Habt ihr Eure Eltern mit ihren Taten konfrontiert?
ich möchte auch noch einmal erüchternd einwerfen: das ändert wohl in der regel ales nichts. ich hab mit meiner mutter in mehrfachen anläufen gesprochen, nach unendlichen bemühungen meinerseits, in denen ich sie immer auch noch emotional absichern musste, wie beim bergesteigen, hat sie mal zugegeben, dass sie weggeschaut hat, weil sie dachte ich sei stark genug allein klar zu kommen. ich dachte ich hör die englein singen im himmlischen jerusalem. genau nach so einem satz hatte ich ja immer gejagt. und dann - zwei wochen später haben wir wieder geredet; si konnte sich an nix erinnern, hatte nie nix gesagt und verstand wieder mal nicht, warum ich "so ar und ihr immer so weh tun usste, wo ich doch so lieb war als kind...in so siuationen spricht sie wie eine 3 jährige. war also alles wieder auf null ich will das alles nicht mehr. das sich strategien überlegen, wie sag ich es meinem kinde, das hoffen, jetzt wird alles anders, die enttäuschung und und und. ich will loslassen und ich will mir vorbahtlos glauben und ich will, dass mir reicht, was ich fühlle und weiß...
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Hallo Neko ,
genauso war meine Mutter auch wie deine , sie hat alles getan , sich so verhalten wie ein Kind damit ich bloss verstehe das sie doch für nichts kann -
Die Antwort deiner Mutter , ich dachte du bist stark genug um selbst zurecht zu kommen , bekam ich auch - noch dazu ich wäre selbst in Schuld -
wenn sie zugab nahm sie gleich wieder zurück , ich bekam die Antwort unter anderem - sie hätte der Nachbarn wegen mir nicht helfen können -
deine Mutter weiß ganz genau wie sie dich dahin bekommt das du ihr gegenüber so bist wie du hier schreibst -
glaube nur dir selbst , Hilfe und Antworten wirst du nie von deiner Mutter bekommen -
was ich nicht verstehe von dir - warum du so einen intensiven Kontakt zu deiner Mutter hast ? sie tut dir nicht gut , wird sich nie ändern
lg Sahra-Marie
genauso war meine Mutter auch wie deine , sie hat alles getan , sich so verhalten wie ein Kind damit ich bloss verstehe das sie doch für nichts kann -
Die Antwort deiner Mutter , ich dachte du bist stark genug um selbst zurecht zu kommen , bekam ich auch - noch dazu ich wäre selbst in Schuld -
wenn sie zugab nahm sie gleich wieder zurück , ich bekam die Antwort unter anderem - sie hätte der Nachbarn wegen mir nicht helfen können -
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was ich nicht verstehe von dir - warum du so einen intensiven Kontakt zu deiner Mutter hast ? sie tut dir nicht gut , wird sich nie ändern
lg Sahra-Marie
Wenn Du etwas von ganzem Herzen willst,
dann können Dich nur deine eigenen Ängste aufhalten.
Sergio Bambaren
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Sergio Bambaren
Scheint ja eine Standardaussage von Müttern zu sein.
"Du warst doch immer so stark. Ich dachte, du brauchst mich nicht." Kenn ich auch.
Jetzt wo ich selbst in dem Alter bin, in dem ich Kinder haben könnte, frage ich mich, wie man sich als Mutter ernsthaft sowas einreden kann.
"Du warst doch immer so stark. Ich dachte, du brauchst mich nicht." Kenn ich auch.
Jetzt wo ich selbst in dem Alter bin, in dem ich Kinder haben könnte, frage ich mich, wie man sich als Mutter ernsthaft sowas einreden kann.
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mitsuko das kann man nur wenn eine Mutter weiß das sie schuldig ist nicht geholfen zu haben -
dann kommen solche Ausreden zustande - damit sie sich mit ihre eigenen schweren Schuld nicht beschäftigen muss -
lg Sahra-Marie
dann kommen solche Ausreden zustande - damit sie sich mit ihre eigenen schweren Schuld nicht beschäftigen muss -
lg Sahra-Marie
Wenn Du etwas von ganzem Herzen willst,
dann können Dich nur deine eigenen Ängste aufhalten.
