Durch Hellinger geschädigt

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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münchnerkindl
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Beitrag Fr., 10.06.2011, 16:54

Innere_Freiheit hat geschrieben: Wenn ich Verhaltenstherapie mache, dann muss ich auch bestimmte Denkmuster als Voraussetzung akzeptieren, z.B. dass man Verhalten ändern kann, ohne die innerlichen Ursachen zu beseitigen.
Wenn ich Psychoanalyse mache, dann muss ich akzeptieren, dass alle Probleme von Kindheitserfahrungen herbeigeführt wurden..... und dass ein rumrühren in den Kindheitserfahrungen dann irgendwann einmal eine Änderung bewirkt.
Jede Methode geht von irgendwelchen Grundannahmen aus, und wenn jemand in Psychoanalyse geht, dich jedoch weigert über seine Kindheit und seine Gefühle zu reden..... dann läuft die Therapie nicht besonders gut.....
So ist's in allen Methoden!.
Ja, nur gibt es Grundannahmen die stimmen und Grundannahmen die nicht stimmen. Wenn ich zB die Grundannahme habe daß 2012 die Erde aufsteigen wird kann ich das ganz klasse finden. Nur macht es das leider nicht wahrer. Und leider glauben halt auch diverse Moslems daß wenn sie mit einem Sprengstoffgürtel bewaffnet im Namen Allahs angebliche Feinde des Islam töten dann in den Himmel kommen. Und? Stimmt diese ziemlich abstruse Annahme?

Daß man Verhaltensweisen ändern kann ist bewiesen. Man kann sich zB das Rauchen abgewöhnen und auch sonst das Leben ändern wenn man das wünscht. Der Verhaltenstherapeut ist derjenige der einem bei diesen Veränderungen hilft. Es ist auch unbestritten daß die Vergangenheit einen grossen Einfluss auf die Gegenwart hat und daß wenn man vergangene Dinge verdrängt und verleugnet das auch heute ncoh eine negative Auswirkung haben kann, und daher ist es sinnvoll sich mit diesen Dingen zu beschäftigen. Diese beiden Therapieformen schliessen sich auch überhaupt nicht gegenseitig aus. Sie sind zwei Ansätze für Menschen die gerade in dem Moment etwas anderes brauchen um sich weiterzuentwickeln.


Aber Behauptungen daß ein Mädchen das misbraucht worden ist, sich dem Vater angeboten hat weil sich die Mutter als Sexualpartnerin entzogen hat, damit hier ein Gleichgewicht wiederhergestellt, daß eine Frau grundsätzlich dem Mann nachfolgen muss und wenn sie dies nicht tut krank wird,wird weil sie die Grundordnung der Liebe verletzt, generell, daß es in Beziehungen immer eine Hierarchie von wer über wem steht und wer wem was geben muss und wer nehmen darf gibt , das ist einfach nur hasrsträubend, reaktionär und zutiefst unmenschlich. Und jeder der dieser Scharlatanerie auf den Leim geht wird durch sie, und damit letztich durch Hellingers Gedankengut geschädigt.

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Innere_Freiheit
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Beitrag Fr., 10.06.2011, 20:59

Also gut, da kann ich nur kapitulieren:

Wenn jemand, der von Hellinger nicht autorisiert wurde, das Familienstellen falsch anwendet, dann ist Hellinger schuld. - Okay.

Jeder der schon gute Erfahrungen mit Hellinger gemacht hat der wurde einer Gehirnwäsche unterzogen. - Okay.

Systemische Zusammenhänge, wie sexueller Missbrauch entsteht (und wie man ihn somit ja auch vermeiden könnte) darf man nicht beschreiben. Aber den sexuellen Missbrauch auf Kharma schieben, das darf man hier schon. - Okay, alles Klar!

Dann viel Spaß noch zusammmen und auf Wiedersehn!

