Zeit direkt nach der Therapie-Stunde
Ich habe zwischen den Stunden auch gemailt oder angerufen, wenn ich das nicht mehr halten konnte, was im Nachgang hochkam. Auf Mails hat sie nicht geantwortet, hat diese aber zur nächsten Stunde ausgedruckt bereit. Am Telefon haben wir dann kurz gesprochen und es hat mir echt sehr gut geholfen, sowohl in der Situation, als auch darin Vertrauen in Menschen und meine Beziehungsfähigkeit, Objektkonstanz zu gewinnen.
Aber ich habe selbst auch immer drauf geachtet die Mails und Telefonate in den Dienst meiner Weiterentwicklung zu stellen und nicht in den Dienst meiner gestörten Muster. Ich denke aber auch, tief in der Therapiephase steckend ist das manchmal schwer zu beurteilen.
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amor fati
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So meinte ich das auch nicht. Die Patientin kann mailen so viel sie will. Wenn die Therapeutin aber außerhalb der Therapiestunden darauf eingeht, ist es tatsächlich ein Kunstfehler.
Finde ich nicht. Wenn eine Therapeutin erklärt, außerhalb der Stunden solle kein Kontakt zu ihr aufgenommen werden (außer für Terminverlegungen) fände ich es der Therapeutin gegenüber übergriffig, sollte Patienten hier ein Mitspracherecht eingeräumt werden.
Fordere viel von dir selbst und erwarte wenig von den anderen. So wird dir Ärger erspart bleiben.
(Konfuzius)
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Teilweise war es so, dass ich geschrieben hab um mich und sie nur daran zu erinnern was ich in der nächsten Stunde dringend sagen möchte, weil ich wusste, dass ich es sonst nicht tue. Ich habe sie gebeten darauf nicht zu antworten. Oft hat sie es trotzdem gemacht. Mich hat es damals natürlich echt gefreut, heute sehe ich das etwas anders
Finde ich nicht. Wenn eine Therapeutin erklärt, außerhalb der Stunden solle kein Kontakt zu ihr aufgenommen werden (außer für Terminverlegungen) fände ich es der Therapeutin gegenüber übergriffig, sollte Patienten hier ein Mitspracherecht eingeräumt werden.
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Ich bin nicht sicher, aber vielleicht ist hier als Mitspracherecht einfach gemeint wie man das fehlende mailen ersetzen kann beziehungsweise was kann der Klient machen kann damit die Sehnsucht da nicht so groß wird.
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Ich bin nicht sicher, aber vielleicht ist hier als Mitspracherecht einfach gemeint wie man das fehlende mailen ersetzen kann beziehungsweise was kann der Klient machen kann damit die Sehnsucht da nicht so groß wird.
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Hach ja, das ist in der Theorie alles sooo einfach. Die Realität spricht jedoch eine andere Sprache und das nicht nur im Bereich der Psychotherapie. Wenn es danach geht dürfte es in keinem Bereich Fehlverhalten geben, denn so ziemlich alles ist gesetzlich geregelt. Soweit ich mich erinnere haben die Gesetzeshüter jeden Tag viel zu tun .Anna-Luisa hat geschrieben: ↑Sa., 07.03.2020, 00:09 Dann bin ich wirklich froh, dass die juristische Bewertung von Verantwortlichkeit eine andere ist. "So etwas passiert eben", empfinde ich tatsächlich als zu lockeren Umgang mit dem Fehlverhalten von Therapeuten. Es ist schließlich nicht davon auszugehen, dass ihr die Regeln zur Abstinenz erst wieder einfielen, nachdem sie auf zahlreiche Mails der Patientin eingegangen ist.
Manches geschieht böswillig, manches fahrlässig und wieder anderes unbewusst.
Wir alle sind Menschen und machen Fehler.
Es ist besser mit einer ‚so etwas passiert eben‘- Haltung an Dinge zu gehen als blind in Dinge zu rutschen.
Es gibt nirgendwo eine 100%ige Sicherheit.
