Therapeutin sitzt im Rollstuhl
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Das ist alles richtig, was Du schreibst Titus. Es gibt den Normal-Menschen nicht, jeder hat Probleme, etc ...
Das ist vollkommen richtig. Und jetzt mache bitte noch, daß jeder das so sehen kann. So ist es nämlich nicht. Und das ist das Problem, selbst wenn man selbst sich nicht daran stört bzw. diese jeweilige Andersartigkeit gar nicht wahrnnimmt oder sogar schätzt.
Das ist vollkommen richtig. Und jetzt mache bitte noch, daß jeder das so sehen kann. So ist es nämlich nicht. Und das ist das Problem, selbst wenn man selbst sich nicht daran stört bzw. diese jeweilige Andersartigkeit gar nicht wahrnnimmt oder sogar schätzt.
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"It is not nor it cannot come to good:
But break, my heart; for I must hold my tongue.“
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Ich hab dich, denke ich, schon verstanden. Aber was wäre deine Schlussfolgerung? Nicht etwa, dafür zu streiten, diese Äußerlichkeiten (und mehr ist das für den Nicht-Betroffenen kaum, denn er wird sich nicht um den Therapeuten kümmern müssen) zu ignorieren? Oder zumindest sich darüber klar zu werden, dass es die Erfahrungen mit den eigenen Grenzen sind, die einen zweifeln lassen?
Denk doch mal deinen Ansatz weiter: Dann dürfte auch kein Mensch mit Migrationshintergrund Therapeut werden, denn der hat ja in unserer kleingeistigen Welt ohnehin genug Probleme... Und dann am besten auch keine Frauen, denn die sind ja mit der Kindererziehung sowieso so eingespannt - oder wie??? Homosexuelle am besten auch nicht, weil das ja zu Komplikationen führen könnte und die Patienten verwirren könnte? Irgendwie kommt doch immer in derartigen Diskussionen dieser Satz: "Die Gesellschaft ist noch nicht so weit" - ja, und das wird sie auch niemals werden, wenn wir so weitermachen...
Denk doch mal deinen Ansatz weiter: Dann dürfte auch kein Mensch mit Migrationshintergrund Therapeut werden, denn der hat ja in unserer kleingeistigen Welt ohnehin genug Probleme... Und dann am besten auch keine Frauen, denn die sind ja mit der Kindererziehung sowieso so eingespannt - oder wie??? Homosexuelle am besten auch nicht, weil das ja zu Komplikationen führen könnte und die Patienten verwirren könnte? Irgendwie kommt doch immer in derartigen Diskussionen dieser Satz: "Die Gesellschaft ist noch nicht so weit" - ja, und das wird sie auch niemals werden, wenn wir so weitermachen...
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Es sagt doch niemand, daß so jemand nicht Therapeut werden DARF.
Du ziehst das alles gleich in ein Schwarz-Weiß-Schema; ich sagte lediglich, daß ich verstehen kann, daß man an die Probleme des Therapeuten denken muss, da sie so offensichtlich gemacht sind.
Vielen mag das auch egal sein, die z.B. weniger empathisch sind oder mit ihrem Selbstwert weitestgehend im Reinen, bei anderen hingegen, die sich zum Beispiel immer als Last empfunden haben, kann das dann ganz anders aussehen.
Du ziehst das alles gleich in ein Schwarz-Weiß-Schema; ich sagte lediglich, daß ich verstehen kann, daß man an die Probleme des Therapeuten denken muss, da sie so offensichtlich gemacht sind.
Vielen mag das auch egal sein, die z.B. weniger empathisch sind oder mit ihrem Selbstwert weitestgehend im Reinen, bei anderen hingegen, die sich zum Beispiel immer als Last empfunden haben, kann das dann ganz anders aussehen.
Zuletzt geändert von Corumbra Myosotis am So., 15.07.2012, 18:10, insgesamt 1-mal geändert.
