Soll ich ins Bordell gehen?

Fragen und Erfahrungsaustausch über sexuelle Problembereiche wie Sexualstörungen, rund um gleichgeschlechtliche Sexualität und sexuelle Identität, den Umgang mit sexuellen Neigungen wie Fetischismus, S/M usw. - ausser Aufklärungs-Fragen.

Raziel
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Beitrag Mo., 21.12.2009, 15:55

@Una
Ob ich nun die Literatur anschaue, einen Krimi oder auf die Straße bei uns im Amtsviertel.
Das reicht bestenfalls, um sich eine Analyse seiner bisherigen Erfahrungen zu erstellen, aber nicht für eine allgemeine Feststellung.
Hätte ich eine Welt erlebt, in der männliche Huren in einschlägigen Straßen stehen und wo sich Frau Anwältin nach Feierabend noch kurz einen Kerl in's Auto einläd, wäre ich vielleicht anders drauf.
Ist nur die Frage warum das nicht so ist.
Mal abgesehen davon, dass es das in abgewandelter Form schon gibt (und auch hier schon besprochen wurde), hängt das von vielen Faktoren ab. Und nicht wenige davon sind bei beiden Geschlechtern gleich.
Denn wer garantiert mir, dass der (was ist das alte Wort für männliche Hure? Gibt es überhaupt eines- und wenn nein warum wohl nicht?)"Callboy" mir nicht einfach eine reinhaut, die Handtasche klaut und mich nicht mal bedient?
Wer garantiert einem Freier, dass die Prostituierte nicht die Kohle einsackt und dann abhaut? Was also ist das für ein Argument?
Höchstwahrscheinlich kam ich noch nie auf die Idee mir Sex zu kaufen, weil ich nicht in der Lage bin, einfach nur Sex als Dienstleistung zu sehen.
Darin liegt aber gerade dein Problem mit diesem Thema. Du bist nicht in der Lage, Sex als Dienstleistung zu sehen, folglich bist du auch nicht in der Lage, dieses "Phänomen" zu verstehen. Das wäre auch nicht weiter schlimm, wenn du nicht versuchen würdest, aus deiner eigenen Sicht ein menschheitsbezogenes Pamphlet für die Prostituierte als ein 100% sexuell unterdrücktes Opfer zu zimmern.
Man liest sich
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Tradition ist nicht das Bewahren der Asche,
sondern die Weitergabe des Feuers.

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estelle
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Beitrag Mo., 21.12.2009, 16:04

Pitt hat geschrieben: Und übrigens, wenn ein Hurenbesuch so etwas Jämmerliches hat, warum gibt es hier dann Frauen, die einem Mann eine derartige Selbstdemütigung missgönnen?

Ich gönne ihm diese Selbstdemütigung sehr wohl ,aber er soll das nicht in Sadismus gegen
die Prostituierte umwandeln.
Sadismus ist psychisch krankhaft,dass sollte er mit seiner Therapeutin besprechen und soweit ich bis
jetzt hier informiert bin aus irgendeinem Link hat sein Interesse nichts mit sexuellen Spielarten zu
tun,wie SM.

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Marja
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Beitrag Mo., 21.12.2009, 16:30

Ich sehe diese Diskussion hier als sinnlos an, und das ist es auch was ich gemeint habe Una, es ist zwecklos! Es ist traurig aber wahr.
ABER:
Was ich noch dazu schreiben möchte ist folgendes, was wir nicht vergessen dürfen.
Es gibt auch Männer, die sich Sex nicht einfach mal so kaufen oder Frauen oder Kinder vergewaltigen, weil sie ihren Trieb nicht beherrschen können. Es gibt eben auch jene Sorte Mann, die Frauen, Kinder und Tiere als verletzliche Wesen wahrnehmen und als solche respektieren und nicht benutzen - und das dürfen wir auch niemals vergessen, denn es wäre denen gegenüber auch wirklich unfair sie mit in dieses Topf zu werfen. Nicht nur der Wunsch ist Vater dieses Gedanken, sondern auch das ist Realität!


