problematischer Alkoholkonsum

Dieser Bereich dient zum Austausch über Entzug, Entwöhnung und Therapie von substanzbezogenen Abhängigkeiten (wie Alkohol, Heroin, Psychedelische Drogen, Kokain, Nikotin, Cannabis, Zucker,..)
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estelle
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Beitrag Fr., 21.05.2010, 13:29

Zuletzt geändert von estelle am Fr., 21.05.2010, 13:35, insgesamt 1-mal geändert.

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Nico
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Beitrag Fr., 21.05.2010, 13:35

Treffer Eve!
Ich habe es nicht alleine geschafft davon wegzukommen und bin daher nach RATIX´Auffassung ein Loser wie oben zu lesen ist. Aber ich kann seeeehr gut damit leben.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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Mondenkind
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Beitrag Fr., 21.05.2010, 13:39

@eve

Ratix hat trockene Alkoholiker - zumindest indirekt - als Looser bezeichnet. Darauf bezog sich meine Kritik. Nico hat darauf in seinem beitrag bezug genommen.

Liebe Grüße,

eine stolze Looserin
"Es gibt kein Übermaß an Liebe,
kein Übermaß an Wissen,
und kein Übermaß an Schönheit"
~ Ralph Waldo Emerson

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Eve...
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Beitrag Fr., 21.05.2010, 13:46

Ach, danke, Mondenkind, das hatte ich verkehrt verstanden. Sorry.

Dir auch liebe Grüße
von dankbarer Loserin zu stolzer Looserin

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Thread-EröffnerIn
RATIX
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Beitrag Fr., 21.05.2010, 14:19

RATIX Rezept:
Man nehme einzelne Sätze und reiße sie aus dem Zusammenhang.
Danach müssen sie fein säuberlich zitiert werden.
Nun gibt man noch einen Schuß eigenen Senf dazu.
Kurz aufkochen und fertig ist die: Meinungsbildung.

Ich weiß, wie arrogant und sarkastisch das klingt.

Das beste Beispiel, ist der Satz mit dem Loser. Wie kann man denn etwas SO FALSCH verstehen. Dieser Gedanke war ALLEIN auf MICH bezogen. Ich habe nur versucht, meine momentanen Empfindungen auszudrücken. Es tut mir schrecklich leid, dass meine Gedanken gerade nicht diesem Plan: Hilferuf – Therapie – es funktioniert, folgen. Sich darauf einzulassen wird garantiert nicht einfacher, indem man noch 1000 Mal schreibt, dass es viele, viele Leute mit dieser Methode geschafft haben.

Für alle die nicht folgen können: ICH HALTE NIEMANDEN DER, PER THERAPIE, VERSUCHT VOM ALKOHOL LOSZUKOMMEN BZW. ES AUCH SCHON GESCHAFFT HAT FÜR EINEN LOSER.

Von mir aus könnt ihr jetzt wieder den Umkehrschluss durch die Wurzel von Pi dividieren und zu irgendeinem Ergebnis kommen, dass euch gefällt.

Einige Vorschläge:
RATIX hat doch indirekt gesagt, dass er die Erde für eine Scheibe hält.
RATIX hat doch indirekt mal erzält, dass er von Außerirdischen entführt wurde.
RATIX hat doch indirekt behauptet, dass das Ei vor dem Huhn da war.

Wenn euch meine Gedanken verletzen, behalte ich sie ab sofort für mich.
Mein Tipp für das Finale am 11.Juli

RATIX - ALKOHOL 1:0

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Hamna
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Beitrag Fr., 21.05.2010, 14:25

Mondenkind hat geschrieben: Ratix hat trockene Alkoholiker - zumindest indirekt - als Looser bezeichnet.
Aber wirklich seeehr indirekt. Wenn man will, kann man sich das durchaus zuziehen, aber ich neige auch dazu, mich als Loser und Schwächling zu fühlen, das hat aber nichts mit anderen Menschen zu tun.

Ich glaube kaum, dass Ratix es so gemeint hat. Aber sich selbst eingestehen zu müssen, dass man ein Alkoholproblem hat, ist doch erstmal eine ganz persönliche Niederlage. Mir jedenfalls geht es so, und das hat überhaupt nichts mit anderen Alkoholikern zu tun!

Ich werde übrigens heute wohl nicht zu einem Treffen fahren können, weil ich mir gestern spät am Abend einen Finger gebrochen habe. Bzw. mein Hund hat mir einen Finger gebrochen Autofahren klappt also nicht so gut, weil ich mit der linken Hand nicht richtig zugreifen kann, und mit diesem Handicap ist mir der Weg zu weit und zu gefährlich. Klingt wie eine Ausrede, ich weiß

Edit: hat sich mit Ratix Beitrag überschnitten. Ich brauch gerade zum Tippen etwas länger

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Eve...
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Beitrag Fr., 21.05.2010, 15:33

Ich hab Ratix' Beitrag nach meinem Irrtum nicht mehr nachgelesen. Wieso hängt sich denn jetzt jeder Zweite am Loser (oder Looser) dermaßen auf?

