Essstörung: ambulante oder stationäre Therapie?

[münchnerkindl]

Ich kämpfe ja jetzt schon Ewigkeiten, mal mit dem mehr, mal mit jenem.

Ah, und du meinst das ist jetzt einfach so auf ein mal alles dauerhaft besser und eine Therapie natürlich auf wundersame Weise unnötig

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[*Miri*]

Nein, das glaube ich eigentlich überhaupt gar nicht...
aber ich kanns nicht benennen... wo ist das Ziel.. rational denke ich richtig, weiß was richtig ist... verhalte mich richtig (meistens zumindest)... es sind nur meine Gedanken... manchmal...

Mein Therapeut sagt ja selbst wie ich mit den letzten Situationen umgegangen bin ist richtig => klar.. hinterher kann ich ganz klar sagen was und wie ich wie darüber denken muss.

Ich verzweifle weil ich niemanden klar machen kann das es mir trotzdem nicht gut geht.
Aber ich kann ja nicht mal benennen wie genau.
Ich tue alles was zu tun ist.. ich mache... warum passt sich mein Gefühl dem Ganzen nicht an.

v.a. weil es ja so ist, das wenn ich unterwegs, unter Leuten, und damit auch in der Thera.. selbst daran glaube, das es gut ist.. alles was da läuft...
Und kaum bin ich wieder für mich bricht alles zusammen.. aber nur innerlich... ich verstehs einfach nicht.

[münchnerkindl]

Ich verzweifle weil ich niemanden klar machen kann das es mir trotzdem nicht gut geht.

Naja, "funktionieren" alleine macht eben nicht glücklich. Im Gegenteil, Funktionieren als Anspruch an sich selbst kann das ganze noch schlimmer machen, weil es einen ungeheuren Druck aufbaut wo es letztlich nur um relativ äusserliche Komponenten des eigenen Lebens geht.

[*Miri*]

Ja, damit hast du Recht. Aber es ist schwer irgendwie klar zu machen, das mich all das funktionieren auch nicht glücklich macht.
Ich lieg weder unmotiviert daheim rum, noch bin ich ständig am verzweifeln.
Mir gehts sogar oft gut, wenn ich unterwegs bin.
Ich darf nur nicht alleine daheim sein... dann kommen all die negativen Gedanken.
Deswegen bin ich ja derzeit nur unterwegs... lenk mich ab... mein Terminkalender ist wieder so gefüllt wie .. naja... wie letztes Jahr, bis dann eine Zeit kam, wo viele Monate gar nichts mehr ging.
Mach fast jeden Tag Sport. Weil es mir am meisten hilft "runterzukommen"
Aber all das kann doch keine endgültige Lösung sein.

Aber auch in der Thera.. ständig scheine ich ja alles richtig zu machen.. müsste ich mich dann nicht besser fühlen?
Ja... ich antworte da mit dem Kopf, mit dem Verstand.. und demnach ist mir alles klar.
Aber wenn doch mein Gefühl damit nicht übereinstimmt.
Ich komme mir schon total bescheuert vor, weil es mir doch besser gehen müsste. Aber es nicht tut...

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[münchnerkindl]

Ja, damit hast du Recht. Aber es ist schwer irgendwie klar zu machen, das mich all das funktionieren auch nicht glücklich macht.
Ich lieg weder unmotiviert daheim rum, noch bin ich ständig am verzweifeln.
Mir gehts sogar oft gut, wenn ich unterwegs bin.
Ich darf nur nicht alleine daheim sein... dann kommen all die negativen Gedanken.

Ich finde das sogar extrem nachvollziebar. Eine latente Depression die durch äussere Aktivitäten, Ablenkung und kurzfristigen Spass notdürftig überdeckt wird.

[*Miri*]

vermutlich..
und das geht solange gut, bis mir wieder die Kräfte ausgehen.. als ob ich das nicht kennen würde. Aber die Hoffnung ist da... das ich es dadurch verdrängen kann.

