Ich-Gefühl bei multiplen Persönlichkeiten

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Persönlichkeitsstörungen und Schizophrenie, Bipolaren Störungen ('Manisch-Depressives Krankheitsbild'), Wahrnehmungsstörungen wie zB. Dissoziationen, MPS, Grenzbereichen wie Borderline, etc.
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Offy
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Beitrag Sa., 05.02.2011, 16:50

@H&K: Nee, Sport mache ich nicht.
Der Körper ist grundsätzlich immer angespannt, auch nachts. Ich merke das aber nicht. Das kriege ich nur von anderen gesagt (Thera, Ärzte...)
Ich habe jetzt mit Shiatsu angefangen, um das Entspannen zu lernen und vorallem auch, um es zu spüren.
Früher habe ich mal Sport gemacht. Da habe ich bestenfalls die Stellen gespürt, die besonders angespannt waren. Beispiel: Radfahren. Am meisten trifft es da ja die Beine, aber ein wenig eben auch die Arme, den Rücken etc. Letzteres spüre ich nicht.

"Darum kümmern sich dann wieder andere" bedeutet, dass diejenigen, die Schmerz spüren können, es einfach aushalten, ohne etwas zu unternehmen. Zum Doc gehen, Schmerztabletten nehmen oder sowas müssen dann andere übernehmen. Ich weiß nicht, ob das noch verständlich ist. Viele bei uns kennen nur aushalten und kommen nicht auf die Idee, dass sie was tun können. Andere übernehmen hin und wieder Verantwortung und regeln das dann.
Empfundener Schmerz führt nicht automatisch zu einem Wechsel. Wenn gerade jemand vorne ist, der es spürt, hab ich Pech. Dann tut es halt weh. Im ersten Moment wahrscheinlich, wie bei jedem anderen auch. Ich glaube, dann switche ich aber Sekunden später, weil es meist recht schnell vorbeigeht. Dauerschmerz ist natürlich wieder was anderes.
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heissundkalt
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Beitrag Sa., 05.02.2011, 17:19

Hallo gW
gesprungenesWasser hat geschrieben:Im Augenblick bin ich so durcheinander daß ich nicht einmal mehr weiß, ob mich eine Antwort auf meine Fragen zufrieden machen würde.
Es ist sogar wahrscheinlich, dass dich bzw dein Innenleben , Antworten erst einmal sehr aufühlen und verwirren könnten... Ein minimaler Tröst: Das geht alen so! Antworten, die das eigene Erleben betreffen, oder die eigene Psyche durchrütteln sind oft nicht angenehm... fürs erste... später sieht das dann anders aus. Irgendwo habe ich auch mal gelesen, dass wir durch den Schmerz durch müssen, um ihm zu entkommen... Und das ist wahr und trifft leider auf jeden zu

Ich möchte ausgehend von ENAs Frage, der du dich, wie du ja gesagt hast, gerade stellst weitergehen, bzw daran anknüpfen.. Wenn dir das zu viel wird, dann überspringe das Folgende einfach...
_

Meistens schreibt hier eine bestimmte Identität, oder? Sind die anderen alle einverstanden, dass du hier schreibst, oder vertreten sie alle unterschiedliche Standpunkte?
Ist das ICH, das hier schreibt das gleiche ICH, dass zur Arbeit geht?
Wenn du dich, wie du gesagt hast, nicht erinnern kannst zur Arbeit gegangen zu sein, hast du dann andere Erinnerungen für diesen Zeitabschnitt? Oder hast du dann ein Black-out für diese Zeitspanne?
UNd deinen Kollegen fällt auch nicht auf, dass du anders reagierst als sonst? Dass du zwar "funktionierst", aber andere Meinungen/Standpunkte vertrittst?


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heissundkalt
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Beitrag Sa., 05.02.2011, 17:24

Hallo Offy,

doch, doch das war verständlich

Schwer tue ich mich beim Verstehen von den vielen KOmpromissen, die deine Innenpersonen ständig schließen müssen...
Zum Beispiel Shiatsu... finde ich eine tolle Idee! Mögen das alle Identiäten in dir? Was machst du, wenn in dir extrem kontroverse Meinungen zu einem Thema bestehen?
Wird das in dir dann so lange diksutiert, bis du zu einem Ergebnis kommst?
Kann es vorkommen, dass du in dir zu keiner Entscheidung gelangt und du wie "gelähmt" bist?