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Gast
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Beitrag Fr., 10.06.2011, 21:42

Hallo Innere_Freiheit,
Innere_Freiheit hat geschrieben:Systemische Zusammenhänge, wie sexueller Missbrauch entsteht (und wie man ihn somit ja auch vermeiden könnte) darf man nicht beschreiben.
Selbstverständlich darf man das. Systemische Therapieänsätze gibt es auch. Und man darf aus systemischer Sicht auch ganz öffentlich dazu Stellung beziehen.
Nicht nur dürfen, die Deutsche Gesellschaft für Systemische Therapie, Beratung und Familientherapie (DGSF) hat es sogar getan. Nur ein kleiner Auszug:

"Systemische Familientherapeuten haben sich schon lange vor der aktuellen Debatte damit beschäftigt, welche Formen von Beratung und Therapie nötig sind, um innerfamiliäre Gewalt und innerfamiliäre sexuelle Übergriffe zu stoppen bzw. dem vorzubeugen. Der erste Schritt, gewalttätige Muster zu stoppen, besteht oft darin, die Täter sofort von ihren Opfern zu trennen, um diese zu schützen – besonders, aber nicht nur, wenn Kinder betroffen sind. In solchen akuten Gefährdungssituationen hat auch aus systemischer Sicht Opferschutz Vorrang vor der Veränderung von familiären Verhaltensmustern. Nicht selten gelingt es aber auch, dass innerfamiliäre Missbrauchstäter die Bereitschaft entwickeln, therapeutische Hilfe zu suchen – oft unter dem Druck der Familiengerichte. Therapeutische Hilfe für innerfamiliäre Missbrauchstäter kann Teil einer alle Familienmitglieder einbeziehenden professionellen Hilfe sein."
Qulle: http://www.dgsf.org/dgsf/ueber-uns

Das hört sich schon sehr anders an als Hellingers Variante, wo männliche Familienmitglieder sich lediglich einen Ausgleich nehmen für etwas, was ihnen vorenthalten wurde, seiner Darstellung nach im Einvernehmen mit den Opfern im Einklang mit etwas Großem Ganzen.

Gruß
Anastasius
Zuletzt geändert von Gast am Fr., 10.06.2011, 21:51, insgesamt 1-mal geändert.

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münchnerkindl
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Beitrag Fr., 10.06.2011, 21:50

Innere_Freiheit hat geschrieben:Also gut, da kann ich nur kapitulieren:

Wenn jemand, der von Hellinger nicht autorisiert wurde, das Familienstellen falsch anwendet,
Freiheit, HELLINGER ist derjenige der behauptet daß Mädchen sich freiwillig dem Vater anbieten weil die Mutter sich zurückzieht und sie damit das Familiengleichgewicht wiederherstellen will....

Und wer auf so einer Basis in welcher Form auch immer therapeutisch arbeitet ist ein Scharlatan.

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münchnerkindl
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Beitrag Fr., 10.06.2011, 21:52

Innere_Freiheit hat geschrieben:
Systemische Zusammenhänge, wie sexueller Missbrauch entsteht (und wie man ihn somit ja auch vermeiden könnte) darf man nicht beschreiben.
Aha, wie soll der SMB denn dann deiner/Hellingers Meinung nach bitteschön vermieden werden?

Meinst du daß wenn sich die Mutter brav und regelmässig vom Vater ficken lässt und sich ihm duldsam unterordnet lässt der schon ab von der Tochter weil dann ja die Ordnung der Liebe wiederhergestellt ist?

Das ist ja wohl der Gipfel an Zynismus und schlägt dem Fass den Boden aus!

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Innere_Freiheit
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Beitrag Fr., 10.06.2011, 22:41

Also zunächst muss ich sagen, dass ich das Thema "sexuellen Missbrauch" bisher auf den Aufstell-Seminaren noch nicht miterlebt habe. Ich habe bisher auch noch nichts darüber gelesen.... und habe jetzt daher auch nicht viel Informationen darüber.

Wenn mir ein für mich vertrauenswürdiger Aufstellungsleiter jedoch sagen würde, dass bei Familienaufstellungen zu sexuellem Missbrauch meist die Dynamik sichtbar wird, wie sie in dem zitierten Artikel beschrieben wird, dann würde ich glauben, dass dies auch im realen Leben in vielen Fällen eine der Ursachen ist. - Ich sage bewußt nicht, in allen Fällen, da Hellinger beispielsweise auf den DVD ungelogen mindestens 15 Mal sagt, dass man auch wenn man mit einem Thema noch so viel Erfahrung hat, jedes Mal ganz neu hinschauen muss, was in diesem aktuellen Fall an Dynamik wirkt. - Außerdem glaube ich schon, dass neben systemischen Ursachen ja immer auch individuelle Ursachen mit hineinspielen.
münchnerkindl hat geschrieben:Aha, wie soll der SMB denn dann deiner/Hellingers Meinung nach bitteschön vermieden werden?