Sergio Bambaren
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Hallo eleonore,eleonore hat geschrieben:dass ich mit meiner Mutter mehr als einen "Konfrontationsversuch" hatte, und dass sie über die Jahre trotzdem immer wieder ins alte Muster rutscht, vieles einfach vergisst, sich selber schönmalt, manches auch garnicht so sieht oder es komplett verleugnet und verdrängt. Hin und wieder gibt sie auch manches zu, durch Sätze wie "das wussten wir eben damals nicht besser" oder "Tja, ich dachte eben, ich mache alles richtig". Wenn das nicht zog über die Jahre, konnte sie mich immernoch an die emotionale Leine legen und dann war es eh aus z.B. weinend vor mir sitzen "Du stellst mich ja hin wie eine Rabenmutter"... "wenn man dich so reden hört, könnte man meinen, es ging dir extrem schlecht in deiner Kindheit"...
[...] Meine Mutter ist für mich kein Opfer, auch wenn sie sich so dargestellt hat. Eltern sind die Erwachsenen, die Verantwortung für ihren Nachwuchs tragen.Das waren mal ein paar meiner Erfahrungen und Gedanken.
hört sich haargenau an, wie bei mir und meiner Mutter. Auch MEIN Stiefvater ist ein vertrocknetes Brötchen, selbstgefällig und uneinsichtig. Ich bin inzwischen soweit, dass ich die Schönmalerei und die Entschuldigungen meiner Mutter als IHRE Wahrheit akzeptiere. Dennoch mache ich es ihr immer wieder deutlich (weise sie somit zurück, was sie verunsichert und verletzt), dass ich die Sache anders sehe. Sie kann es einfach nicht, mir zu sagen, dass sie MEINE Wahrheit der Dinge auch respektiert. Kriegt sie nicht hin.
Ich habe das Gefühl, wenn ich so beharrlich weitermache wie zur Zeit (kleine, beständige Konfrontationen), dass ihr bald der Geduldsfaden reißt und sie ihr wahres Gesicht zeigt, mich beschuldigt, eine Irre und ein undankbares Miststück zu sein. Dieses Gesicht hat sie nämlich auch, aber das scheint nur selten durch die schwülstige, reuhmütige Opferhaltung der sich aufopfernden Mutter hindurch.
In der Konfrontation mit meiner Mutter habe ich gelernt, dass ich mich meiner eigenen Wahrheit immer wieder versichern muss, sie überhaupt erst einmal wahrnehme. Zu häufig gebe ich nach, erwidere nichts, lass die Dinge so schleifen, aus reiner Gewohnheit. Und so handele ich eigentlich in fast jedem Streit oder Konflikt. Ich verliere meine eigene Wahrheit schnell aus dem Auge, verteidige sie nicht, lasse sie im Stich, spüre sie gar nicht mehr.
Ich habe in meiner Kindheit NIE erfahren, dass meine Sicht der Dinge respektiert worden wäre. Hat auch nie jemand mal nachgefragt, sich interessiert gezeigt.
sahra-marie - gute frage, warum habe ich so intensiven kontakt zu meiner mutter? ich bin mir nicht ganz sicher, ist wohl eine komplexe mischung: mitleid, schuld, hoffnung, sehnsucht nach wurzeln. es war auch ein versuch: ich "gehörte" als kind immer meinem vater, hatte kaum eine beziehung zu meiner mutter. mit meinem vater habe ich seit 4 jahren kein kontakt mehr. ich dachte, vielleicht kann ich ja mit meiner mutter was nachholen. klappt aber nicht. v.a. deshalb, weil sie wirlich angst vor einem emotionalen kontakt mit mir hat. tut immer noch ein bisschen weh, es ist aber so. keine ahnung, vielleicht musste ich jetzt auch noch mal lernen, dass es damals nicht an mir und meiner "zuwendung" zu meinem vater lag, dass ich nie kontakt zu ihr hatte. vom kopf her weiß ich, dass das ein blödsinniger gedanke war und ist (sie hat mich meinem vater zugeschoben, war aber trotzdem manchmal verdeht eifersüchtig, wütend, krank, ganz krank) . aber ich hab den "beweis" wohl noch mal gebraucht.
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- Helferlein
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Hier ist viel geschrieben worden seit meinem letzten Besuch und ich habe noch nicht alles gelesen. Deshalb hoffe ich, ich wiederhole nichts.
Ich möchte aber auch auf deine Eingangs-Frage in Bezug auf das schrittweise konfrontieren antworten, Sandy, und bin dabei auch wieder bei meiner eigenen Frage: Was möchte ich erreichen mit einer Konfrontation?
