Therapeutin bricht die Therapie sehr sauer ab.

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stern
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Beitrag Do., 04.03.2010, 17:32

Elena hat geschrieben: Fakt ist: sie hat keine Schweigepflicht verletzt, wenn Emma beim Vertrag unterschrieben hat, dass die Therapeutin sich mit dem Hausarzt in Verbindung setzen darf (dies wurde mir bei der Vertragsunterschreibung frei zur Auswahl gelassen).
War bei mir ähnlich... wobei ich meine, dass es sogar so ist, dass der Therapeut "neuerdings" (so seit 2007 in D) dem Überweiser berichten muss [Regel der Berichtspflicht], ausser der Patient widerspricht dem [Ausnahme]. Ich meine, ich habe angekreuzt, dass ich der Entbindung von der Schweigepflicht [Regel] widerspreche, was mir deswegen in Erinnerung ist, weil ich zweimal darüber nachdenken musste *g*, mein Therapeut das merkte und schmunzeld noch ein paar Zeilen dazu sagte. Aber der Therapeut ist verpflichtet dazu zu befragen, was der Patient wünscht oder so ähnlich.

Und wenn eine Mitbehandlung besteht und die bestehenden Behandlungsmaßnahmen nicht mehr ausreichend erscheinen, dann kann das, vermute ich, auch nicht so ganz unbeachtlich bleiben. Usw. so ein paar stillschweigende Entbindungen gibbet auch noch, bei Suzididalität gibt's Aufweichungen, usw.... womit ich sagen will: Vorsicht mit so Aussagen wie IN JEDEM FALL hat sie die Schweigepflicht verletzt... das lässt sich eben nicht übers Forum beurteilen. ich meine, wer als Laie behauptet alle Regelungen dazu zu kennen...? und deswegen störe ich mich auch etwas an entsprechenden Pauschal-Aussagen, abgesehen davon, dass die von jeder Selbstreflexion meilenweit wegführen.

Edit, Ergänzung: Und wenn ein Patient mit angestauten Ärger, vielleicht gar angestachelt durchs Forum, auf die Thera zugeht, sie habe in jedem Fall die Schweigepflicht verletzt, dann ist es noch unwahrscheinlicher, dass sich noch irgendetwas "kitten" lässt, was VIELLEICHT noch zu reparieren wäre... oder es zu einem abschließenden Gespräch kommt.
Liebe Grüße
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Moni.
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Beitrag Do., 04.03.2010, 18:04

@ Elena @ Stern

Genau so ist es. Seit dem 01.01.2007 gibt es die "Berichtspflicht an den Hausarzt". Die Entscheidung darüber fällt der Patient, d.h. er muss schriftlich zustimmen oder widersprechen.

Gruß
Moni

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candle
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Beitrag Do., 04.03.2010, 18:15

Jo, genau. Sowas hab ich auch unterschrieben.

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invisibleemma
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Beitrag Do., 04.03.2010, 19:01

Hallo,
@ stern, was genau meinst du mit Power? Den Bericht für den Hausarzt wollte meine Therapuetin schon nicht schreiben, weil es ihr zu viel Arbeit war. Bei diesem Punkt waren wir uns sehr schnell einig, sie wollte es nicht und ich hatte auch kein Interesse daran. Deshalb gab es keine Berichte an den Hausarzt. Ich habe auch nicht unterschrieben,.dass sie sich mit dem Hausarzt in Verbindung setzen darf. Es bestand auch keine Mitbehandlung. Ich habe sie nie, und in keinster Weise von ihrer Schweigepflicht entbunden, habe ich einfach nicht.


