Umarmung durch den Therapeuten?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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bunnymammi
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Beitrag Do., 06.06.2013, 14:09

Na ja gut...wenns kurz undbündig ist unddir guttut...dannmach es doch . Ich finde es nur persönlich unangebracht, dennein Therapeut ist eben ein Therapeut und mir wäre das zu nah.

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Luxbordie
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Beitrag Do., 06.06.2013, 15:45

Ich denke es ist wichtig für meine Entwicklung. Wir arbeiten viel mit dem inneren Kind. Und wie soll mein erwachsener Teil das Kind in den Arm nehmen wenn er selbst nicht weiss wie das ist oder sein müsste...? Das ist halt mein Problem.
LG
Luxbordie
"Hier kommt Alex"

Du ertrinkst nicht, wenn du in den Fluss fällst - du ertrinkst nur dann, wenn du drin bleibst. Anthony Mello

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Fast Forward
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Beitrag Sa., 08.06.2013, 16:39

Hallo, komme gerade von einer Stunde wieder und wollte euch nur sagen, dass ihr Recht hattet. Er hat es tatsächlich nicht nur als Scherz gemeint, sondern hätte mich durchaus umarmt, wenn ich ja gesagt hätte. Er hat dann aber gemerkt, dass es für mich gerade nicht passt. Er meinte heute, ich sei eben gerade nicht in der Lage, aber der richtige Zeitpunkt würde schon kommen. Das war jetzt aber nicht auf eine Umarmung mit ihm gemünzt, sondern ganz allgemein. Er ist der Ansicht, dass ich meine Umarmungsblockade eher dann lösen kann, wenn ich eine neue Beziehung eingehe. Weil ich auch tatsächlich da am anhänglichsten bin, während ich sonst weniger Leute umarme und antatsche.
Ich wäre trotzdem froh, wenn ich das bei ihm schaffen würde, einfach, weil er mir so wichtig ist und ich mir hoffe, mich nicht mehr so alleine zu fühlen. Er meinte aber auch, dass ich mich schütze, indem ich verkrampfe und es ablehne, weil ich Angst habe vor dem, was so eine Umarmung in mir auslösen könnte. Da hat er ganz bestimmt auch Recht. Seit meiner letzten Trennung kann ich das nicht mehr, und das war für mich eine derart schlimme Ablehnung, als ich meinen Ex nicht mehr umarmen durfte, das war ja der ganze Grund, warum mir alle zu einer Therapie rieten...

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Luxbordie
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Beitrag Sa., 08.06.2013, 16:51

Ich finde das super von deinem Thera!
Und das gibt mir Hoffnung da ich herausfinden möchte was so eine Umarmung tatsächlich auslöst.
LG
Luxbordie
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Nachtauge
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Beitrag Sa., 08.06.2013, 19:22

Schön das Du mit Deinem Thera darüber reden konntest. Dann hat sich das ja auch ganz gut klären lassen. Freut mich total für Dich.
Jetzt brauchst Du wenigstens nicht mehr rumrätseln, wie er es gemeint hat, sondern er hat es Dir erklärt.

LG Nachtauge

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Fast Forward
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Beitrag So., 09.06.2013, 14:09

Danke für eure Antworten!

Eigenartig, seit wir darüber geredet haben, ist der Wunsch sehr viel stärker in mir, ganz besonders heute seit dem Aufstehen. Ich habe so eine tiefe Traurigkeit in mir, das mag aber auch an all dem liegen, das mich belastet und irgendwie erhoffe ich mir dadurch wohl Trost und Kraft. Ich wäre aber gestern zum Beispiel auch gar nicht in der Lage gewesen, ihn zu umarmen und weiß nicht, ob ich ihm das überhaupt mitteilen kann.

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Luxbordie
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Beitrag So., 09.06.2013, 14:21

Fast Forward hat geschrieben:Danke für eure Antworten!

Eigenartig, seit wir darüber geredet haben, ist der Wunsch sehr viel stärker in mir, ganz besonders heute seit dem Aufstehen. Ich habe so eine tiefe Traurigkeit in mir, das mag aber auch an all dem liegen, das mich belastet und irgendwie erhoffe ich mir dadurch wohl Trost und Kraft. Ich wäre aber gestern zum Beispiel auch gar nicht in der Lage gewesen, ihn zu umarmen und weiß nicht, ob ich ihm das überhaupt mitteilen kann.
Geht mir auch so. Kanns kaum erwarten die Sache mit Thera zu klären.
LG
Luxbordie
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Speranza
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Beitrag So., 09.06.2013, 15:04

