Sterbehilfe für psychisch Kranke?

[Eremit]

Soweit mir bekannt, hat laut christlicher Überlieferung der Christen-Gott an einem seiner drei Anteile […] selbst Sterbehilfe praktiziert […]

Und natürlich Selbstmord. Ergo ist Gott suizidal. Wäre auch überraschend, wäre er das nicht, schließlich muss der Mensch, der ja nach dem Ebenbild Gottes geschaffen wurde, irgendwo seine Suizidalität her haben. Insofern ist es seltsam, Selbstmord als Sünde zu deklarieren.

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[Widow]

Eremit, ich wollte hier nicht gleich mit allen Türen ins Haus fallen ...

[Eremit]

So wie diese Leute mit den Bibeln und Magazinen, die immer über Gott reden wollen, Widow? Hast Du ja nicht gemacht.

[Broken Wing]

Bildung kann die Neigung, irrationales zu glauben, nur teilw. ausgleichen. Bibel- und kreuzfreie Klassenräume sind schon ein guter Anfang und, aber viele sind von Geburt an blöd und diese Lücke nutzen diverse Esoteriker, weltliche Nudeldrucker und Märchenerzähler.

Viele Erwachsene kommen aus dem Kinderstadium nicht heraus, man kann ihnen Märchen erzählen und sie sanft in den schlaf befördern, wo sie nicht sehen, hören oder denken müssen.

@ Eremit: Ans Kreuz nageln finde ich aber nicht nur suizidal, sondern auch ein wenig masochistisch.

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[Broken Wing]

Grundsätzlich ist mir so ein gezähmtes Christentum lieber als der noch gefährlichere Humbug von Waldoof, Scientology & Co.
Es ist verbreitet und daher ist es sinnvoller, es von giftigen Elementen zu befreien als es zu verteufeln. Würde ich bei Moslems auch so vorgehen.

Es gibt Christen, die mit der Sterbehilfe etwas anfangen können.

Nur werde ich nicht kapieren, warum selbst unter den Befürwortern so auf Leidenssituationen mit Krebs, Behinderung o.ä. geschworen wird. Jeder Mensch sollte auch dann sein Leben beenden können, wenn er fit, jung und schön ist, aber einfach keinen Willen hat, weiterzumachen.

[Blume1973]

Hallo Broken Wing,

wie meinst du das? Sollte der junge, schöne Mensch dann Suizid machen dürfen, oder Sterbehilfe erhalten?

Ich lese das aus den letzen Seiten nicht hinaus.

Und wenn Sterbehilfe, wie sieht die dann aus? Wie soll der Mensch getötet werden?

Ich persönlich denke jeder soll tun können was er will. Also Suizid ja, getötet werden ... naja ich weiß nicht recht.

Lg

[Carla1]

Es ging und geht in der Diskussion in Deutschland meines Wissens immer nur um assistierten Suizid. Das heißt, der Sterbewillige wird in die Lage versetzt, mit geeigneten Mitteln einen Suizid zu begehen. Er soll nicht von einem anderen Menschen getötet werden!

[Blume1973]

Ok, vielen Dank Carla.

[Broken Wing]

@ Blume: Genau so meine ich das. Der müsste ja nicht getötet werden, er darf sich aber helfen lassen, darum geht es. Einem gesunden könnte zugemutet werden, in die nächste Sterbehilfepraxis zu gehen, während ein gelähmter natürlich andere Ansprüche hätte. Warum sollte es nicht einen neuen Facharzt für Sterbehilfe geben?

Es bliebe jedem selbst überlassen, ob er sich zum Psychiater oder zum Sterbehelfer begibt. Warum es keinen Grund geben kann, einen unglücklichen, der evtl. mal glücklich werden könnte, zu seinem frühen Ableben zu bedauern, habe ich schon weiter oben begründet.

Die Reduktion auf (Tot)Kranke hat in der Tat etwas Sozialdarwinistisches. Mit einer generellen Zulassung stünde hingegen tatsächlich keine bestimmte Behinderung oder Erkrankung im Fordergrund, wobei man den betroffenen auch nicht noch vermitteln würde, dass ihr Zustand so schlimm sei, dass Sterbehilfe gestattet sei. Und das würde die Mitleidsfraktion vermitteln, über die anderen sozialpolitischen Bemühungen müssen wir nicht diskutieren, die es sicher auch geben wird. Es geht einzig und allein um das Wohlbefinden, die Lebensfreude und um die Selbstbestimmung.

[Blume1973]

@ Broken Wing

Ich weiß nicht wie es aussehen soll, sich helfen zu lassen. Ich kann mir das irgendwie nicht vorstellen. Ich meine wenn jemand an Geräte angehängt ist und die Geräte werden abgehängt, so war das Sterbehilfe, oder? Aber wie sieht Sterbehilfe bei Gesunden aus - also psychisch kranken?

Lg

[Broken Wing]

Assistierter Suizid. Stadt den Zug nach Niemandsland zu nehmen könnte man sich zum Arzt begeben und sich einen scharfen Drink hinter die Binde kippen.

[Blume1973]

Ok, jetzt verstehe ich dich. Danke! Du meinst also, dass dieser Jemand zum Beispiel den Drink zur Verfügung stellen darf.

[Broken Wing]

@ Blume: Ja.

[Blume1973]

Sollte da nicht vorher abgeklärt werden, ob schon Antidepressiva versucht wurden?
Oft denkt man ganz anders, wenn man Medikamente nimmt und man ist dann froh, doch nicht Selbstmord gemacht zu haben.

Also ich habe/hatte Depressionen. Hatte allerdings nie die Absicht Suizid zu begehen. Jedenfalls sehe ich das Leben wieder ganz anders seit ich medikamentös behandelt werde.

[Broken Wing]

@ Blume: Selbstverständlich, aber nur, wenn und soweit der Patient das möchte. Es kann nicht sein, dass er vorher zu Medikamenten oder Therapien gezwungen wird.

Eine Aufklärung darüber, dass eine Depression vorliegen könnte, die geheilt oder gelindert werden könnte, reicht. Es muss Sache des Pat. bleiben, ob er den Weg zum Leben einschlägt oder auf seinen Tod besteht.

Die meisten Depressiven sind nicht Lebensmüde, sie würden alles tun, um eventuellen Todeswünschen zu entkommen. Ich halte die Ansicht für falsch, dass sich plötzlich alle depressiven aus den Psychiatrien schleichen und zum Sterbedoktor nebenan überlaufen würden.

Aber gemäß Definition wollen sich nur kranke töten, neben ein paar schwer leidenden, denen man gnädigerweise erlaubt, vernünftige Gründe zu haben.

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