Therapeut hat mich verunsichert

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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* LinDa *
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Beitrag Sa., 28.09.2013, 14:27

zunächst ist es hier nur ein Nickname und nichts weiter. Wenn ich mich EineGöttin genannt hätte, wer auch keine von euch gekommen, um Wunder zu schauen.

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Méabh
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Beitrag Sa., 28.09.2013, 14:31

Göttin? Ähm... so ganz passt der Vergleich nicht...

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hope_81
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Beitrag Sa., 28.09.2013, 14:33

EinTherapeut hat geschrieben:Also wenn man es so streng nimmt bin ich noch in Ausbildung. Darf den Titel also noch nicht offiziell tragen. Herr Fellner darf natürlich auch in "i.A." anfügen. Er soll sich aber per pm melden, falls er meine Identität wissen will.
Lieber Therapeut,
das ist doch einmal ehrlich, besten Dank.
Warum ich mich gestern unter anderem aufgeregt habe, war die Tatsache, dass sich hier jemand
als Therapeut "aufspielt" und teilweise "Tipps" gibt, die mehr an laienhaftes, denn fundiertes Wissen erinnerten.
Zumindest mich.
Ich gebe einfach zu bedenken, dass sich hier in diesem Forum Menschen aufhalten, die nicht gefestigt in ihrer
Wahrnehmung sind und Therapeuten als Autoritäten wahrnehmen.
Gerade aus einer fachlichen Perspektive heraus, dürfte Dir klar sein, was diese kontroverse, wenngleich durchaus
berechtigte Sicht mit einem Menschen anstellen kann, der sich in seinen Grundmauern erschüttert fühlt.

Wie unempathisch ist es, einem solchen Menschen die Gefühle anderer (gerade die der Therapeuten) aufzeigen zu wollen? Wohin wird das wohl führen? Wahrscheinlich doch in die Richtung sich selbst weiterhin für falsch zu halten und im Glauben manifestiert zu werden, dass keiner mit der Grausamkeit leben kann, noch nicht einmal der Therapeut selber.
Bravo!!
Zunächst muss er doch behutsam in seiner Angst angenommen werden, oder nicht?
Es mag auf der Hand liegen, dass die Wahrnehmung irrtiert ist, die "Innenkinder"- gerade das missbrauchte- panisch und voller Angst sind.

Einem solchen Menschen rational und objektiv zu begegnen ist demnach nicht nur kontraproduktiv, sondern auch gefährlich, vor allem dann, wenn er glaubt, er habe es mit einer "Fachkraft" zu tun.

Danke für die Aufklärung!
Das Beste, was du für einen Menschen tun kannst, ist nicht nur deinen Reichtum mit ihm zu teilen, sondern ihm seinen eigenen zu zeigen.
Benjamin Disraeli

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* LinDa *
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Beitrag Sa., 28.09.2013, 14:37

Méabh hat geschrieben:Göttin? Ähm... so ganz passt der Vergleich nicht...
Méabh es ist nur ein NICK und kein Vergleich.

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ExtraordinaryGirl
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Beitrag Sa., 28.09.2013, 14:42

Hopeless, nicht jeder, der (schwer) traumatisiert ist, arbeitet mit einem inneren Kind.

Und um ehrlich zu sein, frage ich mich langsam, ob das Forum hier weitere Untergruppen braucht ... Weil sich die "Welten" zwischen den verschiedenen Störungen und dem Umgang mit ihnen sowie die "Welten" der verschiedenen Therapieformen zum Teil offenbar so krass unterscheiden, dass ich nicht mehr weiss, ob ich hier als Psychotherapiepatientin im richtigen Forum bin.

Wobei ich mich auf keinen Fall darstellen will, als wäre ich etwas Besseres ... Und so fühle ich mich auch nicht. Ich bin nur ehrlich irritiert.
"Charakter zeigt sich in der Krise."

(Helmut Schmidt)

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hope_81
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Beitrag Sa., 28.09.2013, 14:46

ExtraordinaryGirl hat geschrieben:Hopeless, nicht jeder, der (schwer) traumatisiert ist, arbeitet mit einem inneren Kind.
Ob Du es glaubst oder auch nicht, das weiß ich. Ich bezog mich auf die Aussage des einTherapeut.

