Therapeut feuchte Augen

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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lisbeth
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Beitrag Do., 30.06.2022, 18:53

In jeder Klinik gibt es Leerlauf zwischendurch, ich glaube es gibt keine Klinik, wo du jeden Tag non-stop von 8-16h einen vollen Terminplan hast. Und ich glaube, den Leerlauf zwischendurch braucht es auch, weil ja auch viel in Gang kommt, das ja auch irgendwie verdaut werden soll. Das Problem das ich mit Tageskliniken habe, ist der fehlende Rückzugsraum. Wenn ich mir vorstelle, dass ich während meiner Klinikaufenthalte in meiner "Freizeit" mit allen anderen in irgendwelchen Aufenthaltsräumen hätte abhängen müssen, dann hätte ich das keine 2 Wochen dort ausgehalten. Im Sommer kann man ja zwischendurch noch rausgehen, aber auch das ist anstrengend, weil man ja trotzdem irgendwie in der "Öffentlichkeit" ist, und manchmal ist man einfach auch traurig und braucht einen geschützten Raum...
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chrysokoll
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Beitrag Do., 30.06.2022, 19:05

das wäre auch mein Problem, ich brauchte in Kliniken ganz dringend auch einen Rückzugsraum und musste mich manchmal zwischendurch auch einfach hinlegen.
Es würde mir sehr schwer fallen in eine Tagesklinik zu gehen. Mir ist das auch einfach zu früh, ich mag nicht in einer Klinik jeden Tag so früh antanzen
Ok, das steht nicht an und ich war auch nie in einer, es ist sicher eine von mehreren Möglichkeiten.

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candle.
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Beitrag Do., 30.06.2022, 19:10

chrysokoll hat geschrieben: Do., 30.06.2022, 19:05 das wäre auch mein Problem, ich brauchte in Kliniken ganz dringend auch einen Rückzugsraum und musste mich manchmal zwischendurch auch einfach hinlegen.
Das war damals ausdrücklich nicht erlaubt. Damit habe ich mich auch gequält.

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chrysokoll
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Beitrag Do., 30.06.2022, 19:13

warum war das nicht erlaubt?
Gut, in einer Tagesklinik gibt es wohl nicht so viele Möglichkeiten
Aber ich brauche das nach anstrengenden Therapie-Einheiten
Und so eine strikte Vorgabe ist für mich ein no-go. Ich wäre da in Therapie, nicht im Knast und ich bin auch kein Kleinkind

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candle.
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Beitrag Do., 30.06.2022, 19:16

chrysokoll hat geschrieben: Do., 30.06.2022, 19:13 warum war das nicht erlaubt?
Gut, in einer Tagesklinik gibt es wohl nicht so viele Möglichkeiten
Aber ich brauche das nach anstrengenden Therapie-Einheiten
Und so eine strikte Vorgabe ist für mich ein no-go. Ich wäre da in Therapie, nicht im Knast und ich bin auch kein Kleinkind
Um ein regelmäßigen Tagesrhythmus zu lernen in erster Linie.
Ruheräume gab es aber, sogar eines mit Bett und sonst ein Raum mit Matratzen.

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chrysokoll
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Beitrag Do., 30.06.2022, 19:28

hm ok, das verstehe ich.
Aber da ich sowas gar nicht lernen müsste würde ich auch so eine Bevormundung nicht mögen bzw. nicht akzeptieren.
Aber das ist jetzt nicht Thema

Eine Tagesklinik kann sicherlich eine gute Möglichkeit sein, gerade wenn es noch Kinder gibt oder man nicht völlig von zuhause weg möchte oder kann

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Montana
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Beitrag Do., 30.06.2022, 20:11

chrysokoll hat geschrieben: Do., 30.06.2022, 19:28 Aber da ich sowas gar nicht lernen müsste würde ich auch so eine Bevormundung nicht mögen bzw. nicht akzeptieren.
Das widerspricht ja auch dem Konzept, in einer Klinik einen geschützten Raum zu haben um schwierige Dinge bearbeiten zu können. Wenn ich in einer ambulanten Therapie, wo ich nach der Stunde weiterfahre zur Arbeit, etwas nicht besprechen kann, weil ich im Funktionsmodus bleiben muss, dann hilft es ja nicht, in einer Klinik dieselbe Situation herzustellen.
Leider wird das bei der Entscheidung Tagesklinik/vollstationär oft nicht berücksichtigt. Die Krankenkasse ist in erster Linie daran interessiert, Kosten zu sparen. Und ist eine Tagesklinik in erreichbarer Nähe, dann wollen sie einen lieber nur dort haben. Und Zuhause hat man natürlich abends und am Wochenende auch wieder zu funktionieren, denn da warten die üblichen Verpflichtungen.