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Blütenzauber
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Beitrag Sa., 05.02.2011, 17:32

Also hast du selbst entdeckt, dass du verschiedene Identiäten in dir hast, das kam also nicht durch einen psychotherapeutischen Prozess? Das spricht, finde ich, von einer ganz guten Organisation in dir, oder?
Nein, ich bin nicht von selber darauf gekommen, dass ich viele bin. Ich wusste vor der Therpie überhaut nicht, was mit mir los war. Wenn mich jemand fragte, warum ich gerade "wir" gesagt habe, wusste ich keine Erklärung. Ich dachte immer ich bin einfach total bekloppt, weil ich mir nicht erklären konnte, wie ich in manche Situationen gekommen war...

Von guter innerer Organisation und Kommunikation, bin ich auch noch ein ganz schönes Stück entfernt.

Liebe Grüße,
Blütenzauber
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Offy
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Beitrag Sa., 05.02.2011, 17:41

heissundkalt hat geschrieben:Schwer tue ich mich beim Verstehen von den vielen KOmpromissen, die deine Innenpersonen ständig schließen müssen...
Wenn es dich beruhigt: Ich auch!
Zum Beispiel Shiatsu... finde ich eine tolle Idee! Mögen das alle Identiäten in dir? Was machst du, wenn in dir extrem kontroverse Meinungen zu einem Thema bestehen?
Wird das in dir dann so lange diksutiert, bis du zu einem Ergebnis kommst?
Kann es vorkommen, dass du in dir zu keiner Entscheidung gelangt und du wie "gelähmt" bist?
Die meisten Entscheidungen trifft ein rationaler Anteil, allerdings mittlerweile schon nicht mehr so vollständig ohne Berücksichtigung der anderen Interessen. Bleiben wir mal beim Beispiel Shiatsu. Es dauerte ca. ein halbes Jahr, bis ich soweit war, es mal zu probieren. Erst waren es ganz pragmatische Gründe. Probleme mit dem Rücken und mit den Gelenken. Später kam dann dazu, dass es eben für Entspannung gut sein kann. Also ich hab lange was gesucht, was mehrere Interessen unter einen Hut bringt. Es gibt immer noch einige, die sich dagegen sträuben. Das war während meiner ersten Stunde stark spürbar. Ich hab leicht gezittert und bin phasenweise etwas erstarrt. Mit Hilfe der Shiatsu-Therapeutin hat sich das gegeben.
Gegenbeispiel wäre Massage: Eigentlich dieselben Gründe, ABER: Die Widerstände, sich dort ausziehen zu müssen, waren so groß, dass ich die Idee aufgeben musste. Nicht mal das Argument, dass es wesentlich preiswerter gewesen wäre, hat das Aufgeben verhindern können.
Kann ich eine Entscheidung nicht treffen, weil Für und Wider zu extrem sind, wird es vertagt. Deswegen kann es schon mal lange dauern, bis es einen Konsens gibt. Wenn Entscheidungen schnell getroffen werden MÜSSEN, richtet es sich danach, wer gerade das Sagen hat. Dann gibt es hinterher inneren Stress, weil dann jemand oder mehrere bocken, dass sie mitziehen mussten, obwohl sie nicht wollten. Das heißt aber auch, dass getroffene Entscheidungen durchaus rückgängi gemacht werden müssen. Das wird dann manchmal schwierig.


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heissundkalt
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Beitrag Sa., 05.02.2011, 19:31

@ OFFY...puh, das klingt kompliziert

also verständlich, aber es klingt nach einem nervenaufreibenden Prozess.

Du sagst, Shiatsu-Therapeutin, ist sie also Psychotherapeutin mit einer speziellen Ausbildung?

