nenne es mein Therapeutentrauma.
Drei Mal sind Patienten handgreiflich geworden, dann ist die Therapie natürlich beendet. Die restlichen haben mich wiederholt privat kontaktiert, so dass ich die Therapie dann abgebrochen habe, wobei ich gar nicht sagen kann, ob das jetzt auf gleich war, weil ich mehrmals darauf hingewiesen habe, dass ich das nicht wünsche und die Therapie abbreche, wenn es weiter passiert. Die Patienten hatten aber sicherlich das Gefühl, dass es plötzlich kam und ich die Therapie z.B. wegen einer einzigen kleinen Mail oder eines kurzen Anrufs zu Hause beendet habe.
Ansonsten beende ich Therapien auch von mir aus wenn ich zu dem Schluss gekommen bin, dass ich dem Patienten nicht mehr helfen kann. Dann kommt das aber nicht plötzlich, sondern wird wiederholt von mir angesprochen, nur hören viele Patienten das nicht, selbst wenn wir darüber sprechen. Für sie ist es dann doch „plötzlich“, wenn nur noch ein paar Reststunden bleiben, weil ich keine Verlängerung mehr beantragen will.
Hast Du schon einmal die Polizei gerufen?
Ja, bei den Patienten, die mich verprügeln wollten und mehrmals bei Partnern, die die Praxis gestürmt haben, weil ich ihre Frauen mit der Therapie ganz durcheinander gebracht habe.
Wie oft hast Du von jetzt auf gleich eine Therapie abgebrochen?
Von mir aus kurzfristig 10 Mal in 28 Jahren (ja, ich habe jeden Fall gezählt, weil es sich einbrennt). Die Abbrüche wegen Nichtzahlung der Rechnungen sind da nicht drin, die habe ich nicht gezählt, weil die nur ärgerlich, aber nicht bedrückend sind.
Am Anfang meiner Tätigkeit als niedergelassener Therapeut hat sich eine Patientin zur Stalkerin entwickelt und sogar meine Frau vorm Haus angegriffen und den Kindern am Schulbus erzählt, dass sie bald ihre neue Mutter sei. Das hat übel geendet mit gerichtlicher Verfügung und schließlich einer Zwangseinweisung. Es hat fast meine Ehe gesprengt und meine Jüngste hatte lange Angst vor „der Frau“, mit nächtlichem Einnässen und Albträumen. Wenn man das erlebt hat, schützt man seine Familie sehr strikt vor seinen Patienten, obwohl das bei kaum einem nötig ist.
Es ist der Grund, warum der einzige Kontakt zu meinen Patienten der AB samt Telefon in der Praxis ist, keine Mails, keine Gespräche am Privattelefon, keine Briefe, keine Besuche zu Hause, nichts. Nenne es mein Therapeutentrauma.
Drei Mal sind Patienten handgreiflich geworden, dann ist die Therapie natürlich beendet. Die restlichen haben mich wiederholt privat kontaktiert, so dass ich die Therapie dann abgebrochen habe, wobei ich gar nicht sagen kann, ob das jetzt auf gleich war, weil ich mehrmals darauf hingewiesen habe, dass ich das nicht wünsche und die Therapie abbreche, wenn es weiter passiert. Die Patienten hatten aber sicherlich das Gefühl, dass es plötzlich kam und ich die Therapie z.B. wegen einer einzigen kleinen Mail oder eines kurzen Anrufs zu Hause beendet habe.
Ansonsten beende ich Therapien auch von mir aus wenn ich zu dem Schluss gekommen bin, dass ich dem Patienten nicht mehr helfen kann. Dann kommt das aber nicht plötzlich, sondern wird wiederholt von mir angesprochen, nur hören viele Patienten das nicht, selbst wenn wir darüber sprechen. Für sie ist es dann doch „plötzlich“, wenn nur noch ein paar Reststunden bleiben, weil ich keine Verlängerung mehr beantragen will.
Hast Du schon einmal die Polizei gerufen?