Und das hat nichts mit ‚locker‘ zu tun sondern ist der Realität näher und bringt einen gewissen Grad der Wachsamkeit mit sich.
Anna luisa hat geschrieben: Wenn die Therapeutin aber außerhalb der Therapiestunden darauf eingeht, ist es tatsächlich ein Kunstfehler.
So? Wer entscheidet das denn? Wer hat denn diese Definitionsmacht? Mir ist das eine zu enge Sichtweise. Für Dich mag es ein Kunstfehler sein, ich finde der Kontext ist wichtiger bei so einer Betrachtung.
Nein, das ist eine Aushandlung des Rahmens zwischen zwei Personen und gehört für mich in Beziehung mit hinein. Nicht nur die Grenzen der Therapeutin sondern eben auch das Berücksichtigen der Grenzen und aktuellen Fähigkeiten der Klienten.Wenn eine Therapeutin erklärt, außerhalb der Stunden solle kein Kontakt zu ihr aufgenommen werden (außer für Terminverlegungen) fände ich es der Therapeutin gegenüber übergriffig, sollte Patienten hier ein Mitspracherecht eingeräumt werden.
Dad sollte offen besprochen werden können warum und wofür man das dann trotzdem denkt zu brauchen. Und wenn die Grenzen weiterhin so auf Therapeuten Seite sind dann zusammen schauen wie das was dahinter steht anders abgedeckt werden kann.
Das bedeutet für mich auch diskurs und Aushandeln, alles andere ist beziehungslos.
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Viele machen es sich da aber äußerst bequem. "Wir sind alle Menschen und machen Fehler" . Unbestritten.Emily_Erdbeer hat geschrieben: ↑Sa., 07.03.2020, 08:38 Wir alle sind Menschen und machen Fehler.
Es ist besser mit einer ‚so etwas passiert eben‘- Haltung an Dinge zu gehen als blind in Dinge zu rutschen.
Es gibt nirgendwo eine 100%ige Sicherheit.
Aber wenn ich absichtlich Dinge falsch mache und damit gegen die Berufsordnung verstoße, ist das eine schwache Ausrede. Selbst wenn ich glaubte, mit meinem bewussten Fehlverhalten einer Klientin besser zu helfen.
Mails von Patienten beantwortet man aber nicht versehentlich.
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Wenn eine Psychotherapeutin der Versuchung erliegt, sich als Retterin in Szene zu setzen, sehe ich darin eine symbiotische Beziehung, für die sie allein die Verantwortung trägt.
Aushandeln kann man Wochentag und Uhrzeit. 50 Minuten sind üblich. Natürlich kann sie ihre Patienten noch mit Notfallkontaktdaten (Telefonseelsorge, psychiatrischer Notdienst ect.) ausstatten.
Aber die Patientin ist kein Stück verhandlungsbefugt, was die Therapeutin persönlich zwischen den Terminen betrifft.
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ganz genau so, denn eine Therapie besteht nunmal auch und vor allem aus Beziehung.
Das wird meines Wissens heute sogar als wichtiger denn je angesehen, in allen gängigen Therapierichtungen.
Das ist eben keine behördliche, klar strukturierte und geregelte Amtshandlung.
Ja klar, wenn ich meinen Ausweis neu beantrage dann gelten da genaue Ablaufregeln.
Wenn die nicht eingehalten werden kann ich mich beschweren, ich trage aber keine gravierenden psychischen Folgen davon.
In einer Therapie halte ich es zumindest für wünschenswert dass eine Therapeutin nicht mit dem Holzhammer vorgeht.
Auch bei Fehlern. Und ein "aushandeln" ist sicher nicht machbar mit "die Patientin hat da gar nix zu sagen", sondern auf der Basis der Störung, Struktur und dem Level auf dem die Patientin grade ist.
Da kann man echt auch anders, feinfühliger vorgehen. Verständnisvoller, empahtischer, langsamer wenns sein muss.