Dieser rationale Anteil, ist das auch eine der Identitäten, oder ist es so was ähnliches wie ein Über-Ich. Und schreibt dieses "Über-Ich" auch hier? Ich merke, dass ich immer wieder auf ENAs Frage zurückkomme... das ist sicher auch nervig für gW und dich Ich hoffe, dass es nicht noch mehr verwirrt...

@ BLÜTENZAUBER

Oh, ich bin davon ausgegangen, weil ich dachte, dass, wenn du von "Wir" sprichst, dir ja bewußt sein muß, dass da mehrere sind, aber das muß ja anscheinend gar nicht so sein und das "Wir" war dann erst eine Art freud'scher Versprecher oder so was.
Blütenzauber hat geschrieben:Von guter innerer Organisation und Kommunikation, bin ich auch noch ein ganz schönes Stück entfernt


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Offy
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Beitrag Sa., 05.02.2011, 19:44

Sie ist Physiotherapeutin und spezialisiert auf dieses ganze asiatische Zeug.

Den rationalen Anteil kann ich (noch?) nicht an einer bestimmten Person festmachen.
Ich weiß nicht genau, ob es das "Business-Ich" ist, das also auch arbeiten geht und so oder ob das ein undefinierter Anteil ist.
Vielleicht kenne ich noch nicht alle so im Detail, um es genau zuordnen zu können.

Ich denke aber schon, dass es auch der Anteil ist, der hier schreibt. Wahrscheinlich nicht allein, aber zu großen Teilen.
Ein Über-Ich ist es nur insofern, dass es sehr stark ist und fast immer präsent (abgesehen vom vollständigen Switchen).

LG Offy
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heissundkalt
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Beitrag Sa., 05.02.2011, 21:06

Klingt aber wirklich nach einer tollen sache! ich finde gesprächstherapien sind sehr hilfreich, aber vieles muß man eben durch den körper erfahren und gerade so asiatisches zeugs ist super. ich habe mal einen yoga-kurs besucht. nur kurz, aber ich habe viel für mich mitgenommen.

...und vollständiges switchen passiert nut in extremen situationen? also stark gefühlsbetont, oder wenn etwas dich triggert, oder?

hmm... vielleicht kannst du das vom körpergefühl her entschlüsseln, ob es das business-ich ist, oder ein anderer anteil... also ob sie sich unterschiedlich anfühlen.
die anderen anteile kannst du ja auch auseinanderhalten und definieren, daher ist es seltsam, dass du ausgerechnet diesen starken anteil nicht definieren kannst.
ok, wenn man jetzt mal "vernunft" und "gefühl" von vorn herein als zwei wesen betrachtet, habe ich mal eine these *grins*
also: vll liegt das aber auch daran, dass sich die vernunft quasi nicht "aufgespalten" hat, sondern "nur" alles, was mit Gefühl zu tun hat. Vernunft ist ja auch irgendwie etwas eher objektives. Gefühl ist "biegsamer" und traumatische ereignisse beispielsweise versetzen unsere Gefühls-Welt in alarmbereitschaft. die vernunft allerdings bleibt immer wie sie ist, eben "vernünftig".
das klingt jetzt wirr... ich weiß

wenn du meinst, wahrscheinlich schreibt dieser anteil hier nicht alleine, kann das auch bedeuten, dass mehrere anteile sich zum schreiben "vereinen", weil sie einer meinung sind? oder würde so was nicht funktionieren? schreibt also immer nur ein anteil zur selben zeit? entschuldigung, falls das hier vll schon diskutiert wurde

Hinter diesem starken anteil spührst du immer einige der anderen?
Vielleicht eine dumme Frage, aber, reden sie mit dir, also hörst du sie? oder ähnelt es eher gedanken, die dir durch den kopf schwirren?
wie unterscheidest du zwischen den gedanken/gefühlen eines anteils und zwsichen den gedanken/gefühlen, die von einem anderen anteil kommen, der gerade nicht "vorne" agiert?

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Zerrissene
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Beitrag So., 06.02.2011, 09:54

Guten Morgen gW,
gesprungenesWasser hat geschrieben:
Bei mir ist es so daß ich ein Ich-Gefühl empfinde für diejenige Identität welche gerade draußen ist.
Mich stört dein verwendeter Begriff: Identität.