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Ja, das kann sein, dass ich das schwarz-weiß sehe. Entsprechend fällt es mir auch tatsächlich schwer, in diesem Fall eine andere Einschätzung als die meine anzuerkennen
Ich meine, was nützt es, wenn er Therapeut werden DARF (natürlich darf er das), wenn man aber quasi selbstverständlich davon ausgeht, dass es ganz normal ist, dass Patienten 'schockiert' sind?
Ich meine, was nützt es, wenn er Therapeut werden DARF (natürlich darf er das), wenn man aber quasi selbstverständlich davon ausgeht, dass es ganz normal ist, dass Patienten 'schockiert' sind?
Zuletzt geändert von leberblümchen am So., 15.07.2012, 18:11, insgesamt 1-mal geändert.
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Liebe(s) Katzerl,
ich habe meine Therapie (tiefenpsychologisch fundiert, 5,5 Jahre) bei einer Therapeutin mit einer deutlich sichtbaren Körperbehinderung gemacht. Da es für mich in den probatorischen Sitzngen gepasst hat, habe ich mir damals keine Gedanken darum gemacht. Jedoch wurde sie nach nichtmal einem knappen Jahr Therapiezeit deswegen (Abnutzungserscheinungen aufgrund der ungleichen Belastung) operiert und mit anschließender OP ist die Therapie fast 2,5 Monate ausgefallen. Sie hat das rechtzeitig angekündigt und auch offen darüber gesprochen, aber ganz klar: der Therapieverlauf wäre ein anderer gewesen, wenn das nicht gewesen wäre. (Das war übrigens der einzige Ausfall, sie hat mir ansonsten keine einzige Stunde abgesagt.)
Was ich damals nicht gesehen habe bzw. sehen konnte, ist, dass ich jedoch deshalb manche Themen bearbeiten konnte, die bei einer anderen Therapeutin niemals so intensiv aufgetaucht wären (Trennung, Krankheit, Tod).
Und wie du auch in deinem Posting andeutest: Es ist in so einer Situation wirklich schwierig, bei sich und seinen Gefühlen zu bleiben. Rein vom Kopf war mir klar, dass sie keine Schuld hat, aber angefühlt hat es sich verdammt anders.
Und natürlich beeinflusst es auch die Beziehung: So hatte ich sehr lange Zeit das Gefühl, sie sei körperlich zerbrechlich, könne mich nicht halten. Das alles kann und sollte in der Therapie angeschaut werden und ist eben so lange kein Hindernis, wie man als Patientin bei sich und seinen Gefühlen bleiben kann egal wie die nun aussehen.
Für mich sehr beruhigend war auch das Gefühl, dass mir auf keinen Fall passieren wird, dass ich meine Therapeutin ganz plötzlich in der Stadt treffe, weil sie sich halt schon auffällig fortbewegt, so dass ich ausreichend früh gewarnt sein werde.
Ich bin mir sicher, dass deine Therapeutin die spezifische Situation, die durch den Rollstuhl hervorgerrufen wird, ausreichend reflektiert.
Wichtig ist bei jeder Therapie, dass man (im Laufe der Zeit) das anspricht, was einen bewegt und zwar möglichst offen.
Ich wünsch dir alles Gute bei deiner Entscheidung!
hippogriff
ich habe meine Therapie (tiefenpsychologisch fundiert, 5,5 Jahre) bei einer Therapeutin mit einer deutlich sichtbaren Körperbehinderung gemacht. Da es für mich in den probatorischen Sitzngen gepasst hat, habe ich mir damals keine Gedanken darum gemacht. Jedoch wurde sie nach nichtmal einem knappen Jahr Therapiezeit deswegen (Abnutzungserscheinungen aufgrund der ungleichen Belastung) operiert und mit anschließender OP ist die Therapie fast 2,5 Monate ausgefallen. Sie hat das rechtzeitig angekündigt und auch offen darüber gesprochen, aber ganz klar: der Therapieverlauf wäre ein anderer gewesen, wenn das nicht gewesen wäre. (Das war übrigens der einzige Ausfall, sie hat mir ansonsten keine einzige Stunde abgesagt.)