In diesem Sinne allen frohe Weihnachten, ich für meinen Teil schließe dieses Kapitel hier ab.

MfG heart

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debussy
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Beitrag Mo., 21.12.2009, 16:36

hallo una,

erstens glaube ich auch nicht, dass es einen sinn hat, mit mir darüber zu diskutieren. ich finde es einfach nur reichlich übertrieben, sich über diees thema derartig die schädel einzuschlagen. soll doch jeder machen was er will. du wirst die welt nicht vor perversen und schweinen befreien können. ganz im gegenteil. ich wollte damit nur zum ausdruck bingen, dass ich GESETZE, die sich um den trieb per se drehen, wenig bis gar nichts helfen. und "ächtungen" jeglicher art ebenfalls nicht. dass du auf eine provokation von mir so anspringst, irritiert mich echt. aber bitte.
Una hat geschrieben:Follbar mit Dir kann man wenigstens diskutieren, bei Debussy kommen nur abwertende Verniedlichungen und lächerliche PingPongspiele. Welche Probleme auch immer sich dahinter verbergen mögen, sie wären sicher auch beim Admin gut aufgehoben.
nein, wären sie nicht. er weilt nämlich derzeit im ausland. ausserdem kann er mir bei meinen problemen nicht helfen. es sei denn, er ist nebenberuflich spediteur, oder hat zufällig einen grosshandel für bankomat - kassen -thermodruckerrollen.

was ich damit sagen wollte: was du mir ankreidest, tust du ja auch. ich habs fett gemacht. pinpong u.s.w.
vielleicht klingelt es ja und du weisst jetzt, warum dir das von mir gesagte so unglaublich auf die nerven geht.


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Beitrag Mo., 21.12.2009, 16:45

Violetta 2009 hat geschrieben:
Sir hat geschrieben:Nichts mit Schmerzen zu tun? Wie soll ich mir das vorstellen, so leichte Klapse mit der Hand aufs Hinterteil? Das fiele dann allerdings nicht unter den Terminus technicus Spanking.
Entweder verarscht du uns hier Sir oder bist ein echter sadistischer Mensch und das hat mit Sex-
spielen garnichts zu tun,dann wünsche ich dir ganz bestimmt keine Partnerin,sei es eine Prostituierte
oder andere,dann willst du nur deinen echten Sadismus ausleben.
Ich habe mein Problem geschildert (Threadtitel). Alles andere ist nur Beiwerk, Theorie, über die Du Dich in diesem, hier erneut angeführten Link wirklich mal informieren solltest.
Violetta 2009 hat geschrieben: Sir schrieb doch... dass ihm Intelligenz sehr wichtig ist,es muß da ja sehr erniedrigend
für ihn sein in ein Bordell zu gehen.
Ich hatte ja ursprünglich die Idee, es mit einer halbprofessionellen Studentin treiben zu wollen. Aber nicht, weil die mich weniger erniedrigen würde oder ich mich selbst, sondern weil ich mich zuerst angeregt unterhalten wollte. Davon bin ich nach den einschlägigen Tips von Euch abgekommen. Ich würde also in ein großes Profi-Bordell gehen und die gebotene Dienstleistung in Anspruch nehmen wie ich auch zur Frisöse gehe (und froh bin, wenn sie ihren Mund hält).
SandyP. hat geschrieben: Jedoch würde ich diese Grundverachtung der Frau (und all die damit verbundenen Verhaltensweisen Frauen gegenüber) als Reaktion auf die Erfahrung der eigenen verletzlichen, männlichen sexuellen Bedürftigkeit betrachten.
Nur so scheinen viele Männer ihre Abhängigkeit vom weiblichen Körper aushalten zu können.
Ein interessanter Aspekt.
SandyP. hat geschrieben:Die richtige Antwort auf diese Bedürftigkeit wäre es ja, sich der Frau liebend hinzugeben und sich ihr in jeglicher Hinsicht sexuell zur Verfügung zu stellen. Aber das scheint für viele Männer einfach nicht möglich geschweige denn vorstellbar zu sein.
"Für viele"? Solche kenne ich nicht.
Pitt hat geschrieben: Ich bin allerdings ziemlich überzeugt davon, dass das, was hier als Girlfriendsex angesprochen wurde, genau das ist, was die meisten Freier suchen.
Ist nur 'ne PR-Masche.
SandyP. hat geschrieben:Und sie die echte, liebevolle Leidenschaft einer nicht bezahlten Frau allemal vorzögen.
Für mich trifft das zu.