DIS bedeutet: Dissoziative Identitätsstörung, d.h. die Störung bezieht sich auf eine Identität, und nicht auf mehrere Identitäten. In der Gesamtheit bist du eine Identität. Wenn du von Persönlichkeitsanteilen schreiben würdest, wäre es anschaulicher beschrieben, auch wenn du diese Persönlichkeitsanteile als jeweils einzelne Identität empfinden solltest (was ich sehr gut nachvollziehen kann, weil sich nun mal jeder Anteil als einzelne Identität betrachtet).

Und wenn du schreibst, du empfindest ein Ich-Gefühl für diejenige Identität, welche gerade draußen ist, so ist ein ICH immer dabei, wenn ein anderer Persönlichkeitsanteil da vorne agiert, es sei denn, dieses ICH bezieht sich auf einen einzelnen Anteil von dir und es kann durchaus sein, dass gW "nur" ein Persönlichkeitsanteil mit eigenem Erleben ist und sich dein ICH auf diesen Anteil beschränkt.

Liebe gW, du bist multipel, und ich vermute, hier schreibt nur ein Persönlichkeitsanteil, nämlich gW.

Vielleicht haben wir das Glück und es stellen sich auch noch andere Persönlichkeitsanteile von dir vor? Es kann ja durchaus sein, dass sie mitbekommen haben, dass du dich hier im Forum angemeldet hast und nun neugierig geworden sind. Wie eine Art Tagebuch, in dem alle zu Wort kommen.

Immerhin weißt du erst seit einem Jahr, dass du multipel bist und du wirst sicherlich noch nicht alle von dir kennen, weil dein Thera/deine Therapeutin sie erst mal selber kennenlernen muss (wird).

LG Zerrissene

Und gW, ich schreibe hier so wenig, weil ich keine multiple Persönlichkeit bin. Trotzdem interessiert mich dein thread, darum lese ich mit.

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heissundkalt
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Beitrag So., 06.02.2011, 12:47

Ich beziehe mich auf ZERRISSENE...

Da gW und andere multiple, so wie ich es jetzt verstanden habe, ihre "Innenpersonen" oder ihre "Anteile" nicht als Teile eines Ganzen, sondern als eigene, in sich abgeschlossene Identitäten empfinden, auch wenn sie einem Kern entstammen, der "zersplittert" ist, kann ich schon nachvollziehen, dass das Wort "Identität" verwendet wird.
Zerrissene hat geschrieben: DIS bedeutet: Dissoziative Identitätsstörung, d.h. die Störung bezieht sich auf eine Identität, und nicht auf mehrere Identitäten.
Soweit ich das verstanden habe SIND es ja jetzt auch mehrere, die ehemals eine waren... Aber, ich kann Zerrissene verstehen...
Zerrissene hat geschrieben:Und wenn du schreibst, du empfindest ein Ich-Gefühl für diejenige Identität, welche gerade draußen ist, so ist ein ICH immer dabei, wenn ein anderer Persönlichkeitsanteil da vorne agiert, es sei denn, dieses ICH bezieht sich auf einen einzelnen Anteil von dir und es kann durchaus sein, dass gW "nur" ein Persönlichkeitsanteil mit eigenem Erleben ist und sich dein ICH auf diesen Anteil beschränkt.
Das bezieht sich wiederum auf ENAs und meine Frage... WER schreibt HIER. aber ich nehme an, das ist für gW nicht so leicht zu beantworten. Wenn ersteres der Fall ist, dann heißt das, dass es doch noch ein Gesamt-Ich gibt und dazu jeweils einen Persönlichkeitsanteil, der so stark ausgeprägt und abgspalten ist, dass er als in sich geschlossene Identität wahrgenommen wird. Aber es bedeutet, dass dieses Gesamt-Ich trotzdem über allen steht, bzw einen Überblick hat... eben dieses Business-Ich...

gW, kannst du dich denn immer erinnern, dass du hier geschrieben hast? Gibt es da Lücken? Wenn nicht, dann ist zumindest klar, dass immer derselbe Anteil hier schreibt.