Was ich damals nicht gesehen habe bzw. sehen konnte, ist, dass ich jedoch deshalb manche Themen bearbeiten konnte, die bei einer anderen Therapeutin niemals so intensiv aufgetaucht wären (Trennung, Krankheit, Tod).
Und wie du auch in deinem Posting andeutest: Es ist in so einer Situation wirklich schwierig, bei sich und seinen Gefühlen zu bleiben. Rein vom Kopf war mir klar, dass sie keine Schuld hat, aber angefühlt hat es sich verdammt anders.
Und natürlich beeinflusst es auch die Beziehung: So hatte ich sehr lange Zeit das Gefühl, sie sei körperlich zerbrechlich, könne mich nicht halten. Das alles kann und sollte in der Therapie angeschaut werden und ist eben so lange kein Hindernis, wie man als Patientin bei sich und seinen Gefühlen bleiben kann egal wie die nun aussehen.
Für mich sehr beruhigend war auch das Gefühl, dass mir auf keinen Fall passieren wird, dass ich meine Therapeutin ganz plötzlich in der Stadt treffe, weil sie sich halt schon auffällig fortbewegt, so dass ich ausreichend früh gewarnt sein werde.
Ich bin mir sicher, dass deine Therapeutin die spezifische Situation, die durch den Rollstuhl hervorgerrufen wird, ausreichend reflektiert.
Wichtig ist bei jeder Therapie, dass man (im Laufe der Zeit) das anspricht, was einen bewegt und zwar möglichst offen.
Ich wünsch dir alles Gute bei deiner Entscheidung!
hippogriff
Ja, aber immer doch.aber vielleicht kannst du dir vorstellen, dass auch andere Menschen mit Behinderungen zu tun haben? Privat und / oder durch das Studium?
Ich frage mich tatsächlich welchen Bezug du zu dem Thema hast. Bist du Behindert? Studium? Angehörige?
Ich habe aber den Eindruck wie immer der Bezug auch ist.
Das klingt in meinen Ohren maßlos naiv und unreflektiert.dass jemand im Rollstuhl sitzt, aber es hat für mich dieselbe Bedeutung wie die Frage, ob jemand mehr lila oder mehr braun mag.
Weil du zwar deine eigene Bewertung und ich würde sagen Abwertung von Behinderung verdrängst oder leugnest. Sie aber doch da ist. So sehr, dass du mir implizit unterstellst ich würde werten. Weil du dir nicht vorstellen kannst, dass es auch noch andere Zugänge gibt als den der Wertung. Ist okay, ist nicht okay, darum geht es doch gar nicht.ie Menschen nach derartigen Kriterien zu betrachten.
Sorry, aber das finde ich nahezu dumm, zu meinen eine Behinderung hätte die selbe Relevanz für den einzelnen und in den Interaktionen, wie eine persönliche Vorleibe für eine bestimmte Farbe oder Sportart.
Genau deshalb sprach ich auch vom Pinkeln und vom Sex. Um es plastisch zu machen. Von den Blutdruckschwankungen, den Druckstellen, den Barrieren, dem ständig nach oben schauen zu müssen, den Spastiken, den schlaflosen Nächten, dem einmalkateter die Harnröhre hochrammen, mehrmals am Tag. Wenn man mal Rollis, wie so oft als Vorzeigebehinderte nimmt.
Könnte noch so weiter machen über Amputation, zerstörte Gelenke, Sinnebeeinträchtigungen, kognitive Beeinträchtigung, diverse chronische Krankheiten.
Und natürlich hat das alles auch in der Interaktion Auswirkungen.
Und das alles soll die gleiche (Ir)relevanz haben wie die Vorleibe für lila und Leichtathletik? Oh ja! An deinen Erfahrungen würde ich gerne teilhaben, dass dies möglich sein soll. Da wärst du der ganzen Inklusionsbewegung und der Medizin um Lichtjahre voraus. Da wären probleme gelöst, wow.
ganz ehrlich? Ich denke es ist auch nur eine ordinäre Reaktionenbildung auf eigene Vorurteile. was ja den gesellschaftlichen Mainstream trifft.
