Phantasien über die Lebensumstände eures Therapeuten

[~silence~]

Liebe Sandy

Entschuldige, wenn ich so direkt und vulgär frage: aber hast du denn Sex-Phantasien mit/von deinem Thera?

Eigentlich nicht mehr, seitdem ich ihm die eine offenbarte.

+++++++neue Fantasie+++++++new fantasy++++++++
Mein T. liegt müde im Bett neben seiner Lebensgefährtin. Sie haben Sex, der schnell und recht leidenschaftslos abgehandelt wird. Danach frühstücken sie.
++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

... Du stellst Dir das EheLeben Deines Thera ja ziemlich öde vor ... vielleicht stellst Du Dir vor, dass er es mit Dir besser getroffen hätte? ((sorry, wenn das zu provokativ ist))

Interessant: Als Geist umherstreifen! Ich versuche mir das vorzustellen. Im Grunde ist es doch dieses sich vorzustellen, wo der geliebte Mensch gerade ist, was er tut, wie's ihm geht, was er vorhat, wie er lebt.... oder nicht?

... funktioniert leider nur mit der Praxis.
Ich kann ihn mir nicht (wie Du) an anderen Orten vorstellen.
Was mir das wohl sagen will?

Mit meinem Ex stand ich auch in einer Fernbeziehung. Wir schrieben uns häufig lange Emails und Briefe, um dem anderen die Möglichkeit zu geben, "mit zu streifen".

Hach ja,
Sandy

Soviel Sehnsucht ... *schnief*

LG
~silence~

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[SamuelZ.]

Liebe Stehaufmädchen:

Die tschechischen Märchenverfilmungen habe ich auch geliebt. Denen haftete so etwas spürbar Authentisches an (finde gerade kein besseres Wort). In deutschen Verfilmungen sieht doch alles immer so aus, als würden wohlgenährte Normalbürger in ihre Verkleidungen springen, um mal ein nettes Märchen aufzuführen...
Deshalb, ja, mein Prinz kann auch nur aus einem tschechischen Märchen stammen. Oder aus einem Roman von Selma Lagerlöf. Ihre Welten sind nicht drollig, sondern eckig und kantig, wirklich gefährlich und unwägbar. So sollte er sein, der Prinz.
Aber, liebe Stehauf, kann dein T. in deinen Träumen denn auch reiten?
lg sandy

[SamuelZ.]

Liebe Freistil,

Und auch meine Sehnsucht nach ihm versteckt sich dann irgendwo, wo sie niemand sehen kann.

So fühle ich mich auch in seinem Beisein, obwohl ich gerade diesen Teil von mir vor ihn hinstellen möchte mit den Worten: Schau, hier, dieses Kind liebt dich. Häufig jedoch rennt dieser zutrauliche, zuwendungsbedürftige und verliebte Teil von mir über alle Berge, sobald ich meine Wohnung verlasse und zu meinem Thera stapfe.
Wie könnten wir es schaffen, sie mitzunehmen?

Mein Plan ist: MEHR DIREKT LEBEN. Nicht so viel DENKEN und VERMUTEN und PROJEZIEREN! Der Weg dahin: keinen blassen Schimmer. Trial and error.

Guter Plan! Das will ich auch haben! hm, jedenfalls wissen wir schon, was es ist, wonach wir suchen, oder?

lg
Sandy

[SamuelZ.]

Freistil!

Und wisst ihr, was mein Thera gemacht hätte? Er hätte deine Brinkmann-Phantasie mit ziemlicher Sicherheit ENT-jungfert und unter allen möglichen einleuchtenden Ausschlusskriterien nachgewiesen, dass du ihm diese Phantasie allein deshalb erzählst, weil ER dein Dr. Brinkmann ist bzw. sein soll.
So wäre das bei mir gelaufen......

*prust*! Das ist ja wirklich ein harter Knochen, dein Thera. Aber letztendlich hätte ich mit seiner Reaktion (Ent-Jungferung) genau das erreicht, was mein Unbewusstes von ihm will, dass er in meine Phantasiewelt EINDRINGT, sich dort drin BEWEGT, bei mir IST, so dass ich ihn SPÜRE.
Letztendlich wäre er in genau dieser analytischen Aktion zu meinem Brinkmann geworden!

Aber mal ganz ernst: Es fühlt sich dort wirklich toll an, wenn sich da jemand so intensiv und spürbar eindringend mit der eigenen Phantasiewelt beschäftigt, oder? Für mich hat das eine ganz klare, erotische Komponente.

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[SamuelZ.]