Jede Therapieform arbeitet mit unterschiedlichen Methoden, teils integrativ und teils nicht.
Was mir Dein Beitrag nun sagen soll, ist mir zur Gänze schleierhaft.....
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Benjamin Disraeli

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ExtraordinaryGirl
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Beitrag Sa., 28.09.2013, 14:52

Hopeless, ich frage mich einfach, ob ich hier noch am richtigen Ort bin, wenn Menschen Rat suchen, die man offenbar mit der Realität und dem, was für die meisten Menschen als gesund und "normal" gilt, (noch) nicht konfrontieren kann. Oder das nur auf eine extrem langwierige und komplizierte Art tun darf, um sie nicht zu gefährden.

Mag sein, dass das mein Problem ist. Aber ich wüsste gerne, ob meine Beteiligung in gewissen Threads von vornherein kontraproduktiv ist, weil die Wahrnehmung sich offenbar zu stark unterscheidet.
"Charakter zeigt sich in der Krise."

(Helmut Schmidt)

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hope_81
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Beitrag Sa., 28.09.2013, 14:57

Das wäre doch einmal etwas, was man lernen könnte, kann ich mich empathisch in einen Menschen der
Rat sucht hineinversetzten? Bin ich in der Lage mich und meine Erfahrungen hinten anzustellen? Vor allem dann, wenn
ich in meiner Entwicklung schon an einem anderen Punkt stehe.
Wenn ja, okay, dann schreibe ich, wenn nein, dann lass ich es.
Das Beste, was du für einen Menschen tun kannst, ist nicht nur deinen Reichtum mit ihm zu teilen, sondern ihm seinen eigenen zu zeigen.
Benjamin Disraeli


leberblümchen
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Beitrag Sa., 28.09.2013, 15:01

Wegen des Nicks 'ein Therapeut': Das ist schon was anderes, als wenn ich mich 'Göttin' nenne, denn jeder weiß, dass ich keine Göttin bin. Wenn ich mich aber 'ein Therapeut' nenne, zumal in einem PT-Forum, dann ist das irreführend (und verstößt damit gegen ethische Richtlinien), wenn ich gar kein Therapeut bin. Denn auf diese Weise könnten viele Menschen, die Hilfe suchen, denken, jemand, der sagt, er sei 'ein Therapeut', sei besonders kompetent - auch wenn das vielleicht gar nicht der Fall ist.

Für mich stellt sich auch vor allem die Frage, WARUM sich jemand so nennt, wenn es nicht zutrifft.

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EinTherapeut
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Beitrag Sa., 28.09.2013, 15:11

Da wir schon beim Thema sind: In der Schweiz ist Psychotherapeut erst seit diesem März ein geschützter Titel. Hier gibt es auch viele sehr erfahrene und oftmals sicherlich auch kompetente Traumatherapeuten, die wegen der neuen Gesetzesänderung eigentlich gar nicht mehr praktizieren dürften. Das ist also knallharte Berufslobbyarbeit. Ich persönlich bin da ziemlich gespaltener Meinung. Z.B. zu Vorgehen wie diesem: https://secure.sbap.ch/service/pdf/2013 ... GDKtSG.pdf
Irgendwie habe ich mal Angst von einer Behandlungslandschaft, wo nur noch Zertifikate und Diplome über Kompetenz entscheiden. Damit kommt es zu einer vermehrten Entmündigung von Patienten, die ich sehr heikel erachte. Ich hoffe, dass sich die Patientenverbände vermehrt einschalten. Trialogische Supervisionen (also auch mit Mitsprache von Erfahrenen und Angehörigen) erachte ich für mich auch als gewinnbringender als eine reine Supervision durch erfahrenere Therapeuten. Gerade in Supervision spricht man ja nur über Patienten, die der Supervisor oftmals gar nicht direkt kennt. Auch Videomaterial kann man sehr selektiv einsetzen. Somit bleibt als Grundlage der Supervision oftmals vor allem die subjektive Sicht des Therapeuten selbst.

