Wo oder wie Menschen/Partner mit 'Tiefe' finden?

Fragen und Tipps zum Thema "Wie finde ich eine Freundin?" bzw. "Wie finde ich einen Freund?"
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tigermarc76
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Beitrag Mi., 21.07.2010, 22:00

Was hat jetzt eigentlich tiefsinnig mit arrogant zu tun?
Wenn man also nicht über das wetter sowie andere Belanglosigkeiten redet wird man schon als arrogant abgestempelt?
Mit anderen Worten. Oberflächlichkeiten werden mehr geschätzt als tiefsinnigkeit.
Geht man mehr bei dem Wetter ins Detail ist man schon arrogant.

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candle
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Beitrag Mi., 21.07.2010, 22:04

tiger, Du verstehst nicht richtig.

candle
Es ist besser ein Kerze anzuzünden, als über die Dunkelheit zu klagen.
Sommer-Stumpenhorst

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Hamna
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Beitrag Mi., 21.07.2010, 22:58

tigermarc76 hat geschrieben:Was hat jetzt eigentlich tiefsinnig mit arrogant zu tun?
Gemeint ist hier wohl eher sowas wie "mehr Schein als Sein" - ich vermisse ehrlich gesagt seit Threaderöffnung auch etwas Tiefsinniges von der TE...

Wobei "tiefsinnig" für mich auch nicht pauschal sowas wie psychologisieren ist - klar kann man "hobbypsychologisch" immer nach dem warum, wieso, weshalb fragen... aber das hat meiner Meinung nach wenig mit Tiefsinnigkeit zu tun. Ich glaube, die TE verwechselt hier was

Am Montag saß ich in einer interessanten Runde, und wir führten sehr tiefsinnige Gespräche über die globale Erderwärmung und das immer noch (bzw. wieder) ausströmende Öl im Golf von Mexiko. Was ich damit meine: Tiefsinnigkeit ist nicht gleich Psychologie oder das Sprechen über psychische Probleme oder psychische Hintergründe, sondern es gehört meiner Meinung nach auch ein gewisses Interesse dazu, überhaupt bei Themen (jeglicher Art) in die Tiefe zu gehen, also sich tiefergehend zu informieren, was vielleicht auch (man möge mich steinigen) ein ganz kleines Bisschen mit Intelligenz zu tun haben mag. Ein "ja ja, das ist schrecklich" ist zu den o. g. Themen eben auch nur oberflächlich, ebenso empfinde ich eine gewisse Uninformiertheit oder Desinteresse an jeglichem Weltgeschehen als oberflächlich. Also, so wie beschrieben verstehe ich jedenfalls Tiefsinnigkeit (auch).

Annika, dass beim Erwähnen eines evtl. traumatisierten Kindes in deinem direkten Umfeld manche User hier auf ihrem Stuhl vorm Bildschirm langsam ungeduldig hin und her rutschen (so geht es mir jedenfalls) darf dich auch nicht wundern. Interessiert es dich nun, was mit dem Kind los ist, oder war das nur ein fiktives Beispiel (wie Candle schon anmerkte) um dein Anliegen zu verdeutlichen? Falls nicht fiktiv, würde ich ebenfalls um einen neuen Thread zu dem Thema bitten, wo wir dann erörtern können, wie du dem Kind helfen kannst, obwohl dein Freund auf "Durchzug" schaltet.

Es sei denn, das Kind interessiert dich eben tatsächlich nicht wirklich, wie hier schon gemutmaßt wurde, sondern wird gerade nur instrumentalisiert.

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Innere_Freiheit
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Beitrag Mi., 21.07.2010, 23:33

Oh ja,
was versteht eigentlich jeder Einzelne von uns unter Tiefgründigkeit?

Oberflächlichkeit ist für mich, darüber zu reden, was Andere tun sollten oder müssten, um die psychologischen, aber auch politischen oder ökologischen Probleme zu lösen.

Tiefgründig empfinde ich, darüber zu reden, was jeder selbst wirklich tun kann - und auch zu tun bereit ist.

Tiefgründig empfinde ich ebenfalls, sich einzugestehen, wann man ein Problem nicht lösen kann (oder auch garnicht bereit ist, alles zu geben) -
und dann aber keinen psychischen Müll zu erzeugen,
sondern mit der Situation in Inneren Frieden zu gehen.