Ich denke, grundsätzlich ist die schrittweise Konfrontation sicher wohl erfolgversprechender, wenn es um Höheres geht als um Rache oder um Abrechnung. Vermutlich wird der Konfrontierte bei einer groß angelegten Konfrontation (wohl überlegt und vorbereitet oder als spontane Reaktion) auch ohnehin komplett dicht machen, du wirst ihn nicht erreichen mit dem was du sagst. Ich glaube nicht daß man, außer vielleicht eine vorübergehende Erleichterung, ein befriedigendes Ergebnis erreichen kann. Aber das ist ganz individuell abhängig vom einzelnen Menschen und seinem Blickwinkel.
Mit einer schrittweisen Konfrontation allerdings hast du sicher zumindest die Chance auf Anhörung und Veränderung im Grundverhältnis zu deiner Mutter und damit vielleicht auch dir selbst gegenüber. Vielleicht erreichst du sogar einen neuen Blick auf deine Mutter und damit auch auf alles, was dich angeht. Ganz grundsätzlich denke ich nämlich daß es nicht weiterführend ist, rückblickend von der heutigen Position das Resultat der eigenen Geschichte als einen Schlußpunkt zu sehen. Wohl aber vowärtsgerichtet dieses Resultat als neue Ausgangsbasis zu betrachten. Um dann für sich selbst herauszufinden, welche (ganz individuellen) Möglichkeiten daraus geworden sind. Eben gerade WEIL das und keine andere, meine Geschichte ist. Wenn ich verstehe warum das eine notwendig zu einem anderen geführt hat. Und ja, warum sollte es nicht möglich sein (auch das ist natürlich individuell abhängig vom einzelnen), gemeinsam mit dem/den "Täter(n)", der/die ja ganz unmittelbar beteiligt ist/sind, zu verstehen und zusammen den Blick auf das zu schaffen was war, um vielleicht neue Fragen zu finden und zu lernen gemeinsam oder auch jeder für sich weiterzukommen.
Ich habe das nicht geschafft. Ich habe aber den unerschütterlichen Glauben daran daß es möglich ist.
Liebe Grüße
gesprungenesWasser
Ja, ich verstehe. Das kenne ich auch so. Ich glaube mir bis heute in vielem nicht und auch ich habe mich durch Schuldgefühle (viel zu lange) zerfressen lassen - wohldossiert injiziert von "Täter"-Seite. Und vielleicht ist deshalb Konfrontation nicht nur falsch: Auf meinen Versuch mit meiner Mutter über eines meiner Probleme und dessen angenommene Ursache zu sprechen (ich erlebe mich selbst als asexuell und ekel mich zutiefst vor allem Sexuellen) kam als erste Reaktion "dein armer Mann" und als zweite " du hast auch eheliche Pflichten" Mich hat sehr verletzt. Das ist nun schon ein paar Jahre her, tut aber immer noch weh. Aber ich habe durch diese Reaktion meiner Mutter ein paar Dinge für mich auf ihren Platz bekommen.neko hat geschrieben:ich merke, dass ich eine zeit lang das konfronteren und das verteilen der täter- und opfer-rollen brauchte, weil ich meiner eigenen wahrnehmung nicht traute und weil ich igendwo ganz tief drinne immer noch so ein zerstörerisches schuldgefühl hatte.
Ich möchte aber auch auf deine Eingangs-Frage in Bezug auf das schrittweise konfrontieren antworten, Sandy, und bin dabei auch wieder bei meiner eigenen Frage: Was möchte ich erreichen mit einer Konfrontation?
Ich denke, grundsätzlich ist die schrittweise Konfrontation sicher wohl erfolgversprechender, wenn es um Höheres geht als um Rache oder um Abrechnung. Vermutlich wird der Konfrontierte bei einer groß angelegten Konfrontation (wohl überlegt und vorbereitet oder als spontane Reaktion) auch ohnehin komplett dicht machen, du wirst ihn nicht erreichen mit dem was du sagst. Ich glaube nicht daß man, außer vielleicht eine vorübergehende Erleichterung, ein befriedigendes Ergebnis erreichen kann. Aber das ist ganz individuell abhängig vom einzelnen Menschen und seinem Blickwinkel.
