'saubere Gewalt' - Trauma durch medizinische Massnahmen
Also nochmal zu dem "Leid miteinander vergleichen":
ich finde, es wird zu unrecht mit dem Finger auf dich, Jesusechse, gezeigt, wenn man nun dir sagt, dass man Leid nicht miteinander vergleichen soll. Ich z.B. hatte nicht dich damit gemeint. Ich will aber hier auch niemanden verletzen.
Also, was ich damit etwas umständlich sagen will ist, Jesusechse hat hier ja nicht mit dem Vergleichen angefangen, finde ich. Aber trotzdem kommt dann so eine "Dynamik" da hinein, dass man es ihr sagt und nicht dem, der den Stein ins Rollen brachte. Oder sehe ich das falsch?
Ich finde es dann viel eher NICHT angezeigt, wenn man bei diesem wichtigen Thema schreibt: achso, man muss ja eh zum Arzt, wie soll es sonst gehen, außerdem: es gibt Schlimmeres als das. Und Spritzengeben ist ja nicht schlimm, eine Lapalie, dass kann nur ein Trauma werden, wenn man Spritzenphobiker ist.
Ich finde, dass das Thema "saubere" oder "medizinische Gewalt", ausgeübt von Ärzten und Pflegepersonal, von den helfenden Berufen eben, die alles nur tun zum Wohle der Menschheit, ein WICHTIGES Thema ist.
Weil ich das so finde, möchte ich auch sagen, dass es müßig ist, darauf hinzuweisen, dass z.B. eine Fixierung auf der geschlossenen oder ein Vollpumpen mit Tranquilizern (nur als Beispiel jetzt!) angesichts einer andauernden Mißhandlung in der Kindheit ein Spaziergang ist. Nicht, dass da jemand so explizit gesagt hat, aber es klingt so durch. Und das ärgert mich, weil dann wieder die (nach außen schwer zu erkennende) Gewalt in den helfenden Berufen als so lapidar angesehen wird.
DAS IST SIE NICHT.
ich finde, es wird zu unrecht mit dem Finger auf dich, Jesusechse, gezeigt, wenn man nun dir sagt, dass man Leid nicht miteinander vergleichen soll. Ich z.B. hatte nicht dich damit gemeint. Ich will aber hier auch niemanden verletzen.
Also, was ich damit etwas umständlich sagen will ist, Jesusechse hat hier ja nicht mit dem Vergleichen angefangen, finde ich. Aber trotzdem kommt dann so eine "Dynamik" da hinein, dass man es ihr sagt und nicht dem, der den Stein ins Rollen brachte. Oder sehe ich das falsch?
Ich finde es dann viel eher NICHT angezeigt, wenn man bei diesem wichtigen Thema schreibt: achso, man muss ja eh zum Arzt, wie soll es sonst gehen, außerdem: es gibt Schlimmeres als das. Und Spritzengeben ist ja nicht schlimm, eine Lapalie, dass kann nur ein Trauma werden, wenn man Spritzenphobiker ist.
Ich finde, dass das Thema "saubere" oder "medizinische Gewalt", ausgeübt von Ärzten und Pflegepersonal, von den helfenden Berufen eben, die alles nur tun zum Wohle der Menschheit, ein WICHTIGES Thema ist.
Weil ich das so finde, möchte ich auch sagen, dass es müßig ist, darauf hinzuweisen, dass z.B. eine Fixierung auf der geschlossenen oder ein Vollpumpen mit Tranquilizern (nur als Beispiel jetzt!) angesichts einer andauernden Mißhandlung in der Kindheit ein Spaziergang ist. Nicht, dass da jemand so explizit gesagt hat, aber es klingt so durch. Und das ärgert mich, weil dann wieder die (nach außen schwer zu erkennende) Gewalt in den helfenden Berufen als so lapidar angesehen wird.
DAS IST SIE NICHT.
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Ich hoffe, Jesusechse nimmt es nicht auch so wahr, dass ich mit dem Finger auf sie zeige, denn das war nicht meine Absicht.