Ja, und Selbsterkenntnis, auf die Art und Weise wie Silberstern es gestern Vormittag 10:35 Uhr beschrieb, finde ich auch sehr wichtig.
Das was ich ablehne, bleibt an mir kleben!

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Hamna
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Beitrag Mi., 21.07.2010, 23:41

Innere_Freiheit hat geschrieben:darüber zu reden, was Andere tun sollten oder müssten, um die psychologischen, aber auch politischen oder ökologischen Probleme zu lösen.
Ähm, das war eher nicht das zentrale Thema der Unterhaltung, falls du gerade auf mich anspielst.
Aber wenn wir schon dabei sind: die Bereitschaft und das Interesse, sich über ein Thema, auch ein politisches oder ökologisches, tiefergehend zu informieren, ist der erste Schritt, selbst aktiv zu werden. Also, immer den ersten vor dem zweiten oder dritten - ohne Interesse am eigentlichen Thema und ohne sich zu informieren wird NICHTS folgen.

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Innere_Freiheit
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Beitrag Do., 22.07.2010, 00:02

Ähm,

sorry - ja ich bin da schon durch deinen Beitrag auf die Idee gekommen, das zu schreiben.

Prinzipiell kann ich mit Gesprächen nichts anfangen, wo es darum geht, was Dritte (also nicht anwesende Personen) für psychischen Probleme haben - und wie sie diese lösen sollten.

Beim Lesen deines Beitrags kam mir nun die Erinnerung,
dass ich auch Gespräche von der Art "Ja - wenn die Anderen es mit dem Autofahren so halten würden wie ich, dann hätten wir weniger Abgase", oder "Ja - wenn die Politiker nur das tun würden, was ich für richtig empfinde, dann hätten wir eine bessere Welt" nichts anfangen. Da werden die Probleme dorthin verlagert, wo sie nicht lösbar sind.
Wenn ihr jedoch erarbeitet, was ihr selbst tun könnt,
oder wie ihr andere (ohne erhobenen Zeigefinger) aufklären könnt, dann ist das doch positiv.

Eine gute Nacht wünsche ich dir

Innere Freiheit
Das was ich ablehne, bleibt an mir kleben!

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Vaeldra
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Beitrag Do., 22.07.2010, 00:54

Och mann, Leute... Was ist denn daran so schwer zu verstehen?

Es geht hier nicht ausschließlich um psychische Probleme oder das Verhalten der Anderen. Das mit dem Kind ist sicher nur gerade das Aktuellste/Dringendste. Nur ist es so, dass psychische Probleme oder das Verhalten von Anderen nicht ausgeklammert werden. Daneben geht es aber noch um jede Menge anderer Dinge, wie z. B. man selbst (das bemängeln hier ja viele, dass man praktisch immer nur an den Anderen rumnölt) und diverse Themen. Rilke hat das hier noch einmal ziemlich gut aufgezeigt:
Rilke hat geschrieben:Ein "ja ja, das ist schrecklich" ist zu den o. g. Themen eben auch nur oberflächlich, ebenso empfinde ich eine gewisse Uninformiertheit oder Desinteresse an jeglichem Weltgeschehen als oberflächlich. Also, so wie beschrieben verstehe ich jedenfalls Tiefsinnigkeit (auch).
Ja, auch ums Weltgeschehen geht es.

