International - Sprachen lernen

Fragen, Probleme und Austausch über kulturbezogene Probleme, Aus- und Einwanderung (Migration) und bikulturelle Partnerschaften
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luftikus
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Beitrag Di., 12.11.2013, 09:20

(e) hat geschrieben:Mich stört es auch, wenn hier jetzt alles so negativ diskutiert wird, da Sprachen eigentlich Freude bereiten sollen. So ist der Thread hier im Eingangsposting angelegt, wo es mehr um die subjektive LUST an Fremdsprachen gehen soll.
Ja, so habe ich diesen Thread eigentlich auch verstanden. Ich liebe es, mich mit Sprachen zu beschäftigen und mich darüber zu unterhalten - auch unabhängig von politischen Aspekten. Umso mehr bedauere ich es, dass ich eigentlich weder im Alltag noch im Beruf einen Anlass habe, mich mit Fremdsprachen auseinanderzusetzen. Ich mache das nur, weil ich es gern mache, und weil ich eine vage Hoffnung habe, die Sprachen doch noch irgendwann beruflich einsetzen zu können.

An Sprachen interessiert mich einerseits der Sprachklang (ich liebe es, die Aussprache so korrekt wie möglich zu erlernen), aber auch die Schrift (falls es eine andere Schrift gibt) und die Grammatik.

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Holunder
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Beitrag Di., 12.11.2013, 15:22

Hallo pandas,
pandas hat geschrieben:ich hatte bereits weiter oben ausgeführt, dass diese Idee keinesfalls bisher nicht umgesetzt wird und ich auch deswegen dieses "oh, alle anderen lernen nicht türkisch, wie befremdlich von denen" eben auch deshalb nicht so nachvollziehbar finde und eine übereilte Schelte an die anonymen Anderen.
Ich habe das nicht geschrieben. Mir ist es ehrlich gesagt total wurscht wer welche Sprache lernt. Ich fände es nur gut, wenn Türkisch auch als Fremdsprache zum Auswählen an Schulen angeboten werden würde. Gut, du sagst, dass dies schon teilweise der Fall ist, find' ich prima!
luftikus hat geschrieben:Umso mehr bedauere ich es, dass ich eigentlich weder im Alltag noch im Beruf einen Anlass habe, mich mit Fremdsprachen auseinanderzusetzen. Ich mache das nur, weil ich es gern mache, und weil ich eine vage Hoffnung habe, die Sprachen doch noch irgendwann beruflich einsetzen zu können.
Hallo luftikus,
wäre denn so ein Sprach-Forum nicht etwas für dich? Rilke hatte einen Link geschickt für Italienisch. Aber das gibt es auch für andere Sprachen. Ob deine dabei ist, müßtest du mal schauen.

Mich interessiert an Sprachen auch immer sehr die Kultur dahinter, die Geschichte usw.
Arabisch würde mich neben Italienisch und Spanisch auch interessieren.


leberblümchen
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Beitrag Di., 12.11.2013, 15:35

Mich interessieren auch immer Sprachen, bei denen ich eine gewisse Ähnlichkeit zu Bekanntem erkenne - möge diese Ähnlichkeit auch noch so klein sein. Deshalb kann ich mir z.B. nicht vorstellen, Chinesisch zu lernen. Ich liebe es, die 'Illusion' zu haben, mir eine Sprache auch (zumindest passiv) selbständig aneignen zu können. Bei Arabisch war die Differenz eindeutig zu groß. Ich bin da einfach nicht reingekommen. Ich kam mir vor wie in einem Seminar über Maschinenbau. Lauter Fragezeichen. Es hat unendlich lange gedauert, bis ich überhaupt die Buchstaben lesen und identifizieren konnte. Und dann hab ich alles ganz schnell wieder vergessen, was mich besonders ärgert. Außer den ersten beiden Buchstaben des Alphabets und der Zahl 0 ist überhaupt nichts mehr vorhanden - ach doch: dass misr 'Ägypten' heißt, hab ich mir gemerkt.

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luftikus
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Beitrag Di., 12.11.2013, 15:49

leberblümchen hat geschrieben:Mich interessieren auch immer Sprachen, bei denen ich eine gewisse Ähnlichkeit zu Bekanntem erkenne - möge diese Ähnlichkeit auch noch so klein sein. Deshalb kann ich mir z.B. nicht vorstellen, Chinesisch zu lernen.
Gerade das fand ich beim Chinesischen immer am spannendsten: nämlich, dass die Sprache so ganz anders funktioniert und in etlicher Hinsicht kaum mit europäischen Sprachen vergleichbar ist. Und andererseits hat man aber einen gewissen Erkennungseffekt bei manchen Schriftzeichen, die einem bei genauem Hinsehen durchaus etwas über die Bedeutung verraten:

人 = Mensch (mit zwei Beinen)
木 = Baum, 森 = Wald (drei Bäume)
中 = Mitte
上 = oben, 下 = unten