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lisbeth
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Beitrag Do., 30.06.2022, 20:53

Montana hat geschrieben: Do., 30.06.2022, 20:11 Leider wird das bei der Entscheidung Tagesklinik/vollstationär oft nicht berücksichtigt. Die Krankenkasse ist in erster Linie daran interessiert, Kosten zu sparen. Und ist eine Tagesklinik in erreichbarer Nähe, dann wollen sie einen lieber nur dort haben. Und Zuhause hat man natürlich abends und am Wochenende auch wieder zu funktionieren, denn da warten die üblichen Verpflichtungen.
Sorry, aber das stimmt so nicht. Ich war 2x vollstationär (Psychosomatik) und auch nicht in der nächstgelegenen Klinik oder im übernächsten Ort, und da gab es von Seiten der KK überhaupt keine Probleme. Weder wurde gesagt: Gehen Sie bitte in eine Tagesklinik, noch wurde mir nahegelegt, in eine Klinik zu gehen, die näher an meinem Wohnort liegt.
Bei Akutpsychiatrie ist das anders, da geht es nach Wohnort und ich muss idR in die Klinik, die für meinen Wohnort zuständig ist. Und ganz anders sieht es dann bei Reha aus, aber da ist auch die Rentenversicherung zuständig und nicht die Krankenkasse...
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Montana
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Beitrag Do., 30.06.2022, 21:15

Da die Kassen das nicht vorab genehmigen müssen, bestimmen sie das natürlich selten in offensichtlicher Weise. Ich habe aber in zwei psychosomatischen Kliniken sowohl bei Aufnahmegesprächen als auch durch Unterhaltungen mit Mitpatienten einiges erfahren. Die Kliniken selbst sortieren. Wer neben einer psychosomatischen Klinik wohnt, die zum Krankheitsbild passt, der wird nicht stationär aufgenommen. Das machen die einfach nicht. Auch dann nicht, wenn der Patient das möchte und/oder der Arzt das auch befürwortet. Begründung: Vorgaben der Kasse. Ich selbst hatte in beiden Fällen das Glück, dass ich aufgrund der Entfernung gar nicht in die Tagesklinik konnte. Es gibt zwar Kliniken in meiner Nähe, aber keine mit Traumastation.

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lisbeth
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Beitrag Do., 30.06.2022, 21:28

Montana hat geschrieben: Do., 30.06.2022, 21:15 Wer neben einer psychosomatischen Klinik wohnt, die zum Krankheitsbild passt, der wird nicht stationär aufgenommen. Das machen die einfach nicht. Auch dann nicht, wenn der Patient das möchte und/oder der Arzt das auch befürwortet. Begründung: Vorgaben der Kasse.
Kann ich so nicht bestätigen. In meiner Klinik kamen ungefähr 85-90 Prozent aller Patient*innen aus demselben oder den umliegenden Landkreisen. Da war ich vom anderen Ende der Republik eher die Ausnahme. Manche Mitpatient*innen wohnten so nah, dass sie nach Hause laufen konnten.

Hinter "Vorgaben der Kasse" kann man sich auch prima verstecken. Vielleicht hatte die Klinik andere Gründe?

Ja, mit manchen der Um-Die-Ecke-Wohnenden gab es immer wieder Diskussionen, weil die einfach mal selbstständig entschieden hatten, dass sie die eine oder andere Extra-Nacht zuhause verbringen (jenseits der geplanten Heimreise-Wochenenden), was halt versicherungstechnisch für die Klinik dann Probleme macht, weil sie genau genommen diese Tage dann nicht abrechnen dürfen. Da wurde dann verfahren wie mit allen anderen Regelungen auch. Beim ersten mal gab es die gelbe Karte, im Wiederholungsfall dann rot und die endgültige Abreise.
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Sydney-b
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Beitrag Do., 30.06.2022, 21:33

Montana, ich habe es bereits bei meiner Freundin und Kollegin komplett anders erlebt.

Aber egal, es muss doch nicht ständig jedes Thema zu einer Grundsatzdiskussion ausarten.

Für die TE kommt Tagesklinik eh nicht in Frage, und ihr sollten wir helfen. ;)

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Montana
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Beitrag Do., 30.06.2022, 21:40

Ja, es ist sicher sehr von der jeweiligen Klinik abhängig. Das Thema ist aber vielleicht nicht ganz uninteressant, weil oftmals gedacht (und auch hier in die Richtung argumentiert) wird, dass Kliniken oder Therapeuten sich bestimmt etwas schlaues denken, wenn sie einem etwas bestimmtes empfehlen. Und da wünsche ich mir oft, dass das mehr hinterfragt wird. Eigene Interessen haben die ja schließlich auch. Dürfen sie ja auch, aber das ist leider meist nicht auf den ersten Blick zu erkennen.

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