Was die Inklusionsfrage aber ebenso voran treibt wie eine Ausgrenzung von Behinderung. Im Grunde führt es wieder zu Exklusion, weil Probleme, die als solche nicht anerkannt weerden, bleiben ungelöst. und damit bleibt Exklusion bestehen.
Ja und WIE ich mich aufrege, aber das hat schon lange vor dem googlen angefangen.
Ich nehme einfach war. Auch das unbequeme.
amor fati
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Montagne, überleg doch mal, worüber wir hier diskutieren.
Wir reden NICHT über die Bedeutung einer Behinderung für den Betroffenen. Das ist ganz wichtig, das festzustellen!
Wir reden darüber, ob die Behinderung eines Therapeuten für den Patienten bedeutsam ist. Das ist die zentrale Frage. Dabei geht es nicht ums Pinkeln und auch nicht um das Wundsein. Definitiv nicht. Und es geht auch nicht um die volle Dröhnung an medizinischen Kenntnissen. Das ist hier nicht das Thema. Man kann aber durchaus darüber reden, aber es hat schlicht nichts mit der Ursprungsfrage zu tun.
Worum es hier geht, ist, dass jemand Berührungsängste hat im Kontakt mit einem sichtbar behinderten Therapeuten. Wenn man sich aber in Therapie begibt - und wir reden hier, noch mal eine wichtige Unterscheidung, über den eventuellen BEGINN einer Therapie und nicht über die 128. Stunde -, dann stellt sich noch nicht sofort die Frage "hat die Sex?" - das kommt später. Und da hat es auch seinen Platz. Wie in jeder anderen Therapie auch.
Hier geht es erst mal um ganz andere Fragen, nämlich darum, ob derjenige dem Therapeuten zutraut, zutrauen kann, seinen Job so zu machen, dass die Therapie funktioniert. Und da lautet die Antwort: "Ja, du kannst dem Therapeuten vertrauen, dass er mit sich im reinen ist. Du kannst sicher sein, dass er mit seiner Behinderung so umgeht, dass er auch deine Ängste zunächst mal an- und aufnehmen kann. Du darfst mit ihm darüber reden; es gibt da kein Tabu. Und dann wirst du feststellen, dass eine Behinderung nicht zwangsläufig einen Problemmenschen aus einem macht".
Den Katheter müssen wir hier wirklich nicht auspacken.
Wir reden NICHT über die Bedeutung einer Behinderung für den Betroffenen. Das ist ganz wichtig, das festzustellen!
Wir reden darüber, ob die Behinderung eines Therapeuten für den Patienten bedeutsam ist. Das ist die zentrale Frage. Dabei geht es nicht ums Pinkeln und auch nicht um das Wundsein. Definitiv nicht. Und es geht auch nicht um die volle Dröhnung an medizinischen Kenntnissen. Das ist hier nicht das Thema. Man kann aber durchaus darüber reden, aber es hat schlicht nichts mit der Ursprungsfrage zu tun.
Worum es hier geht, ist, dass jemand Berührungsängste hat im Kontakt mit einem sichtbar behinderten Therapeuten. Wenn man sich aber in Therapie begibt - und wir reden hier, noch mal eine wichtige Unterscheidung, über den eventuellen BEGINN einer Therapie und nicht über die 128. Stunde -, dann stellt sich noch nicht sofort die Frage "hat die Sex?" - das kommt später. Und da hat es auch seinen Platz. Wie in jeder anderen Therapie auch.
Hier geht es erst mal um ganz andere Fragen, nämlich darum, ob derjenige dem Therapeuten zutraut, zutrauen kann, seinen Job so zu machen, dass die Therapie funktioniert. Und da lautet die Antwort: "Ja, du kannst dem Therapeuten vertrauen, dass er mit sich im reinen ist. Du kannst sicher sein, dass er mit seiner Behinderung so umgeht, dass er auch deine Ängste zunächst mal an- und aufnehmen kann. Du darfst mit ihm darüber reden; es gibt da kein Tabu. Und dann wirst du feststellen, dass eine Behinderung nicht zwangsläufig einen Problemmenschen aus einem macht".
