Austausch mit DIS / DDNOS - Betroffenen (Teil 2)

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Persönlichkeitsstörungen und Schizophrenie, Bipolaren Störungen ('Manisch-Depressives Krankheitsbild'), Wahrnehmungsstörungen wie zB. Dissoziationen, MPS, Grenzbereichen wie Borderline, etc.

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Zerrissene
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Beitrag Mi., 18.08.2010, 19:24

Liebe Offy,

schön, dass du dich meldest .

Und ja, ich konnte hier im Forum auch eine Zeit lang nicht schreiben, wollte sogar den thread schließen lassen...

Manchmal ist es eben so und wir sollten unseren "alten" Überlebensmustern vertrauen.

Ich wünsche dir eine schöne Mitlesezeit und hoffe sehr, dass du bald wieder schreiben kannst. Du siehst ja, hier ist es sehr still geworden...

Viele Grüße von Zerrissene

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Sani
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Beitrag Sa., 21.08.2010, 12:39

Hallo zusammen,

ich wollte nur mal kurz sagen, dass ich hier schon seit längerer Zeit mitlese.

Bin vorher unter dem Usernamen "Lucinda" schon dagewesen, auch schon im alten Forum. (Komm damit aber leider nicht mehr rein... )

Ich war länger nicht hier, weil es mir mit einem bestimmten User nicht gutging. Aaaber jetzt kann - oder könnte ich wohl besser damit umgehen.

Bin auch mit DIS gesegnet, seit 6 Jahren in Therapie, diagnostiziert seit ca. 4 oder 5 Jahren. (Der Verdacht war natürlich schon länger...ihr wisst ja... )

So, ich kämpf mich noch durch den ersten thread, von daher dauerts noch was. Kann auch nicht jeden Tag schreiben. Von daher verzeihts mir wenn ich ab und an auch nur stiller Mitleser bin.

Lieben Gruß und allen ein ruhiges WE!
Sani
Vertrauen ist das Gefühl jemandem auch dann glauben zu können,
wenn man weiß, dass man an seiner Stelle lügen würde


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Zerrissene
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Beitrag So., 22.08.2010, 06:31

Guten Morgen Sani,

schön, dass du dich bei uns meldest. Ist es doch nicht so still .

Möchte dir eigentlich noch viel mehr schreiben, bin aber gerade nicht gut "geordnet", dauernd diese Zwischenfrage: "Wer war Lucinda?".

Ach was, fällt mir schon noch ein. Ich meine, der username kommt mir doch bekannt vor. Und da ich im Moment so durcheinander bin , schreibe ich dir später. Vielleicht bin ich dann besser drauf.

Auf alle Fälle freue ich mich, dass du wieder da bist, auch wenn ich mich immer noch frage: "Lucinda?"...

Herzliche Grüße von Zerrissene

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Sani
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Beitrag So., 22.08.2010, 11:48

Liebe Zerrissene,

ist nicht schlimm wenn du dich nicht erinnerst. Ist schon sooo lange her.

Ihr geht hier schön miteinander um. Das ist toll, und findet sich nicht oft.

Ich bin heute sehr wirr, vieles ist innen im Umbruch. Ich war gerade krisentechnisch für 3 Wochen stationär. In solchen Wochen verändert sich viel. Zuhause ist dann einiges "anders", und man muss sich neu orientieren, einstellen, keine Ahnung wie ichs beschreiben soll.

Außerdem bewundere ich euch. Ihr arbeitet alle. Ich traus mich fast nicht zu sagen, ich bin im Moment berentet. Arbeiten ginge, trotz zunehmender Stabilität, garnicht.
Nun bin ich also Hausfrau und Mutter - und selbst das ist manchmal schwer.

Liebe Zerrissene, ich wünsch dir ganz viel Ruhe, Sonne, Zeit und Kraft um dich zu sortieren. Hoffe dir gehts bald besser.

Lieben Gruß,
Sani
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Offy
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Beitrag So., 22.08.2010, 15:35

Hallo Sani,

du brauchst dich wegen der Berentung nicht schämen. Ich bin seit Anfang diesen Monats schwerbeschädigt. Es ist ein blödes Gefühl, wenn man das schwarz auf weiß sieht, aber wir haben uns das ja nicht ausgesucht. Und ich weiß auch, dass die Ämter bei Berentung nicht gerade großzügig sind. Wenn sie es also tun, hat das gute Gründe. Vielleicht kannst du es auch als Anerkennung der Schwere deiner "Erkrankung" sehen?

Hab ich euch eigentlich schon erzählt, dass ich seit Anfang der Woche ein neues Tattoo habe? Ein männlicher Anteil wollte es und er bekam es.


LG Offy
Heute weinte ich –
aber keine Träne benetzte eine Blume.
Still, leise und nutzlos!
Werde ich auch so von der Welt gehen?