Violetta 2009 hat geschrieben:
Pitt hat geschrieben: Und übrigens, wenn ein Hurenbesuch so etwas Jämmerliches hat, warum gibt es hier dann Frauen, die einem Mann eine derartige Selbstdemütigung missgönnen?

Ich gönne ihm diese Selbstdemütigung sehr wohl ,aber er soll das nicht in Sadismus gegen
die Prostituierte umwandeln.
Sadismus ist psychisch krankhaft,dass sollte er mit seiner Therapeutin besprechen und soweit ich bis
jetzt hier informiert bin aus irgendeinem Link hat sein Interesse nichts mit sexuellen Spielarten zu
tun,wie SM.
Ach, Violetta, jetzt ist aus Pitts Mann gleich der Sir geworden. Ja, aus irgendeinem imaginären Link ziehst Du Deine Meinung, einen andereren Thread zu verfolgen, ist Dir zu umständlich. Aber ich sag's auch Dir nochmal gern: Ich bin derzeit nur an Blümchensex interessiert.
Und ich verweise auch gern nochmals auf meine Aussage:
candle hat geschrieben:Weißt Du, ob Du dann auch grenzen kennst oder könnte das kippen. Das verstehe ich an dieser Szene eben nicht.
Um meine Grenzen mach' Dir mal keine Sorgen. Wohin sollte das "kippen"? Daß mich nur immer härtere Praktiken noch befriedigen würden? Da ist nun die gespankte Partnerin vor, denn ihre Grenzen sind entscheidend. Der hohe Respekt (im Idealfall die tiefe Liebe zu) vor ihr, lassen mich ihre Grenzen gern einhalten.

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Marja
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Beitrag Mo., 21.12.2009, 17:05

Sir hat geschrieben:
Violetta 2009 hat geschrieben: Sir schrieb doch... dass ihm Intelligenz sehr wichtig ist,es muß da ja sehr erniedrigend
für ihn sein in ein Bordell zu gehen.
Ich hatte ja ursprünglich die Idee, es mit einer halbprofessionellen Studentin treiben zu wollen. Aber nicht, weil die mich weniger erniedrigen würde oder ich mich selbst, sondern weil ich mich zuerst angeregt unterhalten wollte. Ich würde also in ein großes Profi-Bordell gehen und die gebotene Dienstleistung in Anspruch nehmen wie ich auch zur Frisöse gehe (und froh bin, wenn sie ihren Mund hält).
Es wird schön langsam Zeit, daß Du Deinen Mund hältst Sir, bevor man Dir noch nachsagt, wie strohdumm Du selbst bist. Denn das bist Du nämlich! Wer glaubt eine Hure sei stets dumm und eine Studentin immer klug, und eine Friseurin soll den Mund halten, der ist selbst ein ganz armer, dummer Mensch. Du bist für die Männerwelt kein étiquette Sir, wirklich nicht!

So, das mußte noch raus.

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Thanker
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Beitrag Mo., 21.12.2009, 17:13

Interessant ist, daß sich die meisten hier über die Frage der Menschenwürdigkeit der Prostitution (u.ä.) streiten, aber kaum eine(r) an Sirs grundsätzlichem Problem interessiert zu sein scheint. Obwohl genau DAS das Thema ist.