Liebe Silence,

... Du stellst Dir das EheLeben Deines Thera ja ziemlich öde vor ... vielleicht stellst Du Dir vor, dass er es mit Dir besser getroffen hätte? ((sorry, wenn das zu provokativ ist))

Ja, das stimmt, es gibt da eine Sorte von Phantasien, die ich mit "das öde Privatleben meines T." betiteln könnte. (Es gibt auch andere, spannendere)

Diese habe ich meistens, wenn mir selbst öde bzw. müde zumute ist. Aber, ja, das ist richtig, seine "fantasierte" Lebensgefährtin kommt bei mir nicht allzu gut weg. Sie ist blond, niedlicher Typ, aber irgendwie eintönig in ihrer Art, langweilig vielleicht. Mit mir, so stelle ich es mir (vermutlich fälschlicherweise) vor, würde er mehr erleben, würde ein größeres Gefühlsspektrum erfahren, könnte derjenige sein, der er bei ihr nicht sein kann. Oh man, bin ich eine missgünstige, eitle Person! *kicher*

SandyP. schrieb:Interessant: Als Geist umherstreifen! Ich versuche mir das vorzustellen. Im Grunde ist es doch dieses sich vorzustellen, wo der geliebte Mensch gerade ist, was er tut, wie's ihm geht, was er vorhat, wie er lebt.... oder nicht?
... funktioniert leider nur mit der Praxis.
Ich kann ihn mir nicht (wie Du) an anderen Orten vorstellen.
Was mir das wohl sagen will?

hm, interessantes Phänomen. Da fällt mir so schnell auch nichts ein. Du stellst dir deinen Thera wie einen Vogel im Käfig vor. Er kann nicht wegfliegen von dir. Ist immer dort, wo du ihn vermutest. ????

[hungryheart]

och sandy, du bist SO süß und so lebendig und deine brinkmann phantasie ist überhaupt nicht peinlich.
bestimmt gibt es ganz wenige hier, die nicht solche phantasien haben/hatten.

also meine mama-phantasien mit meiner thera waren auf jeden fall auch immer so ähnlich. schööööön dramatisch und tränenreich.

und der brinkmann ist doch ein guter typ
ich hätte nur an dir gezweifelt, wenn du die gleiche phantasie mit didi hallervorden gehabt hättest

[~silence~]

Hallo Sandy

Oh man, bin ich eine missgünstige, eitle Person! *kicher*

Nein gar nicht! ... "Gedanken sind frei" ... O-Ton meines Analytikers.
Diese Floskel hat mich in ein ganz schönes Dilemma katapultiert.
Ich habe oftmals das Gefühl Gedanken nicht aussprechen zu können (Grundregel) - worauf er dann erwiderte, dass das bedeuten würde, dass Gedanken im analytischen Raum nicht frei seien.
Tricky - aber in dem Moment hat es gewirkt.

Mit mir, so stelle ich es mir (vermutlich fälschlicherweise) vor, würde er mehr erleben, würde ein größeres Gefühlsspektrum erfahren, könnte derjenige sein, der er bei ihr nicht sein kann.

Du bist dann quasi seine Rettung .....

hm, interessantes Phänomen. Da fällt mir so schnell auch nichts ein. Du stellst dir deinen Thera wie einen Vogel im Käfig vor. Er kann nicht wegfliegen von dir. Ist immer dort, wo du ihn vermutest. ????

Es kam schonmal hoch, dass ich jedes Zusammentreffen außerhalb des therapeutischen Rahmens als Grenzüberschreitung wahrnehme. Wahrscheinlich hat das was damit zu tun. *seufz*

Es lebe die Phantasie!!
Ihr Lieben - ich kann wirklich nur hoffen, dass wir soviel wie möglich von diesen Gedanken mit in die Sitzungen nehmen können und es dann auch schaffen sie zu thematisieren und nicht von der Realität erschlagen werden!

~silence~

[SamuelZ.]

hungrylein,

und der brinkmann ist doch ein guter typ
ich hätte nur an dir gezweifelt, wenn du die gleiche phantasie mit didi hallervorden gehabt hättest

so ähnlich versuche ich meine "Jugendsünden" heutzutage vor mir selbst zu rechtfertigen. Der Wussow war (Betonung auf "war") ja mal ein passabler Schauspieler (damals vor 150 Jahren). Wie ich bloß auf so einen Schleimbeutel abfahren konnte, ist mir ein Rätsel, ehrlich!
Aber irgendetwas an dieser Brinkmann-Rolle hat mich (und Millionen anderer 80-jähriger Frauen) fasziniert und phantasietrunken gemacht...

Plötzliche Erinnerung: Diese Fantasien hatte ich v.a. damals, als ich während der Sommerferien bei meinen Großeltern lebte... hm
Wollte ich meiner Großmutter den "perfekten Schwiegersohn" präsentieren...?