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Sani
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Beitrag So., 22.08.2010, 16:22

Liebe Offy, ich danke dir.
Vielleicht kannst du es auch als Anerkennung der Schwere deiner "Erkrankung" sehen?
Ja es ist immer noch ein Problem. Ich hab eben keinen Gipsfuß, sondern ne psychische Störung. Immer und immer wieder kommen mir die Gedanken "ich stell mich ja nur an". Das ist ein schwieriges Thema für mich.

Da reden alle (Thera, mein Mann, die Ärzte) von Krankheitseinsicht. Wenn die wüssten wie schwierig sowas ist.
Hab ich euch eigentlich schon erzählt, dass ich seit Anfang der Woche ein neues Tattoo habe?
uiuiui...am liebsten würd ich sagen:
Zeigen!

Magst mal sagen wo und was es ist?

Hier will auch immer ne Kleine ein Schnörkel- Tattoo (Weiß garnicht wie die richtig heißen...) aufm Fußrücken.
Bisher war ich immer dagegen. Hab mir letztens Henna-paste gekauft, und mal rum"geschnörkelt". Sah gar nicht schlecht aus. Aber für immer und ewig will ich das (noch ) nicht.
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Offy
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Beitrag So., 22.08.2010, 17:07

Hey Sani,

Akzeptanz ist eine schwierige Sache, das stimmt. Weißt du...ich habe seit 5 Jahren eine chronische Krankheit und kann es bis heute nicht anerkennen. Ich glaube, wir müssen uns selbst mehr mögen, damit das überhaupt funktioniert. Es gehört zu uns und lässt sich ja leider nicht "wegdenken". Ein wenig macht es wahrscheinlich auch die Reaktion der meisten Menschen. Man kann es nicht sehen, also ist da nichts.


Das Tattoo ist auf dem rechten Oberarm.
Schau mal den unten links an. Der ist es:

http://www.gratis-tattoovorlagen.net/vo ... iere14.pdf

Die Henna-Variante ist doch ein guter Kompromiss.
Ich hab natürlich auch lange gewartet, ehe ich es dann wirklich gemacht habe. Beim ersten waren es 2 Jahre und diesmal ungefähr 1 Jahr.
Heute weinte ich –
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Zerrissene
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Beitrag So., 22.08.2010, 19:15

Sani hat geschrieben:
Außerdem bewundere ich euch. Ihr arbeitet alle. Ich traus mich fast nicht zu sagen, ich bin im Moment berentet. Arbeiten ginge, trotz zunehmender Stabilität, garnicht.
Nun bin ich also Hausfrau und Mutter - und selbst das ist manchmal schwer.
Liebe Sani,

ach, wenn du wüßtest... Die Arbeit fällt uns sooooooooooooo schwer, leben nur im Heute und wagen gar nicht an Morgen zu denken. Standen auch kurz vor der Berentung, nachdem wir so lange krank geschrieben waren. Es gab dann noch mal ziemlich drastische Veränderungen, wie mit 43 noch einmal Mutter werden und sich in den alten Beruf rein arbeiten.

Ich quäle mich jeden Tag zur Arbeit und es kostet sehr viel Energie sich dementsprechend fit zu machen. Hatte gerade Urlaub und da habe ich gemerkt, wie sehr mich doch eigentlich meine Arbeit fertig macht. Ich weiß z. Zt. echt keinen Rat und der "Wunsch" nach Berentung ist nahe.

Noch gewinne ich den Kampf und noch macht mein Körper mit. Und eigentlich arbeite ich viel zu viel. Ich muss abwarten und schauen, was die Zukunft bringt. Andererseits bedeutet Berentung ja auch sich viel mehr zu öffnen und inneren Seiten mehr Freiheit zu gestatten. Ich glaube, das Thema Stabilität wird immer aktuell sein, egal, ob mit Arbeit oder Berentung, oder?

Wie seht ihr das???

Liebe Grüße von Zerrissene

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Wasserdrache
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Beitrag So., 22.08.2010, 20:11

Hier bedeutet Arbeit Stabilität. Die letzten Tage konnte ich nicht arbeiten und es war hart an der Grenze eines zusammenbruchs. Nun, morgen geht die Schule wieder los....alles neue Kurse und das macht auch schon wieder ein heiden Angst. Dahingehend braucht es von aussen wieder viel Stabilität, Ordnung..irgendwie Schema F..etwas auf das man sich verlassen kann.
Werden anstrengende Wochen werden. *seufz*

Zähle aber wohl eher zu den Workaholics....im früheren Job 6 Tage a mindestens 12 Stunden gearbeitet. Hat laut Thera uns das Leben geretet.
Heute ist mir das zu anstrengend und suche mehr Ruhe, daher auch die Gedanken zwei Studiengänge gleichzeitig zu machen *hust*

Weiß woher das kommt, dieses dauernde getrieben sein, nicht das "Nichtstun" geniesen können. Ist besser geworden, Rente war auch mal Thema weil keiner verstanden hat wie man das alles unter einen Hut bekommt. Es klappt, keine ahnung wie, aber es klappt.