Ich kenne auch eine Frau, die mit mir gerne eine Freundschaft haben möchte. Aber ich investiere da so gut wie gar nichts rein, weil sie etwa die Tiefe einer Wasserpfütze hat. Erzähle ich ihr von Problemen, kommt lediglich "Hm, na das ist ja blöd...". Erzähle ich ihr, dass ich mich über etwas gefreut habe, dass ich etwas Schönes erlebt habe, dann kommt "Na das ist doch toll für dich.". Möchte ich mich mit ihr über irgendein anderes Thema unterhalten kommt immer etwas wie "Ja, so ist das halt" oder "Hm, das find ich ganz gut" oder "Also das find ich jetzt doof". Von sich selbst erzählt sie auch kaum etwas und wenn, dann nur kurz angebunden in dieser Art "Ich hab heute xyz gemacht.". Darüber hinaus gibt es irgendwie nichts. Ach ja, außer, dass sie immer wieder betont, wie gern sie mich hat (ich frag mich warum?). Auch Versuche, sie da aus der Reserve zu locken, dass sie vielleicht mal etwas mehr von sich erzählt, waren erfolglos. Denn auf den Kopf gefallen bin ich ja auch nicht, ich dachte, dass sie vielleicht an den Themen, die ich anschneide, einfach nicht besonders interessiert ist. Aber selbst, wenn ich viel nachfrage, wie es ihr geht und was sie so macht, wirds nicht besser.
Was bitte soll ich mit so jemandem anfangen? Könntet ihr etwas mit dieser Frau anfangen? Ich gebe zu, ich warte hier wieder mit einem Extrembeispiel auf, aber genau um das Beschriebene geht es hier, nur habe ich jetzt mal die andere Seite dargestellt. Und dieses "Wasserpfützen-Feeling" hab ich irgendwie auch, wenn ich von Annikas Partner lese. Auch hab ich das Gefühl, dass den meisten hier sozusagen ein "See" im Gegensatz zur "Wasserpfütze" reicht, aber ich hab gern Leute um mich, die eher "Ozean" sind. Und Annika möglicherweise auch. Schlimm? Arrogant? Therapiewürdig?

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Hamna
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Beitrag Do., 22.07.2010, 00:57

Innere_Freiheit hat geschrieben:"Ja - wenn die Anderen es mit dem Autofahren so halten würden wie ich, dann hätten wir weniger Abgase", oder "Ja - wenn die Politiker nur das tun würden, was ich für richtig empfinde, dann hätten wir eine bessere Welt"
Nein, DIESE Art von Gesprächen empfinde ich nun wieder als Lästern, Besserwissen und oberflächlich

Zwar haben wir auch nicht - wie ich zugeben muss - darüber gesprochen, was WIR nun konkret als nächstes tun könn(t)en, aber solche Gespräche empfinde ich eben als ersten Schritt in die richtige Richtung. Diesem "wenn die Politiker" oder "wenn andere" folgt ja in der Regel nichts, das ist Bildzeitungs-Niveau und kollektive Depression, kollektiver deutscher Stillstand! Aber mal empfänglich und sensibel für diese Themen zu sein, es nicht einfach nur "tze tze"-kopfschüttelnd ganz schrecklich zu finden, sondern sich wirklich zu informieren, was passiert da eigentlich (nicht, warum ist diese Schei$$-Plattform in die Luft geflogen, wie hätte man es verhindern können [Doch, das schon! Weil da unheimlich geschlampt wurde mit den Sicherheitsbestimmungen! Der Grund? Geld!], wer war Schuld und warum, hat der schlecht gesch!ssen oder sogar ein psychisches Problem) sondern vor allem erstmal hinsehen, DASS und WAS da tatsächlich gerade passiert! Viele denken doch schon gar nicht mehr darüber nach, schließlich ist der Golf von Mexiko weit, weit weg (wie bequem aber auch, da kann man die Gedanken daran - sofern überhaupt auch nur im Ansatz voranden, doch auch gleich schön weit weg schieben; und wer denkt eigentlich noch daran, dass da 12 Männer gestorben sind? Tja, Schwund ist überall!

Nein, wir haben auch nicht darüber gesprochen, wie WIR konkret mal gerade die Eisschmelze am Nordpol stoppen könnten, aber immerhin habe ich erfahren (weil mein Onkel beruflich damit zu tun hat) wieviele zigtausend Quadratmeter Eis dort TÄGLICH schmilzen. Nein, wir merken das nicht, wir freuen uns zum Thema globale Erwärmung über das schöne Wetter (womit ich nicht meine, dass die derzeitige wochenlange Hitzewelle damit was zu tun hat, weil ich es schlicht nicht weiß!), aber ansonsten merken wir davon doch (noch) nichts. Dass Eisbären langsam aussterben werden, weil sie ihre Jungen nicht ernähren können, da durch die Eisschmelze die Fische zu früh abwandern, das merken wir hier doch nicht, was interessieren uns die Eisbären, wir hatten doch unseren Knut und nun ist gut!