Ach ja.. und dann gibts noch die Pharmalobby. Man könnte ja annehmen, dass es denen auch um Geld geht. Aber da braucht man dann wohl gleich niedrigdosierte Neuroleptika um dieses Wahn-Verschwörungs-Denken wieder wegzumachen

@hopeless81: Ich halte den Autoritätsglauben vieler Patienten für kontraproduktiv für ihre Genesung. Misstrauen ist nicht per se schlecht. Es gibt Therapeuten, die grenzüberschreitend sind. Durch solche können sich destruktive Muster nochmals verfestigen oder sogar neue destruktive Muster entstehen. Auch als Therapeut will ich meine Patienten ermutigen, mir gegenüber misstrauisch zu sein, sich nicht mehr als unbedingt nötig von mir abhängig zu machen und sich auch immer darum kümmern, neben mir stützende Beziehungen aufzubauen. Durch das glaube ich effektiver den Patienten zu helfen, als wenn Sie mir blindes Vertrauen entgegenbringen.
Gerade traumatisierte Menschen fühlen sich oft von missbräuchlichen Beziehungen angezogen, da es Ihnen so gewohnt vorkommt. Mit den ganzen Übertragungsgeschichten wird man als Gegenüber auch oftmals unbewusst in eine Täterrolle gedrängt, muss also aktiv gegensteuern.
Oder anders gesagt: Traumatisierte Menschen haben oftmals eine nicht gerade liebevolle Beziehung zu ihrem traumatisierten Innenkind. Dieses hat aber ein extrem gutes Gespür für Grenzüberschreitungen. Es ist deshalb wichtig, das man als Therapeut gerade im Fördern des Misstrauens auch die Beziehung des Patienten zu diesem Innenkind stärkt, das es einem ja selbst auch wertvolle Informationen gibt, ob man selbst gerade zu weit gegangen ist.
Der Glaube an eine Autorität kann man somit auch als "Ich höre nicht auf mein innenkinder, das hat mir immer nur geschadet, ich höre nur auf den Therapeuten. Der weiss viel besser was für mich gut ist" interpretieren.
Oder anders gesagt: Traumatisierte haben gelernt, ihr traumatisiertes Innenkind wegzusperren, mit dem Zweck damit Beziehungen zu stabilisieren. Der Wunsch vom "perfekten Therapeuten" ist somit eigentlich nichts anders als der Wunsch nach dem persönlichen Glück unter totaler Abspaltung des traumatisierten Innenkinds. Obwohl eigentlich Letzterem der Platz auf dem Thron gebürt.
"Einer der wunderbarsten Beispiele für den Ausgleich, den das Leben uns schenkt, ist, dass niemand aufrichtig versuchen kann, einem anderen Menschen zu helfen, ohne sich selbst zu helfen." - Ralph Waldo Emerson

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ExtraordinaryGirl
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Beitrag Sa., 28.09.2013, 15:13

Wenn ja, okay, dann schreibe ich, wenn nein, dann lass ich es.
Bei einem Thread mag das kein Problem sein. Aber wenn offenbar die Mehrheit der User eine völlig andere Auffassung davon vertritt, was gesund, normal und/oder realitätsnah ist bzw. die Mehrheit der User auf einem anderen Entwicklungsstand ist, muss ich herausfinden, ob ich hier im richtigen Forum bin - und auch, ob es den Menschen hier nützt, wenn ich mich beteilige.

Weil, und das ist wohl eins meiner Defizite, mir gegenwärtig die Kraft fehlt, um mich in meinem Privatleben mit Menschen auseinanderzusetzen, die eine völlig andere Sicht auf die Welt haben als ich und die Menschen in meinem Umfeld.

Es kann aber auch sein, dass die Unterschiede so extrem nicht sind und ich die User, auf die das zutrifft, als überpräsent wahrnehme.
"Charakter zeigt sich in der Krise."

(Helmut Schmidt)

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Méabh
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Beitrag Sa., 28.09.2013, 15:19

Méabh es ist nur ein NICK und kein Vergleich.
Es ist ein Vergleich zwischen zwei Nicks. EinTherapeut und EineGöttin. Oder bezogst du dich nicht auf seinen Nick? Da wär mir was entgangen.