Den Katheter müssen wir hier wirklich nicht auspacken.
Hallo.
Würde es Katzerl helfen, wenn die Therapeutin sie fragt, wie es für sie ist, was es in ihr auslöst, dass sie sehen kann, dass sie im Rollstuhl sitzt?
VG
tellmewhy
Würde es Katzerl helfen, wenn die Therapeutin sie fragt, wie es für sie ist, was es in ihr auslöst, dass sie sehen kann, dass sie im Rollstuhl sitzt?
VG
tellmewhy
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Meine Erfahrung ist schon so, dass eine körperliche Behinderung des Therapeuten in den Phantasien des Patienten eine Rolle spielt. Z.B. ist Sex mit körperlicher Behinderung (technisch) nicht das gleiche wie Sex ohne körperliche Behinderung. Das taucht dann auch in den Phantasien auf (wenn man solche Phantasien hat). Oder eben Phantasien, in denen der Therapeut/die Therapeutin eine mütterliche Rolle einnimmt.Das ist die zentrale Frage. Dabei geht es nicht ums Pinkeln und auch nicht um das Wundsein. Definitiv nicht.
titus, ich finde es schon verblüffend wie jemand, der selbst eine Analyse macht, so dermaßen negiert, was für Einflussmöglichkeiten eine körperliche Behinderung des Therapeuten auf die Gedankenwelt des Patienten haben kann.
Das ist alles kein Problem, weil damit gearbeitet wird, was da ist. Aber man muss eben auch anerkennen, was da ist.
lg
hippogriff
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Hippogriff, als ich meine Therapie angefangen habe, hatte ich keine deratigen Phantasien. Und ich gehe mal ganz stark davon aus, dass das im allgemeinen so üblich ist. Weil das einfach erst später 'spannend' wird. Natürlich hat man über jeden Menschen gewisse Vorurteile, man stellt sich vor, ob man mit demjenigen gut auskommen wird usw. Die Fragestellungen vor Beginn einer Therapie sind ganz andere als die, die sich im Laufe der Behandlung ergeben.
Und: Es geht mir nicht darum, dass man sich nicht überlegen sollte, ob man mit bestimmten 'Besonderheiten' klarkommt. Es kann einem alles mögliche auffallen - Übergewicht, Rauchen, unangenehme Stimme usw. Jeder achtet vielleicht auf andere Dinge. Aber, sag ich gerne noch mal, es möge bitte niemand so tun, als gebe es objektive (und nach denen wurde hier gefragt) Gründe für oder gegen Therapeuten mit bestimmten Merkmalen.
Und: Es geht mir nicht darum, dass man sich nicht überlegen sollte, ob man mit bestimmten 'Besonderheiten' klarkommt. Es kann einem alles mögliche auffallen - Übergewicht, Rauchen, unangenehme Stimme usw. Jeder achtet vielleicht auf andere Dinge. Aber, sag ich gerne noch mal, es möge bitte niemand so tun, als gebe es objektive (und nach denen wurde hier gefragt) Gründe für oder gegen Therapeuten mit bestimmten Merkmalen.
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titus, Phantasien kommen meistens erst später, wenn sie denn kommen.
Ich habe nur diesen Aspekt betont, weil eine Körperbehinderung weder in einer Therapie noch im Leben des Betroffenen gleichzusetzen ist mit der Vorliebe zu einer bestimmten Farbe. Ich finde das gerade zu absurd, oder eben naiv, wie montagne schrieb.
lg
hippogriff
Ich habe nur diesen Aspekt betont, weil eine Körperbehinderung weder in einer Therapie noch im Leben des Betroffenen gleichzusetzen ist mit der Vorliebe zu einer bestimmten Farbe. Ich finde das gerade zu absurd, oder eben naiv, wie montagne schrieb.
lg
hippogriff
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Du findest das absurd, weil du es nicht richtig gelesen hast (oder es absichtlich ausgeblendet hast): Es gibt Lebensbereiche, in denen es eine Rolle spielt, ob jemand behindert ist oder nicht. Genauso gibt es aber auch Lebensbereiche, für die das so unbedeutend ist wie die Lieblingsfarbe. Ein Rollstuhl ist doch nicht - und wie absurd wäre das denn?! - in allen Lebenslagen ein Handicap. Wenn du mit einem Rollifahrer eine Reise unternimmst, dann müsst ihr verschiedene Dinge bedenken. Wenn du bei ihm eine Therapie machst, kannst du den Gedanken, wie der wohl pinkelt, getrost als unwichtig bezeichnen, denn auch ich habe keine Ahnung über irgendwelche 'geheimen' Handicaps meines Therapeuten.