Was ich meine: Am Anfang einer jeder Hilfsorganisation, ob es nun um Umwelt, Tierschutz, Kinderschutz oder sonstwas geht, stehen doch Leute, die sich für diese Themen interessiert haben und sich tiefergehend damit beschäftigt haben, anstatt nur oberflächlich "tze tze - wie schrecklich" zu sagen! DAS ist ein erster Schritt: mal hinsehen, sich informieren und sich Gedanken machen (statt sofort wieder zur Tagesordnung überzugehen), denn erst das schafft Sensibilität, und das gilt für jedes Thema.

So meinte ich das.

Ich meine damit auch nicht, dass Tiefsinnigkeit immer und ausnahmslos Handeln nach sich zieht oder ziehen muss oder sollte, aber es macht ein Handeln zumindest wahrscheinlicher

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Hamna
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Beitrag Do., 22.07.2010, 01:15

Vaeldra hat geschrieben:Das mit dem Kind ist sicher nur gerade das Aktuellste/Dringendste.
Wäre das für Annika in irgendeiner Weise dringend (im Hinblick auf das Kind und mal nicht auf sich selbst!) dann würde ihr Thread-Titel wohl anders lauten!

Das ist es ja auch, was manchem User (mich eingeschlossen) hier wohl echt komisch vorkommt! Sie hat den Verdacht, dass aus irgendeinem schlimmen Geschehen heraus das Kind traumatisiert sein könnte. Und was tut sie? Absolut NICHTS!!!

Statt dessen quakt sie hier rum "mein Partner ist mir nicht tiefsinnig genug" und stellt ihr Anliegen, dass sie ja nun durch Therapien oder was weiß ich, sowas von tiefsinnig geworden ist, ihr Umfeld inkl. Partner aber mit ihrer tiefsinnigen Art nicht mehr mithalten kann, ins Zentrum ihres Interesses. Das evtl. traumatisierte Kind erscheint hier lediglich als Randbemerkung, um ihr Gemäkel mit dem Partner noch zu unterstreichen.

Sorry, also da komme ich nicht mehr mit!

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Vaeldra
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Beitrag Do., 22.07.2010, 01:56