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(e)
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Beitrag Sa., 28.09.2013, 15:20

EinTherapeut hat geschrieben:"Psychotherapeut" ist ein geschützter Titel. Therapeut nicht und schon gar nicht "EinTherapeut". Ich darf mich Psychologe FSP nennen oder Psychotherapeut in Ausbildung. Für den Titel fehlen mir noch ein paar Supervisionsstunden (weil ich einen Grossteil meiner Supervisionsstunden gar nicht von meiner Weiterbildung anerkennen lassen kann) und noch etwas Selbsterfahrung.
...
Wenn ich damit gegen ein Gesetz verstosse dann darf man mich ja anzeigen. Wenn man sonst keine Probleme hat :/ Ich persönlich habe in meiner beruflichen Laufbahn mal den Respekt vor all diesen Zertifikaten und Titeln verloren. Dies rein weil ich beobachtet habe, wie superzertifizierte Therapeuten teilweise mit Ihren Klienten umgehen.
Es geht nicht nur um den Nick. Es gibt einige, die sich zum Spaß einen Dr-Nick geben, aber sie schreiben nicht zusätzlich, dass sie wirklich diese Ausbildung haben wie Du, der Du das fast in jedem Beitrag runterleierst, was ich übrigens von Psychotherapeuten so nicht kenne. Es gab ja hier auch schon paar Psychotherapeuten, die in ihrem Profil den Link auf ihre Website angaben. Wenn schon, dann finde ich dies dann doch noch besser, weil ich wenigstens die Website und den Namen habe und dies nachprüfen kann. Außerdem reden Therapeuten im Gespräch mit Klienten nicht dauernd über das Therapeutendasein, sondern gehen auf die Probleme des Gegenübers ein.

Es geht Dir nur um diese Therapeutenrolle, mit der Du Dich hier wichtig machst, weil es Dir Macht gibt über Patienten, die sich dadurch beeindrucken lassen. Und dann sprichst Du auch dauernd von "wir Therapeuten" und erhebst Dich auch noch als Richter über die Psychotherapeuten, die im Gegensatz zu Dir eine fertige Ausbildung haben, erklärst dazu noch, dass Du gegen Missbrauch durch Therapeuten angehst, missbrauchst aber den Titel selbst und benutzt ihn, um hier "auf Therapeut zu machen". Jetzt mal unberücksichtigt, ob Du irgendetwas von dem als Ausbildung vorzuweisen hast, was Du aufzählst, scheinst Du ein mächtiges Selbstwertproblem zu haben.
Lieben Gruß
elana

inaktiv, siehe Link in meinem Profil

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hope_81
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Beitrag Sa., 28.09.2013, 15:29

