Alles nur künstliche Therapeuten-Symphatie-Getue

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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sandrin
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Beitrag Do., 07.06.2012, 19:47

Nein, das kann nicht sein. Ich fühle mich absolut in der Lage, noch wertfrei zu reflektieren.
Ich hab auch nicht gesagt, dass das in allen Therapien so läuft. Aber es gibt schon sehr eigenartige Verläufe. Und wie gesagt, dieses Plaudern kenne ich doch von einigen Bekannten, die das im Nachhinein oft sogar bedauern. DA müsste ein Thera mal Verantwortung übernehmen und zum Thema zurückfinden.

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leberblümchen
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Beitrag Do., 07.06.2012, 19:49

O.K., dann sorry für meinen Versuch (Allerdings: Ich kann auch reflektieren, und dennoch tue ich manchmal Dinge, deren Bedeutung mir nicht klar ist).

Dir haben alle Bekannten gesagt, dass in deren Therapie nur geplaudert wurde? Hatten die alle denselben Therapeuten?

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münchnerkindl
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Beitrag Do., 07.06.2012, 19:50

sandrin hat geschrieben:
münchnerkindl hat geschrieben: Du sagst doch daß dabei offenbar eine grosse Gefahr besteht daß man sich sich da nur in einer bequemen Kuschelecke rumfläzt
Ja, für VIELE tut es das, wenn auch nicht für alle. Man muss halt den Absprung schaffen..
Aha, viele aber nicht alle Klienten gehen nur zum Therapeuten um sich dort in einem bequemen Kuschelbiotop eine nette Zeit zu machen,
jaja....Leute die zT sehr massiv an ihren Krankheiten leiden haben ja auch nichts besseres zu tun und haben auch Null Interesse an ihrem Problem irgendwas zu verändern.

Für den Absprung sorgt schon die Krankenkasse. Stichwort Stundenkontingent und 2 Jahre Wartezeit zwischen Therapien.

Ich habe übrigens mal eine Therapie abgebrochen WEIL sie sich nur in Small Talk gedreht hat und mit dem Mann ein wirklich tiefergehendes Gespräch über meine Probleme nicht möglich war.
Zuletzt geändert von münchnerkindl am Do., 07.06.2012, 19:52, insgesamt 1-mal geändert.

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sandrin
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Beitrag Do., 07.06.2012, 19:51

Ne, nicht alle. Aber doch einige. Und auch bei mir war das manchmal nicht wirklich effektiv. Was mir manchmal sogar recht war. Aber das bringt halt nix, ne?

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leberblümchen
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Beitrag Do., 07.06.2012, 19:54

Dann, sandrin, bist du also der Meinung, dass die Mehrzahl aller Psychotherapeuten unfähig ist, analytisch zu arbeiten?

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sandrin
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Beitrag Do., 07.06.2012, 19:56

münchnerkindl hat geschrieben: Aha, viele aber nicht alle Klienten gehen nur zum Therapeuten um sich dort in einem bequemen Kuschelbiotop eine nette Zeit zu machen,
jaja....Leute die zT sehr massiv an ihren Krankheiten leiden haben ja auch nichts besseres zu tun und haben auch Null Interesse an ihrem Problem irgendwas zu verändern.

Für den Absprung sorgt schon die Krankenkasse. Stichwort Stundenkontingent und 2 Jahre Wartezeit zwischen Therapien.
Leute, die an einer Krankheit leiden, die brauchen die Zeit, ist doch gar keine Frage. Aber ich möchte nur noch mal darauf hinweisen, dass Psychotherapie oft als etwas gesehen wird, dass man sich mal gönnen sollte (das stammt ja noch nicht mal von mir!!!) . Und das ist der falsche Weg. So werten wir echte Störungen ab. Dann kann man ein Coaching machen, dass man aber dann bitteschön selber bezahlt. Oder man macht ein Wellnesswochenende auf dem Land. Keine Ahnung. Aber man muss klar trennen zwischen krank und nicht krank.