@ candle, ich weiß ja nicht aus welchem Grund Du geheiratet hast, ich habe aus Liebe geheiratet!
Der einzige Grund warum ich meinem Mann nichts von der Therapie sagen wollte, ist ganz einfach, er hält nicht mal gar nichts von den ganzen "Psychofritzen", so sein Wortlaut. Mein Mann war in keinster Weise mit einbezogen, er wäre da nie freiwillig mitgegangen. Die Therapeutin wusste dass mein Mann nichts von einer Therapie hält, denn ich habe es ihr erzählt. Inzwischen muss ich ihm ja leider recht geben, es wäre mit Sicherheit besser gewesen, ich hätte mir diese Erfahrung gespart, aber nun ist es so gelaufen, ob Du dass jetzt glauben magst oder nicht.
Und wie kommst Du darauf " Eingeladen zum Gespräch wurde sie ja wie ich verstanden habe. Weiß nun nicht, warum TE das nicht nutzen will" Vielleicht solltest Du mir sagen, wann sie mich zu einem Gespräch eingeladen hat, da habe ich wohl vor lauter Selbstmordgedanken was verpasst!

Und nochmal, ich habe sie nicht von der Schweigepflicht entbunden, ich habe der Schweigepflicht regel widersprochen.
Die Therapeutin hat erst meinen Hausarzt und dann den Neurologen angerufen.Wofür sie sich eine ganze Woche Zeit lies, woran man doch deutlich erkennen sollte, wie dringend sie das Problem wirklich eingestuft hat! Akut gefährdet = 1 Woche Bedenkzeit, da wollte ich wirklich nicht in einer Notsituation sein!

Inzwischen ist es mir egal ,soll sie doch anrufen wen sie will, mich trift's nicht mehr.

Abschließend, ich erfreue mich bester Gesundheit, ich möchte nur noch mal ganz klar sagen, ich war NIE suizidal , und ich bin es auch bis heute nicht!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Ich lebe sehr gerne, und ich brauche auch keine Psychologische Hilfe mehr, ich bin geheilt!

LG, Emma

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candle
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Beitrag Do., 04.03.2010, 19:06

invisibleemma hat geschrieben: da habe ich wohl vor lauter Selbstmordgedanken was verpasst!
Das ist schlimm! Wie wäre es doch mit einem Klinikaufenthalt?

candle
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invisibleemma
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Beitrag Do., 04.03.2010, 19:23

sicherlich sehr schön!

Emma

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candle
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Beitrag Do., 04.03.2010, 19:25

invisibleemma hat geschrieben: Der einzige Grund warum ich meinem Mann nichts von der Therapie sagen wollte, ist ganz einfach, er hält nicht mal gar nichts von den ganzen "Psychofritzen", so sein Wortlaut. Mein Mann war in keinster Weise mit einbezogen, er wäre da nie freiwillig mitgegangen. Die Therapeutin wusste dass mein Mann nichts von einer Therapie hält, denn ich habe es ihr erzählt. Inzwischen muss ich ihm ja leider recht geben, es wäre mit Sicherheit besser gewesen, ich hätte mir diese Erfahrung gespart,
Ich finde es Schade für Dich, dass Du nun mit Deinem Mann in ein Horn bläst. Er hat nämlich NICHT recht! Warum hast Du dann nicht gleich auf ihn gehört und zu Beginn durchgesetzt?

Mein Ex hat genauso gesprochen, mir nicht geholfen, sich gekringelt vor Lachen. Mich hat das NICHT geschreckt. Nach der Scheidung ist ihm nun mittlerweile klar, dass Psychotherapie eben doch keine Laberstunde ist. Er hatte selber eine begonnen und festgestellt, dass es auch für ihn hilfreich war.

Ich befürchte auch, dass es von Seiten eines Mannes, der sich SO äußert, Respektlosigkeit und sehr wenig mit Liebe zu seiner Frau zu tun hat. Will man, dass es einem Partner gut geht, dann steht man zu ihm in jeder Lage und lacht ihn nicht aus!!! Das ist keine Liebe.... das ist kurzhalten oder wie man es nennen mag.

Da kann man sehen, was für eine Angst Dein Mann hat. Hätte er in Deine Therapie einen Einblick haben dürfen, hätte er vielleicht doch einiges anders gesehen. Bei meinem Ex kam die Erkenntnis zu spät.