ExtraordinaryGirl hat geschrieben:
Bei einem Thread mag das kein Problem sein. Aber wenn offenbar die Mehrheit der User eine völlig andere Auffassung davon vertritt, was gesund, normal und/oder realitätsnah ist bzw. die Mehrheit der User auf einem anderen Entwicklungsstand ist, muss ich herausfinden, ob ich hier im richtigen Forum bin - und auch, ob es den Menschen hier nützt, wenn ich mich beteilige.
Mhh, also ich sehe das so. Ich war vor ein paar Jahren auf der gleichen Entwicklungsstufe wie Siri, ich habe ähnliche Gedanken und Gefühle aushalten müssen. Ich weiß also, wie sie sich gerade fühlen muss, bzw. habe eine Ahnung davon. Dann krame ich in meinem Hirn und überlege, was mir seinerzeit geholfen hat, oder hätte. Welche Worte etc. und genau das trage ich dann weiter. Auch wenn ich über diesen Punkt nun schon hinaus bin. Weiß ich einfach, dass alle Argumente "Therapeut ist auch nur ein Mensch, der meint das schon nicht so, usw." überhaupt nichts bringen. Im schlimmsten Fall sogar zu Frustration oder einem Türe schließen führen können, weil ich es selber durchgemacht habe.
Also kann ich doch heute beruhigend auf diejenige Person einwirken, in dem ich meine Erfahrungen mitteile, die Gefühle der Person ernst nehme und sie so lange eines Stück des Weges begleiten, wie sie es braucht, bis sie am ähnlichen Punkt ist. Keine Vorwürfe, kein Verurteilen, kein Augenverdrehen a la "warum kapiert die das nicht", keine Sprüche wie "weißt Du nicht das Therapeuten auch nur Menschen sind"....
Wie viele von uns hier waren schon einmal an einem ähnlichen Punkt, verunsichert, enttäuscht, verängstigt, verwirrt von dem Verhalten des Therapeuten?
Hätte es geholfen, zu sagen Du, der ist auch nur ein Mensch, vielleicht war er müde?
Nein, oder?
Und das Mitschwingen und Nachempfinden ist es doch, was die Menschen, die hier Fragen stellen suchen. 7
Vom logischen Menschenverstand her wissen mit Sicherheit 99% hier, das ihr Denken irgendwie nicht soooo normal ist.
Weil, und das ist wohl eins meiner Defizite, mir gegenwärtig die Kraft fehlt, um mich in meinem Privatleben mit Menschen auseinanderzusetzen, die eine völlig andere Sicht auf die Welt haben als ich und die Menschen in meinem Umfeld.
Das ist aber ein Kunst, die man lernen kann. Du musst Dich nicht mit jedem Menschen auseinandersetzen, wozu auch? Live an let live. Akzeptiere ihre Sicht auf die Welt. Wenn sie etwas von dir wollen, was Du nicht schaffst, wozu Du nicht bereit bist, dann grenze Dich ab und das machst Du ja dann scheinbar.
Es gibt so viele unterschiedliche Weltbilder, Menschenbilder, wie es Menschen gibt. Wir leben alle in unserer Realität und mit unserer Wahrnehmung. Es ist eh ein Wunder, das Kommunikation trotzdem funktioniert
Es kann aber auch sein, dass die Unterschiede so extrem nicht sind und ich die User, auf die das zutrifft, als überpräsent wahrnehme.
Vielleicht, aber es geht ja nicht darum dem User Deine Sicht überzustülpen.
Das Beste, was du für einen Menschen tun kannst, ist nicht nur deinen Reichtum mit ihm zu teilen, sondern ihm seinen eigenen zu zeigen.
Benjamin Disraeli

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EinTherapeut
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Beitrag Sa., 28.09.2013, 15:39

Liebe (e),
Ja. Das musst Du alles aushalten.

Und um klar zu sein: Ich schreibe hier nicht aus der Therapeutenrolle heraus, sondern als Mensch mit dem Beruf Psychotherapeut (obwohl ich mich noch nicht so bennendarf, wie der Bäckerlehrling, der noch keinen Abschluss hat, aber dennoch Brötchen backt).

Im Unterschied zu vielen Psychiatern, die sich Psychotherapeut nennen dürfen, habe ich übrigens fundierte methodische Kenntnisse und Erfahrung in wissenschaftlicher Arbeit. Zudem bin ich in Psychotherapieforschung schon durch mein Studium ziemlich beflissen. Von dem her würde ich sogar sagen, dass ich fachlich besser in der Lage bin als so manche betitelte "Fachärzte für Psychiatrie und Psychotherapie" abzuschätzen, wieviel Fleisch am Knochen von so manchen Psychotherapiestudien sind. Dies auch im Wissen, dass ich im Unterschied zu vielen Psychologen Spass an Statistik und methodischen Fragestellungen habe.

Oder anders gesagt: Ich hab ein fundiertes Wissen darüber, wie wenig man eigentlich weiss,


PS: Ich würde lieber Geld dafür ausgeben, um bei hopeless81 in Supervision zu geben als für die Supervisoren, die für meine Ausbildung anerkannt werden. Wohin ich aber gehen muss, um meinen Titel zu erwerben, der mich dann offiziell in den Götterhimmel befördert.

Ich habe mal null schlechtes Gewissen, mich in diesem Fachbereich als kompetent zu erachten. Aber bin sehr dankbar für jede Diagnose ("mächtiges Selbstwertproblem"), die man mir gibt. Dies erinnert mich sehr daran, wohin ich mich trotz meines Berufes nicht entwickeln will.
"Einer der wunderbarsten Beispiele für den Ausgleich, den das Leben uns schenkt, ist, dass niemand aufrichtig versuchen kann, einem anderen Menschen zu helfen, ohne sich selbst zu helfen." - Ralph Waldo Emerson

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