Meinst du daß wenn sich die Mutter brav und regelmässig vom Vater f*** lässt und sich ihm duldsam unterordnet lässt der schon ab von der Tochter weil dann ja die Ordnung der Liebe wiederhergestellt ist?
Nein, aber Systemische Verstrickungen haben ja wohl mit mehr als nur mit ficken zu tun....

Ich persönlich gehe davon aus, dass es neben der "bewussten Logik"
eine "unbewusste Logik"
und eine "systemische Logik" gibt.
Und genauso wie man auf unbewusstes Einfluss nehmen kann.... wenn man es sich erst einmal bewusst gemacht hat,
genauso kann man auf systematisches Einfluss nehmen, wenn es einem bewußt ist.

Somit kann jeder der erwachsenen Beteiligten.... sobald er bemerkt das hier eine gewisse Gefahr in der Luft liegt.... schauen was da systemisch gerade abgeht - und die Verstrickungen dann lösen.

Also wen ich Vater wäre (was ich nicht bin), und ich würde die Tendenz spüren, mich irgendwie sexuell einem meiner Kinder zuzuwenden, dann würde ich (jetzt nachdem ihr mich auf diesen Artikel von Hellinger aufmerksam gemacht habt) sofort einen Termin bei einem Familiensteller vereinbaren....
Ich kann dir garantieren, dass als Lösung hierbei NICHT herauskommt, dass das Kind oder die Frau sich opfern muss. - Dass sich jemand aus systemischen Gründen opfert, das passiert eben gerade nur dann, wenn er am falschen Platz steht und sich anmaßt, etwas für jemand anderen tun zu können. - Und wenn ich merke, dass ein Nachkommender sich für mich opfert, dann sehe ich es als meine Aufgabe, die systemische Verstrickung in einer Aufstellung zu lösen.... das Kind freizugeben..... und das Problem mit meiner Frau wie zwei Erwachsene zu lösen......

Für mich ist das systemische (nach Hellinger) nur ein weiteres Hilfsmittel, mit einem Thema umzugehen, und natürlich würde ich in diesem Fall auch schauen, was auf der Ebene meiner Persönlichkeit mit mir los wäre - aber ist es doch gut, wenn man weiß, was hier auch an systemischen Kräfte mit hineinspielt.

-- --

Meine bisherigen Aufstellungen beschränken sich jedoch auf das Aufstellen meiner Herkunftsfamilie. Hier hat es mir geholfen, meine Eltern, mit denen ich eigentlich auch schon vorher weitgehendst ausgesöhnt war, noch mehr zu verstehen. - In der Aufstellung habe ich gesehen (und das hatte ich vorher beim Aufstellseminar wirklich niemandem gesagt) wie sehr meine Eltern als Kinder in der Nachkriegszeit in den 3 Jahren Internierungslager traumatisiert wurden..... und wie sehr sie immer noch an den Ereignissen, an den Toten... und an ihrer alten Heimat hängen..... - Sie waren als Eltern nie wirklich da, emotional nicht da..... aber warum sie garnicht da sein konnten..... das habe ich deutlich miterlebt.

Innere Freiheit


Tipi tipi hoe
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Beitrag Fr., 10.06.2011, 23:02

Mir war und ist das systemische Aufstellen auch eine Hilfe gewesen, wenn auch nie einfach und oft sehr konfrontierend.

Zynismus wie Münchnerkindl ihn für sich feststellt, habe ich nie bemerkt! Weder bei Hellinger selbst noch bei anderen Aufstellern.
lG
Tipi (mit etwa 15 eigenen Aufstellungserfahrungen in den letzten 17 Jahren wie auch 5x Assistenz in den letzten 3 Jahren)
Es ist besser, das zu überschlafen, was du zu tun beabsichtigst, als dich von dem wach halten zu lassen, was du getan hast.
(Afrikanisches Sprichwort)

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münchnerkindl
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Beitrag Fr., 10.06.2011, 23:04

Innere_Freiheit hat geschrieben:
Also wen ich Vater wäre (was ich nicht bin), und ich würde die Tendenz spüren, mich irgendwie sexuell einem meiner Kinder zuzuwenden
Pädophilie ist eine sexuelle Orientierung. Genau wie Heterosexualität und Homosexualität. Und eine sexuelle Orientierung lässt sich nicht umpolen, Nicht durch eine Psychotherapie, nicht durch Mediamente und auch nicht durch Familienaufstellung.

