Kleidungswahl für die Therapiestunde

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.

leberblümchen
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Beitrag Di., 19.01.2016, 08:30

Zu dumbhead: Was ist denn das für eine feige Einstellung: im Forum prahlen mit protzigen T-Shirts, die man angeblich trägt - und dem Therapeuten gegenüber dann einen auf schlicht machen? Du bist ja ein ganz Großer.

Wasser: Aber das ist doch GERADE das Spannende! Du könntest oder solltest auch mit Schuhen sagen: "Ich habe über die Socken nachgedacht und dabei ist mir aufgefallen..." - und dann wirst du feststellen, dass deine Therapeutin immer noch genauso gut mit dir auskommt, obwohl du einen anderen Geschmack hast als sie. Und dass sie dich deshalb nicht für kindisch hält. Oder du könntest dir überlegen: Mag ich meine Socken eigentlich selbst? Oder trage ich dir nur, weil ich mich nicht traue, mir Sachen zu kaufen, die ich mag? Wie gehe ich mit mir um, wenn ich Socken trage, die ich eigentlich ablehne? Wie gehe ich mit mir um, wenn ich Socken trage, für die ich mich schäme?

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dumbhead
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Beitrag Di., 19.01.2016, 13:46

Naja, das ist doch eigentlich selbstverständlich?
Wenn ich provozieren und/oder mich abgrenzen will, dann nehm ich die Einen, wenn ich möglichst nicht auffallen will, die Anderen.
Das ist ja bloß eine Frage von - "was will ich vermitteln"

Auf der Straße sind auch gerade die "Themen Shirts" ein Zeichen für die Zugehörigkeit zu bestimmten Gruppen. Wenn man auf Gleichgesinnte trifft sieht man sofort, dass man sich in etwa in der gleichen Szene bewegt.

In der Therapie würde ich es unsinnig finden. Vor allem, weil zu Beginn eh schon viel Zeit draufging mit der Interpretation der Botschaften die ich da angeblich sende. Na dann nehm ich halt schwarz und hab Ruhe.
Und scheinbar bin ich ja nicht der Einzige der drauf achtet, wie er dort erscheint...


leberblümchen
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Beiträge: 6034

Beitrag Di., 19.01.2016, 13:53

Ach so, du möchtest das Modell "angepasster Kleinbürger" repräsentieren. Kann man machen. Die Frage ist nur, ob du das wirklich bist oder ob du mit deiner Angst vor der Wahrheit nicht doch viel Energie verschwendest.

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Lockenkopf
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Beitrag Di., 19.01.2016, 16:47

Mir scheint das schwarze T-Shirt kein Energieverschwendungs sondern Energiesparmodell ( Energie für wichtigere Themen) in der Psychotherapie zu sein.

Ist doch sinnvoll.
Liebe Grüße
Lockenkopf

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Alyssa
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Beitrag Di., 19.01.2016, 18:18

Wasser hat geschrieben:@jule: ja ich weiß, dass ich meine bunten Socken einfach anziehen sollte. Aber ich schäme mich trotzdem irgendwie neben meiner Thera…die dann wie immer elegant und in dunkeln Farben mir gegenübersitzt. Ich komm mir dann vor wie ein Paradiesvogel
Tja, und mir gehts genau andersrum - ich sitze da in komplett dunkel, mein Therapeut hingegen ist meist ein Farbfleck. Und keiner kommt sich komisch vor. Ok, ich muss schon ab und an schmunzeln über seine Kleider-/Farbwahl , aber irgendwie ist das Bunte ja auch Ausdruck seiner Persönlichkeit, und ich finde es nicht störend, sondern eher sympathisch.
Geh doch einfach so, wie DU möchtest. Deine Therapeutin ist nicht das Maß der Dinge, was Kleidung angeht. Und die wird dich bestimmt nicht weniger gut behandeln, nur weil du einen eigenen Stil hast.

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Schnuckmuck
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Beitrag Di., 19.01.2016, 19:55

Ich habe mich heute für Kaschmir entschieden. Ich bin derzeit sehr verletzlich und zart, so dass mich das weiche Gefühl auf der Haut ich nenne es mal um schmeicheln sollte. Aber es war nicht genug, ich habe mich das erste mal dort in eine Decke eingewickelt weil mir innerlich so kalt war.

Meine Kleidung drückt schon meine Stimmung aus und auch ob ich eher verspielt, zb Rock mit Zebra Muster oder Erwachsene im strickkleid, oder entspannt in Jeans.

Aber es wird nicht darüber geredet . Zweimal haben wir aber über seine Kleidung geredet, da ist er statt in Jeans in stoffhose erschienen und an den Anblick musste ich mich wirklich gewöhnen.

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*Jule*
sporadischer Gast
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Beiträge: 22

Beitrag Di., 19.01.2016, 19:57

@ Wasser: Ich finde, du solltest es einfach auf dich zukommen lassen. Ist ja gar nicht gesagt, dass du die Schuhe ausziehen musst. Wenn es denn so ist, ist es doch gleich eine gute Übung für dich.

Ich fände es spannend, ihr Gesicht zu sehen. Vielleicht gibt es ja gemeinsam etwas zu lachen für euch. Das wäre doch dann klasse. Du wirst sehen, da gibt es dann auch nichts mehr zum Schämen. Humor hilft über so vieles hinweg!