Ich hatte heute Nacht so einen starken Traum, der mich immer noch so sehr beschäftigt. Mein Thera hat eine Sitzung bei mir zu Hause (bzw. in der früheren Wohnung meiner Eltern) abgehalten, ich weiß nicht wieso. Zumindest hat er sich dann, anstatt dass er auf seinem Sessel sitzt, den es im Traum nicht gab, in eine Ecke des Sofas gesetzt. Das heißt, als ich mich in meine "normale Analyseposition" gelegt habe, lag mein Kopf quasi fast auf seinem Schoß. Im Laufe des Traumes habe ich mich dann immer so zusammengerollt, aber war ihm unglaublich nah, eben auch körperlich (nicht sexuell!) und das hat sich so gut angefühlt.
Ich beschäftige mich schon ewig mit körperlicher Nähe meinem Therapeuten gegenüber und schaffe es einfach nie, mit ihm darüber zu sprechen, es ist mir so unglaublich unangenehm und ich glaube ich habe auch eine starke Angst, abgelehnt zu werden, weil mein Thera das bestimmt nie tun würde. Es tut aber gut zu hören, dass ich nicht alleine mit dem Thema bin. Gibt es jemanden, dem das auch so unangenehm ist und habt ihr Ideen, was es leichter machen könnte, über diese Wünsche zu sprechen?


leberblümchen
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Beitrag So., 09.06.2013, 15:11

Hallo,
ich habe auch entsprechende Sehnsüchte - im Moment eher weniger. Ich habe mit ihm darüber gesprochen, wusste allerdings vorher, dass es keinerlei Berührungen geben wird - natürlich! Vielleicht hat es das auch leichter gemacht, mich zu öffnen?

Was ich dir eigentlich sagen wollte: Du selbst wirst nicht abgelehnt, nur weil dein Wunsch nach Körperkontakt nicht erfüllt wird. Mein Th. hat sehr einfühlsam reagiert - naja, ich denke, die hören das ständig... - und ich fühlte mich gesehen und angenommen. Das war eine tolle Erfahrung.

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hopelife
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Beitrag So., 09.06.2013, 15:54

@Speranza
Es tut mir leid, ich kann das mit dem Zitieren nicht so gut, es geht immer etwas schief, deswegen nur
wie ich es verstanden habe.
Was meinst du damit, dass er das nie machen würde?
Um welche Berührungen geht es dir denn?

Die Träume und Wünsche, die du hast sind normal. Und du solltest keine Scharm haben darüber zu reden.
Mir machte das auch oft ein wenig Angst und das erste Mal sogar sehr viel Kummer.

Ich habe diese Wünsche, Gedanken auch und oft empfand ich das auch als totalen Konflikt.
Sie ist eher die Mutter oder erscheint für mich so, wie ich mir eine Mutter gewünscht habe.
Und da waren Gedanken an intensiver Nähe erstmal sehr befremdlich für mich und zugleich aber die Vorstellungen total schön.

Ich möchte jetzt auch nichts falsches Erzählen, nur wie ich es erklären kann.
Die Liebe zur Mutter ist ja auch erstmal sehr körperlich bestimmt, die Säugline benötigen den intensiven Körperkontakt, liebevolle Blicke, Umsorgung. Das Saugen an der mütterlichen Brust.

Theras sind jetzt auch emotional für uns verfügbar, was die Mutter eventuell nicht immer war-
Also gelten deine Wünsche vielleicht nicht dem erwachsenen Ich, sondern es ist eine Regression, ein Nachholen der Bedürfnisse, von Schutz und Wärme, Geborgenheit.
es wäre heute nicht so wie es ist,
wäre es damals nichts gewesen wie es war!

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Speranza
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Beitrag So., 09.06.2013, 16:09

@ titus2: Ich glaube auch nicht, dass mein Therapeut mich aufgrund dieser Wünsche ablehnen würde. Ich meinte eher, dass er diese Wünsche halt nicht erfüllen wird und das auszuhalten, nachdem ich sie ihm offenbart habe, würde für mich glaube ich schwer auszuhalten sein. Solange ich sie ihm nicht mitteile, kann ich immer noch eine minimale Hoffnung haben, dass er sie mir halt doch erfüllt.

@ HoffnungLeben: Naja, mir geht es wirklich um kindliche Berührungswünsche, das kommt definitiv aus einer anderen Zeit. Sehnsüchte danach, getröstet zu werden, gehalten, mich anlehnen können, seine Hand halten, ... Diese Wünsche sind bei mir aber so stark und schon so lange da (fast drei Jahre) und ich habe schon sehr, sehr oft versucht, sie ihm mitzuteilen. Er weiß sicher auch schon worum es geht, aber wir haben halt noch nie konkret darüber gesprochen. Ich habe eine unglaubliche Blockade, Angst, Scham, ...


leberblümchen
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Beitrag So., 09.06.2013, 16:16

Ja, schon, aber Therapie bedeutet auch: sich mitteilen. Sich kennen lernen. Zu seinen Wünschen stehen. Sich nicht dafür ablehnen. Es gibt keinen Zwang, alles mitzuteilen, das nicht. Aber es kann eine wirklich wundervolle Erfahrung sein, so gesehen zu werden. Die nimmst du dir in jedem Falle, wenn du nichts sagst.