Zweitens ist das Ausleben von Pädophilie keine normale Sexualität. Es ist sexualisierte Gewalt. Also das Ausleben von Macht.

Nachfolgende "massen sich also Dinge an". Der Jargon in dem diese Aussage getätigt wird sagt eigentlich alles darüber was für eine Art von autoritärer Ideologie da dahintersteckt. Wenn Kinder irgendwelche Rollen annehmen die nicht kindgerecht sind, dann tun sie das im allgemeinen aus schierer Verzweiflung, weil sie überleben wollen, nicht aus "Anmassung". Ich finde diese Aussage in diesem Jargon ziemlich menschenverachtend.
Zuletzt geändert von münchnerkindl am Fr., 10.06.2011, 23:08, insgesamt 1-mal geändert.

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münchnerkindl
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Beitrag Fr., 10.06.2011, 23:06

Tipi tipi hoe hat geschrieben:
Zynismus wie Münchnerkindl ihn für sich feststellt, habe ich nie bemerkt!
Ich rede hier von Zynismus den ich in den Büchern von Hellinger gefunden habe so weit ich sie gelesen habe, die Passagen die ich gelesen habe haben mir allerdings dermassen den Magen umgedreht daß ich auf die Lektüre des Restes wirklich verzichten kann.

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forcefromabove
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Beitrag Fr., 10.06.2011, 23:20

für mich hat Hellinger Freuds umstrittene " Verführungstheorie" fahrlässig rezipiert und
auf eine menschenverachtende Art archetypisch in seine " Ordnungen der Liebe"
aufgenommen.
"Ich bin kein direkter Rüpel aber die Brennnessel unter den Liebesblumen."
Karl Valentin

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Beitrag Sa., 11.06.2011, 07:32

ich glaube es wäre in der Diskussion sinnvoll, davon auszugehen
2 grundsätzliche Fälle voneinander zu unterscheiden, auch wenn in Wirklichkeit sicher fließende Übergänge zwischen diesen beiden Fällen bestehen werden.

1. Fall

jemand nimmt Familienstellen als Lebenshilfe, Coaching, Persönlichkeitsweiterentwicklung in Anspruch.

Da werden die vordergründigen, oft sehr beeindruckenden psychodynamischen Effekte, die im Zuge solcher Aufstellungen auftreten können die entscheidende und prägende Erfahrung sein.
Man wird sich dann oft stärker mit seiner Familie verbunden fühlen, in positiver Weise.
Das wird auch positive Wirkungen haben (zwischenmenschlich, familiär, sozial, möglicherweise gesamtgesellschaftlich wer weiss)

die merkwürdige Terminologie und der weltanschauliche Hintergrund mancher Aufsteller wird dabei für einen selbst erst einmal nicht die wichtigste Rolle spielen.
trotzdem werden diese mit-wirken (um einmal dabei zu bleiben)
und in jedem Fall (absichtlich oder nicht) zumindest zum Teil übernommen werden (wie ein Trojanisches Pferd, wenn das vom Schöpfer dieses Weltbildes und der dazu passenden Terminologie beabsichtigt wird; wie eine ungewollte Nebenwirkung wenn dem nicht so ist).
Man wird lernen in diesen Begriffen und Zusammenhängen zu denken.