Rilke, ich stimme dir voll und ganz zu, bis auf einen kleinen Punkt. Aber der Reihe nach.
Das, was du hier über die Ölkatastrophe und über Eisbären schreibst, trifft es ziemlich gut. Und das hier:
Rilke hat geschrieben:[Doch, das schon! Weil da unheimlich geschlampt wurde mit den Sicherheitsbestimmungen! Der Grund? Geld!]
Könnte von mir sein. Es ist nur ein in eckige Klammern gesetzter Nebensatz, aber er geht bei dem Thema schon etwas ins Detail. Und so gehts dann weiter bis in immer feinere Details. So sind Diskussionen, wie ich sie mir wünsche und wie ich sie mit Freunden führe. Und natürlich gehts dann auch darum, was man selbst tun könnte, bei solchen Problemen, ob es nun realistisch gesehen überhaupt möglich ist, als "kleiner Bürger" da etwas zu tun/zu bewirken, ist Nebensache.
Nur ob es jetzt um die Ölkatastrophe oder um das Verhalten eines Kindes geht oder meinetwegen um Tulpenfelder in Holland (muss ja nicht immer alles gleich ein Problem beinhalten), manche Menschen wollen einfach nicht genau oder überhaupt mal hinsehen. Genau das ist für mich eben oberflächlich, selbstbezogen ("betrifft mich selbst ja eigentlich nicht") und auch "momentbezogen" ("warum sich Gedanken um etwas machen, das war oder das sein wird"). Was in den Köpfen solcher Menschen vor sich geht, vermag ich nicht zu sagen, ich persönlich kann mir das nicht mal im Ansatz vorstellen. Wahrscheinlich eher wenig bis gar nichts, aber genau das kann ich mir nicht vorstellen. Wie geht das, dass im Kopf so gar nichts passiert? Dass irgendetwas weggeschoben oder abgewunken wird und man nicht weiter drüber nachdenkt? Ich kann das nicht, das geht einfach nicht...
Rilke hat geschrieben:Statt dessen quakt sie hier rum "mein Partner ist mir nicht tiefsinnig genug" und stellt ihr Anliegen, dass sie ja nun durch Therapien oder was weiß ich, sowas von tiefsinnig geworden ist, ihr Umfeld inkl. Partner aber mit ihrer tiefsinnigen Art nicht mehr mithalten kann, ins Zentrum ihres Interesses. Das evtl. traumatisierte Kind erscheint hier lediglich als Randbemerkung, um ihr Gemäkel mit dem Partner noch zu unterstreichen.
Damit bin ich nun nicht ganz einverstanden. Warum muss man das in Relation setzen? Ihr ist anhand dieser Situation mit dem Kind wohl einfach klar geworden, dass es zwischen ihr und ihrem Partner ein Kommunikationsproblem gibt. Punkt. Und darum geht es hier, zumindest in diesem Thread, warum kann man nicht einfach dabei bleiben? Ob das möglicherweise traumatisierte Kind als Beispiel herangezogen wird, ist doch völlig irrelevant für ihr Problem mit ihrem oberflächlichen Partner/Umfeld. Ich hab auch nur versucht, zu erklären, warum vielleicht gerade das als Beispiel auftaucht. Statt dessen hätte sie wahrscheinlich auch ne andere Karte aus dem Blatt ziehen können, vielleicht ein Beispiel in der Art, wie ich sie hier geschrieben habe, klar. Aber ich versteh immer noch nicht, was das eine nun mit dem anderen zu tun hat. Weil sie mit der Problematik "tiefgründig oder nicht" beschäftigt ist, kümmert sie sich zwangsläufig nicht um das eventuell vorhande Problem des Kindes? Das wissen wir doch nicht! Dass sie nebenbei etwas für das Kind tut, kann genauso gut sein, ich hab hier nichts darüber gelesen. Oder ist es so, dass einige das so sehen, dass ihre momentane Problematik "Peanuts" ist und sie sich um wichtigere Dinge kümmern sollte, beispielsweise um das Kind? Wie gesagt, erstens wissen wir das gar nicht und zweitens, ich persönlich würde mich da nicht so "erhaben" fühlen, dass ich ihr sagen kann, was für sie wichtig zu sein hat. Und ich schätze sie eigentlich schon so ein, dass sie da dran bleibt. Sie möchte hier und jetzt nur wahrscheinlich eher über die andere Problematik diskutieren, hat sie nicht das Recht dazu? Ich denke, manche sollten einfach nicht ganz so hart mit ihr ins Gericht gehen...

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Hamna
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Beitrag Do., 22.07.2010, 02:27

Vaeldra hat geschrieben:Warum muss man das in Relation setzen?
Weil sie es aufgeworfen hat, und wir immerhin in einem Psychotherapie-Forum sind, wo so mancher (sorry, ich sollte hier nicht immer für andere sprechen, also: ich) beim Lesen der Worte "Kind" und "traumatisiert" in Kombination aufmerksam wird?

Mir ist es einfach, je mehr posts ich von Annika gelesen habe, wo ja das Kind immer wieder mal "hervorgezerrt" wurde, mit der Zeit unangenehm aufgefallen.

Ja, und wenn sie so tiefsinnig ist, wie sie behauptet (wovon hier aber wirklich noch nicht viel zu merken war) dann wundere ich mich einfach, dass das Thema "traumatisiertes Kind des Partners" hier nur so als scheinbar vernachlässigenswerte Randnotiz vorkommt.

Natürlich hast du Recht, ich kann Annika nicht vorschreiben, welches Problem sie gefälligst zu ihrem dringendsten machen soll und werde mir Äußerungen dazu künftig verkneifen.

Wenn's die TE aber nicht stört, würde ich mich gern mit anderen hier weiter über das Thema "Tiefsinnigkeit" austauschen, denn das ist ja Thema des Threads und so bin ich damit zumindest nicht ganz OT

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Thread-EröffnerIn
Annika
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Beitrag Do., 22.07.2010, 06:43

Besser wäre es vielleicht gewesen ich hätte das Beispiel mit dem Kind nicht gebracht.
Denn ich merke bei dem Thema "traumatisiert" wird glaub automatisch auf Vergewaltigung, Schläge, Missbrauch oder sowas getippt.
Auch ein Sterben eines Elternteils kann ein Kind traumatisieren.

