Hat jemand Gott gefunden?

Fragen und Gedanken rund um Spiritualität und Religionen, alternative Behandlungsmethoden, den üppigen Garten sonstiger "Therapie"-Formen, Esoterik ... und ihre Berührungspunkte mit Psychotherapie bzw. psychologischen Problemen.

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Blaubaum
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Beitrag Mi., 09.02.2011, 18:58

Neusprech also als NLP-artige Gehirnwäsche. Das Mafia-Beispiel verstehe ich jedoch so, dass der sich unterwerfende genau weiss, dass schwarz schwarz und weiss weiss ist, er soll es auch gar nicht vergessen, er soll nur so tun, als "glaube" er, und das auf Dauer.

Wenn ein Priester (amtsimmanent) sagt: Leute, kommt bitte immer schön zu meiner Predigt (immerhin habt ihr auch dafür bezahlt), und gleichzeitig sagt, ihr solltet eigentlich gar nicht hier sein, weil Gott (derjenige, wegen dem ihr offiziell kommt) euch dann besser findet wenn ihr nicht kommt und noch nicht einmal an ihn glaubt, ist es noch nichtmal eine double-bind-info, da ja nichts unterschwellig mitgeliefert wird, sondern das Paradoxon ganz offen gehandelt wird.
spezialisten wissen zuerst viel über wenig und am ende alles über nichts


Eremit
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Beitrag Do., 10.02.2011, 02:55

Halt, Blaubaum. Ist schon richtig, was Du schreibst. Bedenke aber, daß Doppelbindungen zu erkennen einen gewissen Intellekt voraussetzt, wenn nicht gar eine gewisse Allgemeinbildung, welche nunmal keine Selbstverständlichkeit sind. Die meisten Menschen sind nicht einmal so reflektiert, daß sie überhaupt solche Doppelbindungen erkennen können, somit können sie diese auch nicht auflösen.

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Blaubaum
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Beitrag Do., 10.02.2011, 07:21

Für den Einen, der die Bibel nicht liest, ist es keine Doppelbindung, weil er nur den einen Teil der Botschaft hört (Glockenläuten, "kommt und hört das Wort Gottes" etc.), für den anderen, der die Bibel liest, und aus ihr herausliest, dass Gott nicht in der Kirche wohnt, sondern in der Natur, in der Liebe, in der Herzenswärme, in der Gerechtigkeit, ist es auch keine, sondern eher ein Koan, ein Paradoxon, dass mich ein klein wenig an den Faschismus erinnert ("du musst nicht an den Führer glauben, aber du musst so tun als ob, und das mit ganzer Kraft und sehr überzeugend").

Erziehung zur Wahrhaftigkeit (du sollst nicht falsch Zeugnis ablegen...) sieht mE anders aus.

Aber wahrscheinlich hast Du Recht und es ist doch eine Variante der Doppelbindung, denn wozu sind Priester da, wenn niemand mehr sündigt, ebenso Ärzte, wenn niemand mehr krank ist?
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TwoFace
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Beitrag Fr., 11.02.2011, 09:22

Blaubaum hat geschrieben: Aber wahrscheinlich hast Du Recht und es ist doch eine Variante der Doppelbindung, denn wozu sind Priester da, wenn niemand mehr sündigt, ebenso Ärzte, wenn niemand mehr krank ist?
Ui,das scheint ein Treffer zu sein.
Ich sehe keine Doppelbindung,eher eine Doppelmoral.
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schorschi
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Beitrag Fr., 11.02.2011, 09:34

Hallo nochmal,
ich glaube es ist nicht unbedingt förderlich den Glauben an Priester festzumachen.
Ich selber bin vor Jahren aus der Kirche ausgetreten, weil ich keinen Bezug zur Institution Kirche hatte (auch jetzt keinen habe).

Trotzdem habe ich meinen Weg zum Glauben gefunden.
Kein Priester/Pfarrer kann Dir zum ewigen Leben verhelfen, sondern allein der Glaube an Jesus und Gott.

Nochmal zum breiten Weg in den Tod:
Der breite Weg ist für mich der Weg, der ohne Gott ist, denk nur an Dich selbst, kümmer Dich nicht um Mitmenschen in Not, häufe Schätze für Dich an.....

Mal ein Witz dazu:

Kommt einer in den Himmel, hat seinen Koffer mit angesparten Geld, mehrere Mio. EUR dabei.
Fragt den Engel am Eingang, ob denn Geld hier was nützt. Der Engel antwortet, das Geld sogar sehr wichtig ist hier im Himmel. Mann freut sich, hat er doch gut vorgesorgt für den Himmel.