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Offy
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Beitrag So., 06.02.2011, 14:40

heissundkalt hat geschrieben:...und vollständiges switchen passiert nut in extremen situationen? also stark gefühlsbetont, oder wenn etwas dich triggert, oder?
Ich sags mal so: In Extremsituationen oder bei Triggern empfinde ich das Switchen im Nachhinein als total schlimm. Mir gehts danach mies und ich bin krass erschöpft. In anderen Situationen, wo ich nicht mal weiß, warum ich switche, ist es gefühlt ganz okay. Klar lassen mich die Lücken manchmal verzweifeln und so, aber mir gehts dann nicht so schlecht.
die anderen anteile kannst du ja auch auseinanderhalten und definieren, daher ist es seltsam, dass du ausgerechnet diesen starken anteil nicht definieren kannst.
Ja, finde ich auch. Ich kann das allerdings auch mit einigen anderen Anteilen nicht. Nicht immer kann ich alles jemand Bestimmtem zuordnen. Aber gerade bei diesem sehr starken Anteil wurmt mich das schon ein wenig.
also: vll liegt das aber auch daran, dass sich die vernunft quasi nicht "aufgespalten" hat, sondern "nur" alles, was mit Gefühl zu tun hat. Vernunft ist ja auch irgendwie etwas eher objektives. Gefühl ist "biegsamer" und traumatische ereignisse beispielsweise versetzen unsere Gefühls-Welt in alarmbereitschaft. die vernunft allerdings bleibt immer wie sie ist, eben "vernünftig".
Mh...klingt erst mal ganz logisch, aber...ich weiß nicht. Die mir bekannten Anteile bestehen ja nicht nur aus Gefühlen. Da ist so viel mehr. Wie bei jedem normalen Menschen halt. Da sind Erinnerungen, Reaktionen...blalubb...sowas alles.
wenn du meinst, wahrscheinlich schreibt dieser anteil hier nicht alleine, kann das auch bedeuten, dass mehrere anteile sich zum schreiben "vereinen", weil sie einer meinung sind? oder würde so was nicht funktionieren? schreibt also immer nur ein anteil zur selben zeit? entschuldigung, falls das hier vll schon diskutiert wurde
Da bin ich nicht ganz sicher. Ich glaube, dass nur einer gleichzeitig schreibt, aber es sich während des Schreibens auch verändern kann. Das ist in der Regel unmerklich für Außenstehende, glaub ich, aber ich merke es hinterher, wenn ich das Geschriebene noch mal lese. Entweder kann ich mich nur schwer erinnern oder ich wundere mich über die Wortwahl.
Hinter diesem starken anteil spührst du immer einige der anderen?
Nein, nicht immer, aber es kann sein, dass ich NEBEN dem starken Anteil das Bemühen eines anderen spüre, nach vorn zu kommen. Es können also mehrere nebeneinander bestehen, aber in Extremfällen ist der starke Anteil auch völlig weg und jemand anderes ist allein da. Manchmal auch zwei, drei Anteile OHNE den starken zusammen.
Vielleicht eine dumme Frage, aber, reden sie mit dir, also hörst du sie? oder ähnelt es eher gedanken, die dir durch den kopf schwirren?
wie unterscheidest du zwischen den gedanken/gefühlen eines anteils und zwsichen den gedanken/gefühlen, die von einem anderen anteil kommen, der gerade nicht "vorne" agiert?
Wir reden nicht miteinander, nein. Es sind Gedanken/Worte in meinem Kopf. Zum Teil findet Kommunikation aber auch über Bilder statt, besonders, wenn es um Belastungsmaterial geht.
Ich kann es nur anhand eines bestimmten "Profils" unterscheiden, das ich im Laufe der Zeit von einigen Persönlichkeiten entwickelt habe. Alles andere ist reine Gefühlssache. Ich kann es nicht erklären. Ich weiß es dann einfach.