Natürlich merkwürdige Terminologie (für viele gleich Zauberformeln) und Begriffe gibt es auch wo anders.
Aber zumeist kein fixes, starres Weltbild.
Das macht einerseits für viele die Anziehungskraft Hellingers aus, denn endlich sagt einmal einer wo es langgeht, andererseits ist das die Hauptgefahr (Rattenfänger von Hameln)

ich behaupte die Familienaufstellung wirkt; aber nicht so wie viele glauben (quasi übernatürlich, spirituell, heilig) sondern um den Begriff "schauen was ist" aufzugreifen, spiegelt eine solche Aufstellung immer den Ist-Zustand wieder (auch die gegenwärtige Haltung zur Vergangenheit und auch den Ist-Zustand aller gegenwärtig daran Beteiligten, den Aufsteller selbst inbegriffen); es ist die Gruppendynamik, die gegenwärtig ist welche der Aufstellung ihre Macht gibt (ist nichts Übernatürliches nur eine sehr komplexe, manchmal undurchschaubare Wechselwirkung bei sozialen Wesen).

Das würde auch ohne den weltanschaulichen Überbau Hellingers funktionieren; und ich meine sogar besser.
Denn der schaut immer in die Vergangenheit.
Und er versucht die Familienaufstellung als objektives Mittel zu Wahrheitsfindung zu verkaufen, was diese nicht ist.


2. Fall

Jemand hat echte psychische Not.
Familienaufstellung nach Hellinger--> Zusammenbruch manchmal Tod (gleich oder später, weil er/sie sich nicht mehr davon erholt; der Selbstmord oder Unfall oder die Drogensucht oder................die Probleme in der Arbeitswelt weil man nimmer kann......oder........werden meist nicht in ursächlichen Zusammenhang mit der Familienaufstellung nach Hellinger gesetzt werden; doch es wird oft so sein)

und die Lebenshilfejunkies, welchen der Meister ja "geholfen" hat werden herbeieilen um ihren Guru zu verteidigen, denn für die ist plötzlich, ohne dass es ihnen bewußt wurde, die Form viel wichtiger geworden, als der Inhalt; das Ritual bedeutender als der dahinter stehende Geist.
Sekte.

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Beitrag So., 12.06.2011, 17:05

Verfassungsgesetz vom 8. Mai 1945 über das Verbot der NSDAP (Verbotsgesetz 1947) in der Fassung der Verbotsgesetznovelle 1992:
§ 3 VG (Wiederbetätigung)

Auszugsweise:

§ 3 d. Wer öffentlich oder vor mehreren Leuten, in Druckwerken, verbreiteten Schriften oder bildlichen Darstellungen zu einer der nach § 1 oder § 3 verbotenen Handlungen anfordert, aneifert oder zu verleiten sucht, insbesondere zu diesem Zweck die Ziele der NSDAP, ihre Einrichtungen oder Maßnahmen verherrlicht oder anpreist, wird, sofern sich darin nicht ein eschwerer verpönte gerichtlich strafbare Handlung darstellt, mit Freiheitsstrafe von fünf bis zu zehn Jahren, bei besonderer Gefährlichkeit des Täters oder der Betätigung bis zu zwanzig Jahren, bestraft.

§ 3 h. Nach § 3g wird auch bestraft, wer in einem Druckwerk, im Rundfunk oder in einem anderen Medium oder wer sonst öffentlich auf eine Weise, daß es vielen Menschen zugänglich wird, den nationalsozialistischen Völkermord oder andere nationalsozialistische Verbrechen gegen die Menschlichkeit leugnet, gröblich verharmlost, gutheißt oder zu rechtfertigen sucht.

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Beitrag So., 12.06.2011, 19:01

Die von der Weißen Rose haben Glück gehabt, dass das Regime zusammengebrochen ist. Jetzt sind sie die großen Helden. Hätten die Nazis gesiegt, wären sie die Verbrecher geblieben. Das ist der ganze Unterschied von Gut und Böse." (zitiert in : Weber, Gunthard (Hrsg.): "Zweierlei Glück: Die Systemische Psychotherapie Bert Hellingers, Heidelberg 2001, S. 203

"Man kann sehen, dass in jüdischen Familien die Täter sehr häufig zutiefst verachtet sind. (...) Das Ergebnis ist, dass in vielen jüdischen Familien ein Kind die Täter vertritt. Es entwickelt dann eine Täterenergie.. (...) Weil man den Tätern keinen Platz geben wollte, wird nationalsozialistische Täterenergie unbewusst übernommen.". (Hellinger, Bert, "Das Judentum in unserer Seele", Vortrag im Kulturhaus Dornbirn/Österreich vom 24.02.2002


Hier wendet sich Hellinger im gedanklichen Monolog direkt an Adolf Hitler; in einem seiner Bücher!