Es ist immer wieder schade: Jemand piekst oder jemand meint, gepiekst zu werden - wertfrei: Der Eindruck des Pieksens breitet sich aus. Nun wird hin- und rückgepiekts, was das Zeug hält, beleidigt reagiert und wieder von vorn; so lange, bis der Thread über den Jordan geht.

Könnte man nicht mal einhalten und sagen: "Mensch, Schwamm drüber, lasst uns weitermachen an der Stelle, BEVOR das hier so entgleiste"?


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Thread-EröffnerIn
RATIX
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Beitrag Sa., 22.05.2010, 10:19

Hallo Leute,

was soll ich sagen?
Gestern war kein guter Tag. Ich hätte niemals erwartet, dass psychische Entzugserscheinungen so heftig sein können. Jeder kleine "Piekser" hat mich aus der Haut fahren lassen. Aggression, Übellaunigkeit und Wut haben mich den ganzen Tag begleitet. Ich denke, Nico hat es mit dem Audruck "flatterendes Nervenkostüm" ganz gut getroffen. Wieder einmal musste ich einsehen (wie oft denn noch?), dass ihr schon bescheid wusstet, während ich noch meine "flames" geschrieben habe.
Darauf, dass es Entzugserscheinungen sein könnten, bin ich erst gestern spät abends gekommen. Vorher musste ich aber noch meine Freundin für jede Nichtigkeit runtermachen. Später saßen wir mit einer weiteren Freundin auf dem Balkon. Die beiden Mädels unterhielten sich und ich bemerkte, wie jedes gesprochene Wort, jedes Lachen und jedes Thema mich zur Weißglut brachte. Ich hatte einen Wutklos im Hals, mein Puls war auf 180 und mein Atem ging stoßweise. Bevor irgendetwas zu Bruch gehen konnte, verschwand ich im Bett. Dort ging es erstmal weiter bis es fast körperlich wurde, leichtes Muskelzittern (wohl das Adrenalin). Ich zwang mich ruhig zu atmen und langsam wurde es besser. Ein Weilchen danach, bin ich wieder auf den Balkon gegangen, weil ich vor der Situation nicht weglaufen wollte. Auch dort hat es ein noch ein bißchen gedauert, bis ich mich komplett beruhigt hatte. Mit einem klaren Kopf, war es dann nicht mehr allzu schwer den Tag zu analysieren.

Heute scheint wieder ein ganz guter Tag zu sein. Wir werden sehen.
Mein Tipp für das Finale am 11.Juli

RATIX - ALKOHOL 1:0

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Mondenkind
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Beitrag Sa., 22.05.2010, 10:25

"Mensch, Schwamm drüber, lasst uns weitermachen an der Stelle, BEVOR das hier so entgleiste"?


Trotzdem würde mich interessieren, was hinter der Furcht Hilfe anzunehmen, steckt. Ein viel zitiertes Beispiel: wenn ich mir ein Bein gebrochen habe, gehe ich doch auch zum Arzt und lasse mir einen gips machen.... Niemand käme in einem solchen Fall auf die Idee zu sagen: "hach, du bist aber ein loser, du hast es alleine nicht geschafft!" ich finde dass man diese Gedanken ernst nehmen sollte und muss.

Liebe Grüße an alle,

M.
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Eve...
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Beitrag Sa., 22.05.2010, 12:21

@ Mondenkind

Ja, sicher sollte man das.

Hinter der Furcht, Hilfe anzunehmen, kann beispielsweise der Widerstreit mit sich selbst stehen, der Kampf zwischen der Einsicht, abhängig geworden zu sein, und der Hoffnung, es eben doch nicht zu sein. Wer bezeichnet sich schon gern als Alkoholiker (oder anders süchtig), wer schaut z. B. gern der Tatsache ins Auge, dass er nicht mehr trinken darf (oder mit jeder Schmerztablette vorsichtig sein zu müssen).
Bis man das kann (und nicht wenige sind irgendwann sogar STOLZ drauf!), vergeht in der Regel nicht nur Zeit, sondern braucht es auch eine andere Sicht der Abhängigkeit, nämlich, dass es an sich keinen Makel bedeutet, suchtkrank geworden zu sein. Nur, nichts dagegen zu tun, wäre einer; bevor man das aber verinnerlicht hat, braucht es in aller Regel einen längeren Prozess, und dazu dienen u. a. die Gruppen.

Am Anfang steckt man bis zur Halskrause voller Scham, hat selbst Angst, es nicht zu schaffen, fürchtet das Gefühl der Niederlage - und ich denke, all das lässt einen förmlich erwarten, ausgelacht zu werden, wenn man tatsächlich "versagt", so wie es sich in der eigenen Vorstellung darstellt.