LG Offy
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heissundkalt
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Beitrag So., 06.02.2011, 16:04

Offy hat geschrieben: In anderen Situationen, wo ich nicht mal weiß, warum ich switche, ist es gefühlt ganz okay.
Wenn du nicht weißt warum, kann das daran liegen, dass du triggern begegnest, die du noch nicht kanntest? oder sind das dann eher banale situationen?
Offy hat geschrieben: Die mir bekannten Anteile bestehen ja nicht nur aus Gefühlen. Da ist so viel mehr. Wie bei jedem normalen Menschen halt. Da sind Erinnerungen, Reaktionen...blalubb...sowas alles.
Stimmt, da greift meine theorie nicht so gut
Aber vll könnte dieser starke anteil der "größte", oder wie soll ich sagen... es könnte der sein, von dem die anderen entstammen...

Ich hoffe mal, dass dich meine Fragerei nicht nervt - es sollte dir, gW und den anderen hier ja auch was nützen also nicht gedrängelt fühlen oder stop sagen
Lg, H&K
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Offy
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Beitrag Mo., 07.02.2011, 07:51

heissundkalt hat geschrieben:Wenn du nicht weißt warum, kann das daran liegen, dass du triggern begegnest, die du noch nicht kanntest? oder sind das dann eher banale situationen?
Gefühlt sind es banale Situationen. Ich will auch nicht alles überbewerten und krampfhaft nach Triggern suchen, wo vielleicht keine sind.
Ich denke, es ist einfach situationsbedingt. Wenn die Fähigkeiten einer bestimmten Identität gefragt sind, springt sie ein.
Aber vll könnte dieser starke anteil der "größte", oder wie soll ich sagen... es könnte der sein, von dem die anderen entstammen...
Ich weiß es nicht. Ich habe kein Gefühl zu einem bestimmten Anteil als Ursprung.
Es wird ihn sicher irgendwo geben, aber ich kenne ihn nicht bewusst. Vielleicht kennt eine andere Persönlichkeit ihn. Das bezweifel ich aber (noch).
Ich hoffe mal, dass dich meine Fragerei nicht nervt - es sollte dir, gW und den anderen hier ja auch was nützen also nicht gedrängelt fühlen oder stop sagen
Lg, H&K
Nee, es nervt nicht. Manchmal braucht es ein bisschen Zeit, bis ich antworten kann, aber das ist okay.
Ich hoffe mal, dass es nicht nur uns etwas nützt, sondern auch anderen, die hier mitlesen. Für mehr Verständnis. In der Realität findet man die nicht oft. Die eisten sind damit ziemlich überfordert, was uns zwingt, uns ständig massiv zu kontrollieren.


LG M.
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gesprungenesWasser
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Beitrag Mo., 07.02.2011, 14:56

Hallo Zerrissene,
du bist mir aber herzlich willkommen in meinem Thread. Es ist egal ob du eine multiple Persönlichkeit bist oder nicht. Mich interessiert das was mich weiterbringt. Und ich lese dich gerne. Ich habe vielleicht auch überreagiert, deine Beiträge haben mich durcheinander gebracht und daran sehe ich natürlich auch, wo und in welcher Form ich verletzbar und instabil bin. Meine "Aussetzer" sind gerade auch wieder etwas gehäuft, was nicht dein, wohl aber mein Problem ist. Das was sich stabil anfühlt in mir ist in Wirklichkeit recht brüchig.

Ich weiß nicht warum ich den Begriff Identität verwende. Ich suche ein Ich hinter allem. Und ein Ich bedeutet für mich eine Identität sein. Daß ich eine einzige Identität nur bin, weiß ich. Aber ich nehme mich nicht als eine solche wahr. Persönlichkeitsanteil ist ein zu kleiner Begriff für das was ich empfinde wenn bestimmte "Identitäten" draußen sind. Weil ich viele von ihnen als sehr ausgeprägt und in sich gechlossen erlebe. Ich verbinde alles was sie sind und was sie ausmachen mit einer individuellen Identität. Am Begrifflichen will ich gar nicht hängen bleiben. Mir gibt es aber Sicherheit. Ich bekomme ein Gefühl für ein wahrgenommenes reales Ich.
gesprungenesWasser hat geschrieben:
ENA hat geschrieben:...aber wie bekommst Du das dann mit, dass da jemand nach vorne geht und reagiert und woher weißt Du dann, wie welche Persönlichkeit heißt und reagiert?
Genau das ist gar nicht so schwer. Wie bekommst du mit daß du ENA bist? Mit deiner Persönlichkeit, deinen Reaktionen. Mit allem was zu dir gehört?
Für mich war deshalb die Frage an ENA auch sehr wichtig weil ich nämlich versuche dahinter zu kommen welchen Unterschied es gibt zwischen dem Ich-Gefühl einer meiner in sich geschlossen wahrgenommenen "Identitäten" und dem Ich-Gefühl eines Menschen mit einem einzigen Ich. Es ist alles so kompliziert und im Augenblick komme ich nicht wirklich weiter.