Nun habe ich bereits gesagt, dass die Frage nach dem Sex usw. durchaus mal auftreten wird, wie in vielen Therapien, aber die tritt sowieso auf und man sollte davon ausgehen, dass der Therapeut da mit sich im reinen ist. Das sind nicht die Fragen, um der es der TE geht - darüber haben sich einige User hier kolossal ereifert, aber einfach in die falsche Richtung.
Nun habe ich bereits gesagt, dass die Frage nach dem Sex usw. durchaus mal auftreten wird, wie in vielen Therapien, aber die tritt sowieso auf und man sollte davon ausgehen, dass der Therapeut da mit sich im reinen ist. Das sind nicht die Fragen, um der es der TE geht - darüber haben sich einige User hier kolossal ereifert, aber einfach in die falsche Richtung.
Und doch natürlich geht es auch um Wundsein und Katheter, um Schmerzen, um Ausfallzeiten. Denn wenn man anerkennt das Menschen mit Behinderung wirklich behindert sind, wirklich körperliche Probleme haben, nicht so leistungsfähig sind, wie Normalos. Schmerzen haben, dann muss man auch anerkennen, dass es ihr so-sein beeinflusst und damit jede tiefergehende Interaktion, jeden langfristigen Kontakt.
Es beeinflusst den Menschen und schon dadurch auch den Interaktionspartner. Aber es beinflusst auch den Interaktionpartner schon durch seine Phantasien.
Das sie deswegen "Problemmenschen" sein könnten ist wirklich dein Gedankengang. Sowas hab ich nicht gemeint, nichtmal gedacht.
Phantasien, wenn auch oft unbewusst, sind immer sofort da, wenn auch oft unbewusst. Dagegen kann man doch nichts machen....
Und sowas wie eine irrelevantere (Sex) und eine relevantere (Pinkeln, Schmerzen, Leiden) Phantasie, seit wann gibts denn sowas?
Auch das ist doch wieder eine Wertung.
Ich frage mich auch, bzw. ja eigentlich dich.. warum dich das so aufregt ein Handicap als solches zu benennen und zu sagen, es hat einen Einfluss, wenn du doch nicht wertest....
Es beeinflusst den Menschen und schon dadurch auch den Interaktionspartner. Aber es beinflusst auch den Interaktionpartner schon durch seine Phantasien.
Das sie deswegen "Problemmenschen" sein könnten ist wirklich dein Gedankengang. Sowas hab ich nicht gemeint, nichtmal gedacht.
Phantasien, wenn auch oft unbewusst, sind immer sofort da, wenn auch oft unbewusst. Dagegen kann man doch nichts machen....
Und sowas wie eine irrelevantere (Sex) und eine relevantere (Pinkeln, Schmerzen, Leiden) Phantasie, seit wann gibts denn sowas?
Auch das ist doch wieder eine Wertung.
Ich frage mich auch, bzw. ja eigentlich dich.. warum dich das so aufregt ein Handicap als solches zu benennen und zu sagen, es hat einen Einfluss, wenn du doch nicht wertest....
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Eigentlich habe ich die Frage beantwortet: Weil ein Handicap nichts Absolutes ist. Nichts Allumfassendes, immer Bedeutsames, egal, was man tut. Der Begriff der Behinderung ist rein semantisch schon unscharf. Denn man ist nicht in jeder Hinsicht behindert. Aber hier wird das, vor allem von dir, aber auch von mia, so behandelt, als sei es immer und in jeglicher Hinsicht und jeder Lebenslage das entscheidende Thema, das man nie vergessen kann. Und das stimmt so nicht, denn es geht an der Realität vorbei.