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invisibleemma
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Beitrag Do., 04.03.2010, 19:54

Candle, warum ich nicht von Anfang an auf ihn gehört habe, ja ganz einfach, ich dachte ich weiß es besser.
Das tut mir leid, dass Du so eine schlechte Erfahrung machen musstest. Das ist natürlich nicht schön, wenn man ausgelacht wird und das noch vom eigenen Mann, das versteh ich. Und dann noch die Scheidung, da kann ich schon verstehen warum Du so negativ eingestellt bist.

Mein Mann lacht in keinster Weise über mich, er hilft mir wo er kann, er liebt und versteht mich. Nur ist er eben der Meinung, dass mir bei meinem Problem auch kein Therapeut helfen kann. Wie recht er hat weiß ich erst jetzt. Er steht mir in jeder Lebenslage bei, aber eben dies ist seine Meinung und ich akzeptiere sie. Wie man sieht hat er doch recht. Ich bin mir sicher, dass mein Mann keine Angst vor einer Therapie hat, er braucht einfach keinen Therapeuten, es geht ihm gut. Er ist mein Fels in der Brandung. Du kennst ihn nicht, er steht mit beiden Beinen fest auf dem Boden.Er ist immer für mich und die Kinder da, wir lieben uns nach wie vor, obwohl wir schon seit 20 Jahren zusammen sind. Seit 18 Jahren verheiratet. Aber ich habe auch kein Beziehungsproblem darum geht es nicht,.ich wollte dir nur klar machen, dass man seinen Partner sehr wohl lieben und schätzen kann und trotzdem eine andere Meinung zum Thema Therapie haben kann.

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stern
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Beitrag Do., 04.03.2010, 20:10

@ stern, was genau meinst du mit Power?
Ich meinte, in den Zeilen steckt schon starke "Energie"... so eine, die bei mir (aber ich bin da nicht das nun plus ultra) Ärger (oder wenn es für mich blöd läuft) Panik auslösen würde. Aber hm, du meinst deine Thera war sauer. Worüber meinst du, könnte sie sich geärgert haben. Oder hat sie vielleicht sogar gesagt, worüber?

Und noch eine Frage (sorry): Was genau wurde den in dem Gespräch mit dem HA ausgetauscht?

sorry, nix gegen dich, echt nicht, aber ich entdecke zunehmend widersprüchlichkeiten, die ich nicht klären kann, z.B. die hier:
In ihrer Mail wollte sie wissen, wie es mir ging, so schrieb ich ihr daraufhin wie schwierig es momentan für mich ist, und das es mir nicht so gut geht. Dass ich mich nicht verstanden fühle, nicht von meinem Vater, schon gar nicht von meiner Mutter und absolut überhaupt nicht von meinem Mann .
versus
Mein Mann lacht in keinster Weise über mich, er hilft mir wo er kann, er liebt und versteht mich.
Und v.a. Was wär dir nun lieber gewesen, dass sie deinen Zustand als sehr dringlich eingeschätzt hätte und dir einen Notarzt vorbeigeschickt hätte? Weiß nicht, aber warum meinst du, hätte anscheinend nur sie dir helfen können... ich meine, da es dir akut schlecht ging (wie du beschrieben hast) so wäre Hausarzt und Neuro ja auch eine Option gewesen... was sprach dagegen... jedenfalls iss in einer Krise doch diese Hilfe besser als keine, oder nicht?

Und: Ich meine, du hattest selbst Abbruchüberlegung geäußert... und die Therapeutin stimmte dir zu, indem sie sagte "wie recht ich hätte, dass ich die Therapie abbrechen würde." Ich meine, so hast du eigentlich das, was du wolltest, oder doch nicht? Warum ist das jetzt sooo schlimm, zumal du dich eh unverstanden, etc. fühltest, vgl. Eingangsposting... ich meine, da steht teils schon recht heftig und energiegeladen, was dir alles nicht passte (und auch das meinte ich mit "Power"). So gesehen könnte man ja wirklich (ähnlich wie deine Therapeutin) zu dem Schluss kommen, dass es eigentlich eine gute konsequente und folgerichtige Entscheidung ist, wenn du die Therapie abbrichst. Und nun die Gretchenfrage: Wo liegt hier der Wurm, was meinst du ?
Zuletzt geändert von stern am Do., 04.03.2010, 22:27, insgesamt 3-mal geändert.
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candle
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Beitrag Do., 04.03.2010, 20:14