Ich glaube allerdings daß du vielleicht wirklich Recht damit hast daß es lediglich gW ist welche hier schreibt. Ich habe einen unglaublichen Drang alles was mich betrifft zu kontrollieren. Und ich vermute daß dieser Kontrollfanatiker hier auch schreibt. Er hat einen guten Überblick und kennt sehr viele in mir und er ist selbstkritisch und selbstreflektierend. Und ist an Austausch interessiert. Andere gar nicht. Auch wenn ich manches Mal schon Dinge hier im Forum unter meinem Namen gelesen habe an welche ich mich beim besten Willen überhaupt gar nicht erinnern kann und ernsthaft an eine "Fälschung" glaube. Das ist natürlich Quatsch. Egal.

Danke für deine Antwort.

LG gW

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gesprungenesWasser
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Beitrag Mo., 07.02.2011, 15:03

Hallo heissundkalt,
ich bin gerade nicht wirklich in der Lage mir alles durchzulesen und wiederhole hoffentlich nichts, hier ist ja so einiges geschrieben worden. Überlies es dann einfach. Aber ich möchte zumindest auf deine Eingangsfrage antworten, weil ich es dir versprochen habe. Den Rest lese ich mir nach und nach durch
heissundkalt hat geschrieben:Wenn die Identitäten in euch wechseln, wie stark äußert sich das auf der körperlichen Ebene?
Fühlt ihr, dass eine Identität jünger, gesünder oder aber kränker, älter ist, als eine andere? WIE fühlt ihr euren Körper?
Fühlt ihr, dass sich eine in eurem Körper (der ja euer einziger Körper ist, der alle Identitäten umfasst) wohler fühlt, als die andere? Ist eine lichtempfindlicher? Hört oder sieht eine besser?
Also ja, es gibt Identitäten in mir welche sich in meinem Körper wohler fühlen als andere. Ich bin als A gesünder denn als B, für C viel zu groß, während ich für D viel zu klein und zu schwach bin. F nimmt nur meinen Oberkörper wahr, G nur meine Hände und meine Ohren usf. Mir fehlen die Relationen. Ich habe chronische Krankheiten (Asthma und Neurodermitis), welche aber ebenfalls nur an bestimmte Identitäten gebunden sind. Ich hasse Sahnetorte, Kristof (der für mich arbeitet) liebt aber Sahnetorte. Ist er nicht draußen ekel ich mich vor Torten und Kuchen.

Ich kann mich oft im Spiegel nicht erkennen. Mir fehlt jede Vorstellung davon wie ich aussehe und trotzdem erkenne ich mich nicht. Manchmal sehe ich auch ein Tier im Spiegel, mein Körper fühlt sich manchmal auch so an: entweder wie ein Hai oder wie ein Wolf. Oft habe ich aber auch das Gefühl nur aus meinen Augen zu bestehen. Aber das Schlimmste für mich: ich verliere manchmal die vollständige Kontrolle über meinen Körper. Ich bin dann (als Beispiel) wie betäubt, laufe durch die Straßen und bekomme das auch mit. Allerdings laufe ich ohne Ziel und ich kann das Laufen dann auch nicht stoppen. Ich höre meine Umgebung nicht und beobachte nur und schaue mich um. Sehr genau sogar. Ich kann mich hinterher an alles was ich beobachtet habe, auch erinnern. Aber ich nehme alles wahr wie in einer Trance. Was mich da treibt weiß ich nicht. Ich denke es ist Flucht.

LG gW

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