Mit einer schrittweisen Konfrontation allerdings hast du sicher zumindest die Chance auf Anhörung und Veränderung im Grundverhältnis zu deiner Mutter und damit vielleicht auch dir selbst gegenüber. Vielleicht erreichst du sogar einen neuen Blick auf deine Mutter und damit auch auf alles, was dich angeht. Ganz grundsätzlich denke ich nämlich daß es nicht weiterführend ist, rückblickend von der heutigen Position das Resultat der eigenen Geschichte als einen Schlußpunkt zu sehen. Wohl aber vowärtsgerichtet dieses Resultat als neue Ausgangsbasis zu betrachten. Um dann für sich selbst herauszufinden, welche (ganz individuellen) Möglichkeiten daraus geworden sind. Eben gerade WEIL das und keine andere, meine Geschichte ist. Wenn ich verstehe warum das eine notwendig zu einem anderen geführt hat. Und ja, warum sollte es nicht möglich sein (auch das ist natürlich individuell abhängig vom einzelnen), gemeinsam mit dem/den "Täter(n)", der/die ja ganz unmittelbar beteiligt ist/sind, zu verstehen und zusammen den Blick auf das zu schaffen was war, um vielleicht neue Fragen zu finden und zu lernen gemeinsam oder auch jeder für sich weiterzukommen.
Ich habe das nicht geschafft. Ich habe aber den unerschütterlichen Glauben daran daß es möglich ist.
Liebe Grüße
gesprungenesWasser
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Ich wünsche dir aufrichtig daß du dieses Gefühl niemals vergessen wirstSandyZ. hat geschrieben:Erst seit gestern weiß ich, wie sich so etwas anfühlt, mit der Mutter umzugehen, ohne mit ihr und ihrer Gefühlswelt zu verschmelzen.
Ein in diesem Kontext interessanter Film: "das Fest". Aber vorsicht - Triggergefahr - da sehr realistisch.
neko, du musst dich abnabeln. In deinen Versuchen wirst zu zwangsläufig enttäuscht. Du kannst als Erwachsene nie zurückfordern, was dir als Kind fehlte. Nicht du bist schuld am schlechten Kontakt in der Kindheit, sondern deine Mutter. Kinder suchen begierig den Kontakt zu ihren Eltern... es ist eher eine Herausforderung, da konsequent dagegen vor zu gehen. Ich habe, wenn ich deine Zeilen lese, den Verdacht, DU willst etwas gut machen das deine Mutter schlecht gemacht hat, bzw. man kann nicht gut machen, was man nicht verbockt hat.
Das erinnert mich an meine Schwester. Sie war von Geburt an - ach - vor der Geburt schon - das schwarze Schaf. Sie hatte nie eine Chance, wurde von Anfang an als das mißratene Kind betrachtet. Sie hat das selbe durch wie wir "Großen"... was Schläge, Demütigung durch die Eltern betrifft... Heute, und das finde ich traurig, wittert sie die Chance, zum "weißen Schaf" zu werden. Speziell seit der Scheidung meiner Eltern, und seit mein Vater tot ist. Sie weiß zwar was vorgefallen ist, sagt sich aber "die Vergangenheit muss man Ruhen lassen"... sie erfindet die Ausreden für meine Mutter, um sich endlich rehabilitieren zu können. Das wird sie nie schaffen, denn sie hat ja nie etwas verbrochen - wovon soll sie also "heilen"? Schlimm dabei finde ich, dass ihre Kinder da mit hinein gezogen werden. Sie lässt sie alleine mit meiner Mutter und bringt das Argument: "Die Kinder brauchen doch eine Oma." Ich denke mir: Lieber keine Großeltern als die Falschen. Ihre Kinder sehen das Wesen meiner Mutter mit erschreckender, fast bedrückender Realität - sie beschönigen, im Gegenzug zu meiner Schwester, nichts, sie haben ja nichts, was sie kompensieren wollen...
Ich habe nur noch "zwangsweise" Kontakt zu meiner Mutter, weil sie halt von meiner Schwester eingeladen und involviert wird - ich meine Geschwister aber nicht meiden will, diese Macht will ich meiner Mutter auch nicht einräumen. Es gibt quasi keine Gesprächsbasis. Sie versucht es mit Smalltalk, aber das kann ich nicht. Ich gebe ihr zur Begrüßung oder zum Abschied nicht einmal die Hand... sie wagt nicht, das einzufordern. Ich warte eigentlich nur auf eine Gelegenheit, die sie mir geben will, um sie fertig zu machen. Damit meine ich, ihr unmißverständlich, direkt und deutlich klar zu machen, was sie gemacht hat... auf eine Art, die sie nicht leugnen oder abstreiten kann. Kein Katz und Maus Spiel. Über die Jagd sind wir hinaus. Wir stehen seit Jahren voreinander und sie weiß, daß ich sie fressen werde... daher bewegt sie sich besser nicht... sie kann kein Argument vor bringen, nicht eines... weil es keine Rechtfertigung dafür gibt, kleine Kinder zu schlagen... Zugleich ist das eine Warnung die ich immer wieder an Eltern aus spreche: Belügt eure Kinder nicht, verratet sie nicht... sie sind eines Tages erwachsen und werden einfordern... und sich nicht abspeisen lassen mit Argumenten der Feigheit und Bequemlichkeit... Als ich ein kleines Kind war, konnte ich mich gegen meine Eltern nicht wehren. Jetzt bin ich groß... und ich will dass meine Mutter fühlt, dass sie gegen mich ohnmächtig ist, diese latente Bedrohung der Zerstörung ihrer selbst... die Angst und Unsicherheit, die Unbeholfenheit... man trifft sich im Leben immer zwei mal - dann an vertauschten Positionen.