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(e)
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Beitrag Di., 12.11.2013, 15:54

Ich überlege schon auch, wie ich die Sprache einsetzen kann, auch beruflich, ob sich die Mühe lohnt, ob mir die Sprache liegt, ob es da evtl. noch persönliche Bezüge gibt, positive z. B. bei Italienisch die italienische Verwandtschaft und weil meine kleine Nichte gerade Italienisch lernt und ich sie da fördern und bei den Schulaufgaben helfen könnte, wenn sie am WE bei mir ist. Im Moment lernt sie mit mir gerade Englisch für Kinder. Doch hemmen mich auch negative Erinnerungen aus der Schulzeit, wo ich teilweise doofe Lehrer hatte, die mir die jeweilige Sprache vermiesten. Ich versuche, einen ganz neuen Zugang zu finden und diese negativen Erinnerungen aufzulösen. Damals war ich 18, heute bin ich eine Generation älter, ich bin nicht mehr dieselbe. Mein Zugang jetzt ist anders, ganz neu. Aber erinnern kann ich vieles noch aus der Schulzeit, was die Sprachen betrifft, finde ich erstaunlich.

@luftikus: Chinesisch finde ich auch spannend. Zwei Chinesinnen brachten mir mal ein paar Zeichen bei und waren voll des Lobs für mein Talent.
Lieben Gruß
elana

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luftikus
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Beitrag Di., 12.11.2013, 16:00

(e) hat geschrieben:Doch hemmen mich auch negative Erinnerungen aus der Schulzeit, wo ich teilweise doofe Lehrer hatte, die mir die jeweilige Sprache vermiesten.
Komischerweise hatte ich in der Schule mein Interesse für Sprachen gar nicht bemerkt. Aber der damalige Sprachunterricht bestand auch überwiegend aus dem langweiligen Lernen von langen Vokabellisten und Grammatikregeln. Mir fehlte da der praktische Bezug, und das Gefühl, wie es ist, eine Sprache auch im wirklichen Leben einzusetzen. Hätte ich damals schon kapiert, wie spannend Sprachen sein können, hätte ich sicher einen entsprechenden Beruf ergriffen (z.B. Dolmetscher).

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Beitrag Di., 12.11.2013, 16:09

@luftikus: Ach ja, mir geht es auch so, nur dass ich heute Jura studieren würde. Einfach Mist, was ich verpasst habe ...

Das Englisch-Lernen hilft mir, mich besser zu konzentrieren. Meine Lehrer waren allesamt der Überzeugung, dass ich besonders sprachbegabt sei. Ich würde das gern glauben, mir da mehr vertrauen, doch bin ich sehr selbstkritisch aufgrund meines Perfektionismus und Kontrollzwangs. Ich tendiere dazu, immer nur das zu sehen, was ich noch nicht ausreichend beherrsche. Dabei kann ich mich doch echt an vieles erinnern, obwohl Jahrzehnte dazwischenliegen. Ich konnte die gelernten Sprachen in meinem Gedächtnis abrufbereit konservieren, als hätte ich es nur in ein Archiv geschoben, das durch etwas Übung aktiviert wird. Darauf lässt sich aufbauen. Ich sollte mir da einfach auch wieder mehr vertrauen.
Lieben Gruß
elana

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luftikus
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Beitrag Di., 12.11.2013, 16:17

(e) hat geschrieben:@Meine Lehrer waren allesamt der Überzeugung, dass ich besonders sprachbegabt sei.
Meine Sprachbegabung habe ich erst nach der Schulzeit bemerkt: an der Uni (ich habe leider ein technisches Studium absolviert), hatte ich aus spontanem Interesse einen ersten Chinesisch-Sprachkurs belegt, und die damalige Sprachlehrerin war begeistert von meiner Fähigkeit, das Chinesische sehr korrekt auszusprechen - was vielen Europäern schwer fällt. Da kam mir möglicherweise meine Musikalität zu Hilfe: ich kann genau hinhören, und die Sprache detailliert nachahmen, inklusive Sprachmelodie (die im Chinesischen ja besonders wichtig ist).

Auch später, im Spanisch-Unterricht wurde ich regelmäßig für meine "spanische" Aussprache gelobt...

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Beitrag Mi., 13.11.2013, 19:15

Ich hab gerade meine alten Schulbücher und Sprachduden durchgeschaut - da hängen so viele Erinnerungen dran, war sehr aufwühlend ...

Das bringt mich zu der Frage, ob ihr beim Sprachenlernen auf die Art der Lehrbücher schaut, wie die aufgebaut sein müssen, damit es euch reizt. Es sind ja nicht alle Sprachlehrwerke so wirklich ansprechend und toll, manchmal ein bisschen trocken, zu schwierig oder zu leicht. Was meint ihr?
Lieben Gruß
elana

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leberblümchen
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Beitrag Mi., 13.11.2013, 19:30

Das stimmt, aber ich habe da meine eigenen Prioritäten Da geht es weniger um qualitativ didaktisch wertvolle Bücher, sondern darum, dass es mich ansprechen muss und ich das Gefühl hab, das Buch möchte mir ein Begleiter sein. Leider hab ich bei den Schulbüchern meiner Kinder immer den Eindruck, es geht darum, die phantasierte Masse zu erreichen und mit der Mode zu gehen, und das wirkt dann leicht oberflächlich. Ich mochte z.B. immer viel lieber Zeichnungen anstatt Fotos, weil Zeichnungen m.E. zeitloser sind.

