Ich fühl mich durch Berufstätigkeit unfrei

Das Leben ist wesentlich durch unsere Arbeit geprägt. Der Job kann jedoch auch Quelle von Ärger und Frustration sein, oder persönliche Probleme geradezu auf die Spitze treiben...
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Lachtränen
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Beitrag Di., 06.07.2010, 09:34

Eremit hat geschrieben: Lügen sollst Du natürlich nicht, aber wenn Du um Rat fragst und auf jeden Ratschlag und Tipp hundert Gründe folgen, warum es NICHT geht, kann das schon nervig sein.
Das verstehe ich...aus eurer Sicht!

Meine Sicht verlangt dann eine Erklärung, damit nicht nur ein 'Nein' als Erwiderung dort steht.
Einfach ignorieren mag ich Vorschläge nicht, dafür sind sie zu wichtig.

Tja, blöd...in jedem Fall von mir nicht so unhöflich gemeint, wie es vermutlich rüberkommt.

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martha
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Beitrag Di., 06.07.2010, 11:53

nicht nur ein 'Nein' als Erwiderung
...ich glaube, daß hat Herr Eremit schon ganz gut erklärt. Du wirst immer für Dich tausende Gründe finde und dabei geht es um Dich und nicht um uns.

Aber Milly sagte bereits: Dein Vertrag ist zeitlich limitiert, d. h. Du wirst Alternativen finden müssen . Wahrscheinlich kannst Du Dir den Luxus erlauben, Zeit für Dich verstreichen zu lassen, denn Du scheinst gut versorgt zu sein.

Würde mich freuen, wenn Du Dich mal wieder meldest, wenn Du zu einer Entscheidung gekommen bist. Bin ganz gespannt.

Martha

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worst case
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Beitrag Di., 06.07.2010, 13:42

Lachtränen hat geschrieben:
worst case hat geschrieben:vermutlich ist diese ambivalenz, die jetzt 8 seiten anhält, ein symptom einer störung der schwer beizukommen ist.
das wäre ein ansatz. mit der ambivalenz mitzuschwanken und zu raten, das führt dann nirgendwo hin.

Nett.
naja, nett oder nicht, die wahrheit ist nicht immer angenehm, und was nutzt es, wenn man schon was beitragen will nach dem mund zu reden.
das bringt dich auch nicht weiter.
ich meinte das jedoch weder abschätzend oder unfreundlich. warum auch.
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caLLista__
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Beitrag Di., 06.07.2010, 18:34

@lachtränen:
na ja, ich hoff mal, dass es echt nur diese umstellung von schule bzw. studium zum beruf ist...sonst hab ich glaub ich a probelm...na ja, wie praktisch, dass i eh in terapie bin!!

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Kelpie
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Beitrag Mi., 07.07.2010, 05:10

Lechtränen, deinen Einganspost kann ich sehr gut nachfühlen. Ich empfinde genau so - im Angestelltenverhältnis. *willnichtwillnichtwillnicht!*

Dieses Empfinden, das sei Zwang und Freiheitsberaubung, wurde mir anerzogen. Mit Schuleintritt hieß es, jetzt fängt der Ernst des Lebens an, du darfst keinen Spaß haben ehe die Arbeit gemacht ist, gute Noten gehen vor etc.
Meine Eltern haben eine reichlich masochistische Einstellung, was Arbeit betrifft. Nur wer sich dabei nicht wohlfühlt, seine Wünsche und Bedürfnisse unterdrückt, ist ein fleißiger Arbeiter, und aus diesem Unbehagen ziehen sie dann wieder Befriedigung. Sie haben es ihrerseits von daheim und in der Lehre so gelernt.
Gibt es deiner Familie ähnliche Verhaltensmuster?

Ein anderes Problem ist bei mir, dass ich zu sehr Alphawolf bin. Mehrere Dienstgeber sagten mir, ich könne mich absolut nicht unterordnen. Ich hielt das damals für eine Spinnerei von denen, aber mittlerweile weiß ich, dass es stimmt. Der Chef bin ich. Höchstens sehr wenige, sehr fähige Vorgesetzte werde ich kritiklos über mir akzeptieren. Respekt spielt da eine ganz große Rolle.

Ich bin wesentlich glücklicher, seit ich mehrere selbstständige Einkommen habe. Ein FD oder Werkvertrag ist für mich noch völlig ok. Nur Angstelltenverhältnisse, wo ich Arbeitssklave bin, will ich nicht haben. Im nächsten Jahr werden mehrere Gewerbescheine kommen, der Traum auf 5 Jahre wäre die eigene Firma im Bereich Handel. Da ist aber noch fraglich, ob das zu realisieren ist.

Der Preis für mehr Selbstbestimmung ist nicht, dass man seinen Luxus, sein geliebtes Pferd z.B. aufgibt, sondern dass man noch mehr arbeitet, aber in erster Linie an sich selber. Wo willst du hin? Was fehlt dir an Grundlagen, um dorthin zu kommen? Was für Fähigkeiten hast du und wie wären diese optimal zu vermarkten? Lerne gewinnbringend zu denken und dich zu verkaufen!