Ich finde das wichtig. Wie viele Dramen werden in Familien über Generationen fort geführt, weil verziehen, ignoriert, versteckt "geruht" lassen wird, und die Enkelkinder in die Hölle geschickt... (Das erlebe ich ja auch bei meiner Schwester - es nicht wie einen Berg in den Weg rollen, bedeutet, andere ausliefern... immer wieder... und auch sich selbst). Diese dürfen dieselben Erfahrungen machen wie die Eltern... entweder durch die Gorßeltern oder durch die Eltern... denn wer jenen gegenüber nachsichtig, großmütig ist, die böse sind, bagatellisiert das Böse und erschafft damit dieselbe Rechtfertigung für die eigenen Taten. Wer es "nicht so schlimm" findet selber geschlagen worden zu sein, wird meinen, die eigenen Kinder werden das "auch überleben". Wenn diese Kinder klug sind, dann polieren sie ihre Eltern wenn sie selber erwachsen sind, um den Kreislauf zu durchbrechen. Denn bei all der Konfrontation geht es ja nicht darum, etwas gut zu machen, oder persönliche Rache zu erfahren. Es geht darum, ein schädliches System zu vernichten. Schadhafte Strukturen zu zerstören. Mißhandlung zu beenden, und zwar effizient. "Gut machen" oder "verzeihen" geht eh nicht... und "Erkenntnis"... schmafu... "beenden" ist das Stichwort.
neko, du musst dich abnabeln. In deinen Versuchen wirst zu zwangsläufig enttäuscht. Du kannst als Erwachsene nie zurückfordern, was dir als Kind fehlte. Nicht du bist schuld am schlechten Kontakt in der Kindheit, sondern deine Mutter. Kinder suchen begierig den Kontakt zu ihren Eltern... es ist eher eine Herausforderung, da konsequent dagegen vor zu gehen. Ich habe, wenn ich deine Zeilen lese, den Verdacht, DU willst etwas gut machen das deine Mutter schlecht gemacht hat, bzw. man kann nicht gut machen, was man nicht verbockt hat.
Das erinnert mich an meine Schwester. Sie war von Geburt an - ach - vor der Geburt schon - das schwarze Schaf. Sie hatte nie eine Chance, wurde von Anfang an als das mißratene Kind betrachtet. Sie hat das selbe durch wie wir "Großen"... was Schläge, Demütigung durch die Eltern betrifft... Heute, und das finde ich traurig, wittert sie die Chance, zum "weißen Schaf" zu werden. Speziell seit der Scheidung meiner Eltern, und seit mein Vater tot ist. Sie weiß zwar was vorgefallen ist, sagt sich aber "die Vergangenheit muss man Ruhen lassen"... sie erfindet die Ausreden für meine Mutter, um sich endlich rehabilitieren zu können. Das wird sie nie schaffen, denn sie hat ja nie etwas verbrochen - wovon soll sie also "heilen"? Schlimm dabei finde ich, dass ihre Kinder da mit hinein gezogen werden. Sie lässt sie alleine mit meiner Mutter und bringt das Argument: "Die Kinder brauchen doch eine Oma." Ich denke mir: Lieber keine Großeltern als die Falschen. Ihre Kinder sehen das Wesen meiner Mutter mit erschreckender, fast bedrückender Realität - sie beschönigen, im Gegenzug zu meiner Schwester, nichts, sie haben ja nichts, was sie kompensieren wollen...
