anstehende Trennung vom Therapeuten triggert

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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estelle
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Beitrag Mi., 24.03.2010, 12:52

Ach Pfötchen,

schieß sie zum Mond,diese eingebildete Zimtzicke,

such dir nettere Leute,

Liebe Grüße,
Violetta.


Und jetzt geh extra in die Stammdisco,mit vielen anderen Leuten!

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Keksin
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Beitrag Mi., 24.03.2010, 12:59

Hallo Pfötchen !

Ich finde deine Gefühle völlig verständlich.
Mein Eindruck ist der, dass deine Therapeutin sich etwas widersprüchlich verhält und ungeschickt ausdrückt.
" wenn sie das so sehen, dann können sie von mir auch nicht mehr als ein kurzes Winken erwarten"
Falsch. Hier reagiert sie nicht als Therapeutin, sondern persönlich.
auch ihre Kontrollverluste bezogen auf meine Wut, werden nun als "Traumatisierte wiederholen ihre Traumen so, dass sie andere zu einem bestimmten Verhalten zwingen"
Das ist einerseits nicht ganz falsch, aber andererseits auch nicht ganz wahr.
Und dass gerade sie als Therapeutin sich zu einem Verhalten "gezwungen" fühlt, ist schon bezeichnend.

Meinst du, du kommst damit klar ?

Langfristig wäre die Frage, ob du es noch einmal bei einer anderen Therapeutin probieren möchtest. Wenn du das sacken lassen hast.

Lg, Keksin

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Pfötchen
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Beitrag Mi., 24.03.2010, 13:22

....danke...muß jezt halt stabil bleiben und Violette hat wohl recht....
könnt mich ins Bett verkriechen, aber nein- ich muß stehen!

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estelle
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Beitrag Mi., 24.03.2010, 13:54

Pfötchen hat geschrieben:könnt mich ins Bett verkriechen, aber nein- ich muß stehen!
Vielleicht ist das ja auch ein normaler Trauerprozeß und der gehört auch zur Ablösung einer Therapie
dazu.

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Pfötchen
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Beitrag Di., 06.07.2010, 14:40

ach-vermute, dass dieses Thema hier schon langweilt,so oft wurde der Trennungskummer nach Therapie hier diskutiert...ich schreib dennoch....weiß grad nicht wohin damit...
Das Abschlußgespräch liegt 3 Monate zurück und ich denke, ich sollte akzeptieren ,dass es es mir nicht gelingt, mit dem Erfahrenen sofort abzuschließen.Trennungen scheinen für mich allgemein schon zu triggern-denn es erinnert an frühe Verluste- hier ist es zusätzlich das dramatische Therapieende was ich schlechter verkrafte, als ich dachte.
Immer wieder holen mich Schuldgefühle ein, woher kommt das? Ich erkenne, dass ich es- wie so oft in meinem Leben- nicht geschafft habe, mich wirklich in zu öffnen, ich konnte meine Schmerzen nie richtig zeigen, habe in all denn Jahren nie vor ihr geweint und ging am Ende völlig in die Abwehrreaktion Gegenangriff. Das sie mir als Therapheutin wichtig geworden ist, konnte ich direkt nicht eingestehen-ein Fehler der mir auch im "normalen Leben" oft passiert ist-Ich gebe meine Gefühle ungern zu, Spiele eher die Coole. Meine Therapheutin ist sicherlich der Meinung, dass ich die Beziehung aus einem alten Muster heraus zerstören wollte-und es plagt mich, in wieweit dies auch Wahr ist.Wenn ich die Geschichte durchgehe, weiß ich, sie hat echt Mist gebaut,ein Jahr lang ging es mir schlecht, aber ich mußte ja durchhalten- aushalten, weil ich das als Mißbrauchte ja immer muß.Auf der anderen Seite war mein Verhalten am Ende echt krass und ich fühle mich als Täterin und denke manchmal sogar ich hätte ihr was angetan-ab einem bestimmten Punkt wollte ich verletzen-ist mir wohl auch gelungen-Sie hat mich aus dem Wahnsinn nicht rausgeholt, mich dafür bestraft-das macht mich wütend-aber die Stimme, die sagt "ich habs vermasselt" ist lauter und schlimm, dass man jetzt eben nichts mehr klären kann. Bin durch die ganze Sache doch insgesamt geschwächt und panischer,aber als ich heute mal nach Therapheuten geschaut habe, dachte ich-nee, das kann ich jetzt auch nicht....