Meine Lateinbücher sahen noch aus wie aus der Kaiserzeit, aber ich fand das damals schön. Die heutigen Lateinbücher finde ich auch sehr ansprechend; aber die haben es offenbar auch nicht nötig, sich bei der Jugend anzubiedern.

Ich hatte mal ein schönes Spanischbuch, das ich geliebt hab. Leider erinnere ich mich nicht mehr an den Titel. Ich glaub, ich hab es in Spanien gekauft, und ich vermisse es.
Was ich auch sehr gut fand, was aber mehr Hintergrundwissen vermittelt, ist dieses Buch: ... he+sprache

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Beitrag Mi., 13.11.2013, 20:42

Hey, danke ihr beiden, ihr macht mir beide echt Lust auf Spanisch, auch wenn es sich mit dem Italienisch beißt. Kann man das nicht doch auch parallel lernen? Ist es nicht so, dass die Sprachen immer irgendwie eine eigene "Seele" haben und dadurch in sich selbst bleiben und man automatisch im Wesen der jeweiligen Sprache spricht und dann gut unterscheiden kann? Bisher war das bei mir so.

Ich schau mir auf Youtube einige Zeichentrickserien in Spanisch an. z. B. Wicki. Das klingt so schön und verbindet sich mit meinen schönen Wicki-Erinnerungen. Ich liebte diese Serie als Kind und jetzt immer noch.
Lieben Gruß
elana

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leberblümchen
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Beitrag Mi., 13.11.2013, 20:51

Es gibt ja verschiedene Theorien über den Spracherwerb. Ich denke, die Ähnlichkeit zwischen Italienisch und Spanisch bringt schon die Gefahr einer ungünstigen 'Interferenz' mit sich, so nach dem Motto: "Kennst du eine, kennst du alle". Und es gibt schon große Unterschiede zwischen beiden Sprachen, nicht nur in Bezug auf den Wortschatz, sondern auch in Bezug auf die Aussprache und die Grammatik und Orthographie. Je nachdem, wie wichtig dir diese 'Kleinigkeiten' sind, wirst du das mehr oder weniger störend empfinden. Aber auch die positiven Aspekte des 'Transfers' lassen sich nicht leugnen.

Ich bin immer noch der Meinung, dass das Ausschlaggebende die Liebe zur Sprache ist. Und ich bin in dieser Hinsicht eher monogam

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Beitrag Mi., 13.11.2013, 22:52

Ich werde es mal parallel versuchen. Wenn es Probleme gibt, werde ich Italienisch (das ich schon 1 Jahr hatte) und erst danach Spanisch lernen.

Also Deutsch hast Du auch noch, leberblümchen, wirklich monogam sieht anders aus!
Lieben Gruß
elana

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Hamna
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Beitrag Mi., 13.11.2013, 23:10

Mir ist beim Schwedisch lernen aufgefallen, dass wenn ich nach einem Begriff suchen muss, mir oft erstmal ein englischer oder französischer einfällt, weil das eben die beiden Fremdsprachen sind, die ich bisher kannte. Von daher habe ich mir schnell abgeschminkt, noch eine weitere Sprache parallel zum Schwedisch zu lernen (was ich eigentlich gern gemacht hätte). Ich glaube wirklich, ich käme schnell durcheinander, und der Lernerfolg beider Sprachen würde drunter leiden.

Aber muss ja nicht jedem so gehen.
Ich bin gespannt, was du für Erfahrungen machst, (e), und wünsche dir schon mal viel Freude und Erfolg!

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(e)
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Beitrag Mi., 13.11.2013, 23:40

Danke, Rilke!

Ich hab sicher den Vorteil, dass ich auch in Realität viele Italiener kenne, mit ihnen aufwuchs in der Nachbarschaft und sogar in der Familie habe und von früher her auch Spanier kannte aus meiner Kindheit. Ich empfand die beiden Sprachen immer sehr unterschiedlich und auch die Kulturen. Es könnte auch sein, dass ich durch den Vergleich und den Unterschied Eselsbrücken schaffen kann. Mal sehen, ich versetze mich bei einer Sprache immer gleich ganz in die jeweilige Sprachkultur rein, wie ein Schauspieler. Latein hatte ich auch 5 Jahre, aber ich konnte immer gut unterscheiden zwischen Latein und Italienisch. Ich sah das immer komplett getrennt, weil die Unterschiede für mich schon zu groß waren.
Lieben Gruß
elana

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