Ja, bei den Patienten, die mich verprügeln wollten und mehrmals bei Partnern, die die Praxis gestürmt haben, weil ich ihre Frauen mit der Therapie ganz durcheinander gebracht habe.
Das ist ja nur ein sehr verkürztes Beispiel, aber anschaulich für das "Risiko" einer Therapie. Es gibt keine "Glücksgarantie".stern hat geschrieben:Ich weiß nicht, ob ich (oder gar ein Therapeut) das als erfolgreiche Therapie bezeichnen würde... oder ob in einem solchen Fall nicht nur eine Spaltung o.ä. von der einen Seite zu anderen umgekippt ist. Als ganzheitliche Sicht sehe ich das nicht an. Dass man phasenweise unglücklicher ist als vorher sehe ich hingegen für meinen Teil ebenfalls nicht unbedingt als Scheitern (solange kein Dauerzustand).Peonia hat geschrieben:Einige Patienten sind nach einer Therapie auch unglücklicher, z.B. wenn sie sich vor der Therapie als größter Mensch unter der Sonne wahrgenommen haben und nach der Therapie zu der Einsicht gekommen sind, dass sie sich 20 Jahre wie das letzte a*** aufgeführt haben.
Ich bin etwas erstaunt, dass anscheinend so wenige Therapeuten vorab die Risiken und Nebenwirkungen mit dem Patienten besprechen - zumal sie seit einiger Zeit eine Aufklärungspflicht haben und ggf. die Beweislast tragen, dass sie diese erfüllt haben.
Meine Therapeutin hat das glasklar formuliert und ich fand das gut. Therapie kann scheitern, sie kann im besten analytischen Sinne erfolgreich sein, aber dennoch unglücklich machen und es wird Phasen geben, in denen man sich fragt, warum man das ganze Theater überhaupt macht und man den Therapeuten am liebsten zum Mond schießen möchte.
Danke penoia ...es ist spannend eine Darstellung aus Sicht eines Therapeuten zu lesen.. und ich denke das er ein guten Job macht so wie man das hier rauslesen kann...dennoch gibt es auch viele Schwarze scharfe unter denen.. zb. Wenn sie gezielt eine starke Abhängigkeit aufbauen und wenn alles ausufert dem Klienten abschießen ( von jetzt auf gleich ) und das finde ich höchst unprofessionell und fahrlässig es gibt immer zwei Seiten die beteiligt sind und wenn ein Therapeut einen Klienten so viel Raum auch ausserhalb der Therapie gibt , kann das oft zu Problemen führen, denn es gibt Klienten die können mit so viel Raum nicht umgehen .. als. Therapeut kann man dann den Raum wieder eingrenzen , sich selbst abgrenzen und versuchen das ganze ausgeuferte wieder zu normalisieren .. die Lösung kann nicht sein den Klienten dann im Regen stehen zu lassen...Ausnahmen bestätigen die Regel..storking & Bedrohungen auf den Therapeuten geht gar nicht .da ist ein abruptes Ende gerechtfertigt, denke ich ..weil da der Klienten viel zu weit geht
-
- Helferlein
- , 34
- Beiträge: 45
Wirklich gute Frage. Weil ich einfach glaube, dass er etwas hat, das mir enorm helfen könnte. Leider kann ich das nicht begründen und was das konkret ist, kann ich gerade auch nicht sagen. Es ist einfach ein Gefühl, das ich habe, wenn ich auf alles zurückblicke, sowohl das angenehme, als auch den ganzen Horror. Gut möglich dass ich mich da täusche, ich weiß es nicht. Vermutlich werde ich aber keine Gelegenheit haben, das herauszufinden. Sicher gibt es bestimmt auch andere Therapeuten, die mir helfen können und deshalb suche ich ja auch. Es ist nur eben nicht leicht, so jemanden zu finden. Und ich stelle es mir auch nicht leicht vor, wieder von vorne anzufangen. Allerdings wäre eine Fortsetzung bei ihm, vorausgesetzt er wäre bereit dazu, auch alles andere als einfach. Ob diese ganze Geschichte, die da war, dem nicht eher im Wege stehen würde oder vielleicht sogar noch nützlich sein könnte, kann ich schwer abschätzen.stern hat geschrieben:Warum willst du bei im weiter machen, wenn ich fragen darf?