Ich stehe dem ganzen Unternehmen etwas skeptisch gegenüber, denn ich kann mir vorstellen, daß Sex mit einer Prostituierten sehr mechanisch abläuft, d.h. daß Sir als Freier höchstens (!) eine kurzfristige Erfüllung der fleischlichen Gelüste widerfahren könnte. Evt. könnte sich noch ein ebenso kurzfristiges High-Gefühl einstellen, nach dem Motto: Ich hab es wieder mal getan.

Demgegenüber birgt dieses Unterfangen aber einige Risiken (von denen ja schon viele genannt wurden). Geschlechtskrankheiten sind vermutlich nicht wirklich ein Problem; größer scheinen mir die Probleme auf emotionaler Ebene zu sein - bis hin zur eventuell spontan auftretenden Impotenz (was einen sehr runterziehen könnte)

Ich kann mir vorstellen, daß sich selbst bei einem "reibungslosem" Verlauf der Aktion (d.h. Ausbleiben der Risiken) für Sir nicht viel zum Positiven hin verändern wird. Ich kann hier zwar nur für mich sprechen: Das eigentlich reizvolle am Sex zwischen zwei Menschen ist ja, das Gefühl, von anderen begehrt zu werden d.h. dem anderen Lust zu bereiten (und das sage ich als Mann!). Dies ist bei einem Sex mit einer Prostituierten aber definitiv nicht gegeben; eine Prostituierte ist in dem Zusammenhang nichts anderes, was eine Art "Gummimuschi".

Ein ONS (mag dieser auch auf technischen oder gar emotionalem Level "schlecht" sein) ist da schon etwas anderes: Da wollen "es" beide. D.h. zumindest anfängliche Lust ist auf beiden Seiten vorhanden. Zumindest das Gefühl, (wenn auch nur körperlich) begehrt zu werden, könnte einem dort widerfahren.

Ich kenne den Sir nicht. Bei hinreichender Attraktivität (Aussehen, Charme, Status etc.) könnte es u.U. zielführend, sich auf einschlägigen Seiten im Netz umzuschauen. Hier in meiner Region gibt es in unserem kulturellen Verastaltungsmagazin eine Rubrik mit dem Namen "Lust und Liebe" (die direkt unter den klassischen Partnerannoncen steht); die Response der Frauen ist gar nicht so schlecht (wie ich in meinem ein paar Jahre zurückliegenden Selbstversuch erfahren durfte); Sir käme sein vergleichsweise hohes Alter und sein (wie ich bisher herauslesen durfte) intellektueller Anspruch wohl auch eher zu Gute: Eine Frau, die einen "Stecher" haben möchte, würde sich vermtl. eher in die nächste Disco stellen; eine Frau, die auch auf geistig-emotionaler Ebene befriedigt werden möchte (ohne in Richtung Partnerschaft gehen zu wollen), würde vllt. den Weg über so eine Anzeige gehen. Wichtig bei diesem Unterfangen ist natürlich, daß sich Sir wirklich auch zutraut, Körperlichkeiten mit einer Frau auszutauschen bzw. zu initiieren, d.h. er darf hier nicht erwarten, ein Rundum-Servicepaket ohne Gegenleistung geliefert zu bekommen. Aber letzteres unterscheidet die Aktion ja genau von einem Bordellbesuch...

Es könnte natürlich auch sein, daß es Frauen gibt, die genau dies anspricht. Körperliche/geistige Reife und hoher intellektueller Anspruch gepaart mit weitgehender sexueller Unerfahrenheit und eher zurückhaltendem/schüchternen Verhalten. Um Enttäuschungen zu vermeiden, wäre es vielleicht sinnvoll, dies dann so in der Anzeige bzw. im Kennenlernprozess zu kommunizieren, ohne allzusehr unattraktiv zu wirken (was problematisch sein könnte, da sich viele Frauen - zumindest wenn es um Sex geht - selbstbewußte "echte Kerle" wünschen, die sagen, wo's langgeht). Aber: Ein Versuch wäre es jedenfalls mal wert, oder?