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Thread-EröffnerIn
Annika
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Beitrag Do., 22.07.2010, 10:12

Innere_Freiheit hat geschrieben:
Oberflächlichkeit ist für mich, darüber zu reden, was Andere tun sollten oder müssten, um die psychologischen, aber auch politischen oder ökologischen Probleme zu lösen.
Oberflächlichkeit ist für mich wenn jemand nur nach dem momentanen Verhalten eines Menschen sein (meist negatives) Urteil abgibt.
Ohne mal hinzuspüren welche Gründe das momentane Handeln haben könnte, ohne mal zu versuchen sich in die Lage des anderen hinein zu versetzten.
Ohne mal nachzudenken daß es vielleicht ganz andere, tiefere Gründe geben könnte weil ein Mensch grad so handelt. Ohne mal nach zu denken daß es jeden treffen könnte und daß man selbst, aus welchen Gründen auch immer, in die gleiche Lage kommen kann.
Oberflächlichkeit ist für mich auch wenn jemand klug redet, nur von seiner Lage ausgeht, und null Einfühlungsvermögen aufbringt.

Oberflächlichkeit ist für mich wenn jemand nur die Schale sieht, nie auch den Kern versucht zu sehen.

Oberflächlichkeit ist für mich wenn man seine eigenen Ängste, Schwierigkeiten, Trauerphasen verdrängt, abblockt, abspaltet, zB auch mit Alkohol ertränkt.



Vaeldra hat geschrieben:
Weil sie mit der Problematik "tiefgründig oder nicht" beschäftigt ist, kümmert sie sich zwangsläufig nicht um das eventuell vorhande Problem des Kindes? Das wissen wir doch nicht!
Genau, das wisst ihr nicht.
Aber es werden hier gleich von manchen Leuten Prognosen gestellt, ich kümmere mich zB um das Kind nicht, ich therapiere laienhaft rum, ich tu nichts.
Das Kind interessiert mich nicht. Ich höre nicht zu.
candle hat geschrieben:Sie soll keine Ursachenforschung beim Kind machen, sondern für das Kind da sein und ZUHÖREN.
Das Thema Trauma wurde von candle sofort ins Lächerliche gezogen. Das empfinde ich zB als oberflächlich.
candle hat geschrieben: dann gehört das Kind in ein fachkundige therapeutische Hände und nicht in erster Linie in Deine wo Du laienhaft dran rumtherapierst. WIEDER NUR über Dritte. Ich verstehe nicht, wie man das Kind da so außer acht lassen kann???
TÄNZERIN123 hat geschrieben:
Du scheinst viel zu fordern und wenig zu geben bereit zu sein.[/b]
Rilke hat geschrieben:
Das ist es ja auch, was manchem User (mich eingeschlossen) hier wohl echt komisch vorkommt! Sie hat den Verdacht, dass aus irgendeinem schlimmen Geschehen heraus das Kind traumatisiert sein könnte. Und was tut sie? Absolut NICHTS!!!
Es sei denn, das Kind interessiert dich eben tatsächlich nicht wirklich, wie hier schon gemutmaßt wurde, sondern wird gerade nur instrumentalisiert.
Darum, weil hier gleich gewisse Prognosen gestellt wurde, komme ich mir hier vor wie bei den Arbeitskollegen, welche zB gleich mal ihr Urteil abgeben weil eine Kollegin krank geschrieben ist, ohne mal hinzuspüren warum...
Oder die gleich mal ihre Meinung abgeben weil eine Witwe am Grab nicht geweint hat. Ohne mal nach zu denken daß auch sie mal in diese Situation kommen können. Und gar nicht wissen können wie sie dann reagieren.
Oder wie die Kollegen gleich mal ihr Urteil abgeben weil die Neue in der Arbeit länger zum anlernen braucht wie es sich andere vorstellen. Ohne hinzuspüren daß auch sie mal neu waren.
Oder die Kollegen welche lästern weil Frau X keine Überstunden geleistet hat, ohne mal hin zu spüren daß Frau X vielleicht ein einsames Kind daheim haben könnte.