Wasserdrache (hoffe es war nicht zu verwirrend, belastend wenn zu viele Gedanken zu diesem Thema kommen inkl. der Unruhe)
Wunder entstehen dann, wenn einer mehr tut, als er muss.
Hermann Gmeiner, Gründer der SOS-Kinderdörfer (1919-1986)

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Offy
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Beitrag Mo., 23.08.2010, 04:21

Stabilität ist etwas, was ich noch nicht in mir selbst finde.
Oft frage ich mich, wie sich das anfühlt...was es wirklich bedeutet. Ist dann der Alltag weniger anstrengend und kräfteraubend? Woran genau merke ich, dass ich stabil bin?

Aus meiner Sicht ist es ein täglicher Kampf, egal ob nun an Arbeitstagen oder am Wochenende. Ich hoffe ja immer noch, dass es nicht so bleiben muss. Irgendwann wird Stabilität ein Grundgefühl sein und nur noch sporadisch "erneuert" werden müssen. Ich kann und will mir nicht vorstellen, für den Rest meines/unseres Lebens so weitermachen zu müssen.


LG Offy

PS: Das ist jetzt hoffentlich nicht voll am Thema vorbei...
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Wasserdrache
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Beitrag Mo., 23.08.2010, 04:52

Stabilität ist etwas, was ich noch nicht in mir selbst finde.
ups....jetzt hab ich noch was zum nachdenken bekommen.
Komplett ignoriert, daher die Angst...die äussere stabilität ist grad nicht 100% da. Mein Gerüst was ich zum Leben brauche. Und noch so ein paar andere kleinigkeiten...danke....weckt mich gerade auf.

Wasserdrache
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Zerrissene
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Beitrag Mo., 23.08.2010, 10:31

Guten Morgen,

körperlichen Schmerz lange Zeit ignoriert. Ärztin riet heute zur Krankschreibung,

dabei wollte ich von ihr nur einen Überweisungsschein zwecks Klärung

meiner Schulterschmerzen.

Wie haben wir uns erschrocken. Nein! Wir dürfen nicht krank machen! Gleich

Panik bekommen. Die Kollegin geht nächste Woche in ihren Jahresurlaub.

Die Chefin verläßt sich auf mich...

Zum Glück Facharzt persönlich ans Telefon bekommen (Seine Praxis wird

gerade umgebaut...). Er gab uns seine private Handy-Nummer. Werden

am Donnerstag von ihm untersucht, obwohl Praxis gar nicht geöffnet(!)

Hatten wieder mal verdammt viel Glück.

Ich meine, kann kaum mehr den Rückwärtsgang meines Autos einlegen,

solche Schmerzen habe ich im Schultergelenk. Von Fenster putzen ganz zu

schweigen.

Das Schlimme ist, ich nehme mich (immer) noch nicht ernst, vernachlässige meinen Körper, umgehe ihn, BIS ES NICHT MEHR GEHT. Dann muss ganz schnell gehandelt werden, als ob die Ärzte nur auf mich warten würden.

Zerrissene

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Offy
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Beitrag Mo., 23.08.2010, 11:28

Ach Zerrissene...
Wie gut wir das kennen. Wen interessiert schon dieser scheiß Körper? Braucht eh keiner.
Aber vielleicht ist ja geteiltes Leid wirklich halbes Leid. Deswegen erzähle ich dir mal, dass ich am Donnerstag operiert werde. Krankenhaus ist DIE Triggersituation schlechthin, finde ich. Ich hab JETZT schon Angst. Weißt du was? Wir drücken uns einfach gegenseitig die Daumen, dann wird schon alles gut gehen.

LG Offy
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Zerrissene
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Beitrag Mo., 23.08.2010, 11:51

Liebe Offy,

ich denk an dich. Mußt du lange im Krankenhaus bleiben?
Damals hat mein Thera durchgeboxt, dass ich ein
Einzelzimmer bekomme. Wäre aber heutzutage bestimmt
nicht mehr möglich, denke ich. Aber du hast vollkommen
recht, Krankenhaus ist TriggerSTATION ohne Ende.
Noch mehr Energie, die man aufbringen muss, nicht
"nur" für die OP, sondern für alles andere...

LG Zerrissene

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Offy
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Beitrag Mo., 23.08.2010, 11:58

Naja, ich werde mindestens 4 Tage nach der OP noch drinbleiben müssen.
Ich kriege vermutlich auch ein Einzelzimmer, aber auch nur, weil diese Klinik privat geführt ist und das Personal dort ein wenig anders auf Sonderwünsche reagiert. Solange meine KK das zahlt, soll es mir recht sein. Ich hab heute schon gesagt, dass ich nicht bleibe, wenn ich in ein Mehrbettzimmer soll. Ich hab es bei der letzten OP versucht, aber es geht einfach nicht. Da drehe ich fast durch.

Danke fürs an mich denken.
Ich tue gleiches bei dir...versprochen.

LG Offy
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