Definitionsmacht und Psychotherapie / @EinTherapeut

Themen und Smalltalk aller Art - Plaudern, Tratschen, Gedanken, Offtopic-Beiträge (sofern Netiquette-verträglich..) und was immer Sie hier austauschen möchten.

ziegenkind
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Beitrag So., 29.09.2013, 16:46

noch einmal auf ernst und ironiemodus aus: weil ich meiner therapeutin auf das tiefste zugetan bin, weil ich ihr vielleicht auch herzlich dankbar bin, weil ich berührt bin von unserer arbeit, heißt das doch nicht, dass ich unbedingt selber therapeutin werden möchte. wenn das so wär, dann wär ich das ja doch geworden. und es heißt auch nicht, dass ich grundsätzlich ALLE therapeuten gleich toll finde.

und: gerade als jemand der pa macht, weiß ich doch, dass es die beziehungsdynamik ist, die heilt und nicht irgendein technisches wissen. und weil ich das weiß, kann doch ein therapeutenwort in meinem hirn nicht mit einem höheren anspruch auf glaubwürdigkeit/autorität rechnen als das eines anderen

ich versteh das unterstellte kalkül wirklich nicht.

ach lederblume, ich maß mir nicht (mehr) an, das unbewusste von menschen "lesen" zu können, die ich nur als hier schreibend erlebe.
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.

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hopelife
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Beitrag So., 29.09.2013, 17:01

und: gerade als jemand der pa macht, weiß ich doch, dass es die beziehungsdynamik ist, die heilt und nicht irgendein technisches wissen. und weil ich das weiß, kann doch ein therapeutenwort in meinem hirn nicht mit einem höheren anspruch auf glaubwürdigkeit/autorität rechnen als das eines anderen
das sehe ich auch so.. und zumindestens das, was ein therapeut siri als antwort gegeben hat, war gut und hilfreich.
Und ich denke in erster Linie kommt es doch darauf an.
Und er ist ja hier nicht als der Therapeut, sondern als ein Therapeut unterwegs, ich finde das irgendwie gar nicht so dramatisch :weissnicht: ist nur ein Name
es wäre heute nicht so wie es ist,
wäre es damals nichts gewesen wie es war!

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Beitrag So., 29.09.2013, 17:04

(e) hat geschrieben:@ziegenkind

Ich hätte kein Vertrauen in jemanden, der sich nicht mal an die beruflichen und gesetzlichen Richtlinien hält und sich ohne Ausweis Psychologe/Psychotherapeut/i.A. nennt. Er könnte genauso gut ein Patient sein, der sich aus seiner Krankensicht für einen Therapeuten hält.
Ich hab mich hier drin als Psychologe FSP geoutet. Meine Anonymität ist
mir wichtiger als Euch zu beweisen, dass ich nicht lüge.

Jeder hier drin ist herzlich eingeladen, sich an den FSP oder ans Gericht wenden und eine Klage gegen Unbekannt einreichen. Es gibt möglichkeiten über meine IP rückzuschliessen, wer hier schreibt und bei entsprechender Klage kann man dem nachgehen.

Mir persönlich ist es aber ziemlich egal, ob ihr mich als Therapeuten oder Möchtegerntherapeuten oder Hochstapler oder Patienten seht. Ich würde mir hier Eure persönlichen Meinungen zum Thema Definitionsmacht/Psychiatriewesen etc. wünschen.

Da geht es auch um Therapieschäden. Empfehlenswert dazu finde im Übrigen diesen Beitrag: http://www.sgap.ch/sgap_neu/downloads/N ... brauch.pdf

Grundsätzlich sind alle Beiträge hier drin, welche mir irgendein Problem unterstellen wollen, grenzüberschreitend. Ich darf mich "EinTherapeut" nennen und wenn ihr ein Problem damit hat, dann ist das Euer Problem und nicht meins. Ich erwarte nicht Eure Liebe, ich erwarte nicht Eure Bewunderung und ich erwarte schon gar nicht, dass alles was ich sage die in Stein gemeisselte Wahrheit ist.

Zum Thema forensische Psychiatrie: Nochmals ein extrem heikler Bereich. Als Therapeut oder Gutachter hat man dort eine nicht zu unterschätzende Macht. Grundsätzlich halte ich es für sehr heikel unter Zwang Therapie zu machen. Aber das Thema bräuchte einen neuen Strang.