invisibleemma hat geschrieben: Nur ist er eben der Meinung, dass mir bei meinem Problem auch kein Therapeut helfen kann. Wie recht er hat weiß ich erst jetzt.
Na im Grunde ist Dein Problem ja hier gelöst- vorerst. Was schlägt Dein Mann denn als Hilfe vor?

Wenn Du ihm so "glaubst" oder whatever, empfinde ich das als Verlust Deiner Persönlichkeit, zumindest ein Teil davon, denn irgendwo bist Du ja auch in der Lage für Dich selbst Entscheidungen zu treffen.

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Jesusechse
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Beitrag Do., 04.03.2010, 23:53

Hi!

Bei dieser neuen Berichtspflicht ist es so, dass es da eher um die Abrechnungsmöglichkeiten geht. Es bedeutet, dass der Therapeut nur dann bestimmte Leistungen abrechnen kann, wenn er diese Berichte an den Hausarzt schreibt. Er muss aber nicht, es ist nur Voraussetzung für die Abrechnung. Hierfür wäre es ein MUSS.

Es ist sogar so, dass ganz klar geregelt ist, dass hierfür der Thera von der Schweigepflicht entbunden werden muss, dh im Umkehrschluss: auch dem Hausarzt gegenüber ist ein Thera zur Verschwiegenheit grundsätzlich verpflichtet, Ausnahme ist halt Mitbehandlung und akute Gefahr.

Früher gab's das nur für psychologische Therapeuten, weil die halt viel weniger Medizinkenntnisse hatten.

So, wenn schon klugsch..., dann aber bitte richtig!

Und was die Schweigepflichtverletzung angeht: § 203 StGB, Strafandrohung: Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder Geldstrafe

Klar, man sollte die Kirche im Dorf lassen, vielleicht war die tatsächlich nur überbesorgt.

Aber ok ist das nicht und zwar gar nicht:

Was die gute Frau hätte machen sollen?

Nee, nicht den Notarzt und Rtw hinhetzen, sondern mit der Patientin entweder via Mail, Telefon oder dann persönlich beim Termin diese Dinge ansprechen und dann abklären, wie weiter verfahren wird. Dann hätte sie sagen können: Es müssen zusäzliche Maßnahmen dazu, es reicht so nicht aus, dass kann man so nicht verantworten.

Aber man geht als verantwortungsbewusster und professioneller Thera nicht her und reagiert auf eine Mail, die Kritik am Thera und der Therapie enthält, indem man hinter dem Rücken der Patientin anfängt zu mauscheln und die Schweigepflicht zu verletzen. DAS bleibt der Situation der aktuen Gefahr vorbehalten und die lag nicht vor.

Was das Problem an der Geschichte ist:

Emma hat sich Hilfe versprochen und wurde dafür vera.... Weitere Konsequenz: Sie hat kein Vertrauen mehr in Therapeuten. Es mag im Moment gehen ohne. Aber was ist, wenn es ihr wieder schlechter geht und sie sich dann wegen dieser negativen Erfahrung nicht mehr auf was einlassen kann?

Dann hat man den Salat!! Und den Salat hat der Patient.