Ich habe nur noch "zwangsweise" Kontakt zu meiner Mutter, weil sie halt von meiner Schwester eingeladen und involviert wird - ich meine Geschwister aber nicht meiden will, diese Macht will ich meiner Mutter auch nicht einräumen. Es gibt quasi keine Gesprächsbasis. Sie versucht es mit Smalltalk, aber das kann ich nicht. Ich gebe ihr zur Begrüßung oder zum Abschied nicht einmal die Hand... sie wagt nicht, das einzufordern. Ich warte eigentlich nur auf eine Gelegenheit, die sie mir geben will, um sie fertig zu machen. Damit meine ich, ihr unmißverständlich, direkt und deutlich klar zu machen, was sie gemacht hat... auf eine Art, die sie nicht leugnen oder abstreiten kann. Kein Katz und Maus Spiel. Über die Jagd sind wir hinaus. Wir stehen seit Jahren voreinander und sie weiß, daß ich sie fressen werde... daher bewegt sie sich besser nicht... sie kann kein Argument vor bringen, nicht eines... weil es keine Rechtfertigung dafür gibt, kleine Kinder zu schlagen... Zugleich ist das eine Warnung die ich immer wieder an Eltern aus spreche: Belügt eure Kinder nicht, verratet sie nicht... sie sind eines Tages erwachsen und werden einfordern... und sich nicht abspeisen lassen mit Argumenten der Feigheit und Bequemlichkeit... Als ich ein kleines Kind war, konnte ich mich gegen meine Eltern nicht wehren. Jetzt bin ich groß... und ich will dass meine Mutter fühlt, dass sie gegen mich ohnmächtig ist, diese latente Bedrohung der Zerstörung ihrer selbst... die Angst und Unsicherheit, die Unbeholfenheit... man trifft sich im Leben immer zwei mal - dann an vertauschten Positionen.
Ich finde das wichtig. Wie viele Dramen werden in Familien über Generationen fort geführt, weil verziehen, ignoriert, versteckt "geruht" lassen wird, und die Enkelkinder in die Hölle geschickt... (Das erlebe ich ja auch bei meiner Schwester - es nicht wie einen Berg in den Weg rollen, bedeutet, andere ausliefern... immer wieder... und auch sich selbst). Diese dürfen dieselben Erfahrungen machen wie die Eltern... entweder durch die Gorßeltern oder durch die Eltern... denn wer jenen gegenüber nachsichtig, großmütig ist, die böse sind, bagatellisiert das Böse und erschafft damit dieselbe Rechtfertigung für die eigenen Taten. Wer es "nicht so schlimm" findet selber geschlagen worden zu sein, wird meinen, die eigenen Kinder werden das "auch überleben". Wenn diese Kinder klug sind, dann polieren sie ihre Eltern wenn sie selber erwachsen sind, um den Kreislauf zu durchbrechen. Denn bei all der Konfrontation geht es ja nicht darum, etwas gut zu machen, oder persönliche Rache zu erfahren. Es geht darum, ein schädliches System zu vernichten. Schadhafte Strukturen zu zerstören. Mißhandlung zu beenden, und zwar effizient. "Gut machen" oder "verzeihen" geht eh nicht... und "Erkenntnis"... schmafu... "beenden" ist das Stichwort.
»Nimm niemals Böswilligkeit an, wenn Dummheit hinreichend ist.« [Hanlon's Razor]
»Wir sind lieber die Bösen als die Dummen.« [Richard David Precht]
»Wir sind lieber die Bösen als die Dummen.« [Richard David Precht]
arta, ich weiß was du meinst und in einigem gebe ich dir recht. ich weiß, dassich mit meiner mutter nichts nachholen kann und ich weiß auch, dass ich an nix schuld hatte. aber manchmal fühle ich das noch nicht. das wrd aber immer besser. dafür habe ich den umweg des mich um sie bemühens gebraucht, um ganz deutlich zu spüren, da ist nichts von dem, wonach ich mich sehne...das war sicher ein umweg, aber ICH musste ihn gehen. seit einiger zeit merke ich aber, dass meine mutter mich nicht mehr so beschäftigt. ich muss mich nicht mehr so an ihr reiben. sie wird mir egaler. ich glaube, DAS tut mir gut. ich will dahin kommen, unerreichbar für sie zu sein - für die verletzungen und verwicklungen, die sie mir immer wieder aufgezwungen hat. mittlerweile kann ich ihr hin und wieder sogar ganz ruhig sagen, ich seh die dinge anders und daran kannst du nix ändern, ich will auch keine auseinandersetzung mehr mit dir. diese indifferenz ist für mich heilsam, heilsamer als die verschwendung von wut...aber ich will auch nicht ausschließen, dass noch mal wut und konfrontation kommt. das werde ich sehen. ich will grad das tun, was ich tun muss - ohne rezepte, ohne mir vorwürfe zu machen. das ist grad meine kopernikanische wende - so, wie ich fühle ist es gut, auch wenn ich übermorgen ganz anders fühle. das ist für mich ausdruck einer endlich gelingenden abnabelung, eine emanzipation von der bedrückenden vorschrift dessen, was ich zu fühlen habe.