Ganz allgemein, hätte ich manche Dinge besser einfach nicht gesagt und manches nicht gemacht, auch wenn ich zu der Zeit felsenfest überzeugt davon war. Sei mir nicht böse, aber ich möchte auch hier nicht näher darauf eingehen.stern hat geschrieben:Welche überstürzten Aktionen waren das, wenn ich fragen darf?
Das braucht dir absolut nicht leid tun. Es ist doch normal, dass man nicht immer alles so versteht, wie es gemeint war. Dafür kann man es ja erklären oder auch einfach nachfrage, so wie wir beide das hier ja auch machen. Ich hatte dich ja auch zu erst missverstanden und habe deshalb auch nachgefragt. Wie hier:stern hat geschrieben:Tut mir leid. Glaube, jetzt habe ich es besser verstanden.
Da hatte ich erst gedacht, du beziehst dich auf mich, also dass du wüsstest, was bei mir schief gelaufen ist. Das hat sich ja jetzt geklärt. Beim Schreiben ist sowas auch leichter. Im normalen Gespräch, erst recht wenn man mit starken Emotionen zu kämpfen hat, übergeht man sowas oft einfach und stellt im Nachhinein dann irgendwelche Vermutungen an. Oft auch die falschen.stern hat geschrieben:stern schrieb:
Auch wenn ich das noch nicht so gut ordnen kann, habe ich zumindest Vorstellungen, was schief gelaufen sein könnte.Dass es bei mir nicht ganz so krass ist wie bei dir, was die Benennung der Abbruchgründe von Erklärungen durch den Thera angeht. Du tappst ja etwas im Dunkeln, was klare und eindeutige Erklärungen angeht.Nachteule79 schrieb:
Wie meinst du das?
Ich weiß nicht, ob man das bei mir wirklich so sagen kann, dass ich will, dass es ihm schlecht geht. Nein, das möchte ich eigentlich nicht. Was ich auf jeden Fall wollte, war Hilfe. Und da hast du natürlich recht, dass das schlecht möglich ist, wenn es ihm schlecht geht. Manchmal hatte ich den Eindruck, dass er mich vielleicht nicht versteht, weil er es nicht nachfühlen kann. Aber natürlich ist da auch noch was anderes und da mache ich es mir möglicherweise zu einfach, aber so fühle ich eben gerade. Bei mir ist es nämlich so, dass ich eben dieses Rachegefühl bekomme, wenn ich vermute, dass der andere mir was böses wollte. Genau das ist ja in dem Fall nicht wirklich eindeutig geklärt. Da vermute ich ja bloß (wieder nur so ein Gefühl), dass er gute Absichten hatte. Und das habe ich mal mehr, mal weniger. Dieses Rachegefühl bezeichne ich deshalb auch als Gefühl, weil es eben kein wirklicher Wunsch ist. Für mich ist ein Wunsch, etwas das man realisieren möchte. Und das kann hierbei so nicht sagen, es geht jetzt auch nicht um Konsequenzen oder Möglichkeit.stern hat geschrieben:Da es in meinem Fall sogar anscheinend ein Grund ist, warum die Therapie scheiterte, DASS sie (platt gesagt) fühlen konnte, was ich fühlte (da sie sich nicht gut genug distanzieren konnte), habe ich den Wunsch nicht, habe ich solche Wünsche nicht (und wollte auch nie, dass es ihr schlecht geht).