Dennoch habe ich SIE angesprochen, weil es mir, seit sie hier in diesem Forum aktiv ist, immer wieder aufgefallen ist in ihren Beiträgen. Hier in diesem Thread mag es durch die Äußerungen von jemand anderem entstanden sein - obwohl ich den Eindruck nicht teile - aber ich sehe das schon länger als eines IHRER zentralen Themen.
Schade übrigens, Jesusechse, dass du dich zu meinen anderen Fragen nicht äußern magst. Aber das respektiere ich natürlich.
lg, Rilke
Dennoch habe ich SIE angesprochen, weil es mir, seit sie hier in diesem Forum aktiv ist, immer wieder aufgefallen ist in ihren Beiträgen. Hier in diesem Thread mag es durch die Äußerungen von jemand anderem entstanden sein - obwohl ich den Eindruck nicht teile - aber ich sehe das schon länger als eines IHRER zentralen Themen.
Schade übrigens, Jesusechse, dass du dich zu meinen anderen Fragen nicht äußern magst. Aber das respektiere ich natürlich.
lg, Rilke
Ich möchte noch festhalten, dass auch ich nicht explizit Jesusechse ansprach mit der Unmöglichkeit des Vergleichens von Leid! Und ich habe schon gar nicht mit dem Finger auf sie zeigen wollen. Ich mag sie, und das weiß sie. Es ging mir darum, das Thema an sich noch einmal zu relativieren - aus meiner Sicht.
Eve
Eve
Was mich interessiert: diese verhasste Mitpatientin hat sich also ziemlich über ihr Leid ausgelassen - es quasi nach außen gelebt und damit auch das Risiko auf sich genommen, dass jemand wie du, Jesusechse, darauf negativ reagiert. Hast du ihr umgekehrt dieselbe Chance gegeben? Hast du dich ihr gegenüber ebenso geöffnet, sodaß sie objektiv wahr nehmen konnte, dass du objektiv mehr gelitten hast? Oder musste sie das eher riechen und hat nie verstanden, warum du allergisch auf sie reagierst?
Ich gebe carö recht damit, dass Hass am ehesten den Hassenden zugrunde richtet. Das Hassobjekt ist in den seltensten Fällen in diese Gefühle integriert - und - gesunder maßen - lässt sich auch nicht integrieren. Es ist gut, die Wut zu fühlen - aber ist es wirklich diese Frau, die du - wie lange - ertragen musstest? Ist der Gefühlsaufwand nicht unverhältnismäßig? WAS (jenseits der Person aber in diesem Prinzip) ist es - und was sagt das über deine eigenen Bewältigungsstrategien aus. DAS fände ich für dich und deine Genesung interessant.
Allerdings wird das schon Off Topic.
Übrigens können Arzt/Spritzen... Phobien genau durch diese ausgelöst worden sein.
Eine Fehlbehandlung oder Fehldiagnose. Ich kenne Menschen, die auf ihren Tumor quasi schon mit dem Finger zeigten und dennoch herablassend belächelt wieder heim geschickt wurden. Diejenigen, die ihrem Arzt vertrauten, sind heute tot. Diejenigen, die einen anderen Arzt aufsuchten, leben noch. Gut - in einem 3 Minuten Gespräch, von dem die halbe Zeit mit Computerproblemen beschlagnahmt ist, kann man keinen Menschen in seiner Gesamtheit wahr nehmen. Man kann körperliche Symptome bekämpfen.
Wenn ein Arzt mir ins Gesicht schaut und mit mir spricht als wäre ich ein ganzer Mensch, dabei die Gesamtsituation erfassen möchte und nicht nur mein "Wewehchen", bin ich immer noch schwer überrascht. Es ist die absolute Ausnahme.
Ich gebe carö recht damit, dass Hass am ehesten den Hassenden zugrunde richtet. Das Hassobjekt ist in den seltensten Fällen in diese Gefühle integriert - und - gesunder maßen - lässt sich auch nicht integrieren. Es ist gut, die Wut zu fühlen - aber ist es wirklich diese Frau, die du - wie lange - ertragen musstest? Ist der Gefühlsaufwand nicht unverhältnismäßig? WAS (jenseits der Person aber in diesem Prinzip) ist es - und was sagt das über deine eigenen Bewältigungsstrategien aus. DAS fände ich für dich und deine Genesung interessant.