"Abschied von den Eltern. Eine Anleitung für Erwachsene, die Beziehung zu den Eltern zu normalisieren"
= interessantes Buch.
Hab grad einen langen intensiven Beitrag verloren, weil ich ausgeloggt wurde. grmbl. Keinen Bock, das zu widerholen, daher nur in Kurzform:
Es geht nicht um Entschuldigung, Verzeihung, Rehabilitation, Versöhnung... sondern darum, das schädlichen System zu zerstören. Es gibt keine Entschuldigung und kein Einsehen. Bei meiner Mutter war auch das nur Mittel zum zweck: Einsichtige Frau spielen damit man sich die Beine ausreisst... kaum war die Not vorrüber litt sie unter partieller Amnesie und konnte sich nicht erinnern, etwas eingestanden zu haben. Nein. Völlig sinnlos. Die Aufgabe ist, zu verhindern, dass diese zerstörerischen Menschen weiteren Schaden an Unschuldigen anrichten können. Wenn man die Unschuldigen nicht fern halten kann, weil man die Macht dazu nicht hat (weil eben andere nicht wissen oder sehen) muss man das System selber in Schach halten. Es geht darum, klar zu machen: ich weiß was für ein Mensch du bist, wozu du in der Lage bist, was du anrichten kannst - aber ich bin da und ich werde es verhindern... Die Konfrontation ist nichts weiter als die Information: Ich halte dich in Schach. Du kannst nichts tun, ohne dass ich es sehe und dagegen vorgehe. Also hüte dich.
Besser wäre freilich, Kinder, Enkelkinder, Cousins, und so weiter fern zu halten... geht aber eben manchmal nicht...
= interessantes Buch.
Hab grad einen langen intensiven Beitrag verloren, weil ich ausgeloggt wurde. grmbl. Keinen Bock, das zu widerholen, daher nur in Kurzform:
Es geht nicht um Entschuldigung, Verzeihung, Rehabilitation, Versöhnung... sondern darum, das schädlichen System zu zerstören. Es gibt keine Entschuldigung und kein Einsehen. Bei meiner Mutter war auch das nur Mittel zum zweck: Einsichtige Frau spielen damit man sich die Beine ausreisst... kaum war die Not vorrüber litt sie unter partieller Amnesie und konnte sich nicht erinnern, etwas eingestanden zu haben. Nein. Völlig sinnlos. Die Aufgabe ist, zu verhindern, dass diese zerstörerischen Menschen weiteren Schaden an Unschuldigen anrichten können. Wenn man die Unschuldigen nicht fern halten kann, weil man die Macht dazu nicht hat (weil eben andere nicht wissen oder sehen) muss man das System selber in Schach halten. Es geht darum, klar zu machen: ich weiß was für ein Mensch du bist, wozu du in der Lage bist, was du anrichten kannst - aber ich bin da und ich werde es verhindern... Die Konfrontation ist nichts weiter als die Information: Ich halte dich in Schach. Du kannst nichts tun, ohne dass ich es sehe und dagegen vorgehe. Also hüte dich.
Besser wäre freilich, Kinder, Enkelkinder, Cousins, und so weiter fern zu halten... geht aber eben manchmal nicht...
»Nimm niemals Böswilligkeit an, wenn Dummheit hinreichend ist.« [Hanlon's Razor]
»Wir sind lieber die Bösen als die Dummen.« [Richard David Precht]
»Wir sind lieber die Bösen als die Dummen.« [Richard David Precht]
o.k. - jetzt hab ich es verstanden. aber das brauch ich nicht, das in-schach-halten. peinlich aber wahr: außer mir haben eigentlich immer alle verstanden, was für figuren meine eltern sind. die sind eigentlich ziemlich allein. enkel gibt es keine (darüber werde ich mich noch mal ärgern, dass ich keine kinder gekriegt hab, weil ich irgendwo angst hatte, so mit ihnen zu sein, wie meine eltern; aus meinem bruder haben sie einen sehr einsamen, beziehungunfähigen menschen gemacht), verwandte halten gewaltigen abstand. niemand geht da gerne hin - dafür sind sie viel zu selbstgerecht.
mensch arta, was du sagst klingt nachvollziehbar und auch edel. aber ist das für DICH nicht unsagbar anstrengend? wann wirst du frei sein?
mensch arta, was du sagst klingt nachvollziehbar und auch edel. aber ist das für DICH nicht unsagbar anstrengend? wann wirst du frei sein?