@ titus
Wieso denn analytisch? Es gibt ja auch andere Therapieformen. Wobei ich wie gesagt keine favorisiere. Inwieweit das mit Unfähigkeit zu tun hat, weiß ich nicht. Vermutlich hat es auch gar nichts mit Schuld, sondern nur mit einer (fast schon amerikanischen) Entwicklung zu tun. Ein gesamtgesellschaftliches Problem.

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münchnerkindl
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Beitrag Do., 07.06.2012, 19:58

titus2 hat geschrieben: bist du also der Meinung, dass die Mehrzahl aller Psychotherapeuten unfähig ist, analytisch zu arbeiten?

Also ich bin durchaus auch der Meinung daß es nicht so leicht ist einen kompetenten, persönlich passenden Therapeuten zu finden der dann auch noch einen Platz frei hat.

Aber das heisst doch nicht daß man es besser gleich lassen soll einen zu finden wenn man ein Problem hat das einem auf dne Nägeln brennt weil ja eh angeblich 903787 Gründe dagegen sprechen daß einem eine Therapie helfen wird.

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candle.
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Beitrag Do., 07.06.2012, 20:00

titus2 hat geschrieben:

Manchmal reicht es schon, sich zu informieren - nicht über mich und meine Therapie, sondern über den Sinn und Zweck von Psychoanalysen.
Ja, das ist wahrlich dein Spezialgebiet. Was soll ich bitte aus einer Analyse ableiten, wenn ich sie selber hätte machen können? Gar nichts eben, wir sind und bleiben grundverschieden.

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leberblümchen
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Beitrag Do., 07.06.2012, 20:02

sandrin: Ich hab keine Ahnung von VT, und du hast ja auch eine Analyse gemacht. Daher mein Bezug zum analytischen Arbeiten.

Du meinst, es sei ein gesellschaftliches Problem, dass die Therapeuten nicht in der Lage sind, vernünftig zu arbeiten? Warum sollte das so sein? Was hindert sie daran? Sie machen eine sauteure Ausbildung (ich rede immer noch von den Analytikern), legen sich dort jahrelang selbst auf die Couch, nur um sich dann hinterher mit gelangweilten Wohlstandsbürgern über deren Friseur zu unterhalten? Ist es das, was du glaubst?

münchnerkindl, das gilt aber für jeden Beruf. Also schickt man die Kinder nicht zur Schule, weil es an jeder Schule mindestens fünf Lehrer gibt, die besser Facility Manager hätten werden sollen?

candle, bitte nicht schon wieder...

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sandrin
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Beitrag Do., 07.06.2012, 20:05

Ich sag doch auch gar nicht, dass du oder man es lassen sollst/soll. Ich wundere mich bloß immer wieder, wie schnell man in eine Therapie geschubst wird. So, als sei das das Natürlichste der Welt, etwas, das man mal gemacht haben sollte.
Dass auch eine Therapie mit Risiken und Nebenwirkungen verbunden ist, davon spricht komischerweise keiner. Dabei gibt es inzwischen einige Studien, die sich genau damit beschäftigen. Bei Medikamenten käme kein Mensch drauf zu sagen, nimm das mal, ist ja egal, kann ja nicht schaden. Es KANN schaden, genauso wie eine Therapie auch, greift sie doch in das Leben von Menschen ein, schürt Hoffnungen, enttäuscht diese, führt dazu, dass man alte Wege verlässt, neue geht, dabei auf die Nase fällt usw. Das IST Fakt. Wenn man Therapie ernst nehmen soll, dann darf man auch diese Dinge nicht verschweigen. Und man darf sie nicht wie Bachblüten-Rescue-Tropfen verkaufen. So nach dem Motto: Hilft bei alles, wenn es einem mal nicht so gut geht, wenn man ein Trostpflaster braucht usw. Und da sehe ich das Problem. Das wertet notwendige Therapien massivst ab.