Genau aus dem Grunde gibt's diese Vorschrift überhaupt und sie hat ihren Sinn. Und es ist nicht kleinlich, wenn man da strikt ist, weil die Folgen von Schweigefplichtsverletzungen für Patienten hoch unangenehm sein können. Das ist eine absolute und äußerst sensible Grenze, die es nötig hat, gut bewacht zu werden. Es gibt schon genug Leute, die meinen psychisch Kranke kann man nicht für voll nehmen und man kann mit denen alles machen. Und das zeigt sich an Schweigepflichtverletzungen. Wirklich gute Therapeuten halten sich penibelst daran. Wer die Schweigepflicht nicht ernst nimmt, nimmt auch seinen Job und den Patienten nicht ernst. Das ist meine Erfahrung.

ausgefuchst

PS Da ist nichts mher, was man kitten könnte, weil die Therapie beendet ist und zwar so negativ, wie möglich wurde der Schlussstrich gezogen. Und genau das ist Emmas Problem. So wollte sie nicht, dass das Ende der Therapie aussieht, sondern positiv mit Erfolgserlebnissen und einer verbesserten Lebensqualität. Und die Enttäuschung sitzt tief, dazu die Verunsicherung, was verkehrt gemacht zu haben + Trennungsschmerz.

Also, Emma:

Ich denke, DU hast nichts verkehrt gemacht! Wenn's Dir wieder schlechter gehen sollte, schau' Dich um, es gibt gute Therapeuten, nicht viele, aber wenn man so jemanden findet, ist es eine Riesenhilfe. Es lohnt sich schon, wenn man den richtigen Menschen findet.

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stern
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Beitrag Fr., 05.03.2010, 01:28

Ok, dann spiele ich mal weiter advocatus diaboli:
Nee, nicht den Notarzt und Rtw hinhetzen
Na, das wäre eine der höchsten Formen der Dringlichkeit, wobei sich Emma ja schon eine dringliche Beachtung ihrer Beschwerden zu wünschen scheint, vgl.:
Ich schrieb ihr, als ich sie bisher, ( 2x ) um einen extra Termin gebeten hatte, weil es mir wirklich sehr schlecht ging, und ich wirklich nicht mehr weiter wusste, ich hätte Ihre Hilfe dringend benötigt, war es für Sie eben nicht dringend genug.
Jetzt wird dem mehr Priorität und Dringlichkeit eingeräumt, indem Emma aufgefordert wird, sich eine Überweisung für den Neuro beim HA abzuholen. aber das ist nun auch nicht okay, und so dringlich soll es dann doch nicht sein? Geschweige denn so dringlich, dass Notfallkommandos auffahren. Sondern gerade so dringlich, dass der ambulante Rahmen noch ausreicht? Und dieser optimale Grad der Dringlichkeit bzw. das Ausmaß der Beschwerden liest sich natürlich auch eindeutig aus den Beschwerdeschilderungen der Mail heraus? Nee, ich fürchte, so läuft der Hase nicht ganz.

Hm... aber um nicht zu "widersprechend" zu erscheinen : Ja, Zustimmung: Eine persönliche Besprechung dergestalt wäre wünschenswert:
sondern mit der Patientin entweder via Mail, Telefon oder dann persönlich beim Termin diese Dinge ansprechen und dann abklären, wie weiter verfahren wird. Dann hätte sie sagen können: Es müssen zusäzliche Maßnahmen dazu, es reicht so nicht aus, dass kann man so nicht verantworten
Noch wünschenswerter wäre es, näher ansehen zu können, was da evtl. alles (bei Emma) ausgelöst wurde, usw... nur kann das die Thera, evtl. nicht leisten (vgl. Eingangsposting).

Aber da Emma insbes. auch die Frage beschäftigt, ob ihre Mail evtl. verletzend o.ä. gewesen sein könnte, so meine ich aus der Mail der Thera herauszulesen, dass die Thera den Umgang miteinander als problematisch einschätzte , vgl.:
Die Problematik kennzeichnet auch den Umgang miteinander d.h. Sie benötigen dringend Hilfe. Leider konnte ich das im ambulanten Setting nicht leisten.
(verletzt wäre ich wie gesagt weniger, sondern verägert. und ich fände es nicht so nett, wenn entsprechende Zeilen an mich gerichtet wären, weil ich so mit mir ungern umgehen lasse... aber ich bin weder das non plus ultra noch die Thera). Und wie man in einer Beziehung miteinander umgeht ist im Allgemeinen auch eine Basis wie fruchtbar die von dir vorgeschlagene Besprechung verläuft bzw. ob diese überhaupt möglich ist.