LG Nachteule
-
Thread-EröffnerIn - [nicht mehr wegzudenken]
- , 44
- Beiträge: 6034
Es sieht nun aber so aus, als ob Peters Erfahrungen ganz andere sind als die, von denen hier berichtet wird, wobei es mich wirklich interessieren würde, so was mal systematisch zu erfassen - oder davon zu lesen. Ich weiß auch nicht, ob es tatsächlich häufig vorkommt, dass Patienten stalken? Peters Quote ist ja relativ hoch... Mich würde wirklich interessieren, mehr darüber zu erfahren, also weniger über Peter, sondern über andere Fälle. In Bezug auf Peter würde mich z.B. interessieren, wie sich das für ihn anfühlt, zum Beispiel sehe ich jetzt nicht, wieso ein Abbruch wegen Nichtzahlens emotional nicht bedrückend sein soll: Ich würde mal annehmen, dass Geldsorgen 'sympathischer' sind als Stalking... Und mir ist jetzt nicht klar, wieso da ein Unterschied gemacht wird in Bezug auf das Gefühl, den Patienten verloren zu haben.
Und: Peter scheint davon auszugehen, dass ein Scheitern der Therapie fast ausschließlich dem Patienten anzulasten ist...: der Patient, der falsche Erwartungen hat, der nur spielt, der nicht mitarbeitet.
Wirkt auf mich jetzt alles nicht so besonders reflektiert.
Und: Peter scheint davon auszugehen, dass ein Scheitern der Therapie fast ausschließlich dem Patienten anzulasten ist...: der Patient, der falsche Erwartungen hat, der nur spielt, der nicht mitarbeitet.
Wirkt auf mich jetzt alles nicht so besonders reflektiert.
Nun "stalking" betreiben wohl doch recht viel PatientInnen. Dank Internet noch einmal mehr.
Also ich habe nun schon einige TherapeutInnen mehr oder minder privat erleben dürfen.
Eins sei gesagt, bei vielen sorgen die PatentInnen für Lachstoff.
Warum weiß ich nicht. Vielleicht dient das der Psychohygiene.
Mein Bruder lacht genauso viel über die Verhaltensweisen der Klienten, wie es mein Exthra tat und erst recht die
Theras im Ausbildungsinstitut.
Klar muss immer der Patient am scheitern Schuld sein, sonst müssten die Behandler ja feststellen, dass sie eben so lächerliche Verhaltensweisen an den Tag legen.
Also ich habe nun schon einige TherapeutInnen mehr oder minder privat erleben dürfen.
Eins sei gesagt, bei vielen sorgen die PatentInnen für Lachstoff.
Warum weiß ich nicht. Vielleicht dient das der Psychohygiene.
Mein Bruder lacht genauso viel über die Verhaltensweisen der Klienten, wie es mein Exthra tat und erst recht die
Theras im Ausbildungsinstitut.
Klar muss immer der Patient am scheitern Schuld sein, sonst müssten die Behandler ja feststellen, dass sie eben so lächerliche Verhaltensweisen an den Tag legen.
Das Beste, was du für einen Menschen tun kannst, ist nicht nur deinen Reichtum mit ihm zu teilen, sondern ihm seinen eigenen zu zeigen.
Benjamin Disraeli
Benjamin Disraeli
Ach so und was ich noch bemerken will, gerade mein Exthera, der offensichtlich einen Sprung in der Schüssel hat, lacht am lautesten und hält nicht nur seine Kollegen, sondern auch seine KlientInnen für blöd.
Also.... Wenn alle dem Buddhismus folgen, dann gibt es kein Leid mehr und keiner ist verwirrt und verblendet- logisch.
Also.... Wenn alle dem Buddhismus folgen, dann gibt es kein Leid mehr und keiner ist verwirrt und verblendet- logisch.
Das Beste, was du für einen Menschen tun kannst, ist nicht nur deinen Reichtum mit ihm zu teilen, sondern ihm seinen eigenen zu zeigen.
Benjamin Disraeli
Benjamin Disraeli
huch, wieso ist Peonia denn jetzt jemand anders als in dem Thread, wo sie über ihre Analyse bei der Deichgräfin schrieb ????
wieso arbeitet sie denn jetzt selbst als Therapeut in freier Praxis? Wie kann das sein?
Oder ist das eine Übung in Reality.soap.writing?
wieso arbeitet sie denn jetzt selbst als Therapeut in freier Praxis? Wie kann das sein?
Oder ist das eine Übung in Reality.soap.writing?
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard
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