Ich bin in dem Sinne wohl selbst therapiegeschädigt, da auch schon Selbsterfahrungs-Therapeuten das Gefühl hatten, mir zu erklären, was mein Problem ist. Das ist grundsätzlich ein Kunstfehler. Und scheinbar bei vielen Therapeuten nicht unüblich.
"Einer der wunderbarsten Beispiele für den Ausgleich, den das Leben uns schenkt, ist, dass niemand aufrichtig versuchen kann, einem anderen Menschen zu helfen, ohne sich selbst zu helfen." - Ralph Waldo Emerson

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(e)
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Beitrag So., 29.09.2013, 17:06

@hawi

EinTherapeut nimmt einen Schweizer Berufstitel für sich in Anspruch, also gelten für ihn die Gesetze der Schweiz, wo er - nehme ich an nach seinem Profil - auch wohnt. Egal wie das in D ist, entscheidend ist in diesem Fall die Herkunft des Titels, den jemand für sich beansprucht oder eben missbraucht. Ich verstehe nicht, warum Du damit Probleme hast. Du kannst doch nicht deutsche Verhältnisse auf einen Fall in der Schweiz übertragen, wo die Gesetze viel strenger sind. Das ist nun mal so, ich hab ja ständig mit Behörden zu tun. Das ist absolut selbstverständliches Wissen, dass sich in der Schweiz niemand einen Berufstitel anmaßen darf, so wie jeder weiß, welche Straßenverkehrsregeln gelten. Das weiß EinTherapeut sehr wohl, weil in der Schweiz wirklich sehr viel reglementiert wird, sogar die Hundehaltung. Von daher verwundert mich Dein Einwand eher. Habt ihr in D keine Gesetze?
Lieben Gruß
elana

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lonely69
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Beitrag So., 29.09.2013, 17:08

hopeless81 hat geschrieben:
lonely69 hat geschrieben:
Na das ist schon ein sehr romantisches Bild von Psychotherapeuten, oder?
Selbstbestimmt sind sie sicher nicht, wenn ich an die ganzen Dokumentationen, Berichte etc. denke.
Methodische Vorgaben haben sie auch und immer dient sie nicht dem Wohl, manchmal geht Psychotherapie auch
schief und das nagt natürlich auch am Therapeuten.

Die Selbstmord- / Scheidungsraten sind auch nicht zu unterschätzen und im Übrigen ist bei einem zum Teil recht hohem Arbeitspensum ein Burnout zwangsläufige Konsequenz. Besondere Selbst- Sicherungen hin oder her.
Das ist mir alles wohl bewusst. Aber wie gesagt, wer in freier Praxis arbeitet und v.a. nicht mit den Kassen abrechnet, sondern Selbstzahler therapiert, hat m.E. einmalige Freiräume. Oder welchen anderen Beruf könntest Du Dir da vorstellen?

Und was die Definitionsmacht angeht - mir sagte mal ein Oberarzt: "Was Realität in Abteilung 2 ist, bestimme ich". Auch so kann man sich "verwirklichen".

Lonely

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hopelife
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Beitrag So., 29.09.2013, 17:11

(e)
versteh ja deine Ordnung, aber kannst du vielleicht einen Nick von einem Titel mal unterscheiden?
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hope_81
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Beitrag So., 29.09.2013, 17:12

Was mich interessiert ist, warum Du so viel über die analytische Therapie postest, obschon Du VT bist. Geht es Dir um einen Schulenstreit?

Also mir persönlich hat noch nie ein Therapeut versucht zu erklären, was mein Problem ist. Wohl aber bin ich einem
Narzissten aufgesessen.
Das Beste, was du für einen Menschen tun kannst, ist nicht nur deinen Reichtum mit ihm zu teilen, sondern ihm seinen eigenen zu zeigen.
Benjamin Disraeli

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Beitrag So., 29.09.2013, 17:16

@hopeless81: Ich würde niemals sagen "ich bin VT". Die aktuelle Entwicklung ist sowieso eine starke Annäherung der verschiedenen Schulen. Das ist auch Bürokratentum mit Zertifizierungen das ein Ausbildungsinstitut dazu zwingt, sich VT zu nennen.
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hope_81
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Beitrag So., 29.09.2013, 17:18

Das stimmt schon, aber die Schulen unterscheiden sich zumindest hier in Deutschland schon erheblich.
Das Beste, was du für einen Menschen tun kannst, ist nicht nur deinen Reichtum mit ihm zu teilen, sondern ihm seinen eigenen zu zeigen.
Benjamin Disraeli

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(e)
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Beitrag So., 29.09.2013, 17:18

hopelife hat geschrieben:(e)
versteh ja deine Ordnung, aber kannst du vielleicht einen Nick von einem Titel mal unterscheiden?
Ich rede ja auch nicht vom Nick, sondern vom privatrechtlich geschützten Fachtitel Psychologe FSP, den EinTherapeut für sich beansprucht, ohne dies nachprüfbar zu belegen.
Schau hier steht unter Ziele, dass der FSP-Verband gegen Missbrauch des Fachtitels vorgeht.
Lieben Gruß
elana

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lonely69
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Beitrag So., 29.09.2013, 17:20

EinTherapeut hat geschrieben:
(e) hat geschrieben:
Ich bin in dem Sinne wohl selbst therapiegeschädigt, da auch schon Selbsterfahrungs-Therapeuten das Gefühl hatten, mir zu erklären, was mein Problem ist. Das ist grundsätzlich ein Kunstfehler. Und scheinbar bei vielen Therapeuten nicht unüblich.
Und was macht das jetzt mit Dir, Du?
Magst Du da jetzt drüber reden, Du?