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Beitrag Di., 06.07.2010, 14:59

du hast gar nichts vermasselt. Les gerade viel über therapieschäden, ist schon schlimm, was man sich so alles in einer "therapie" gefallen lassen muss, wofür auch noch Geld bezahlt wird.

Pass auf dich auf, ich konnte jetzt mehr mich verstehen (durch´s lesen), schließlich ist man ja nicht freiwillig so geworden, man ist so gemacht worden, und wenn man in der Therapie wieder das Gleiche durch machen muss, ist das NICHT richtig, und der Thera hat versagt.

liebe Grüße


montagne
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Beitrag Mi., 07.07.2010, 16:36

Meine Therapheutin ist sicherlich der Meinung, dass ich die Beziehung aus einem alten Muster heraus zerstören wollte-und es plagt mich, in wieweit dies auch Wahr ist.
Das kann ja wahr sein. ich persönlich denke für viele menschen in therapie ist es wahr, es wird sicher nicht sleten sein. Es ist ja gerade Aufgabe des therapeuten die beziehung trotzdem zu halten und den Klienten so zu fordern, das dieser es auch verkraftet und sich weiterentwickeln kann und nicht überfordert ist.
Dies ist ihr mit dir offenbar gar nicht gelungen. Da hat sie versagt, nicht du. Das auch ein Therapeut Grenzen hat und nicht alles kann, ist klar. Vielleicht hat es mit dir und ihr einfach nicht geklappt, vielleicht hat sie echt scheiße gebaut, vllt. ist sie generell inkompetent, wissen wir nicht. Aber was ganz gewiss ist, das es nicht dein Fehler war.

Das wäre ja so, als würde man einem Patienten der mit sagen wir Bauchschmerzen zum Arzt kommt seine Bauchschmerzen vorwerfen. "Ihnen geht es doch nur mies, weil sie Bauchschmerzen haben, damit das mal klar ist." - "Äh, ja, deshalb bin ich ja hier und will Hilfe."
amor fati

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beanie
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Beitrag Mi., 07.07.2010, 19:31

vallée hat geschrieben:

Das wäre ja so, als würde man einem Patienten der mit sagen wir Bauchschmerzen zum Arzt kommt seine Bauchschmerzen vorwerfen. "Ihnen geht es doch nur mies, weil sie Bauchschmerzen haben, damit das mal klar ist." - "Äh, ja, deshalb bin ich ja hier und will Hilfe."
es müssen beide seiten dazu beitragen. der patient kann sich nicht öllig passiv verhalten, so ala "nun machen sie mich gesund" und erwarten, dass er am ende geheilt ist. mitarbeit und wille etwas zu verändern braucht es auf seiten des klienten und kompetenz auf seiten des theras!


montagne
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Beitrag Mi., 07.07.2010, 20:54

mitarbeit und wille etwas zu verändern braucht es auf seiten des klienten
Das versteht sich von selbst.
Ich persönlich denke Willen und Mitarbeit hat (fast) jeder, der zur Therapie kommt. Jeder hat doch seine Motivation und arbeitet auf seine Weise an den Dingen die wichtig sind.
amor fati

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beanie
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Beitrag Mi., 07.07.2010, 21:08

stimmt, jedoch muss man hier deutlich unterscheide.

einmal der wille ok ich will etwas ändern.ich ruf einen therapeuten an, gehe brav hin und warte, dass der etwas tut, dass es besser macht.

und dem willen, der auch die egeninitiative beinhaltet und eben das ganze als gemeinsamen arbeitsprozess sieht.

wenn es für dich so selbstverständlich ist, dass immer zwei dazugehören (therap. und patient) und man an einem strang ziehen muss, warum suchst du die "schuld" dann so einseitig auf der seite der therapeutin???