Keine Ahnung, aber vielleicht wäre dies eine Diskussionsgrundlage für die nächste Therapiesitzung?
Zuletzt geändert von Thanker am Mo., 21.12.2009, 17:20, insgesamt 3-mal geändert.

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Pitt
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Beitrag Mo., 21.12.2009, 17:16

Sir hat geschrieben:
Pitt hat geschrieben: Ich bin allerdings ziemlich überzeugt davon, dass das, was hier als Girlfriendsex angesprochen wurde, genau das ist, was die meisten Freier suchen.
Ist nur 'ne PR-Masche.
Ich möchte Dir da widersprechen. Natürlich ist alles schauspielerische Simulation, das dürfte natürlich klar sein.
Aber heutzutage wird in einschlägigen Etablissements (wohl in Abhängigkeit von Sympathie, Mundpflege und Zahnstatus ) reichlich und anhaltend zungengeküsst und es gibt dort wohl durchaus Dienstleisterinnen mit dem empathischen Naturtalent, das dem von "normalen" Psychotherapeutinnen nicht nachsteht...
Die Vorstellung, dass im Rahmen von Paysex Küsse Tabu sind, ist von gestern...
Lg
Pitt


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Beitrag Mo., 21.12.2009, 17:17

heart hat geschrieben: So, das mußte noch raus.
Gut so! Sonst kriegste noch 'nen heart-infarkt.

LG
Sir

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candle
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Beitrag Mo., 21.12.2009, 17:18

Wann geht es los? *gier

candle
Es ist besser ein Kerze anzuzünden, als über die Dunkelheit zu klagen.
Sommer-Stumpenhorst

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Marja
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Beitrag Mo., 21.12.2009, 17:29

Sir hat geschrieben:
Gut so! Sonst kriegste noch 'nen heart-infarkt.
Da bist vorher noch Du dran.

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Thanker
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Beitrag Mo., 21.12.2009, 17:42

Raziel hat geschrieben:
Hätte ich eine Welt erlebt, in der männliche Huren in einschlägigen Straßen stehen und wo sich Frau Anwältin nach Feierabend noch kurz einen Kerl in's Auto einläd, wäre ich vielleicht anders drauf.
Ist nur die Frage warum das nicht so ist.
Mal abgesehen davon, dass es das in abgewandelter Form schon gibt (und auch hier schon besprochen wurde), hängt das von vielen Faktoren ab. Und nicht wenige davon sind bei beiden Geschlechtern gleich.
Der Grund, wieso es kaum männliche Prostituierte gibt, liegt auf der Hand: Er lautet "Angebot und Nachfrage".

Eine Frau, die Lust nach unverbindlicher Zweisamkeit verspürt, braucht sich nur in eine der unzähligen Kontakt-, Seitensprung, Flirtbörsen einzutragen; nach kurzer Zeit hagelt es ein- bzw. zweideutige Kontaktanfragen; selbst dann, wenn diese Frau nicht sehr attraktiv war. Alles was sie nun noch tun muß, ist, Schaumschläger und Psychos auszusortieren. Alternativ könnte sich die Frau (sofern mit einer gewissen körperlichen Mindestattraktivität gesegnet) mit kurzem Röckchen und/oder tiefem Ausschnitt in die nächstbeste Disko stellen und einfach mal abwarten... Auch hier gilt es, die richtige Wahl zu treffen.

Bei einem Mann verhalten sich die Dinge völlig anders. Als Mann muß man entweder sehr attraktiv sein (Aussehen bzw. Sozialstatus) und/oder er muß in der Lage sein, sehr selbstbewußt auf Frauen zugehen zu können (und gleichzeitig die "richtige Masche" draufhaben).