Zur Dringlichkeit der Hilfe habe ich eben schon was geschrieben... Emma stellt klar, dass sie dringend Hilfe braucht mit Bemerkungen wie "für Sie [war es] eben nicht dringend genug", und dass die Therapeutin ihr nicht hilft ("und doch dachte ich sie würde mir dabei helfen"), wobei Emma auch einen Therapieabbruch in den Raum stellt, usw. Therapeutin dazu (siehe Zeilen der Thera oben): Ja, [ich stimme Ihnen zu], sie brauchen dringend Hilfe, und ich kann ihnen im amb. Rahmen [wirklich] nicht helfen.

So gesehen sehe ich das auch ähnlich wie Phönixia: wenn ein Therapeut den Eindruck hat, er/sie kann nicht genug helfen (und Emma hatte dies zuvor in ihrem Brief geäußert), so ist es als Thera verantwortungsbewusster Verantwortung abzugeben (je nach aktuellen Beschwerden z.B. an eine Klinik, die einen stabilisierenden Rahmen bietet oder an einen Arzt oder Kollegen) als selbst herumzudoktern. Also ich möchte nicht von jemanden behandelt werden, der der festen Überzeugung ist, dass er mir eh nicht helfen kann. Oder ergeht mir das als einzige so ?

Und nun ja, hat man als Patient den Eindruck, die Therapie schlägt nicht an bzw. der Thera kann nicht helfen, so wäre da ebenfalls eine offene Besprechung wünschenswert, ähnlich wie du sie vorgeschlagen hast. Weniger beziehungsförderlich ist es, das wie geschehen powervoll in einem Brief zu äußern. oder als powergeladene Reaktion auf eine Rückfrage nach dem Befinden nach einer vorangegangen Terminabsage aufgrund eines Notfalls. Wie gut so ein Gespräch verläuft hängt halt nicht nur vom "was" ab, sondern u.U. auch vom "wie". D.h. Kritik äußern iss ja ok (und nicht jeder Therapeut kann damit nicht umgehen), es kommt aber in meinen Augen auch auf das wie an. Und in dem Zusammenhang @ Emma:
ich weiß wie unmöglich und unüberlegt es von mir war so etwas zu schreiben
darf ich fragen wie du das meinst? Was meinst du, was anderes verlaufen hätte können?
Zuletzt geändert von stern am Fr., 05.03.2010, 08:45, insgesamt 1-mal geändert.
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montagne
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Beitrag Fr., 05.03.2010, 08:44

So gesehen sehe ich das ähnlich wie Phönixia: wenn ein Therapeut den Eindruck hat, eine Thera kann nicht helfen (und Emma hatte dies zuvor in ihrem Brief geäußert), so ist es als Thera verantwortungsbewusster Verantwortung abzugeben (je nach aktuellen Beschwerden z.B. an eine Klinik, die einen stabilisierenden Rahmen bietet oder an einen Arzt oder Kollegen) als selbst herumzudoktern. Also ich möchte nicht von jemanden behandelt werden, der der festen Überzeugung ist, dass er mir eh nicht helfen kann. Oder ergeht mir das als einzige so ?
Da hast du absolut recht. Und in sofern ist es ganz richtig, bei dieser Therapeutin, die von sich slebst denkt mit der Klientin, Emma, nicht ohne Ärzte klar zu kommen oder gar nicht richtig klar zu kommen keine therapie mehr zu machen. Und es ist auch ganz sicher richtig, das die Therapeutin da ehrlich zu sich und Emma war.
Aber es hätte auch auf eine ganz andere, weniger verstörende Weise passieren können. Eine Weise, die kein Vertrauen zerstört. Eine Weise, die Emma hätte sagen lassen können: Okay, DIESE Therapeutin konnte mir nicht helfen, okay, dann suche ich mir eine andere und gehe da die Probleme an. Denn klar, nicht jeder Thera kann jedem Klienten helfen.
Aber nun sagt Emma: Scheiß auf Therapie. Als Außenstehende nehme ich an, ihre Probleme haben sich nicht über Nacht verflüchtigt.