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Pfötchen
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Beitrag Do., 08.07.2010, 00:59

Hi,
....ich bin nicht im "normalen" Denken und Bewußtsein wenn mich derartige Schuldgefühle überfluten...auch ist es Konditionierung...entspringt altem.....ich habe mich in den letzten Wochen viel mit dem Thema Trauma-Reinszenierung/Wiederholung beschäftigt, denn es ist so gewesen, dass ich meine Traumatischen Erfahrungen innerlich wiedererlebte und ich dann auch im außen entsprechend reagiert -schrecklich wie ich da sein mußte-!
Warum die Wiederholungen? -es möge anders ausgehen, der Versuch das Trauma dardurch zu integrieren, ist ein Erklärungsansatz, zumindest sollte der Therapheut den Klienten nicht in seiner negativ Erwartung bestätigen....
Ich brauche für das ganze noch Verarbeitungszeit...Verlustgefühle sind trotz allem da,lange Zeit war sie ein wichtiger Halt für mich....in der Arbeit mit schwer Traumatisierten fehlt ihr allerdings eindeutig Kompetenz.
Pfötchen

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Beitrag Do., 08.07.2010, 08:19

beanie schreibt......wenn es für dich so selbstverständlich ist, dass immer zwei dazugehören (therap. und patient) und man an einem strang ziehen muss, warum suchst du die "schuld" dann so einseitig auf der seite der therapeutin???

weil sie die Verantwortung hat
weil es ihr Job ist
weil der Patient (erstmal) geschwächt ist
weil die Thera das weiß

Pfötchen.........für Traumapatienten ist "herkömmliche" Therapie überhaupt nicht geeignet, musste ich leider auch feststellen.

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beanie
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Beitrag Do., 08.07.2010, 08:50

hier bin ich hat geschrieben:
weil sie die Verantwortung hat
weil es ihr Job ist
weil der Patient (erstmal) geschwächt ist
weil die Thera das weiß
sehe ich nicht so! beide haben die verantwortung.
was genau siehst du als ihren job? was sollte sie wissen?

Mich würde deine meinung sehr interessieren.

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Beitrag Do., 08.07.2010, 09:14

beanie...... nun, ich hab drüben bei metro noch geschrieben, es gibt ja nicht "den" Patienten, es gibt frühgeschädigte, schwer Traumatisierte, leicht verunsicherte, welche die Ängste mit sich tragen.... ich war traumatisiert und wurde auf das übelste in meiner ersten Therapie retraumatisiert, und damit allein gelassen, ich stürzte, ich fiel, ich verlor alles, mein Leben hing nur noch an einem Seidenfaden. Durch echte menschliche Worte, meiner Hausärztin, fand ich zurück. Dann war es sehr schwer für mich, ich bin jetzt seit über sechs Jahren in Therapie, und zwar, um meine erste (und natürlich die vergangenheit) aufzuarbeiten. ich konnte es damals nicht abschätzen, was es heißt sich seelisch zu entkleiden, ich wusste nicht, dass es schmerzen wird, ich war total naiv hingegangen. Heute ist es ok, aber nur dadurch, dass ich es echt fühlen konnte, dass ich als Mensch es bin, der so dort angenommen wird, keine Patientennummer. Vieles hat sich in der Therapie verändert, er sagte mal, meine Gedanken hätten einen Wert für die Therapie. Das war gut, das tat mir gut. Ich weiß, ich denk manchmal etwas über den Rahmen hinaus, aber es ist nicht abgehoben, es sind die tiefen innerlichen Berührungen, die ich in Worte fassen kann, die ich äußern kann, so wie es ist. Möchte hier keine Beispiele nennen, vielleicht verstehst du es.

die Verantwortung liegt erstmal beim Thera, die Stabilität sollte erstmal gut gewachsen und gefestigt sein. Dann verteilt sich die Verantwortung für das Setting, und später übernimmt man die Verantwortung für sich und sein Leben..... aber vorher geht es nicht, ich war total überfordert worden, ich konnte mich nicht verstehen. Heute ist es besser.

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Pfötchen
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Beitrag Do., 08.07.2010, 10:53

beanie:verstehe deinen Beitrag 0- was möchtest du hier aussagen??
Der Therapieverlauf war unvorhersehbar- ich kann mich nur bemühen, zu verstehen, was mit mir selbst geschehen ist- die Thematik Trauma-Reaktivierung;Reinszenierung ist für beide Seiten äußerst kompliziert und schwierig.
Pfötchen

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