Es macht mir nur unsicher.. weil ja auch mein Therapeut alles so "toll" findet... ich nicht. Ich kenne das jetzt.. mich überraschen die ach so "positiven" Entwicklungen nicht..
Es ist Sommer.. wir hatten mehr sonnige Tage... da gehts mir grundsätzlich besser.. es gab eine Zeitlang einen Menschen der mir was bedeutet hat.. und der mir das Gefühl gegeben hat... was "wert" zu sein.. das ist jetzt auch schon wieder vorbei (als ob ich es nicht geahnt hätte).. noch halte ich dieses Niveau.
Aber ich habe Angst das mich die Einsamkeit allzu schnell einholt. Dabei gibt es doch eigentlich keinen Grund...
oder doch... ? Ich hab doch freundinnen.. ich kann mit ihnen was unternehmen... aber das ich doch icht das was ich will
Ich will jemanden der mir halt gibt... der an meiner Seite ist. Ich will Nähe (und gleichzeitig ist es das wovor ich soviel Angst habe.. und dann immer wieder alles kaputt mache) es wird sich nie ändern.. vielleicht sollte ich das akzeptieren.

[Geistlein]

Hey ihr,
wow hier hat sich auch einiges getan. Entschuldigt mich, dass ich nun nicht alles aufhole zu lesen, insgesamt gibts hier seit meinem letzten Besuch vor der Toskana 2291 neue Beiträge..

Löwe, herzlich willkommen hier (zurück!)
Keine Ahnung wo Maij ist, wieso willst du das wissen? Und wieso wurd deine Kur abgelehnt? Und was bist du erkrankt? Entschuldige die vielen (direkten) Fragen, du musst natürlich nicht antworten!!! Ich hoffe jedenfalls dass es dir bald besser geht!


Miri, es tut mir sehr Leid zu hören, dass es dir nicht so gut geht. Ich weiß gerad gar nicht was ich dir sagen soll, außer dass ich dir wirklich alles gute Wünsche!!!
Ich bin momentan leider gedanklich so mit meinem Kklinikaufenthalt beschäftigt dass es mir schwer fällt mich auf anderes zu konzentrieren, entschuldigt...

In 2 Wochen ists soweit! Heute hatte ich meine (vorerst) letzte Therapiestunde... Ach ja, und noch etwas: Meine Eltern haben meinen Arm gesehen. Sie sind momentan im Urlaub, aber wenn sie wiederkommen steht unweigerlich ein ausführliches Gespräch an... Ich habe Angst irgendwie.

Und obwohl ich auch Angst vor der Klinik hab bin ich auch erleichtert, wenn ich "endlich" dort bin...


Mitm Essen hats bei mir im Urlaub ganz gut geklappt, hab Heut auch mit meiner Thera über meine "Hunger-attacken" geredet, das tat irgendwie gut..

Soweit...

Ich wünsch euch alles gute,
das Geistlein

[*Miri*]

Liebes Geistlein,
mach dir keinen Kopf, ich kann verstehen, das du voll und ganz mit deiner nächsten Zeit beschäftigt bist. Und das ist auch gut und richtig so. Und ich wünsch dir alles alles Gute und alle Kraft der Welt dafür. Die Zeit bis dahin gut zu schaffen, alles was noch ansteht zu schaffen und dann die Zeit dort super gut zu nutzen.

Mir selbst.. ich weiß ja noch nicht mal ob es mir so schlecht geht. Eigentlich doch nicht... faktenmäßig... warum fühl ich mich dann so. So zerissen, so unter unendlichen Hochdruck innerlich. Es macht mich wahnsinnig. Rein faktenmäßig kann ich nichts verändern. Es soll nur aufhören. das in mir.
Aber wem soll ich was sagen.. wie das klarmachen. Sagen das alles läuft, ich alles im Griff habe, sogar rießen Fortschritte mache,.. und trotzdem einfach alles hasse was ist .. ist es vielleicht auch nur die Verzweiflung weil ich nicht weiß was ich mit meinem Leben anfangen soll, aber weiß das das was ich habe, nicht das ist was ich will. Auch wenn es so ausschaut.
Ist es weil ich so unendlich Sehnsucht nach jemanden habe, der mich hält... nach Nähe. und ich aber doch alleine bin.. das will ich nicht.. ich will mein Leben nicht so verbringen.
ich weiß nicht ob ich jetzt glücklich sein soll weil ich soviel erreicht habe / erreiche.. oder ob ich damit nur verdränge was ich nicht wahrhaben will, nicht sehen will. Oder wenn ich das nicht tue.. versinke ich dann nur wieder im Selbstmitleid? Ihc weiß es einfach nicht.