Worauf ich hinauswill ist: Der "Otto-Normal-Mann" (d.h. mittelmäßig attraktiv, mittelmäßig selbstbewußt, mittelmäßige Aufrißfähigkeiten) schafft es aller Voraussicht nach nicht, auf Anhieb eine Frau "klar zu machen" (sei es nun auf der Straße, im Nachtleben, oder online). Was bleibt ihm also anderes übrig, als sich im Bezahlsektor umzusehen?


Natürlich kann man spekulieren, was die tieferen Gründe dahinter sind. Wahrscheinlich hat dies biologische Gründe: Männer sind vielleicht triebgesteuerter oder weniger monogam? (weil sie dazu programmiert sind, ihren Samen unters Volk zu bringen). Vielleicht gibt es auch kulturelle Gründe (etwa im Sinne einer patriarchalischen Gesellschaft, in der Männer das Sagen haben bzw. den aktiven Part übernehmen)?

Nur so viel läßt sich sagen: Primär (ohne jetzt nach den Hintergründen gefragt) beruht die krasse Diskrepanz der Anzahl von männlichen und weiblichen Prostituierten auf dem Ungleichgewicht von Angebot und Nachfrage. Selbst wenn ich als (reichlich unperfekter) Mann Frauen meine "Dienste" gegen Geld anbieten würde, würde ich vmtl. Probleme haben, einen Markt dafür zu finden. Eine (ebenso reichlich unperfekte) Frau hätte diese Probleme wohl nicht.


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Beitrag Mo., 21.12.2009, 18:04

Thanker hat geschrieben:aber kaum eine(r) an Sirs grundsätzlichem Problem interessiert zu sein scheint. Obwohl genau DAS das Thema ist.
Thanks, Thanker, die Grundsatzdiskussion ist erst hinzugekommen, nachdem das eigentliche Problem schon von allen Seiten ventiliert worde ist.
Thanker hat geschrieben:Ich stehe dem ganzen Unternehmen etwas skeptisch gegenüber, denn ich kann mir vorstellen, daß Sex mit einer Prostituierten sehr mechanisch abläuft, d.h. daß Sir als Freier höchstens (!) eine kurzfristige Erfüllung der fleischlichen Gelüste widerfahren könnte. Evt. könnte sich noch ein ebenso kurzfristiges High-Gefühl einstellen, nach dem Motto: Ich hab es wieder mal getan.
Ja, mehr erwarte ich auch nicht. Vielleicht noch 'ne angenehme Erinnerung.
Thanker hat geschrieben: größer scheinen mir die Probleme auf emotionaler Ebene zu sein - bis hin zur eventuell spontan auftretenden Impotenz (was einen sehr runterziehen könnte)
Keine Sorge, der "Eine" wird sich nicht runterziehen lassen.
Thanker hat geschrieben: eine Prostituierte ist in dem Zusammenhang nichts anderes, was eine Art "Gummimuschi".
Nanana, das wird aber hier bei einigen wieder Emotionen auslösen. Nein, auch ich bestreite das - genauso wie die Ansicht, die mir unterstellt wird, Nichtakademiker_Huren seien dumm. Es ist eine Frau aus Fleisch und Blut, auch mit Emotionen. Und wenn ich ihr gegenüber respektvoll und höflich (mache ich auch gegenüber Frisösen) auftrete (halte nichts von "dirty talk") - so wie ich es hier schon gesagt habe (was aber einige wieder überlesen haben), dann wird sie das erfreuen, woran mir viel liegt. Vielleicht gibt's ja auch was zu lachen - wäre das Größte für mich.
Thanker hat geschrieben: Ein ONS (mag dieser auch auf technischen oder gar emotionalem Level "schlecht" sein) ist da schon etwas anderes: Da wollen "es" beide. D.h. zumindest anfängliche Lust ist auf beiden Seiten vorhanden. Zumindest das Gefühl, (wenn auch nur körperlich) begehrt zu werden, könnte einem dort widerfahren.
ONS kommt für mich nicht in Frage, da ich zum Aufreißen viel zu depressiv bin und hierbei die Infektionsgefahr ein echtes Risiko darstellt.
Thanker hat geschrieben: Ich kenne den Sir nicht.
Es reicht, wenn Du weißt, daß ich unter starken Depressionen leide, so daß alle Techniken des Kennenlernens einer Frau z. Zt. für mich nicht praktikabel sind.
Thanker hat geschrieben:Keine Ahnung, aber vielleicht wäre dies eine Diskussionsgrundlage für die nächste Therapiesitzung?
Morgen werde ich diese Diskussion hier ansprechen. Meiner Therapeutin kommt es vor allem darauf an, daß ich aus meiner Lethargie finde. Und Körperkontakt wird ja generell bei allen Arten psychischer Störungen verordnet.
heart hat geschrieben:
Sir hat geschrieben: Gut so! Sonst kriegste noch 'nen heart-infarkt.
Da bist vorher noch Du dran.
Beim in Rede stehenden Akt - eine wunderbare Imagination - auch für mich.
candle hat geschrieben:Wann geht es los? *gier
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Thanker
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Beitrag Mo., 21.12.2009, 18:21