Allerdings wird das schon Off Topic.
Übrigens können Arzt/Spritzen... Phobien genau durch diese ausgelöst worden sein.
Eine Fehlbehandlung oder Fehldiagnose. Ich kenne Menschen, die auf ihren Tumor quasi schon mit dem Finger zeigten und dennoch herablassend belächelt wieder heim geschickt wurden. Diejenigen, die ihrem Arzt vertrauten, sind heute tot. Diejenigen, die einen anderen Arzt aufsuchten, leben noch. Gut - in einem 3 Minuten Gespräch, von dem die halbe Zeit mit Computerproblemen beschlagnahmt ist, kann man keinen Menschen in seiner Gesamtheit wahr nehmen. Man kann körperliche Symptome bekämpfen.
Wenn ein Arzt mir ins Gesicht schaut und mit mir spricht als wäre ich ein ganzer Mensch, dabei die Gesamtsituation erfassen möchte und nicht nur mein "Wewehchen", bin ich immer noch schwer überrascht. Es ist die absolute Ausnahme.
»Nimm niemals Böswilligkeit an, wenn Dummheit hinreichend ist.« [Hanlon's Razor]
»Wir sind lieber die Bösen als die Dummen.« [Richard David Precht]
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Ja natuerlich, deswegen ist das schon eine wichtige Aufgabe der Aerzte und des Personals das Leid der Behandlungen so weit wie moeglich zu lindern, auch psychisch, die Patienten liebevoll behandeln.Übrigens können Arzt/Spritzen... Phobien genau durch diese ausgelöst worden sein.
Es ist sehr verbesserungswuerdig.
Das was *AufDemWeg* passiert ist, darf gar nicht vorkommen es ist grausam.
Was die unangenehme Behandlungen und Unersuchungen angeht - in den letzten Jahren hat sich doch einiges getan, oder nicht ? Koloskopie wird unter Kurznarkose durchgefuehrt.
Ich erinnere mich an Zeiten und Orte wo es nicht der Fall war.
Da bin ich aber ueberfragt.
Angenommen, die Aerzte und das Personal machen alles richtig , sind liebevoll , gefuehlvoll und bemuehen sich den Schmerz und die schmerzliche Behandlungen so weit wie moeglich zu ersparen.
Werden wir dann wirklich nicht mehr unter der Behandlungen und Untersuchungen leiden?
Ich glaube Katheterurinuntersuchung wird immer weh tun. Es wird immer unangenehm sein halbnackt auf dem Operationstisch zu liegen, waehrend man bis 10 zaehlt, und die Angst vor der Op , ich glaube bei manchen ist die Angst ist am groessten, vor dem verlust der Kontrolle ueber sich selbst. Das wird IMMER da sein.
Wenn die Aerzte und Pflegepersonal immer nett ist und immer alles richtig machen, und sich richtig ins Zeug legen, haben wir nichts mehr zu meckern?
Vielleicht koennen wir sie nicht zur Zielscheibe mehr mehr machen . Aber Angst Schmerzen, Trauma werden immer bleiben. Sprich, es wird immer was zu meckern geben.
Als ich sehr viel juenger habe ich davon getraeumt in der Windnis auszusteigen
Gibts ja schon viele die es getan haben, Hippies etc.
Aber was mir am meisten in solcher Situation fehlen wuerde waere die aerztliche Behandlung.
Man stellt sich gar nicht vor wie das ist in Folge von Wundentzuendung, faulen Zahn, Blutvergiftung zu sterben, oder am Blinddarm. Ich will das gar nicht relativieren - das wuerde mir wirklich Angst machen!
Sich ueber die grobe , gefuehllose Art der medizinischen Personals zu beschweren ist die eine Sache.
Aber ueber die Behandlung an sich? klar wenn sie unnoetig , ueberfluessig, fehldiagnostiziert ist.