Das Ergebnis (Patientin mailt nicht mehr) wird so sogar leichter erreicht.
Denn das Ergebnis dass die Patientin tief verunsichert die Therapie abbricht kanns ja wohl nicht sein
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Ich gehe davon aus, dass eine Therapeutin im Regelfall auch nicht sagt:" Ich weiß nicht was Ihnen einfällt, mir nach den Therapiestunden noch zu mailen. Unterlassen Sie das künftig!"chrysokoll hat geschrieben: ↑Sa., 07.03.2020, 17:11 Da kann man echt auch anders, feinfühliger vorgehen. Verständnisvoller, empahtischer, langsamer wenns sein muss.
Das Ergebnis (Patientin mailt nicht mehr) wird so sogar leichter erreicht.
Denn das Ergebnis dass die Patientin tief verunsichert die Therapie abbricht kanns ja wohl nicht sein
Sie kann ja durchaus freundich aber konsequent mitteilen, dass sie keine Mails zwischen den Stunden beantworten wird. Diese würde sie jedoch gerne am Beginn der jeweils nächsten Stunde ausdrucken und lesen.
Inwiefern sollte die Patientin da mit "verhandeln" können?
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Damit hätte ich leben können
Anna Luisa. Das hört sich nach einer guten Alternative an
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Das Problem war aber, dass die Therapeutin das erstmal nicht gesagt hat, dass keine Mails erwünscht sind, sondern sie diese ja sogar beantwortet hat, zumindest teilweise. Und wenn ich dann lese, dass sie bei einer längeren Pause sogar zum Schreiben aufgefordert (!) hat... Da dreht sich mir der Magen um und da kann ich dann die Unsicherheit schon auch verstehen.
Klar muss sich die Therapeutin abgrenzen, wenn sie merkt, es wird ihr zuviel. Besser spät als nie vielleicht in diesem Fall. Wie wissen ja nicht, was in der Therapeutin wirklich vorging. Wir kennen ja nur die Schilderung von einer Seite. Irritierend kann so eine "Kehrtwendung" aber schon sein.
Ich selbst durfte auch zwischen den Terminen schreiben. Ohne Begrenzung und mit dem Hinweis meines Therapeuten, dass er mir vertraut, mit diesem Zugeständnis umgehen zu können. Damals fand ich das für mich unfassbar: Ich kam aus einer missbräuchlichen Therapie, in der mir seitens des "Therapeuten" unterstellt wurde, (nur!) ich würde Grenzen übertreten, ich wäre schwierig und würde Druck aufbauen - und dann sitzt mir ein Therapeut gegenüber, der mir völlig entspannt signalisiert: "Sie KÖNNEN Grenzen einhalten und ich glaube daran." Für mich war das eine riesige Entlastung, die nie so stattgefunden hätte, wenn es geheißen hätte: "Kein Kontakt zwischendurch". Ich durfte lernen, mich zu bewegen, Grenzen zu spüren (auch meine eigenen!), aber durfte auch mit Freiheiten umgehen, ein Vertrauen erfahren, das mir so bisher im Leben nie entgegengebracht wurde. Ich bin heute noch sehr dankbar dafür!
Natürlich sind Mails immer ein Risiko. Das sehe ich auch so, obwohl ich es bei mir sehr heilsam fand. Für mein Empfinden ist es total wichtig, parallel dazu Strategien zu erarbeiten, wie man sich selbst zwischen den Terminen halten und steuern kann. Damit es nicht dabei bleibt, dass der Therapeut "Ventil" sein muss. Darauf zu achten ist die Verantwortung des Therapeuten.