[Geistlein]

Liebe Miri,

ich kann verstehen, das du voll und ganz mit deiner nächsten Zeit beschäftigt bist.

Danke
Aber voll und ganz nun auch nicht, also ich werd dir wohl noch weiterhin schreiben und versuchen dir "vernünftig" zu antworten, nur immer gehts vielleicht nicht so toll^^

Und ich wünsch dir alles alles Gute und alle Kraft der Welt dafür. Die Zeit bis dahin gut zu schaffen, alles was noch ansteht zu schaffen und dann die Zeit dort super gut zu nutzen.

Vielen liebe Dank...

ich weiß ja noch nicht mal ob es mir so schlecht geht. Eigentlich doch nicht... faktenmäßig... warum fühl ich mich dann so.

Miri, komm schon... Auch du weißt, dass es dir schlecht geht... Bei der Frage nach dem "wie es einem geht" sind Fakten völlig unbedeutend, es kommt nur darauf an, wie du dich fühlst!! Und du fühlst dich schlecht. Ob das jetzt mit deinem funktionierenden Äußeren übereinstimmt oder nicht ist mal völlig egal..

Ist es weil ich so unendlich Sehnsucht nach jemanden habe, der mich hält... nach Nähe. und ich aber doch alleine bin.. das will ich nicht.. ich will mein Leben nicht so verbringen.

das kann ich gut verstehen..

ich weiß nicht ob ich jetzt glücklich sein soll weil ich soviel erreicht habe / erreiche..

"Glücklich sein sollen" ist schon so ein Ausdruck... Der irgendwie nicht funktioniert... Man kann doch nicht sagen "sei glücklich!" Entweder man ist Glücklich, fühlt sich gut, oder eben nicht...

oder ob ich damit nur verdränge was ich nicht wahrhaben will, nicht sehen will. Oder wenn ich das nicht tue.. versinke ich dann nur wieder im Selbstmitleid? Ihc weiß es einfach nicht.

klar kann das "alles hinbekommen/funktionieren" auch ne Form von Ablenkung oder sogar Verdrängung sein, das glaub ich schon. Also ich mein, du kannst ja sehr stolz auf dich sein, dass du so viel schaffst und das gibt dir ja auch Auftrieb. Die eigentlichen Probleme rücken dabei evt in den Hintergrund...(?)


Liebe Miri, ich wünsche dir jedenfalls sooo sehr, dass es dir bald einfach wieder besser geht!!!

P.S.: Das Thema Klinik ist für dich vorerst gegessen, oder?
P.P.S.: Blöde Frage aber ich habs gerad nicht mehr aufm Schirm... Bist du denn in irgend ner Therapie?

[Geistlein]

P.P.P.S :
meine Eltern sind gerad im Urlaub, aber wenn sie wieder da sind steht unser Gespräch an... Zum einen weils dann auch endlich sein muss (fühl mich schon nen bissl schlecht weil ich es ihnen erst so kurz vorher sage...), zum Anderen weil meine Mum meinen Arm gesehen hat und meine Eltern somit sowieso wissen dass was nicht stimmt und mit mir Reden wollen...
Hatte da Heut Nacht schon voll den schlimmen Traum von... :(

Am Montag hatte ich meine letzte Therapiesitzung vor der Klinik, die war erstaunlich gut...