@ Ratix

Das war ja schon ein spannender Anfang. Ich meinte irgendwo in meinen Beiträgen ja auch schon, dass Deine Wut gegen andere in Wirklichkeit etwas anderes sei, eben so ein oben beschriebenes, verwirrendes Gefühlsgemisch; ein paar Überraschungen bleiben nicht aus ...

@ Rilke

Aufgeschoben, aber nicht aufgehoben, hm?

@ Nico

Ein so gestandener Mensch wie Du ein Looser? Nee, nee - das glaubt auch Ratix nicht, wetten?

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RATIX
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Beitrag Sa., 22.05.2010, 14:52

Danke Eve!
Du hast mein momentanes Empfinden sehr treffend ausgedrückt.
Mein Tipp für das Finale am 11.Juli

RATIX - ALKOHOL 1:0

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estelle
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Beitrag Sa., 22.05.2010, 15:14

RATIX hat geschrieben:mein Puls war auf 180 und mein Atem ging stoßweise.
Hallo Ratix,
ein Alkoholentzug kann zu schweren Krampfanfällen führen und wirklich gefährlich werden,
hier mal ein Link dazu:

http://extranet.medical-tribune.de/voll ... 21_S03.pdf

Es gibt in der Psychiatrie extra Alkoholentgiftungsstationen,wo du einen sanften Entzug unter
Medikamenten durchführen lassen kannst,ist in der Regel aber eine geschlossene Abteilung,
dort werden regelmäßig Puls und Blutdruck kontrolliert und es gibt Gesprächsgruppen.

http://www.alkoholismus-hilfe.de/chroni ... oholkrampf

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Eve...
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Beitrag Sa., 22.05.2010, 15:54

Darf ich dazu ein bisschen insistieren: Entzug mit Krampfanfällen betrifft zumeist schwere bis Schwerstalkoholiker; allerdings lassen sich auch die nicht so harten Trinker häufig mit Medikamenten, z. B. Distraneurin (das allerdings selbst Suchtpotential hat!) über den Entzug weghelfen.

Vermutlich hätte Ratix schon gemerkt, wenn es bei ihm zu starken Entzugserscheinungen käme bzw. gekommen wäre, und hätte sich schon ärztliche Hilfe geholt. Wenn er es aushalten kann, ist es wahrscheinlich nicht gefährlich - mit allem Vorbehalt natürlich, denn wissen kann man das nie ganz genau.

Ratix, ich denke, Du machst momentan alles richtig. Wenn Du ernsthafte Beschwerden bekommst - Arzt!

Eve

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estelle
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Beitrag Sa., 22.05.2010, 16:14

Krampfanfälle treten vor allem bei plötzlichem Alkoholentzug auf.
Ich hoffe ja auch dass es bei Ratix nicht so schlimm ist,aber das wissen wir ja nicht so genau.
Sonst muß er die Rettung rufen.
Ich weiß auch nicht seit wann (wie vielen Stunden er jetzt auf Entzug ist).
Krampfanfälle gehören aber auch zu den körperlichen Entzugserscheinungen.
Wenn jemand wirklich alkoholsüchtig ist gibt es körperliche Entzugserscheinungen,
dafür kann man eine körperliche akute Entgiftung im Krankenhaus machen.
Die psychischen Entzugserscheinungen können in einer Entwöhnungskur therapiert werden,
das dauert aber länger.

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Hamna
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Beitrag Sa., 22.05.2010, 21:42

Guten Abend in die Runde

ich merkte gerade wieder, wir sich mir bei dem Begriff "Alkoholiker" und dem Lesen über Entzugserscheinungen hier wieder Bilder aus dem Film "Der Trinker" mit Harald Juhnke aufdrängen. Es gab noch einen älteren Film über einen Alkoholiker, gespielt von Günter Lamprecht, den fand ich sogar noch schlimmer. Irgendwann hat der Protagonist sogar Haarwasser getrunken, als seine Vorräte verbraucht waren und ist eines Tages im Delirium aus dem Fenster gesprungen. Den Film habe ich als Kind gesehen. Das ist für mich so der Inbegriff eines Alkoholikers. Klar, dass es da schwer ist, sich selbst eine Alkoholsucht einzugestehen.

Dennoch: wirklich nur aufgeschoben, Eve! Nur, bis ich den hinderlichen Gips wieder los bin.

Mich wundert gerade, dass ich solche Entzugserscheinungen wie Ratix noch nie hatte. Vielleicht mal ein bisschen schlechte Laune am ersten Abend, aber meistens nicht mal das. Die Verlockung, deswegen meinen eigenen Konsum mir selbst gegenüber zu verharmlosen, ist gerade ziemlich groß

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