"Manche betrachten dich als einen Unmenschen, als ob es je jemanden gegeben hätte, den man so nennen darf. (...) Wenn ich dich achte, achte ich auch mich. Wenn ich dich verabscheue, verabscheue ich auch mich. Darf ich dich dann lieben? Muss ich dich vielleicht lieben, weil ich sonst auch mich nicht lieben darf? Wenn ich bekenne, dass du ein Mensch warst, wie ich es bin, dann schaue ich auf etwas, das über uns beide in gleicher Weise verfügt, auf etwas, das sowohl deine wie meine Ursache ist - und unser Ende. Wie dürfte ich mich von dieser Ursache ausschließen, indem ich dich ausschließe? Wie dürfte ich diese Ursache anklagen und mich so über sie erheben, indem ich dich anklage? Doch ich darf auch kein Mitleid mit dir haben. Du stehst und fällst der gleichen Ursache wie ich. Ich verehre sie in dir wie in mir und unterwerfe mich ihr in allem, was sie in dir bewirkt hat und was sie sowohl in mir und als auch in jedem anderen Menschen bewirkt". (Hellinger, "Gottesgedanken", S. 247)

"(Das) jüdische Volk (findet) erst dann seinen Frieden mit sich selbst, mit seinen arabischen Nachbarn und mit der Welt, wenn auch der letzte Jude für Hitler das Totengebet gesprochen hat" ("Mit der Seele gehen", 2001, S. 50).

"Bei der Psychotherapie ist die Vorgehensweise ganz einfach. Es geht einem da wie einem guten Führer. Ein guter Führer sieht, was die Leute wollen, und das befiehlt er, ein guter Therapeut sieht, was die Leute wollen, und das rät er."

daß er sich bei seinen "Aufstellungen" auch mit den "Nachkommen von Tätern und Opfern" des Nationalsozialismus beschäftigt (hemmungslos protokolliert in seinem Buch "Der Abschied"). Auch hier wieder dasselbe: Jeder Mensch entscheidet nicht selbst sein Leben, sondern er wird von etwas Unerklärtem "in Dienst genommen". Und das ist durchaus dogmatisch zu verstehen: Wer diese Tatsache nicht anerkennt, ist nicht "ganz". Und ausdrücklich ernsthaft fügt der Therapeut noch dies hinzu: "Auch Hitler war in den [sic] Dienst genommen. Jedes andere Denken führt schnell ins Absurde.

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münchnerkindl
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Beitrag So., 12.06.2011, 20:06

Ich kann nur sagen, danke daß du dir die Mühe gemacht hast diese unsäglichen Zitate rauszusuchen.

Daß sie den Mann noch nicht wegen Volksverhetzung in den Knast gesteckt haben ist für mich ehrlich gesagt verwunderlich. Und daß es Leute gibt die selbst scheinbar nicht einer Naziideologie folgen aber so einem Mann willig nachfolgen ist mir ein noch grösseres Rätsel.

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Beitrag Mo., 13.06.2011, 09:04

Hellingers Aussprüche über sexuellen Missbrauch sind auch nicht gerade was für schwache Nerven:

"die Erfahrung als solches ja nur vorgezogen" (unter dem Motto: die Kinder sind ja sowieso neugierig und können dabei ja noch was lernen)
"das Röslein duftet noch"

münchnerkindl
ich kapiers auch nicht so richtig, aber es ist leider so.
(und weil ich es nicht kapiere, könnte Hellinger und/oder einer seiner Anhänger jetzt hergehen und behaupten: "siehste?! das ist das Sippengewissen, das wissende Feld, die höhere Macht, die in den Dienst nimmt." Genauso könnte man sich auf eine belebte Straße stellen auf einen Unfall warten und den Unfallopfern dann sagen: "Seht Ihr?! Ich hab's Euch ja gesagt!")
ist schon irgendwie menschenverachtend
und ich finde es sehr seltsam, daß sich soviele Menschen sowas geben (ich meine wie beruhigend kann eine "Ordnung" schon sein, daß man dafür sowas in Kauf zu nehmen bereit ist?)

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