Anfangs habe ich öfter nach den Terminen gemailt, weil die Stunden so heftig in mir gearbeitet haben. Eine kurze Antwort bekam ich so gut wie immer und die Mails waren beim nächsten Termin auch ausgedruckt in der Akte. Aber von ihm selbst wäre nie ein Mailkontakt zwischen den Stunden ausgegangen. Was mir mit der Zeit aufgefallen ist: Je besser es mir ging (und geht), desto weniger hatte/habe ich das Bedürfnis zu schreiben. Aktuell so gut wie überhaupt nicht mehr. Und was ich sehr positiv registriere: Je besser es mir geht, desto mehr nimmt sich mein Therapeut zurück. Anfangs fand ich das ein bisschen irritierend, aber inzwischen empfinde ich das als gutes und fürsorgliches Steuern des Arbeitsprozesses.
Ich hatte Angst vor erneuter Abhängigkeit. Und es gibt ja auch die Vorurteile (von Außenstehenden UND von Therapeuten), dass man "so gestrickt" ist, was das Bedürfnis nach Aufmerksamkeit angeht. Das mag auch oft zutreffen. Bei mir ist es bisher eher so, dass mir die Offenheit geholfen hat, eigene Grenzen zu entwickeln und an mich zu glauben. Und ich stelle in den letzten Monaten überrascht fest, dass ich einen großen Drang nach Unabhängigkeit entwickelt habe. Ich denke immer öfter an das Ende der Therapie. Und ich spüre den Wunsch, diesmal gut abzuschließen. Und ich habe das Thema Abschied auch kürzlich von mir aus angeschnitten, weil ich diesen letzten Abschnitt jetzt gut gestalten möchte, bevor ich alleine weitergehe. An der freudig-positiven Reaktion meines Therapeuten habe ich gemerkt, dass wir beide wissen: Die Rechnung ist aufgegangen
Deshalb: Es gibt Regeln in der Therapie und das ist gut und wichtig. Hab ich ja selbst erlebt, wie katastrophal es läuft, wenn wirklich ALLES an Grenzen und Vorschriften übertreten wird. Aber ich glaube, dass es immer am besten ist, einen individuellen Weg zu finden, der für beide Seiten passt. Das Risiko "Kontakt = ungesunde Abhängigkeit" ist sicher da, das trifft aber bestimmt nicht für alle Patienten zu. Für mich war dieses lockere Handhaben am Anfang wie ein "Sicherheitsgurt", später aber immer mehr ein Ansporn, es alleine zu schaffen. Und dieses signalisierte Vertrauen hat mir geholfen, selbst wieder Vertrauen in mich zu entwickeln. Pauschal auf etwas zu pochen, wie etwas sein oder ablaufen muss, greift meiner Ansicht nach zu kurz.
Um wieder zum eigentlichen Titel des Threads zurückzukommen: Inzwischen suche ich nach den Terminen Ruhe. Ich bin oft sehr müde, nach Mail schreiben oder Kontakt ist mir gar nicht. Leider klappt es nicht immer, dass ich nach der Stunde keine Termine mehr habe. Aber ich versuche, den Rest des Tages entspannt zu gestalten.
Klar muss sich die Therapeutin abgrenzen, wenn sie merkt, es wird ihr zuviel. Besser spät als nie vielleicht in diesem Fall. Wie wissen ja nicht, was in der Therapeutin wirklich vorging. Wir kennen ja nur die Schilderung von einer Seite. Irritierend kann so eine "Kehrtwendung" aber schon sein.
Ich selbst durfte auch zwischen den Terminen schreiben. Ohne Begrenzung und mit dem Hinweis meines Therapeuten, dass er mir vertraut, mit diesem Zugeständnis umgehen zu können. Damals fand ich das für mich unfassbar: Ich kam aus einer missbräuchlichen Therapie, in der mir seitens des "Therapeuten" unterstellt wurde, (nur!) ich würde Grenzen übertreten, ich wäre schwierig und würde Druck aufbauen - und dann sitzt mir ein Therapeut gegenüber, der mir völlig entspannt signalisiert: "Sie KÖNNEN Grenzen einhalten und ich glaube daran." Für mich war das eine riesige Entlastung, die nie so stattgefunden hätte, wenn es geheißen hätte: "Kein Kontakt zwischendurch". Ich durfte lernen, mich zu bewegen, Grenzen zu spüren (auch meine eigenen!), aber durfte auch mit Freiheiten umgehen, ein Vertrauen erfahren, das mir so bisher im Leben nie entgegengebracht wurde. Ich bin heute noch sehr dankbar dafür!