Ist das nicht dekadent, im Angesichts dessen, dass in vielen vielen Orten der Welt, sich viele kranke Menschen sowas wuenschen wuerden, bekommen aber nicht und sterben.
natuerlich gilt das fuer Otto Normal Verbraucher, der sich eine Zyste oder Bilddarm wegoperieren lassen muss. Das ist Bloedsinn wenn jemandem gesundheitlich ueber laengeren Zeitraum schlecht geht und auf Krankenhaus angewiesen ist -habe genau das bereits weiter oben 2 mal betont , bevor man mir Unmenschlichkeit unterstellt Dialysepatienten die auf eine Niere warten , koennen sich nicht in Geduld ueben, Menschen die auf ein Herz warten koennen das ebenfalls nicht.
Die Schwerkranken in Kalkutta haben liebevolle Schwestern, sie hatten Muter Teresa, wir haben die gute medizinische Versorgung.
Eigentlich ... schade dass es nicht beides geht, da gebe ich *aufDemWeg vollkommen recht.
Warum herrscht in Wohlstandslaendern so wenig Freundlichkeit?
Warum sind Menschen so kalt?
Ist das nicht das Phaenomen der Servicewueste Deutschland, Servicewueste Europa?
Mein Cousin in Amerika sagte, den Service in Europa ist im Verlgeich zu Staaten sehr duerftig, ganz besonders die Freundlichkeit. Man wird nicht nur im Krankenhaus schlecht behandelt.
Das merkte ich bereits am Flughafen. In Amerika waren die heftigsten Kontrollen, das PErsonal war extrem nett. Man fuehlte sich wie ein Mensch behandelt. Der Zoellner, Hello, welcome, how are you...Freundlich fragen gestellt die er stellen musste, sodass es wie ein Smalltalk und nicht ein Verhoer auf mich wirkte(auch wenn es ein Verhoer war, und das nach 2 Studen Warten).
Es war nicht nur ein Besuch, Urlaub, es war vor allem Urlaub von europaeischer Unfreundlichkeit. Ich habe mich da unglaublich wohl gefuehlt. Klar ist das in den Staaten oft nur Oberflaeche, davor wurde ich gewarnt, aber extrem angenehme. Ich will ja schliesslich das Personal nicht heiraten.
In Deutschland Frankfurter Flughafen , "Was machen se doo, stellen sie sich hinne an!"
Nur, in den Staaten wird man im Krankenhaus vor die Tuere gesetzt wenn man nicht versichert ist oder nicht zahlen kann.
Uebrigens bald auch hier.
Wenn man nach einem Unfall in der Notaufnahme 10 Euro nicht dabei hat wird man zurueckgeschickt wenn man ueberhaupt noch laufen kann.
Ist mir schon passiert. Mit zermatschtem Knie durfte ich wieder zur Bank. Macht aber nichts, hatte gotseidank ein Auto zur Verfuegung.
Uebrigens schoen so stressfrei zu diskutieren
ps habs editiert , um meine Haltung so respektvoll wie moeglich auszudruecken.
Practice what you preach
ganz OT, bin stille mitleserin hier und mag mich auch nicht weiter einbringen. wenn ich hier mitlese kommen mir folgende gedanken immer wieder in den sinn und jetzt teile ich sie mit:Justinio hat geschrieben:Also nochmal zu dem "Leid miteinander vergleichen"
was ich an anderen verurteile, verurteile ich an mir selbst...
was ich an anderen liebe, liebe ich an mir selbst...
so kann ich verurteilen und lieben, immer nur mich selbst... im anderen...
mlg
aditi
Ich wollte was zu den "Spritzen" schreiben.
Mein Sohn lag mit drei Jahren ein paar Tage nach einer falscher Behandlung des Krankenhauses (war ein Notfalltermin in der Nacht mit 42.2 Fieber) im Krankenhaus. Er klagte drei Tage lang das ihm der Zugang so weh tut. Doch sie wollten ihn nicht neu stechen, denn es könnte sein, dass er Theater mache.
Er bekam nach zwei falsch medikamentierten Antibiotikums (trotz austesten obs virell oder bakteriell ist) dann endlich das richtige. Sie gaben den Fehler sogar zu. War nur noch ein häufchen Elend.
Als er entlassen wurde, und der Zugang endlich entfernt wurde, war alles entzündet. Die Schwester meinte, dass er starke Schmerzen haben müsse...