Denn ja, ich war mal in einer ähnlichen Situation in meiner Therapie. Nicht wirklich suizidal, aber ziemlich neben mir und nicht so wirklich erreichbar. Nie hat meine Therapeutin auch nur erwähnt irgendwen informieren zu wollen oder mich in eine Klinik oder sonst wie weg schicken zu wollen. Statt dessen bot sie mir an 2-3 mal in der Woche, statt einmal zu kommen. Wir haben viel da gesessen und geschwiegen, ich habe viel geweint, wir haben geredet, aber sehr wenig.
Ist jetzt shcon lange her, aber ich spühre noch heute eine tiefe Dankbarkeit, das sie das so mitgemacht und ausgehalten hat. das sie eben nicht die Verantwortung auf Instituttionen, andere Ärzte oder meinen partner schob, sodnern da ließ, wo sie hingehört. Nämlich in erster Linie BEI MIR. Und sie war da, mich dabei zu unterstützen.

Deshalb macht es mich einigermaßen betroffen, wie es hier gelaufen ist und ich halte so ein überstürztes, ausagierendes verhalten seitens der Therapeutin eifnach falsch. Klar hören wir hier nur Emmas Seite, aber im Rahmen einer Therapie ist es die Seite die zählt.
amor fati

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invisibleemma
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Beitrag Fr., 05.03.2010, 08:54

Hallo,

ich finde es in keinster Weise widersprüchlich, natürlich haben wir auch nicht immer die selbe Meinung, und gleiche Ansichten,das ist ja wohl keine Frage. Ich hatte mich sehr über eine Äußerung meines Mannes geärgert das habe ich ihm dann auch so gesagt. Das er mich überhaupt nicht versteht in diesem Punkt ist leider so, aber wie gesagt, das sehe ich als total normal an, unterschiedliche Ansichten zu haben..Es ging um medizinische Dinge wegen unserer Tochter, die schwer krank ist. An diesem Tag kam alles zusammen, unserer Tochter ging es an diesem Tag sehr schlecht, die Ärzte wissen auch nicht mehr so richtig weiter. Ich musste dringend mit jemandem darüber reden, aber es war wohl der falsche Tag dafür. Denn weder mein Vater, noch meine Mutter noch meine Therapeutin hatten Zeit. Hinzu kam dann noch, die vielen schlaflosen Nächte, aus Sorge um unsere große Tochter und unserer Drillinge wegen.

Ich muss mich jetzt um meine Kinder kümmern, kann erst heute Abend wieder schreiben, melde mich dann wieder.

LG, Emma

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münchnerkindl
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Beitrag Fr., 05.03.2010, 11:34

stern hat geschrieben:Weniger beziehungsförderlich ist es, das wie geschehen powervoll in einem Brief zu äußern. oder als powergeladene Reaktion auf eine Rückfrage nach dem Befinden nach einer vorangegangen Terminabsage aufgrund eines Notfalls. Wie gut so ein Gespräch verläuft hängt halt nicht nur vom "was" ab, sondern u.U. auch vom "wie". D.h. Kritik äußern iss ja ok (und nicht jeder Therapeut kann damit nicht umgehen), es kommt aber in meinen Augen auch auf das wie an.
Und für das "wie" ist hier meiner Meinung nach der Therapeut verantwortlich. Der Patient ist in dieser Beziehung notwendigerweise der Part mit den psychischen Problemen, der ggf nicht anders in der Lage ist seine Not zu kommunizieren als in so einer Email. Dann ist es der Job des Therapeuten einen Termin anzubieten wo das dann zu beider Zufriedenheit besprochen und geklärt werden kann.
Und auch solche Dinge wie die Notwendigkeit der Mitbehandlung durch einen Psychiater ist etwas das man vorher besprechen kann.

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