Aber verdammt, ich hab so Schiss und meine Gedanken hören einfach nicht mehr auf zu kreisen...
*seuftz*

[*Miri*]

Liebes Geistlein, vielen lieben Dank dir! v.a. weil es mir zur Zeit schwer fällt zu schreiben...

komm schon... Auch du weißt, dass es dir schlecht geht...

irgendwie schon.. und irgendwie auch nicht. Ganz ehrlich.. im Moment läuft eigentlich alles zu gut. Ich habe nciht das Recht mich trotzdem so schlecht zu fühlen. Ich kanns auch nicht benennen. Wie sich das anfühlt... Ich tue alles was nötig ist um "glücklich" zu sein... irgendwann muss sich doch auch das Gefühl einstellen. Ich habe nicht das Recht so zu jammern.. weil es für all das einfach keinen Grund gibt.

Irgendwie will ich trotzdem manchmal einfach nur weg.. raus aus diesem Alltag... aber mit welcher Begründung. Alles läuft.
Muss ich mich einfach arrangieren mit der Situation?
Ich weiß es nicht.

Ich habe Angst vor den kommenden Monaten.. ich hasse die dunkle Jahreszeit...
Ach ich weiß auch nicht... im Moment mache ich eben einfach weiter.. und es ist nunmal Tatsache das es mir besser geht, als noch vor ein paar Monaten.. vielleicht ist das der Maximal-Zustand den ich erreichen kann. Da war ich schon öfter.. es ist wieder so wie vor 1,5 Jahren, als der letzte Abstieg anfing.

[münchnerkindl]

irgendwie schon.. und irgendwie auch nicht. Ganz ehrlich.. im Moment läuft eigentlich alles zu gut. Ich habe nciht das Recht mich trotzdem so schlecht zu fühlen.

Du hast jedes Recht, dich jederzeit wenn es dir nun mal eben nicht gut geht, dich schlecht zu fühlen.

Bei psychischen Krankheiten hat das subjekive Wohlbefinden nun mal nur am Rande was mit den äusseren Bedingugnen zu tun.

[*Miri*]

vielleicht ja.. aber vielleicht rede ich mir das alles ja auch nur ein.
vielleicht übertreibe ich ... ich weiß einfach nicht warum ich all diese Probleme haben sollte.
ja ich suche für mich einen grund.. nach dem warum. Sonst kann ich mir das Recht nicht geben. Und ich
finde keinen Grund. Also darf sollte ich mich einfach nur zusammenreißen und nicht rumjammern.
So mein denken.
Vielleicht ist meine Interpretation von gut auch übertrieben... und ich muss einfach zufrieden sein mit dem was ich habe... Wie soll ich mein Empfinden ändern, wenn ich an den äußeren Faktoren eigentlich nicht groß was ändern kann/muss oder was auch immer.

[löwe]

Hallo nochmals zurück,
ich habe die letzten Gespräche mit traurigem Interesse gelesen.
Vieles kommt mir bekannt vor.
Ich bin an meiner ES vor ca 20 Jahren erkrankt.Mal war Sie besser, mal schlechter.Im Moment kämpfe ich gegen meine Krebskrankheit und das Essen geht so.Mal hab ich ein schlechtes Gewissen, mal nicht.
Ich hoffe, dass ich im nächsten Jahr eine doppelte Reha machen kann.
Eine Klinik sich ich, wo eine Psychosomatik und eine Onkologie gibt.
Die letzte Kur wurde abgesagt, weil ich dem Rententräger anscheinend nicht krank genug war.
Im Moment ist der Kampf so groß,
ich werde nächste Woche operiert, Brust und Unterarm,
meine Ehe ist schrott.....es ist hier schlimm auszuhalten,
ich bekomme noch Bestrahlungen,
und der Mann, den ich liebe, er will mich nicht....
Ich habe noch wenig Lebenssinn....
löwe

[*Miri*]

Es kann doch nicht sein... dass ich Mitte/Ende September schon voll in meine Winterstimmung komme... ich mag nicht das der Herbst/Winter kommt. Es lief jetzt so gut... es muss weiter so gehen. Was macht man das man in den dunklen Monaten nicht in ein Loch fällt. Ich meine, gut, bei mir hat das wohl schon was von selbsterfüllender Prophezeiung, weil ich praktisch drauf warte... aber es wurde nunmal jeden Winter schlimmer. Und deswegen mach ich mir meine Gedanken vor den kommenden Monaten.

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