Alyssa
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Beitrag Di., 19.01.2016, 21:42

Schnuckmuck hat geschrieben:Zweimal haben wir aber über seine Kleidung geredet, da ist er statt in Jeans in stoffhose erschienen und an den Anblick musste ich mich wirklich gewöhnen.
Du sprichst ihn auf seine Kleidung an?
Das hab ich noch nie gemacht. Zum einen hab ich mich nicht getraut (Was soll man da sagen? "Dein Pulli heute ist aber besonders scheusslich"?), zum anderen ist es ja seine Sache wie er rumläuft, und es ist völlig egal, ob/wie es mir gefällt. Ich mache mir dann bloss immer eine gedankliche Notiz. Und manchmal muss ich halt grinsen

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Wasser
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Beitrag Fr., 22.01.2016, 14:34

Phuuu ich muss zum Glück meine Schuhe nicht ausziehen


Alyssa
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Beitrag Mi., 03.02.2016, 18:25

Ok, die Kleiderwahl fällt dem Therapeuten auf...wurde dies Mal tatsächlich auf meine einheitlich dauerdüstere Kleidung angesprochen - und konnte mir ein dickes Grinsen nicht verkneifen, da ich an den Thread hier denken musste

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Friedensengel
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Beiträge: 15

Beitrag Do., 11.02.2016, 09:39

Hallo,

mein Therapeut ist immer dunkel gekleidet. Immer. Ich finde das gut. Sonst würde ich versuchen, aus seiner Kleidung irgendwas rauszuinterpretieren. Oder rein. Wie er gelaunt ist zum Beispiel.

Ich bin gekleidet wie immer. Feminin-klassisch würd ich das mal beschreiben. Ich werde oft angesprochen: "Oh, so schick, was hast du denn vor?", dabei kleide ich mich immer gerne so. Natürlich will ich für meinen Therapeuten gut aussehen, aber ich verändere meinen Kleidungsstil oder mein Make-up und so weiter nicht für ihn. Ich will nicht, dass er denkt, ich würde das für ihn machen. Mh. Aber warum eigentlich?


Speechless
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Beitrag Do., 11.02.2016, 09:45

Ich schaue, dass ich immer einigermaßen gut aussehe. Zur Zeit trage ich öfter mal hohe Schuhe, da sie so groß ist und ich mich gerade auch noch kleiner fühle als sonst. Und irgendwie gibt mir ein ordentliches aussehen zur Zeit das Gefühl, mein zerstörtes Inneres so ein bisschen auszugleichen.

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Krang2
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Beitrag Do., 11.02.2016, 17:26

Glaubt ihr, daß Therapeuten aus der Kleidung, die man zur Therapiestunde trägt, viel herauslesen? Ich stellte mir diese Frage damals oft und überlegte dann, daß ich nichts anziehen sollte, was einen falschen Eindruck von mir vermitteln würde, da dann eine falsche Einschätzung dabei herauskäme, was wiederum der Therapie abträglich wäre. Das führte oft dazu, daß ich, der sonst das anzieht, was gerade oben im Kleiderschrank liegt, minutenlang hin- und her überlegte. Es sollte nicht aufreizend, aber auch nicht schüchtern wirken, usw., das war wirklich nervig. Ich weiß noch genau, daß ich mich einmal kurz vorher schnell noch umziehen mußte, weil ich mit einem Totenkopfhemd herumlief und mir dachte, das wäre sicher unpassend und der Therapeut würde das wieder als Provokation deuten.


Alyssa
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Beiträge: 871

Beitrag Do., 11.02.2016, 18:40

Krang2: keine Ahnung, wieviel die da rauslesen. Dass sie aber die Kleidung (Stil, Farbwahl, Motive, aufreizend, besonders elegant etc...) mitbekommen, dass weiss ich nun. Ich glaube übrigens, dass es dem Therapeuten eher auffällt, wenn man sich für ihn extra "besonders" bzw. "anders" als sonst anzieht. Wenn man so kommt, wie man sonst auch rumläuft, wirkt man ja authentisch, und der Therapeut wird sich zwar eine gedankliche Notiz zur Art der Kleidung machen, die Kleidung selber aber nicht thematisieren.

Und warum sollte dein Therapeut ein Totenkopfhemd provokant finden? Heutzutage sind doch Nietngürtel und Biker-/Rockerstyle (mit vielen Totenköpfen und wilden Sprüchen) genauso gesellschaftsfähig wie Jogginghosen und Flipflops.

Bzgl. gut aussehen: Wer will nicht auf sein Gegenüber angenehm, sauber, hübsch und in gewisser Art auch attraktiv wirken? Kleidung ist da nun mal - neben anderen Dingen - ein allererster Indikator für.


Speechless
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Beitrag Do., 11.02.2016, 18:58

Bei der Arbeit ist mir das zum Bsp immer zu anstrengend gut auszusehen, komme meistens ungeschminkt und mit Brille (ich finde mich mit Brille unattraktiv, vertrage Linsen aber nicht so gut)..in der Therapie achte ich drauf, zumindest frisch gewaschene Haare und Kontaktlinsen drin zu haben, da ich mich so wohl fühle und mir das wichtig ist für die Therapie..im täglichen Leben ist es mir inzwischen zu anstrengend geworden, so drauf zu achten.

Um mal wieder in die andere Richtung zu gehen, achtet euer/eure Thera auf die Kleidung bzw das Äußere? Meine ist immer stilvoll angezogen, es passt super zu ihr. Eher locker, sportlich, etwas alternativ manchmal, viele Outfits gefallen mir nicht super, aber sie sieht trotzdem immer gut darin aus. Nett, offen, symphatisch, so wie ihr Charakter auch ist.

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