Geht ins Himmelscafe und bestellt einen Cappuchino. Als der Ober zum Kassieren kommt, gibt er ihm statt 3,50 EUR einen 5 EUR Schein und sagt großzügig "stimmt so". Der Ober schüttelt den Kopf und sagt, dass das Geld hier nichts Wert sei. Darauf der Mann "Der Engel hat aber gesagt, dass Geld hier sehr wichtig ist...."

Darauf der Ober:"Ja, Du kannst hier mit Geld bezahlen, aber nur mit dem Geld, mit dem Du auf der Erde Gutes getan hast......."

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TwoFace
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Beitrag Fr., 11.02.2011, 09:45

schorschi hat geschrieben: ........
.....Du kannst hier mit Geld bezahlen, aber nur mit dem Geld, mit dem Du auf der Erde Gutes getan hast......."
Zählen auch die Unsummen an Steuerabgaben?Na dann hat er ja,so wie wir Alle,dort dann ausgesorgt.
Ich verlass´ mich auf meine Sinne!
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schorschi
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Beitrag Fr., 11.02.2011, 11:16

TwoFace hat geschrieben:Zählen auch die Unsummen an Steuerabgaben?Na dann hat er ja,so wie wir Alle,dort dann ausgesorgt.
Das kann ich Dir nicht mit ja oder nein beantworten.
Denn Ehrlichkeit ist natürlich auch auf die Pflichten als Staatsbürger bezogen.
Kennst sicherlich den Spruch "Geb dem Kaiser, was dem Kaiser ist und Gott was Gottes ist"
Im übrigen haben wir uns die Regierungen ja selber eingebrockt... Nun müssen wir es halt auslöffeln...

Denke es geht mehr darum, ob man Geldgeil ist und lieber auf den nächsten Flatscreen mit 160cm Bilddiagonale spart oder dem Nächsten, der es dringend nötig hat unter die Arme greift.

Und bevor Du fragst, Nein, ich arbeite bei mir selber noch an diesem Punkt.... Bin noch lange nicht so selbstlos wie es gut wäre für mich...

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TwoFace
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Beitrag Fr., 11.02.2011, 11:38

Selber eingebrockt?Hmm da scheiden sich bestimmt die Geister,ist ja auch nicht das Thema.
Armen unter die Arme greifen aber schon.Als Strenggläubiger geht ja dieses über das Natürliche.
Unsere Steuern habe Mill. Arme unter die Selbigen geholfen.Und das ist auch gut so.
Aber damit das weiterhin so läuft,muß man aber auch an sich selbst denken.
Und: "Herr,Herr gib uns Manna!"?Na dann gibt es auch zufuttern.Also kann niemand so arm sein,oder?
Das ist meiner Meinung nach,nur Augenwäscherei.Im Grunde regiert auf dieser Welt nur
das auserwählte Volk.Und so wird aus Glaube Politik.Heul.
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schorschi
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Beitrag Fr., 11.02.2011, 11:53

TwoFace hat geschrieben:Selber eingebrockt?Hmm da scheiden sich bestimmt die Geister,ist ja auch nicht das Thema.
Ich glaube, man kann hier nicht Einzelpunkte herausreisen aus dem Gesamtwerk.
Lies mal 1.Samuel Kapitel 8.

Kurz zusamengefasst steht dort, dass Gottes Volk einen König wollte. Gott hat sie gewarnt, was es bedeutet, einen König zu haben.

U.a. warnt er sie davor, dass ein Herrscher Steuern erheben wird, ihnen Ländereien abnehmen wird, ihre Söhne einziehen wird zum Militär und diese in den Krieg schicken wird.
In Vers 18 steht dann:
"Wenn dieser Tag kommt, werdet Ihr um Hilfe schreien wegen Eures Königs, um den Ihr gebeten habt, aber der Herr wird Euch dann nicht erhören."

Sie wollten trotzdem einen König und nun ist es halt so....
Genau über diese Warnungen wird heute gejammert.

Somit weis ich nicht, ob Steuern bezahlen eine gute Tat ist oder einfach die Befolgung eines Gebotes. Bzw. ob diese guten Taten dann eher freiwilliger Natur sind. Aber sicher kommt es gut an bei Gott, wenn Du ehrlich Deine Steuerschulden begleichst....