Als später die weitere Mutterkindpass impferei weiter ging, war stopp. Er ging rückwärts die Wände hoch, vor Angst. Der Arzt durfte ihn nicht mal berühren. Dann brach unser Ha sofort ab, und holte ein großes Buch, um herauszufinden, was das allernötigste an Impfungen zu geben ist. Also nur, was nicht anders geht, damit er Zeit bekommt.
Somit liesen wir drei Jahre verstreichen, und somit konnte mein Sohn wieder vertrauen gewinnen. Er hats nur wegen unserem HA überwunden, weil der so nett und mitfühlend war/ist.
Es gab eine weitere Folgepanik, die von dem KH Aufenthalt kommt. Die möchte ich wegen anonymität nicht schreiben, da sie nicht mal dem ZA bekannt war, also was seltenes. Auch da reagierte er so super. Dachte lange nach, was wir da am Besten machen können, damit er später keine Zwangsstörung bekommt. Er hatte eine sehr gute Idee, und mein Sohn kommt bis jetzt super gut klar damit.
Mein HA sagte jetzt müssen wir ganz gut aufpassen, und aufmerksam sein. Sonst machen wir vieles kaputt, was schon angeknackst (vertrauensmissbrauch) wurde...
Es gibt auch Ärzte die Zeit für sowas haben.
Mein Sohn wäre mit Sicherheit ein Spritzenohobiker geworden...
Lg
ungewiss
Mein Sohn lag mit drei Jahren ein paar Tage nach einer falscher Behandlung des Krankenhauses (war ein Notfalltermin in der Nacht mit 42.2 Fieber) im Krankenhaus. Er klagte drei Tage lang das ihm der Zugang so weh tut. Doch sie wollten ihn nicht neu stechen, denn es könnte sein, dass er Theater mache.
Er bekam nach zwei falsch medikamentierten Antibiotikums (trotz austesten obs virell oder bakteriell ist) dann endlich das richtige. Sie gaben den Fehler sogar zu. War nur noch ein häufchen Elend.
Als er entlassen wurde, und der Zugang endlich entfernt wurde, war alles entzündet. Die Schwester meinte, dass er starke Schmerzen haben müsse...
Als später die weitere Mutterkindpass impferei weiter ging, war stopp. Er ging rückwärts die Wände hoch, vor Angst. Der Arzt durfte ihn nicht mal berühren. Dann brach unser Ha sofort ab, und holte ein großes Buch, um herauszufinden, was das allernötigste an Impfungen zu geben ist. Also nur, was nicht anders geht, damit er Zeit bekommt.
Somit liesen wir drei Jahre verstreichen, und somit konnte mein Sohn wieder vertrauen gewinnen. Er hats nur wegen unserem HA überwunden, weil der so nett und mitfühlend war/ist.
Es gab eine weitere Folgepanik, die von dem KH Aufenthalt kommt. Die möchte ich wegen anonymität nicht schreiben, da sie nicht mal dem ZA bekannt war, also was seltenes. Auch da reagierte er so super. Dachte lange nach, was wir da am Besten machen können, damit er später keine Zwangsstörung bekommt. Er hatte eine sehr gute Idee, und mein Sohn kommt bis jetzt super gut klar damit.
Mein HA sagte jetzt müssen wir ganz gut aufpassen, und aufmerksam sein. Sonst machen wir vieles kaputt, was schon angeknackst (vertrauensmissbrauch) wurde...
Es gibt auch Ärzte die Zeit für sowas haben.
Mein Sohn wäre mit Sicherheit ein Spritzenohobiker geworden...
Lg
ungewiss
...
Ich kann diesen Vergleichsgeschichten rein gar nichts abgewinnen.
Wenn ich vergewaltigt wurde und neben mir ist jemand x-mal vergewaltigt worden, dann hat das mit meinem Leiden nichts - aber auch gar nichts - zu tun.
Gerade dieses Relativieren à la "was willst Du denn, anderen gehts doch viel schlechter" ist ja wohl ein Schlüsselproblem bei diesem Fadenthema. Davon wird jeder(r) ein Lied singen können, der/die als Kind traumatisierenden medizinischen Massnahmen und Eingriffen ausgesetzt war.