Aber im Ernst: Wenn ich systematisch solche Rückmeldungen erhalte, würde ich die mal als ausagierte Gegenübertragung (oder wie das in Deiner Therapieform heißt) auffassen und mir überlegen, was ich dazu beitrage, die auszulösen.

Lonely

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stern
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Beitrag So., 29.09.2013, 17:22

Und woher willst du wissen, dass er nicht existiert? Ich finde die Unterstellungen ja schon krass. Ich denke auch nicht, dass EinTherapeut sein Zeugnis im Internet bzw. im Forum hier veröffentlichen muss, um hier (nach Abstimmung der versammelten Forengemeinde) zu posten .
Liebe Grüße
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umso mehr Fliegen sitzen drauf
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(alte Weisheit)

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candle.
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Beitrag So., 29.09.2013, 17:25

EinTherapeut, dein Nick ist mir völlig egal. Was mir auffiel in dem anderen Thread ist, dass da jemand in Therapie verunsichert ist und du die Unsicherheit verstärkt mit respektlosen Outing, dass das Geld nicht stimmt und du lieber einschläfst.

Du beklagst dich über einen Hungerlohn, bist aber in Ausbildung. Da verdient man eben weniger. Du bist auch relativ alt für einen Berufsanfänger. Ich glaube nach wie vor nicht an deine Ausbildung, weil du mit reichlich Vokabular um dich geworfen hast, was in keinem Zusammenhang stand, weder bezogen auf Therapiemethoden noch auf diese Userin. Vielleicht hast du dir das angelesen wie auch ich. Ist aber auch egal.

Du bemängelst Arbeitssituationen. Ja, kennt jeder. Du kannst dein Scherflein beitragen wie ich das auch in meinem Beruf tue. Der Idealismus verfliegt mit den Berufsjahren- klar.

Frech ist es Patienten abzulehnen und aufzuwiegeln sich an obere Instanzen zu wenden, weil du es nicht hinbekommst. Du hast ja nicht mal beschrieben was du genau am System kritisierst. Da kann man nur raten um was es geht.
EinTherapeut hat geschrieben:
Ich bin in dem Sinne wohl selbst therapiegeschädigt,
Und wo wir bei Kritik sind, sollte es so laufen, dass Menschen, die wie du so arg geschädigt sind, für die Fortbildungen ggf. Studiengang gar nicht zugelassen werden sollten. Ich glaube zu wissen, dass es das teilweise schon gibt.

Ich denke mit deiner Selbstbetitelung als Querulanten liegst du gar nicht mal so falsch. Das ist dann auch keine Diagnose, du wirst wissen was mit dir los ist. Ich zolle das deiner Lage, dass es dir offenbar so gar nicht gut geht. Ich habe auch mal Monate so queromäßig gedacht, ein netter Prof. meines FB hat mir da ganz sanft rausgeholfen. Man sieht dann manchmal den Wald vor lauter Bäumen nicht.

Kümmere dich doch erstmal um deine Genesung!

candle
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EinTherapeut
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Beitrag So., 29.09.2013, 17:25

Sunny75 hat geschrieben:
hopeless81 hat geschrieben: Was er mit seinem Anliegen in einem Psychotherapieforum erreichen will, ist mir jedoch schleierhaft - sollte man Beschwerden über Ausbilder oder Ausbildungsstellen nicht lieber bei der Schweizer Charta für Psychotherapie deponieren?!?
Momentan hätte ich Angst, dass dies mir meinen Titel ruinieren könnte .
Hab mich mal wegen einem ehemaligen Vorgesetzten telefonisch bei der Ethikkomission gemeldet. Dort wurde mir abgeraten mich zu beschweren, da es für mich heikel werden könnte. Gleichzeitig haben sie mir auch gesagt, dass es für Patienten viel einfach sei Missstände einzubringen, weil die eben nicht existentiell vom ganzen Filz abhängig sind.
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EinTherapeut
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Beitrag So., 29.09.2013, 17:33

lonely69 hat geschrieben: Und was macht das jetzt mit Dir, Du?
Magst Du da jetzt drüber reden, Du?
Ja. Ich mag darüber reden. Ich nerv mich gerade tierisch über all die User hier drin, welchen den Schluss ziehen geschädigt=krank. Ja, ich wurde geschädigt. Nein, ich bin nicht krank. Ich bin mir gerade wegen dieser Grenzverletzung bewusster geworden, was mir gut tut und was nicht und welche Leute ich an mich heranlassen will und welche nicht.

Aber auch diese Erfahrung hiflt mir besser zu verstehen, wieso so viele Traumatisierte Angst haben, ihre Traumatisierungen öffentlich bekannt zu machen. Echt krass wie gewisse Leute hier drin sich anmassen, mich wegen solchen Offenlegungen zu entmündigen. Finde das einfach respektlos.
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