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Rezna
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Beitrag Fr., 11.02.2011, 12:52

Na geil, jetzt hab ich als Atheist den Gläubigen auch noch diese Regierung zu verdanken? Wird ja immer besser!
»Nimm niemals Böswilligkeit an, wenn Dummheit hinreichend ist.« [Hanlon's Razor]
»Wir sind lieber die Bösen als die Dummen.« [Richard David Precht]

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schorschi
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Beitrag Fr., 11.02.2011, 13:38

Das machst Du Dir jetzt zu einfach, es waren auch Deine Vorfahren.
Genauso könnte man behaupten, ihr Frauen seit Schuld dran, dass wir aus dem Garten Eden geflogen sind...

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forcefromabove
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Beitrag Fr., 11.02.2011, 13:56

Im Neuen Testament sagt Jesus von Nazareth: " Gebt dem Kaiser was des
Kaisers und Gott was Gottes ist." Diese Aussage fiel in einer "heiklen"
politischen Gesamtlage: Jerusalem war unter der Fremdherrschaft der Römer,
die mit dem "davidianischen" Widerstand zu kämpfen hatten.

Entschlossenes gesellschaftspolitisches Engagement war den Herrschenden
per se suspekt. Mit der Absicht Jesus zu einer politisch unkorrekten Aussage
zu verleiten, reichte ein " Beamte" Jesus eine Münze als Symbol des Macht=
anspruches und zwang Jesus, für den Gott der Machthaber war, zu einer
Äußerung.
Geschrieben steht, dass Jesus die Münze wendete, dem Fragenden zurückgab mit der Frage wessen Kopf darauf geprägt sei und
in diesem Kontext den obigen Bibelvers äußerte.

Das Christentum war in seinen Anfängen als "Sklavenreligion" verrufen, wie der jüdische Historiker Flavius Josephus berichtet und galt als "staatsfeindlich". Erst die Konstantinische Wende 333(?), die das Christentum staatstauglich machte, beendete Repression gegen das, die
absolute Staatsmacht infrage stellende Christentum.

Von Martin Luther bis Martin Luther King waren es sehr oft tiefgläubige
Menschen die essentielle Beiträge für eine gerechtere Welt und gerechtere
soziale Bedingungen leisteten.
Ordnungs- und sozialpolitische Fanatiker gibt es gläubige ebenso
wie ungläubige.
"Ich bin kein direkter Rüpel aber die Brennnessel unter den Liebesblumen."
Karl Valentin

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Blaubaum
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Beitrag Sa., 12.02.2011, 18:00

Nein, ich hab ihn auch gar nicht gesucht, aber sie hat mich gefunden, und jetzt sind wir ein Paar.

Gott suchen--möglich. Man kann alles suchen.

Gott finden--unmöglich. Nichts kann man nicht finden.

Sich von Gott finden lassen--unvermeidlich, da man schon mitten drin ist. Man weiss es meist nur noch nicht, weil man zu angestrengt sucht (verengt den Erfassungsradius).
spezialisten wissen zuerst viel über wenig und am ende alles über nichts

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littlebuddha
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Beiträge: 683

Beitrag Sa., 12.02.2011, 18:52

Blaubaum hat geschrieben:Nein, ich hab ihn auch gar nicht gesucht, aber sie hat mich gefunden, und jetzt sind wir ein Paar.

Gott suchen--möglich. Man kann alles suchen.

Gott finden--unmöglich. Nichts kann man nicht finden.

Sich von Gott finden lassen--unvermeidlich, da man schon mitten drin ist. Man weiss es meist nur noch nicht, weil man zu angestrengt sucht (verengt den Erfassungsradius).
Das ist deine persönliche Meinung, die du dir ausgedacht hast. Ich halte mich dann doch lieber an die Bibel als an Menschenmeinung: "Bittet und ihr werdet bekommen! Sucht und wir werdet finden! Klopft an und es wird euch geöffnet! Denn wer bittet, der bekommt; wer sucht, der findet; und wer anklopft, dem wird geöffnet." (Lukas 11,9) Viele Menschen bestätigen aus eigener Erfahrung, dass Beten hilft. Beten heißt aber, anzuklopfen und nicht zu warten, bis Gott sich einem aufzwingt.

Ich finde das Bild schön: Jesus (als ein Anteil Gottes) wartet vor deiner Tür und möchte, dass du ihn in dein Haus (also in dein Leben) lässt. Du aber verschließt bockig die Tür und wartest, bis Gott mit Gewalt in dein Haus einbricht (in deinen Worten: "sich von Gott finden lassen"); nur um dann möglicherweise zu klagen, dass Gott ein tyrannischer Herrscher ist, der sich dir mit Gewalt aufzwingt...
Ich habe aufgehört, für mich alleine zu leben und angefangen, für uns alle zu leben.
Nennt mich Little!

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