Die Abgrenzung gegenüber anderen Menschen die einen "volljammern" ist eine davon völlig unabhängige Baustelle. Ich hatte in der Klinik eine mitleidheischende, jammernde Mitpatientin und kann die entsprechenden Wutgefühle zu 100% nachvollziehen. Das hat aber nichts damit zu tun, wessen Leiden mehr Berechtigung hat.
In Traumakliniken ist es meines Wissens üblich, dass sich die Patienten nicht gegenseitig mit ihren Erzählungen triggern dürfen. Sehr sinnvoll. Mich hat die Abgrenzung gegenüber anderen Patienten z.T. auch überfordert und das ist ein Grund warum ich mich sehr schwer tun würde mit einem erneuten Klinikaufenthalt.
Wenn ich vergewaltigt wurde und neben mir ist jemand x-mal vergewaltigt worden, dann hat das mit meinem Leiden nichts - aber auch gar nichts - zu tun.
Gerade dieses Relativieren à la "was willst Du denn, anderen gehts doch viel schlechter" ist ja wohl ein Schlüsselproblem bei diesem Fadenthema. Davon wird jeder(r) ein Lied singen können, der/die als Kind traumatisierenden medizinischen Massnahmen und Eingriffen ausgesetzt war.
Die Abgrenzung gegenüber anderen Menschen die einen "volljammern" ist eine davon völlig unabhängige Baustelle. Ich hatte in der Klinik eine mitleidheischende, jammernde Mitpatientin und kann die entsprechenden Wutgefühle zu 100% nachvollziehen. Das hat aber nichts damit zu tun, wessen Leiden mehr Berechtigung hat.
In Traumakliniken ist es meines Wissens üblich, dass sich die Patienten nicht gegenseitig mit ihren Erzählungen triggern dürfen. Sehr sinnvoll. Mich hat die Abgrenzung gegenüber anderen Patienten z.T. auch überfordert und das ist ein Grund warum ich mich sehr schwer tun würde mit einem erneuten Klinikaufenthalt.
Zuletzt geändert von Elle am Mo., 24.05.2010, 11:26, insgesamt 4-mal geändert.
Ganz genau. Das geht dann auch so weit, daß ich z.B. als Prügel- und Mobbingopfer keine Therapie von der Kassa gezahlt bekomme und alle Therapieplätze den (vornehmlich weiblichen) Missbrauchs- und Vergewaltigungsopfern zugeschachert werden. Das wäre dann wiederum die Retraumatisierung im Erwachsenenalter für mich.Elle hat geschrieben:Gerade dieses Relativieren à la "was willst Du denn, anderen gehts doch viel schlechter" ist ja wohl ein Schlüsselproblem bei diesem Fadenthema.
Und weil es ja "sicher nicht so schlimm gewesen sein kann") (O-Ton der Psychologinnen und Psychotherapeutinnen), ging ich jahrelang mit einer geladenen Gaspistole und einer Axt im Rucksack aus der Wohnung, war nie unbewaffnet. Die Pistole stecke ich leider auch heute noch viel zu oft ein, muß ich zugeben.
Hi,
klinke mich mal hier ein, da ich keinen neuen thread dazu eröffnen möchte.
Ich bin auch traumatisiert, was medizinische Eingriffe bzw. die Beziehung zu Ärzten angeht :
als ich noch klein war (schätze ich war so 3 oder 4) war ich gefallen und musste an der Augenbraue genäht werden. Ich schrie wie am Spiess. Ich werde nie vergessen wie die Ärztin zu mir sagte :"wenn Du nicht still hälst steche ich Dir Dein Auge aus !" Wie kann man einem kleinen Kind soetwas sagen ? Der Satz hängt mir heute noch nach...
Ich habe Borderline und leide an SvV. Als ich mich einmal verletzt hatte musste ich in der Notaufnahme genäht werden. Die diensthabende Ärztin tat das OHNE Betäubung, weil sie der Meinung war man müsse Borderline-Patienten einen Denkzettel verpassen, damit sie sich nie wieder verletzen. Ich war fertig und habe seitdem Panik, wenn ich ins Krankenhaus muss !