Wenn du meine Beiträge gelesen hast, dann wird dir aufgefallen sein, dass Behinderungen tatsächlich bedeutsam sein können, aber sie müssen das nicht sein. Das ist ein Unterschied, den du nicht machst.
Was die Phantasien betrifft: Ich bin jetzt, behaupte ich mal, lange genug 'im Geschäft', um feststellen zu können, dass es da bestimmte Phasen gibt. Es geht dabei nicht um die Frage, ob eine Phantasie generell relevant ist (wieder so eine absolute Behauptung von dir), sondern ob sie in einem bestimmten Zeitraum der Therapie relevant ist oder nicht. Und ja, man phantasiert nicht schon in der ersten Probestunde über die Masturbationsphantasien der Therapeuten. Jedenfalls nicht üblicherweise. Analog gilt das für andere intime Themen wie das von dir immer wieder angeführte Pinkeln. Solche 'netten' Themen tauchen erst viel später auf.
Ist dir mal aufgefallen, dass die TE NICHT danach gefragt hat, wie wahrscheinlich es ist, dass die Therpeutin krankheitsbedingt ausfällt? Sie hat NICHT danach gefragt, wie die Therapeutin wohl pinkelt. Und sie hat NICHT danach gefragt, ob die Therapeutin Sex hat. Insofern ist mir echt nicht klar, wieso du das hier so vehement zum Thema machst. Meinst du, ich sei da irgendwie verklemmt? Nein, bin ich nicht. Aber es gehört nicht hierher. Hier geht es doch um die grundsätzliche Frage der Berührungsängste.
Wenn du meine Beiträge gelesen hast, dann wird dir aufgefallen sein, dass Behinderungen tatsächlich bedeutsam sein können, aber sie müssen das nicht sein. Das ist ein Unterschied, den du nicht machst.
Was die Phantasien betrifft: Ich bin jetzt, behaupte ich mal, lange genug 'im Geschäft', um feststellen zu können, dass es da bestimmte Phasen gibt. Es geht dabei nicht um die Frage, ob eine Phantasie generell relevant ist (wieder so eine absolute Behauptung von dir), sondern ob sie in einem bestimmten Zeitraum der Therapie relevant ist oder nicht. Und ja, man phantasiert nicht schon in der ersten Probestunde über die Masturbationsphantasien der Therapeuten. Jedenfalls nicht üblicherweise. Analog gilt das für andere intime Themen wie das von dir immer wieder angeführte Pinkeln. Solche 'netten' Themen tauchen erst viel später auf.
Ist dir mal aufgefallen, dass die TE NICHT danach gefragt hat, wie wahrscheinlich es ist, dass die Therpeutin krankheitsbedingt ausfällt? Sie hat NICHT danach gefragt, wie die Therapeutin wohl pinkelt. Und sie hat NICHT danach gefragt, ob die Therapeutin Sex hat. Insofern ist mir echt nicht klar, wieso du das hier so vehement zum Thema machst. Meinst du, ich sei da irgendwie verklemmt? Nein, bin ich nicht. Aber es gehört nicht hierher. Hier geht es doch um die grundsätzliche Frage der Berührungsängste.
Zuletzt geändert von leberblümchen am So., 15.07.2012, 20:12, insgesamt 1-mal geändert.
Ja, darum geht es und nicht um Vorurteile die hier niemand hat.titus2 hat geschrieben:Worum es hier geht, ist, dass jemand Berührungsängste hat im Kontakt mit einem sichtbar behinderten Therapeuten.
Können wir dann jetzt zum Thema kommen und darüber reden wie frei Katzerl sich für oder gegen eine Therapie bei dieser Therapeutin entscheiden mag?
Wäre vielleicht erst wieder sinnvoll wenn Katzerl sich nochmal meldet.
Je weiter sich eine Gesellschaft von der Wahrheit entfernt, desto mehr wird sie jene hassen, die sie aussprechen.
-George Orwell-
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