montagne hat geschrieben:Ausgehend von den Annahmen des Konstruktivismus, von der Subjektivität jeglicher Wahrnehmung, emotionaler und kognitiver Prozesse, empfinde ich es als mehr als schwierig Therapie im großen Stil "objektiv" kontrollieren und übrwachen zu wollen.
Ja montagne,
Das seh ich genauso.
ABER
Mal nur bezogen auf Psychotherapie und dort pauschal (natürlich schon damit fehlerhaft) diese Subjektivität angenommen, die menschliche Wahrnehmung nun mal ist, ausmacht.
Mir liegt eigentlich vor allem daran, dass alle Beteiligten da auf einer ähnlichen Ebene, Grundlage bleiben. Und sehe das - wie auch an anderen Stellen - als immer wiederkehrendes Problem.
Patienten und ihre Sichten auf sich und die Therapeuten auf der einen Seite, Therapeuten und ihre Sichten auf sich und ihre Kunden auf der anderen Seite.
Immer auch was sehr subjektives. Vielleicht grad dann, wenn es um die „Selbstbeurteilung“ geht. Klienten urteilen, ob sie wollen oder nicht, subjektiv über Therapeuten. Die machen das umgekehrt auch.
Sobald aber beide Seiten sich treffen? Würde mich sehr wundern, wenn ganz authentisch ehrlich die subjektiven Urteile kommuniziert werden.
Ein Teil bleibt verborgen.
Und ich seh dann schon immer auch die Gefahr, dass jeder fern des anderen sich was konstruiert.
Sowohl im guten wie im schlechten.
Flapsig formuliert: auf dem Teppich bleiben? Das klappt, wie ich finde, umso besser, je besser der gegenseitige Austausch auch grad über die jeweiligen Wirklichkeiten klappt.
Egal ob es nun um Fehler oder um Erfolge geht, auf dem Teppich bleiben die an Psychotherapie Beteiligten am ehesten, am besten, wenn sie nicht nur jeweils für sich urteilen, sondern möglichst zusammen. Zumindest jeweils möglichst mitkriegen, was denn die „Gegenseite“ grad für eine Wirklichkeit hat.
So was könnte man zwar Überwachung, Kontrolle nennen. Ich finde, das ließe sich aber auch erheblich positiver sehen, formulieren. Es wird, bei vielem, was hier grad diskutiert wird, ja nichts neues an Wahrnehmung konstruiert, geschaffen, es wird nur, zumindest erst mal auch, danach gesucht, wie sich subjektive Wirklichkeit besser nutzen, kommunizieren lässt. Was dann natürlich auch wieder Wahrnehmung ändert.
Auch grad all die womöglich falschen Wertungen, Urteile?
Macht für mich nicht viel Sinn, wenn allenfalls auf der einen Seite Patienten, auf der anderen Therapeuten werten. Für mich dann zwei Wirklichkeiten, die auch hindern, behindern, alle Beteiligten
LG hawi