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Lachtränen
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Beitrag Mi., 07.07.2010, 13:04

Kelpie hat geschrieben: Gibt es deiner Familie ähnliche Verhaltensmuster?
Nein, nicht wirklich.
Mein Vater engagiert sich in seiner Firma für Arbeitnehmerrechte, meine Mutter hat das 'übliche' Verhältnis zur Arbeit, mal ist es gut, mal weniger.
kelpie hat geschrieben:Respekt spielt da eine ganz große Rolle.
Der ist mir ebenfalls sehr wichtig, auch wenn ich kein Alphatier bin.
worstcase hat geschrieben:naja, nett oder nicht, die wahrheit ist nicht immer angenehm, und was nutzt es, wenn man schon was beitragen will nach dem mund zu reden.
das bringt dich auch nicht weiter.
ich meinte das jedoch weder abschätzend oder unfreundlich. warum auch.
Na, es ist deine Wahrheit, keine allgemeine.
Das mir jemand nach dem Mund redet, ist nicht nötig...umgekehrt muss ich es aber auch nicht.

Trotzdem hab ich deinen Kommentar als, hm..Abstemplung empfunden. Freut mich, wenn es nicht so gemeint war.

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Lachtränen
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Beitrag Mi., 04.08.2010, 08:03

Vielleicht mal eine Zwischenmeldung?!

Ich hab jetzt eine Festanstellung angeboten bekommen (unterschrieben habe ich noch nicht) - und das, obwohl ich öfters krank war, und nie volle Leistung bringe.
Schlimmes Gefühl, denn am liebsten würde ich aufspringen und gehen. Auf der anderen Seite steht das sichere Auskommen und somit die Gewissheit, berufliche Veränderungen 'in Ruhe' angehen zu können.

Heute wurde auch schon wieder Samstagsarbeit angesetzt (letztes Mal vor zwei Wochen), da sie noch freiwillig ist, möchte ich mich drücken.
Es ist mir einfach zuviel, ich schaff das nicht

Einen guten Eindruck bezüglich der Festanstellung mach ich so sicher nicht.


Eremit
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Beitrag So., 08.08.2010, 15:38

Aha, Du fühlst Dich durch Deine (gegenwärtige) Berufstätigkeit unfrei, aber nun geht es um eine Festanstellung, welche Du nicht explizit ablehnst. Warum?

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Lachtränen
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Beitrag So., 08.08.2010, 20:28

Ganz einfach, weil ich Angst vor der Arbeitslosigkeit habe.
Mir gefällt mein Job zwar nicht, aber er ist vertraut und ich mag einige meiner Kollegen.

Die Arbeitsagentur hat mich schon letztes Mal (nach dreimonatiger Erwerbslosigkeit) in die Zeitarbeit gedrängelt, momentan hab ich keine Idee für einen passenderen Job und damit auch nicht für eine Bewerbung.
Die Zeitarbeit würde daher wieder zur Option - und nochmal ertrag ich das nicht!


Eremit
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Beitrag So., 08.08.2010, 21:14

Also ist im Endeffekt alles schlecht.

Vollarbeit, Zeitarbeit, Arbeitslosigkeit, alles ist schlecht, in der alten Arbeit bleiben ist schlecht, neue Arbeit ist schlecht. Auf was willst Du mit dem Thread hinaus? Daß alles besch***** ist? Bitte verstehe mich nicht falsch, aber bis jetzt habe ich keinen blassen Schimmer davon, worum es Dir eigentlich geht und was Du verändern willst.

Kann Dein Problem sein, daß Du eigentlich gar nicht weißt, was Du willst?

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Lachtränen
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Beitrag Mo., 09.08.2010, 06:59

Eremit hat geschrieben:Bitte verstehe mich nicht falsch, aber bis jetzt habe ich keinen blassen Schimmer davon, worum es Dir eigentlich geht und was Du verändern willst.

Kann Dein Problem sein, daß Du eigentlich gar nicht weißt, was Du willst?
Stimmt, was ich beruflich machen will, weiß ich nicht. Es ging mir mit dem Thread wohl darum, einfach laut auszu'sprechen', wie es mir mit der Arbeitssituation geht.

Eine neue Arbeit ist deswegen nicht per se schlecht, ich hab bloß Angst, wieder so eine Stelle zu erwischen wie jetzt...um das zu verhindern, muss ich erstmal Inspiration finden.

Von meiner (zukünftigen) Therapeutin hab ich ein Buch empfohlen bekommen, dass sich mit dem Thema 'Traumjob' auseinandersetzt. Wie man herausfinden kann, welches Berufsfeld zu einem passt. Da möchte ich mich mal durcharbeiten.