So oft werden Urteile gefällt nur nach der Schale. Den Kern wird erst gar nicht versucht zu erkunden.
Zuletzt geändert von Annika am Do., 22.07.2010, 10:43, insgesamt 1-mal geändert.

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Innere_Freiheit
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Beitrag Do., 22.07.2010, 10:31

Ja, Reden wir doch einfach weiter über das Thema "Tiefe".
Vaeldra hat geschrieben:Nur ob es jetzt um die Ölkatastrophe oder um das Verhalten eines Kindes geht oder meinetwegen um Tulpenfelder in Holland (muss ja nicht immer alles gleich ein Problem beinhalten), manche Menschen wollen einfach nicht genau oder überhaupt mal hinsehen. Genau das ist für mich eben oberflächlich, selbstbezogen ("betrifft mich selbst ja eigentlich nicht") und auch "momentbezogen" ("warum sich Gedanken um etwas machen, das war oder das sein wird"). Was in den Köpfen solcher Menschen vor sich geht, vermag ich nicht zu sagen
Ich kann dir sagen, was in meinem Kopf bei diesen Dingen vorgeht:
Also zunächst einmal, ich finde "Hinsehen" eine wichtige Sache in meinem Leben... und mit "Hinsehen" meine ich, alle Aspekte des Lebens hier auf Erden..... "an mich herankommen" lassen, anzunehmen, ja auch mitzufühlen, ..... aber auch als Aspekte, die zum Leben und zu diesem Planeten gehören, anzunehmen.

Sich jedoch über diese aufzuregen, ständig darüber zu reden, dass es anders sein sollte.... bei Themen wo man selbst nichts zur Lösung beitragen kann - und auch nicht will (nein, ich möchte mich nicht nachts auf Gen-Mais-Felder schleichen uns sie abfackeln, aber ich gebe das auch ehrlich zu!) - finde ich total sinnlos.
Da könnte ich mich ja genauso darüber aufregen, dass dieses Jahr der Sommer viel zu heiß ist (ich mag Sonne, aber nicht mehr als 27 C),
das die Erde nur einen Mond hat (wenn wir 2 oder 3 Monde hätten dann wäre es nachts auf den Felder nicht so dunkel),
oder dass Hunde bellen und nicht miauen (also zumindest in der Großstadt, hier ist auch ohne ständig bellende Hunde schon genug Lärm).

Wir sehen also, unter Tiefgründigkeit kann man sehr verschiedene Dinge sehen - teilweise sogar gegenteilige Dinge..... und jeder hat seine "Begründungen" für seine Sichtweise.
Das was ich ablehne, bleibt an mir kleben!


Eremit
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Beitrag Do., 22.07.2010, 10:43

Annika hat geschrieben:Besser wäre es vielleicht gewesen ich hätte das Beispiel mit dem Kind nicht gebracht.
Vielleicht wäre das wirklich besser gewesen. Nur, schau, erst führt Du das als Beispiel an, dann aber wiederum blockst Du ab und meinst, Du könntest darüber aus diesen und jenen Gründen nicht reden - z.B. aufgrund der Gefährdung Deiner Annonymität. Das ist einr echt guter Grund für "Oberflächlichkeit", findest Du nicht? Und jetzt stelle Dir mal vor, die meisten Menschen haben ähnliche Gründe, warum sie über dieses und jenes nicht reden können/wollen. Das hat gar nicht mal zwingend etwas mit fehlender emotionaler bzw. intellektueller "Tiefe" zu tun.

Deine Definition von "Oberflächlichkeit" in allen Ehren. Genauso aber kann man dagegen argumentieren. Beispiel:
Annika hat geschrieben:Oberflächlichkeit ist für mich wenn man seine eigenen Ängste, Schwierigkeiten, Trauerphasen verdrängt, abblockt, abspaltet, zB auch mit Alkohol ertränkt.
Das bedeutet aber, daß jeder Mensch irgendwo oberflächlich ist, weil jeder Mensch schon mal etwas verdrängt hat. Und es stimmt auch, jeder Mensch hat seine Oberflächlichkeiten.

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