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sandrin
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Beitrag Do., 07.06.2012, 20:08

LOL: Ich hoffe, du meinst nicht mich mit dem Facility Manager
Titus, ich kann es dir ehrlich nicht sagen, woran es liegt. Aber es fällt mir (und auch anderen) gewaltig auf. Gerade, wenn ich eben wieder solche Sprüche von Experten um die Ohren gehauen krieg. Wo ich dann raus geh und mir denke: Und was mach ich jetzt mit dieser (Halb-)Info? Ist das jetzt schlimm? Sollte ich was dagegen tun? Oder haben wir das nicht alle? Sorry, aber auf sowas ne Therapie zu gründen, finde ich strange.

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Phönixia
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Beitrag Do., 07.06.2012, 20:09

Aber ich möchte nur noch mal darauf hinweisen, dass Psychotherapie oft als etwas gesehen wird, dass man sich mal gönnen sollte (das stammt ja noch nicht mal von mir!!!)
wo hast du denn das gehört? also üblich ist das nicht, dass man sagt: "Gönnen Sie sich Psychotherapie" sowie man sich einen Wellnessurlaub gönnt.

Aber es ist sicher so, dass viele Therapien in sinnlosen "Plauderstündchen" enden.
Das liegt aber meines Erachtens eher an „faulen“ Therapeuten. Die lieber eine „Small-Talk-Therapie“ führen, als echte Arbeit zu investieren. Ist halt auch bequemer für Therapeuten. Und einige Klienten halten das für richtige Therapie. Und wundern sich am Ende, dass nichts wirklich vorangeht und es ihnen nicht besser geht.
Ja so was gibt es leider. Ausser Spesen nix gewesen. Aber es liegt meist nicht an den Klienten sondern am Therapeuten!


leberblümchen
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Beitrag Do., 07.06.2012, 20:09

Wer schubst dich denn in eine Therapie? Mich hat niemand geschubst. Du bist in Beratungsstellen gegangen, richtig?, wo man dir das empfohlen hat? Und du meinst nun, diese Empfehlung sei das Hirngespinst irgendwelcher schlecht qualifizierten Sozialarbeiter?

Natürlich spricht man nicht sofort von Risiken einer Therapie. Wenn wir über eine Blinddarm-OP reden, sag ich dir doch auch nicht, während du dich da mit deinem Durchbruch quälst, dass eine OP aber auch nicht ganz ohne sei...

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candle.
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Beitrag Do., 07.06.2012, 20:10

titus2 hat geschrieben: candle, bitte nicht schon wieder...
Keine Sorge! Ich gebe jetzt auf!

Ob Therapeut oder Krankenschwester oder Beamter, wenn man in ein gewisses Alter kommt, ist der idealistische Schwung halt bei vielen Leuten vorbei und da läßt man sich für Geld dann auch mal vollquatschen. Gibt ja hier auch einige Leuts, die bar zahlen und privat bringt eben mehr als über die Krankenkasse. Findet man in der Medizin auch und wird gerne als Zweiklassenmedizin geschimpft.

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sandrin
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Beitrag Do., 07.06.2012, 20:13

titus2 hat geschrieben:Wer schubst dich denn in eine Therapie? Mich hat niemand geschubst. Du bist in Beratungsstellen gegangen, richtig?, wo man dir das empfohlen hat? Und du meinst nun, diese Empfehlung sei das Hirngespinst irgendwelcher schlecht qualifizierten Sozialarbeiter?

Natürlich spricht man nicht sofort von Risiken einer Therapie. Wenn wir über eine Blinddarm-OP reden, sag ich dir doch auch nicht, während du dich da mit deinem Durchbruch quälst, dass eine OP aber auch nicht ganz ohne sei...
War gar kein Sozialarbeiter. Wenn ich mit einem Blinddarmdurchbruch komme, ist aber klar, dass ich krank bin. Und das ist der wesentliche Unterschied. Ich nehm mal an, mit leichten Blähungen würde man mich dann wahrscheinlich eher weniger operieren.

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