Wobei Zeitarbeit Voll(zeit)arbeit ist, nur eben schlecht bezahlt, mit wechselnden Arbeitsstellen und stupiden Aufgaben.

Die Therapeutin hat die interessante Idee eingeworfen, dass mir Teilzeitarbeit entgegenkommen würde.
Und ich muss sagen, es wäre eine gute Alternative, nur eben finanziell leider nicht möglich. Mit meinem momentanen Gehalt (dann reduziert) käme ich nur auf Hartz4 Niveau.


Eremit
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Beitrag Mo., 09.08.2010, 10:20

Lachtränen hat geschrieben:Stimmt, was ich beruflich machen will, weiß ich nicht. Es ging mir mit dem Thread wohl darum, einfach laut auszu'sprechen', wie es mir mit der Arbeitssituation geht.
Das ist ja schon mal was. Also ist auch ein Problem Deine Angst, daß sich die Gegebenheiten wiederholen. Wie könntest Du dafür sorgen, daß es sich nicht wieder wiederholt?

Was ist Dir wichtiger? Flexibilität (Teilzeit) oder Kontinuität (Vollzeit)? Wenn Du Dich unfrei fühlst, also nach Freiheit, Flexibilität strebst, wäre aber Teilzeit eine logische Konsequenz, oder?

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Lachtränen
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Beitrag Mo., 09.08.2010, 10:38

Eremit hat geschrieben:Das ist ja schon mal was. Also ist auch ein Problem Deine Angst, daß sich die Gegebenheiten wiederholen. Wie könntest Du dafür sorgen, daß es sich nicht wieder wiederholt?
Schätzungsweise indem ich herausfinde, welche Tätigkeiten mir liegen, dann einen dazu passenden Job suche und den gut mache.
Eine andere Lösung fällt mir nicht ein.

Ich bin eigentlich sehr gewillt, etwas passendes zu finden, leider macht mir meine negative Selbsteinschätzung oft einen Strich durch die Rechnung.
Dann bin ich klein, nutzlos und kann scheinbar gar nichts richtig machen...
Eremit hat geschrieben:Was ist Dir wichtiger? Flexibilität (Teilzeit) oder Kontinuität (Vollzeit)? Wenn Du Dich unfrei fühlst, also nach Freiheit, Flexibilität strebst, wäre aber Teilzeit eine logische Konsequenz, oder?
Nur komme ich mit so wenig Geld einfach nicht zurecht...ich hätte mehr Freizeit und meine liebste Beschäftigung wäre unbezahlbar.
Müsste also einen hoch dotierten Job finden, um Teilzeit arbeiten zu können.


Eremit
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Beitrag Mo., 09.08.2010, 10:44

Lachtränen hat geschrieben:Ich bin eigentlich sehr gewillt, etwas passendes zu finden, leider macht mir meine negative Selbsteinschätzung oft einen Strich durch die Rechnung.
Dann bin ich klein, nutzlos und kann scheinbar gar nichts richtig machen...
Noch ein interessantes Detail. Das erklärt auch mehr, warum Du Dich so unfrei fühlst. Du sitzt praktisch - metaphorisch gesprochen - in einem kleinen Kästchen aus Minderwertigkeitskomplexen, wirst nicht als das angesehen, was Du bist, was Du zu leisten imstande bist, von anderen Menschen und teilweise auch von Dir selbst nicht. Könnte das der Fall sein?
Lachtränen hat geschrieben:Müsste also einen hoch dotierten Job finden, um Teilzeit arbeiten zu können.
Dafür muß man aber üblicherweise entweder eine besondere Stelle finden, also einen seltenen Nischenplatz und/oder eine Koryphäe auf seinem Gebiet sein...

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Lachtränen
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Beitrag Mo., 09.08.2010, 10:54

Eremit hat geschrieben: Noch ein interessantes Detail. Das erklärt auch mehr, warum Du Dich so unfrei fühlst. Du sitzt praktisch - metaphorisch gesprochen - in einem kleinen Kästchen aus Minderwertigkeitskomplexen, wirst nicht als das angesehen, was Du bist, was Du zu leisten imstande bist, von anderen Menschen und teilweise auch von Dir selbst nicht. Könnte das der Fall sein?
Ja, das ist richtig.
Mal sind nur 'die Anderen schuld', die mich nicht sehen wollen, dann bin ich selbst einfach unfähig und oft überschneidet sich beides.

Ich bin mir nicht sicher, ob ich nur den passenden Beruf finden muss, damit sich das Problem von selbst löst oder ob erst das Problem gelöst werden muss, damit ich den Beruf finden kann.
Und inwiefern mich der momentane Job dabei behindert.
Eremit hat geschrieben:Dafür muß man aber üblicherweise entweder eine besondere Stelle finden, also einen seltenen Nischenplatz und/oder eine Koryphäe auf seinem Gebiet sein...
Eben, Teilzeit fällt für mich weg...Pech gehabt.

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