Natürlich sind Mails immer ein Risiko. Das sehe ich auch so, obwohl ich es bei mir sehr heilsam fand. Für mein Empfinden ist es total wichtig, parallel dazu Strategien zu erarbeiten, wie man sich selbst zwischen den Terminen halten und steuern kann. Damit es nicht dabei bleibt, dass der Therapeut "Ventil" sein muss. Darauf zu achten ist die Verantwortung des Therapeuten.
Anfangs habe ich öfter nach den Terminen gemailt, weil die Stunden so heftig in mir gearbeitet haben. Eine kurze Antwort bekam ich so gut wie immer und die Mails waren beim nächsten Termin auch ausgedruckt in der Akte. Aber von ihm selbst wäre nie ein Mailkontakt zwischen den Stunden ausgegangen. Was mir mit der Zeit aufgefallen ist: Je besser es mir ging (und geht), desto weniger hatte/habe ich das Bedürfnis zu schreiben. Aktuell so gut wie überhaupt nicht mehr. Und was ich sehr positiv registriere: Je besser es mir geht, desto mehr nimmt sich mein Therapeut zurück. Anfangs fand ich das ein bisschen irritierend, aber inzwischen empfinde ich das als gutes und fürsorgliches Steuern des Arbeitsprozesses.
Ich hatte Angst vor erneuter Abhängigkeit. Und es gibt ja auch die Vorurteile (von Außenstehenden UND von Therapeuten), dass man "so gestrickt" ist, was das Bedürfnis nach Aufmerksamkeit angeht. Das mag auch oft zutreffen. Bei mir ist es bisher eher so, dass mir die Offenheit geholfen hat, eigene Grenzen zu entwickeln und an mich zu glauben. Und ich stelle in den letzten Monaten überrascht fest, dass ich einen großen Drang nach Unabhängigkeit entwickelt habe. Ich denke immer öfter an das Ende der Therapie. Und ich spüre den Wunsch, diesmal gut abzuschließen. Und ich habe das Thema Abschied auch kürzlich von mir aus angeschnitten, weil ich diesen letzten Abschnitt jetzt gut gestalten möchte, bevor ich alleine weitergehe. An der freudig-positiven Reaktion meines Therapeuten habe ich gemerkt, dass wir beide wissen: Die Rechnung ist aufgegangen
Deshalb: Es gibt Regeln in der Therapie und das ist gut und wichtig. Hab ich ja selbst erlebt, wie katastrophal es läuft, wenn wirklich ALLES an Grenzen und Vorschriften übertreten wird. Aber ich glaube, dass es immer am besten ist, einen individuellen Weg zu finden, der für beide Seiten passt. Das Risiko "Kontakt = ungesunde Abhängigkeit" ist sicher da, das trifft aber bestimmt nicht für alle Patienten zu. Für mich war dieses lockere Handhaben am Anfang wie ein "Sicherheitsgurt", später aber immer mehr ein Ansporn, es alleine zu schaffen. Und dieses signalisierte Vertrauen hat mir geholfen, selbst wieder Vertrauen in mich zu entwickeln. Pauschal auf etwas zu pochen, wie etwas sein oder ablaufen muss, greift meiner Ansicht nach zu kurz.
Um wieder zum eigentlichen Titel des Threads zurückzukommen: Inzwischen suche ich nach den Terminen Ruhe. Ich bin oft sehr müde, nach Mail schreiben oder Kontakt ist mir gar nicht. Leider klappt es nicht immer, dass ich nach der Stunde keine Termine mehr habe. Aber ich versuche, den Rest des Tages entspannt zu gestalten.
Das hört sich schön an. Ich ertappe mich dabei neidisch zu sein, dass ich das noch nicht kann bzw noch nicht gelernt habe.
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