[Tröte]

ich fand den alten Brinkmann auch ein toller Typ so väterlich, verständnisvoll und in jeder Situation "Herr der Lage"......
also keine angst.....du bist nicht alleine

[SamuelZ.]

"Gedanken sind frei" ... O-Ton meines Analytikers.
Diese Floskel hat mich in ein ganz schönes Dilemma katapultiert.
Ich habe oftmals das Gefühl Gedanken nicht aussprechen zu können (Grundregel) - worauf er dann erwiderte, dass das bedeuten würde, dass Gedanken im analytischen Raum nicht frei seien.

Freiheit scheint bei dir ein Thema zu sein, lese ich hier heraus in Verbindung mit dem Bild von deinem Thera, der in deinen Phantasien seine Praxis nicht verlassen kann.
Hast du Bedenken, etwas oder jemanden zu verraten? Damit das nicht geschieht, verbieten sich in dir drin "freie" Gedanken???? (nur so eine pseudo-psychologische Vermutung)

Du bist dann quasi seine Rettung .....

Ach, liebe Silence, du hast da was ganz wichtiges angesprochen. Meine

RETTERINNENPHANTASIEN

Ja, ich hatte als Teenager häufiger Phantasien, in denen ich umschwärmte Männer (häufig Lehrer) rettete, z.B. indem ich dem heimlich geliebten Sportlehrer damit rette, dass ich mich vor ihn stürze, waghalsig und mit einem pantherähnlichen Sprung, um einen gefährlichen Pfeil, abgeschossen von einem gemeinen Menschen, mit meinem eigenen Körper abzufangen.
Danach breche ich dann blutüberströmt vor diesem Mann zusammen, bescheiden angesichts meiner Heldentat. Er kümmert sich dann um mich, liebevoll, tut alles (auch Mund-zu-Mund-Beatmung), um mich am Leben zu erhalten....

hm, vermutlich wollte ich meinen Vater vor seinem Alkoholismus retten, der ihn ja letztendlich in den Tod getrieben hat....??????

Es kam schonmal hoch, dass ich jedes Zusammentreffen außerhalb des therapeutischen Rahmens als Grenzüberschreitung wahrnehme.

Du bist ihm schon außerhalb der Praxisräume begegnet?

[SamuelZ.]

Liebe Tröte DANKE!!!! Let's celebrate!

[Tröte]

bitteschön

aber nach party ist mir leider nicht grad.....

[~silence~]

Liebe Sandy

Freiheit scheint bei dir ein Thema zu sein, lese ich hier heraus in Verbindung mit dem Bild von deinem Thera, der in deinen Phantasien seine Praxis nicht verlassen kann.
Hast du Bedenken, etwas oder jemanden zu verraten? Damit das nicht geschieht, verbieten sich in dir drin "freie" Gedanken???? (nur so eine pseudo-psychologische Vermutung)

Wie recht Du doch hast. Freiheit ist ein sehr großes Thema.
Oft habe ich das Gefühl zuviel in den Sitzungen erzählt zu haben; mich verraten zu haben. Auch ein Grund, weshalb ich nach den Sitzungen flüchte. Alles hängt zusammen. Ich verbiete mir eigentlich keine Gedanken in den Sitzungen (mein Analytiker würde jetzt heftigst protestieren), doch ich scheitere meist daran sie auszusprechen.

Ja, ich hatte als Teenager häufiger Phantasien, in denen ich umschwärmte Männer (häufig Lehrer) rettete, z.B. indem ich dem heimlich geliebten Sportlehrer damit rette, dass ich mich vor ihn stürze, waghalsig und mit einem pantherähnlichen Sprung, um einen gefährlichen Pfeil, abgeschossen von einem gemeinen Menschen, mit meinem eigenen Körper abzufangen.
Danach breche ich dann blutüberströmt vor diesem Mann zusammen, bescheiden angesichts meiner Heldentat. Er kümmert sich dann um mich, liebevoll, tut alles (auch Mund-zu-Mund-Beatmung), um mich am Leben zu erhalten....

Ich finde es sehr beeindruckend, dass Du Dich noch so detailliert an Phantasien aus Deiner TeenagerZeit erinnern kannst.

hm, vermutlich wollte ich meinen Vater vor seinem Alkoholismus retten, der ihn ja letztendlich in den Tod getrieben hat....??????

Traurig, aber sehr gut möglich.

Du bist ihm schon außerhalb der Praxisräume begegnet?

Nun ja - es gab mal einen Telefonanruf und eine Begegnung. Über beide Begebenheiten wurde ausführlich in Sitzungen gesprochen.