Das klingt vielleicht arg, aber "jemand" muss den Kopf hin halten. Für mich sind dadurch eigene Familie und Co nicht drin - warum - das habe ich erst vor kurzem begriffen. Gewisse Systeme und Strukturen werden so lange weitergegeben, bis einer sich quer stellt. Der trägt dann aber eben auch alles was bis dahin sich aufgestaut hat - wer es nicht weitergibt, quasi, der trägt es. Bei mir lief da viels unbewusst ab. Aber meine Geschwister können Familien gründen und gewissermaßen "frei" sein, weil sie diese Aufgabe nicht übernommen haben. Müsste ich auch nicht. Dann aber geht das eben weiter und die nächste Generation kämpft.
Das was "übrig bleibt" das was man trägt, kann man aber gut transportieren - zb. als Kunst. Was denkst du ist die meiste Kunst in Form von Musik, Romanen, Bildern? Es ist das was sich aus dem Leid sublimiert hat - dahin geleitet wurde... anstatt in den bürgerlichen Trott der stillen Übereinkunft, der "moralischen" Verpflichtung gegenüber Eltern - egal was sie angerichtet haben - zu verschwinden, sich weiter in die Ignoranz und die Angst vor dem was irgendeiner meint suhlend. Sie reißen genau das auf, halten den Finger genau drauf. Nicht umsonst sind diese Werke auch dann der Trost für jene, die noch drin stecken...
Das was "übrig bleibt" das was man trägt, kann man aber gut transportieren - zb. als Kunst. Was denkst du ist die meiste Kunst in Form von Musik, Romanen, Bildern? Es ist das was sich aus dem Leid sublimiert hat - dahin geleitet wurde... anstatt in den bürgerlichen Trott der stillen Übereinkunft, der "moralischen" Verpflichtung gegenüber Eltern - egal was sie angerichtet haben - zu verschwinden, sich weiter in die Ignoranz und die Angst vor dem was irgendeiner meint suhlend. Sie reißen genau das auf, halten den Finger genau drauf. Nicht umsonst sind diese Werke auch dann der Trost für jene, die noch drin stecken...
»Nimm niemals Böswilligkeit an, wenn Dummheit hinreichend ist.« [Hanlon's Razor]
»Wir sind lieber die Bösen als die Dummen.« [Richard David Precht]
»Wir sind lieber die Bösen als die Dummen.« [Richard David Precht]
ja arta, da klingt mir adorno in den ohren, der mal unkte, dass es mir der kulturellen produktivität vorbei sein könnte, wenn es die figur des tyrannischen patriarchen nicht mehr gibt. mit blick auf mich und meinen vater hat er da recht: produktiv und kreativ hat mich der kampf gemacht. und doch: ich will endlich was, was ich nie hatte: entspanntes miteinander, keine daueranspannung mehr. ein bisschen wünsche ich dir das auch. aber bei dir klingt das so, dass du dich nur gegen das system stemen, es aufhalten aber nie wirklich aus den ageln heben kannst. ist da die exit-option nicht besser? umdrehen und weggehen. vielleicht noch allen dagebliebenen zurufen: das ist ganz einfach. ihr könnt auch gehen.
Mein persönliches Problem bei der Sache ist: Ich müsste auch meine Geschwister und damit Neffen, Nichten... eigentlich alle zurück lassen... das sind fast alle mir nahe stehenden Menschen. Ich weiß, ich müsste das tun, das müsste es mir wert sein - und eines Tages wird es wohl auch so sein. Gelegentlich kam da bei mir auch schon der Wunsch hoch, komplett auszuwandern. Meinen Geschwistern fühle ich mich noch zu nahe... wenn ich bereit bin, sie fallen zu lassen, dann gehe ich... wird aber noch ein bisschen dauern.
»Nimm niemals Böswilligkeit an, wenn Dummheit hinreichend ist.« [Hanlon's Razor]
»Wir sind lieber die Bösen als die Dummen.« [Richard David Precht]
»Wir sind lieber die Bösen als die Dummen.« [Richard David Precht]
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