@Sir
Was mir in dem Zusammenhang noch eingefallen ist:

Es gibt für schwer körperliche Behinderte offensichtlich die Möglichkeit die Dienste von "Sexualbegleitung" in Anspruch zu nehmen. Vielleicht gibt es so etwas auch für Menschen mit schwerwiegenderen psychischer Erkrankungen (zu denen ich eine ausgewachsene Depression mal zählen möchte)?

http://de.wikipedia.org/wiki/Sexualbegleitung
Zuletzt geändert von Thanker am Mo., 21.12.2009, 18:24, insgesamt 2-mal geändert.

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Minerva
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Beitrag Mo., 21.12.2009, 18:23

Thanker hat geschrieben: Der Grund, wieso es kaum männliche Prostituierte gibt, liegt auf der Hand: Er lautet "Angebot und Nachfrage".

Eine Frau, die Lust nach unverbindlicher Zweisamkeit verspürt, braucht sich nur in eine der unzähligen Kontakt-, Seitensprung, Flirtbörsen einzutragen; nach kurzer Zeit hagelt es ein- bzw. zweideutige Kontaktanfragen; selbst dann, wenn diese Frau nicht sehr attraktiv war. Alles was sie nun noch tun muß, ist, Schaumschläger und Psychos auszusortieren. Alternativ könnte sich die Frau (sofern mit einer gewissen körperlichen Mindestattraktivität gesegnet) mit kurzem Röckchen und/oder tiefem Ausschnitt in die nächstbeste Disko stellen und einfach mal abwarten... Auch hier gilt es, die richtige Wahl zu treffen.

Bei einem Mann verhalten sich die Dinge völlig anders. Als Mann muß man entweder sehr attraktiv sein (Aussehen bzw. Sozialstatus) und/oder er muß in der Lage sein, sehr selbstbewußt auf Frauen zugehen zu können (und gleichzeitig die "richtige Masche" draufhaben).
Schade das du in deiner Ausführung einen wesentlichen Faktor nicht berücksichtig hast.

In der Homosexuellenszene gibt es sehr viel männliche Prostituierte, nicht nur Junkies oder Migranten sondern überwiegend ganz normale Männer. Und diese Zahl ist noch nicht einmal so gering wie man denkt.
Leider fällt aber genau das Thema unter die großen Tabus unserer Zeit. Aus dem Grund gibt es auch sehr wenig Zahlen die darüber zu finden sind.

Aber die Aussage ''Kaum'' ist in dem Zusammenhang nicht korrekt.
wer kämpft kann verlieren, wer nicht kämpf hat schon verloren

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