Ausserdem glaube ich in einer Not-OP aufgewacht zu sein. Beweisen kann ich es nicht, aber ich träume immer wieder davon auf einem OP-Tisch zu liegen und ich will schreien, aber kein Ton kommrt raus und man drückt mich zurück auf die Liege.
Fakt ist : Ich habe panische Angst vor Arzt-bzw. Klinikbesuchen. Ich dissoziiere während der Behandlung um mich zu "schützen".
Ich möchte etwas dagegen tun, nur weiss nicht wie ?! Kann Verhaltenstherapie da helfen ??
Grüsse.
Dakota
klinke mich mal hier ein, da ich keinen neuen thread dazu eröffnen möchte.
Ich bin auch traumatisiert, was medizinische Eingriffe bzw. die Beziehung zu Ärzten angeht :
als ich noch klein war (schätze ich war so 3 oder 4) war ich gefallen und musste an der Augenbraue genäht werden. Ich schrie wie am Spiess. Ich werde nie vergessen wie die Ärztin zu mir sagte :"wenn Du nicht still hälst steche ich Dir Dein Auge aus !" Wie kann man einem kleinen Kind soetwas sagen ? Der Satz hängt mir heute noch nach...
Ich habe Borderline und leide an SvV. Als ich mich einmal verletzt hatte musste ich in der Notaufnahme genäht werden. Die diensthabende Ärztin tat das OHNE Betäubung, weil sie der Meinung war man müsse Borderline-Patienten einen Denkzettel verpassen, damit sie sich nie wieder verletzen. Ich war fertig und habe seitdem Panik, wenn ich ins Krankenhaus muss !
Ausserdem glaube ich in einer Not-OP aufgewacht zu sein. Beweisen kann ich es nicht, aber ich träume immer wieder davon auf einem OP-Tisch zu liegen und ich will schreien, aber kein Ton kommrt raus und man drückt mich zurück auf die Liege.
Fakt ist : Ich habe panische Angst vor Arzt-bzw. Klinikbesuchen. Ich dissoziiere während der Behandlung um mich zu "schützen".
Ich möchte etwas dagegen tun, nur weiss nicht wie ?! Kann Verhaltenstherapie da helfen ??
Grüsse.
Dakota
Liebe Dakota
liebe Grüße
ungewiss
ich habe nicht davon geträumt, bei mir war es bewusst. Ich kann dir raten, dich damit auseinander zu setzen. Sowas geht ganz schön tief...ich wurde jedoch nicht zurückgedrückt, weil ich gelähmt war.Dakota hat geschrieben: ich es nicht, aber ich träume immer wieder davon auf einem OP-Tisch zu liegen und ich will schreien, aber kein Ton kommrt raus und man drückt mich zurück auf die Liege.
liebe Grüße
ungewiss
...
alle frauen in meiner shg von sexuellem missbrauch betroffen, zahlen sich ihre therapie selber! ein kleiner zuschuß von der kasse von um die 20 euro.Eremit hat geschrieben: Ganz genau. Das geht dann auch so weit, daß ich z.B. als Prügel- und Mobbingopfer keine Therapie von der Kassa gezahlt bekomme und alle Therapieplätze den (vornehmlich weiblichen) Missbrauchs- und Vergewaltigungsopfern zugeschachert werden.
bzw. können keine therapie in anspruch nehmen, weil sie es finanziell nicht schaffen!
ich bitte um seriösität, eremit!
aditi
Zuletzt geändert von Aditi am Mo., 24.05.2010, 19:07, insgesamt 1-mal geändert.
Ich bin der Meinung, Seitenhiebe auf Gruppen, die es angeblich besser haben als man selbst, haben in so einem Faden nichts verloren.
An dieser Stelle @ Eremit, aber auch allgemein.
An dieser Stelle @ Eremit, aber auch allgemein.
Ich bekam auch keine Therapie, und musste selber zahlen, und landete dadurch in einer öffentlichen Stelle, wo es billiger ist. (wurde über vier Jahre als Kind fast täglich sexuell missbraucht im eigenen Hause)
Also ich nahm keinen "Platz" weg.