Es ist übrigens nicht gesagt, dass das Umarmen und körperliche Halten so viel erfüllender ist als ein warmes Gespräch darüber... Denn dass die Sehnsucht nach Liebe und Geborgenheit gestillt wird, wirklich gestillt wird, das halte ich nicht für wahrscheinlich. Gerade weil du ja schon weißt, dass es alte Wünsche aus einer anderen Zeit sind. Diese Zeit ist vorbei. Die Frage wäre also: Was käme nach der Umarmung? Wie viele Umarmungen bräuchte es? Das ist alles nicht so einfach.

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hopelife
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Beitrag So., 09.06.2013, 16:34

@titus
ich sehe das auch so, ich hatte das in einem anderen Faden auch schon einmal so formuliert.
Ich finde die Beständigkeit und die Achtung der Grenzen sehr wichtig innerhalb einer Therapie.
Ich glaube auch, dass ich mich eher damit aufgehoben fühle. Ich würde wahrscheinlich, wenn ich meine Thera immer wann mir danach ist umarmen könnte, traurig sein, wenn ich es mal nicht bekomme in einer Situation, wo ich es doch vielleicht brauche und ist da eine Beständigkeit. So wissen wir unsere Grenzen und das ist auch gut so.
In der Traumaphase allerdings würde ich es sicher hilfreich finden auch körperlich gehalten zu werden. So als eine Art Nachholen in der Situation.
Aber nicht, wenn es um Wünsche geht,die man sowieso oft auf den Thera hat. Ich denke, dass würde nur zu emotionalen Verstrickungen führen.
Warum hat sie/ er mich das letzte Mal umarmt und heute nicht usw.. oder letztes Mal hat er mich länger umarmt oder anders behandelt oder war netter oder oder..

dann gibt es aber auch andere Patienten, für die der Wunsch gar nicht im Vordergrund steht, sondern nur um
Vertrauen zu spüren. Ich glaube gute Theras spüren auch und ich denke meine wüsste, dass
sie mich da in große emotionale Schwierigekeiten bringen würde.
Ich denke auch oft daran beim Verabschieden oder bei der Begrüßung, wie schön wäre es
aber finde besser zu wissen, wo meine Grenzen liegen.
Das ist eine wichtige Erfahrung.
es wäre heute nicht so wie es ist,
wäre es damals nichts gewesen wie es war!

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Tristezza
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Beitrag So., 09.06.2013, 16:37

Allein ein Sprechen über diese Wünsche kann dazu führen, dass man sich zumindest in der Vorstellung körperlich gehalten fühlt, auch wenn man eine Therapie macht, in der kein Körperkontakt stattfindet. So ist es mir kürzlich in meiner Analyse gegangen, als ich mich in einer Situation, in der es mir schlecht ging, auf die Seite gedreht und eine Embryonalstellung angedeutet habe. Ich sagte gar nichts über solche Wünsche und hatte sie auch gar nicht bewusst, doch meine Therapeutin meinte, ich würde mich in dieser Position wohl geborgener, mehr im Arm gehalten fühlen. Dadurch, wie sie es sagte, hatte ich das Gefühl, dass dies gerade in ihrer Vorstellung stattfand, und so war es fast wie eine körperliche Umarmung!

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Luxbordie
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Beitrag So., 09.06.2013, 20:31

@Speranza
Also ich hab's so gemacht: wir arbeiten in der Therapie sehr intensiv mit dem inneren Kind und ich habe das Gefühl dass das innere Kind bereit ist zu mir zu kommen und dass es sich eine Umarmung wünscht. Ich habe Thera das erzählt und ihm erklärt dass ich, die Erwachsene, mich nicht traue weil ich selbst nicht weiss wie so eine Umarmung, ohne bösen Hintergedanken, sich anfühlt. So hat das Gespräch dann seinen Lauf genommen ohne dass ich direkt sagen musste: "Ich möchte von dir umarmt werden." Wie es ausgeht weiss ich noch nicht, er hat nicht direkt nein gesagt, aber er war auf jeden Fall nicht wütend. Wir müssen die Sache nur noch weiter erkunden, das wie und wieso klären.
LG
Luxbordie
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