~silence~

[stehaufmädchen]

@sandyp

Aber, liebe Stehauf, kann dein T. in deinen Träumen denn auch reiten?

ne, also bis jetzt nicht...
der prinz war ja ein Unbekannter. Vom T hab ich ja nur die Tanzfantasie...

lg

[Freistil]

Liebe silence,

Meine Jacke ziehe ich in Zukunft in der Praxis an. Begründung: Im Treppenhaus war es arschkalt im Dezember!

Ich lach mich in die Ecke gerade!!! Ich möchte nicht wissen, wie viele solcher Art "Begründungen", Ausreden und Erklärungen unsere Theras sich schon haben anhören müssen... Echt genial, was da in einem alles so geweckt wird in so einer Analyse! Ich seh uns beide vor meinem inneren Auge in unseren nächsten Analysesitzungen im kommenden Jahr am Ende unserer jeweiligen Stunde suuuper-erwachsen und -förmlich ihm die Hand geben, lange und tief in die Augen schauen, betont laaaaangsam an ihm vorbeigehen, die Jacke mit einer Engelsgeduld anziehen, am besten nochmal betont lässig in Richtung seines Büros (oder whatever) gehen, "Auf Wiedersehen. Und einen schönen Tag Ihnen!" rufen..... Silence, handshake!!

Das mit der Realität kenne ich auch. Ich sagte mal, dass ich ihm in Gedanken alles anvertrauen könne - aber in den Sitzungen eben nicht; weil er da zu real sei. Könnte sogar sein, dass ich ihm das übel nehme, dass er zu real ist ....

Könnte ich komplett unterschreiben und vor allem den Smilie! Geht's dir auch so, dass er dir IN den Stunden zu real erscheint. Und nach den Stunden zu weit weg? Was um alles in der Welt sagt einem das???

Er lacht schon immer wieder mal über Dinge, die ich sage. Und er wird auch mal wütend.

Du? .. ich werd grad neidisch.
Mein Analytiker ist ein Meister der Abstinenz. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich ihn jemals zu einem Gefühlsausbruch jedweder Art bringen könnte. No chance. Einerseits schade, andererseits streng freudianisch.

Genauso könnte ich nedisch werden, wenn ich da durch dich höre, dass dein Analytiker viel strenger ist als meiner... Quark oder? Ich denke, beide Therapeuten werden hoffentlich so sein, wie es für uns gut ist... Aber ich muss zugeben, ich grabe gerne hier und da auch so ein bisschen an seiner Abstinenz und freue mich, wenn ich für einen Augenblick den Menschen dahinter aufblitzen sehe. Aber das kann ich genau deswegen so genießen, WEIL er ansonsten sehr distanziert ist. Hmm, ist schon gerade gut, wie er die Waage hält. Mehr "Mensch" will ich eigentlich gar nicht. Zumindest nicht in REAL. Hmm, oder sagen wir mal so: Ich kann mir gerade nicht vorstellen, dass ich mehr "Mensch" von ihm gerade gut aushalten könnte...

Schweigen ist ein ganz großes Thema bei uns. Mit dieser "Waffe" werden ganze Machtkämpfe ausgetragen. Er hält da ein Patent drauf, glaub ich. Allerdings gibt es auch überraschend redseelige Sitzungen, was aber eher die Ausnahme ist und extrem situationsabhängig.

Oh jaaaa. Das Schweigen ist echt die Klinge der Analyse... Ich fühle mich, wenn er - naja, meiner Wahrnehmung nach - "härter schweigt" als sonst sofort unruhig, aggressiv, verstoßen und fange an, ihn anzugreifen, die Krallen auszufahren... Das sind dann wahnsinnig aufschlussreiche Gespräche, wenn wir es schaffen, den daraus entstehenden Kampf hinterher aufzuarbeiten. Ich hasse es zu wissen, dass er durch sein Schweigen eine Waffe gegen mich in der Hand hat, gegen die ich mich im Grunde nicht wehren kann. Ich könnte deswegen.... Und das Schilmmste an allem ist ja, dass er es auch WEISS, dass er mich damit ganz spielend leicht außer Gefecht setzen kann (eines der groooßen Themen von freistil).

Ich hoffe wirklich, dass ich lebend da herauskomme. Ich habe große Angst vor eine Abhängigkeit. Andererseits weiß ich, dass nichts Gutes entstehen kann, wenn ich es nicht schaffe zu vertrauen und mich einzulassen. Das ist soooooo schwierig.

Hey du, wir WERDEN da heil wieder herauskommen. Drüber reden, drüber reden, drüber reden... wenn nicht in der Therapie, wo denn dann?

LG freistil

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