Also ich nahm keinen "Platz" weg.
...
-
- [nicht mehr wegzudenken]
- , 35
- Beiträge: 2049
Wer spricht hier vom Vergleichen, also ich nicht.klinke mich mal hier ein, da ich keinen neuen thread dazu eröffnen möchte.
Ich bin auch traumatisiert, was medizinische Eingriffe bzw. die Beziehung zu Ärzten angeht :
als ich noch klein war (schätze ich war so 3 oder 4) war ich gefallen und musste an der Augenbraue genäht werden. Ich schrie wie am Spiess. Ich werde nie vergessen wie die Ärztin zu mir sagte :"wenn Du nicht still hälst steche ich Dir Dein Auge aus !" Wie kann man einem kleinen Kind soetwas sagen ? Der Satz hängt mir heute noch nach...
Man kann Leid nicht vergleichen weil der Leid abhaengig von der psychischen Wahrnehmung ist und nicht von aeusseren Faktoren. Leid ist von vielen Faktoren abhaengig. Also es ist als wenn man Zwiebel mit Apfel vergleichen wuerde.
Ich kann mich an aehnliche Momente auch erinnern, wie ich schon erzaehlt habe, Mandel OP ohne Narkose am Stuhl gefesselt, die Mandeln wurden 7 mal gezogen mit einer Zange, die mir riesig vorkam.
Bei mir wurde als Kind Gelbsucht diagnostiziert, der Arzt glaubte nicht an Hepatitis und ueberwies mich deswegen in ein Krankenhaus in einer fremder Stadt um mich vor der Quarantaene und Hepatitis Ansteckungsrisiko zu retten. Ich musste als fast voellig gesundes Kind 2 Wochen untersucht werden. Mir wurde Biopsie gemacht, mir war vor dem Stress dauernd schlecht, viel Blut abgenommen, sodass ich ein mal bewusstlos geworden bin (das erste mal im Leben) und am Ende wurde irgendeine harmlose angeborene Disfunktion diagnostiziert. Immerhin besser als Hepatitisansteckung.
Die Frage stellt sich fuer mich, hat es bleibende Schaeden in der Psyche hinterlassen?
Wie seid ihr auf das Forum gestossen, und weswegen macht ihr Therapie?
Was hat eure Lebensqualitaet zum Nachteil gravierend veraendert ?
Viele (ich betone, viele und nicht alle) Kinder erholen sich von solchen Schaeden recht schnell was diesen Umgang mit Kindern nicht gut heissen soll . Diese Aussage ist heutzutage politisch unkorrekt, es ist heutzutage ein TREND es nicht so zu sehen, es ist heutzutage Trend dem Kind jedes erdenkliche Leid zu erspraren. Ich frage mich, ist das ueberhaupt moeglich, und ist das eine gute Vorbereitung fuers Leben? Ich meine nicht.
Es ist heute sehr populaer sich ueber Traditionen und Sitten, Initationsrituale fremder Voelker oder Naturstaeme aufzuregen, die den Halbwuechsigen Schmerzen bedeuten ohne annaehernd sich mit der Kultur und Tradition beschaeftigt zu haben. Ich finde das ignorant.
Es ist so, fuer ein Kind sind 2 Wochen Krankenhaus immer ein Trauma, und immer unangenehm.
Aber - das Kind muss das Krankenhaus nach kurzer Zeit nicht mehr sehen, das Kind ist wieder in gewohnter liebevoller Umgebung, dem Kind wird es vermittelt, "Der Spuk ist vorbei, du bist wieder daheim".
Was ist wenn der Spuk ihr zuhause beherrscht, wenn sie vor der Gewalt nicht fluechten koennen?
Klar jeder ist anders.
Im Uebrigen, ich habe hier im Forum schon oft Ignoranz gegenueber dem Leid der Menschen erlebt. Ich erinnere mich an Gespraeche, dass man(n) es als laecherlich darstellt, wenn eine Frau von ihrem Mann zu wenig begehrt wrird, oder wenn der Mann fremdgeht, sogar wenn eine Frau vergewaltigt wird etc tp. Ich meine hier auch nicht mich.
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