Austausch mit DIS / DDNOS - Betroffenen (Teil 2)

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Persönlichkeitsstörungen und Schizophrenie, Bipolaren Störungen ('Manisch-Depressives Krankheitsbild'), Wahrnehmungsstörungen wie zB. Dissoziationen, MPS, Grenzbereichen wie Borderline, etc.
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Tamila
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Beitrag Sa., 26.03.2016, 20:49

Ich fühle mich eigentlich sehr oft fremd, wenn ich mich im Spiegel ansehe, finde, dass ich allgemein so bei dissoziativen Störungen, nicht nur bei DIS usw. Das mit älter, jünger und härter, weicher kenne ich auch.
Aber dass ich jemals dachte, dass ist ein anderer Anteil, das war noch nie so. Schlimm sind aber die Momente, wo man sich ansieht und sieht nichts. Nur Leere.

Wie Myrhe schreibt, geht es mir eigentlich am meisten: ich sehe einen Körper, ein Gesicht, aber mir fehlt der Bezug dazu vom Gefühl her.
लोकाः समस्ताः सुखिनो भवन्तु]

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Unecht
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Beitrag Sa., 26.03.2016, 22:13

@lovistochter
Ich kann mir vorstellen, wie es dir mit der Diagnose geht. Mir geht es auch paar Monate später noch nicht großartig anders ^^
Hab ich das wirklich oder nicht? Bilde ich mir die Antworten innerlich ein, wenn mein Therapeut andere Anteile anspricht oder nicht?vergisst nicht jeder mal etwas ?
Mal möchte ich die Diagnose, weil das Kind endlich einen Namen hat. Mal möchte ich Sie auf keinen Fall. Mal glaube ich es. Mal bin ich mir hundertprozentig sicher, dass ich es nicht habe..
Mal sehen, wann sich das ändert. Hin und wieder habe ich das Gefühl, es nicht mehr ganz so stark von mir zu weisen, selbst wenn ich es mal wieder nicht glaube. Aber vielleicht rede ich mir das auch nur ein gerade ^^


Zum Thema Spiegel :ich sehe mich im Spiegel und weiß, dass ich es bin. Aber hab irgendwie keinen Bezug dazu oder finde es einfach nur ekelhaft, was ich da sehe. Manchmal sehe ich auch nur leere in den Augen und versuche es zu begreifen..ASchwer zu beschreiben ^^
"Dieses Leben scheint unerträglich, ein anderes unerreichbar." (Franz Kafka)

Kinder und Tiere sind Gottes Entschuldigung.

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Tamila
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Beitrag Sa., 26.03.2016, 23:31

Du sprichst mir aus der Seele, liebe unecht!
लोकाः समस्ताः सुखिनो भवन्तु]

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LovisTochter
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Beitrag So., 27.03.2016, 06:23

Liebe Unecht, liebe memory,

ich hab noch gar keine klare Diagnose. Komplexe PTBS, und wir haben auch schon mal Teilearbeit gemacht, kurz, aber auf einem anderen HIntergrung. Teilearbeit im Sinne von, ja, Anteile aber bewusst und kontrolliert.
Ich hab halt die Klappe gehalten und geschwiegen, weil ich Angst hab. Noch immer. Will ich es wissen?
Momentan komm ich eher weniger drumrum zu akzeptieren. Zu akzeptieren, dass da Dinge ausserhalb meines Handlungsspektrums passieren. Die ich dann sehe (SVV). Ich könnt ausflippen, weil ich so nicht kann. ICh hab nen Job, dem ich nachgehen muss. Und merke aber dann immer wieder, dass ich dem nicht mehr nachgehen kann. Da war dann doch wieder eine Nacht in der ich wohl wach war, im KKH gelandet bin, aber ich sehe nur die Trümmer. Muss mich dann krankmelden.
Es ist so schwer. Die Thera spricht zu allen. dann folgen Antworten und wenn ich dann alleine bin herscht Chaos. DAs will ich nicht und will es auch nicht wahrhaben. Und ich hab Agnst vor der Klinik Hab Angst, dass die zu eingefahren sind. Nur shen, was sie sehen wollen.
Meine Thera ist ganz groß.Sie lädt alle ein. Will allen Kontakt zu ihr ermöglichen. Das wiederum macht mir Angst. DEnn da ist ja niemend neben mir. Wobei, wo kommen die SVVs wieder her? ES ist alles so abstrus. Ich empfinde mich als abstruss, inkongruent, ich weiß nicht was.
ABER ich weiß doch wer ich bin!
Ganz ehrlich? (Lächerlich).
Ich hab letzte Woche so krasse Aussagen von meinen besten Freunden bekommen, die mich zwischenzeitich am liebsten selbst eingeliefert hätten und jetzt nur froh sind, dass ich quasi freiwillig gehe.
Ich wollte alle schützen und die haben wiel meht mitbekommen als ich wollte. Haben viel mehr ichs mitbekommen als mir lieb ist..
Wer nicht auf seine Weise denkt, denkt überhaupt nicht. (Oscar Wilde)

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LovisTochter
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Beitrag So., 27.03.2016, 06:26

Sorry aber ich leg mich jetzt hin.
Wer nicht auf seine Weise denkt, denkt überhaupt nicht. (Oscar Wilde)

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Rubey
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Beitrag Do., 31.03.2016, 21:35

Hallo ihr,

heute bekam ich einen Anruf aus einer Rehaklinik, die recht schnell einen Platz für eine stationäre Traumatherapie für mich hätte. Im Prinzip nächste Woche. Ich war am Telefon so geschockt, dass ich stumpf zusagte und mir erst im Nachhinein bewusst wurde, was das bedeutet. Ich habe mich heute total verrückt gemacht und war wie blöd damit beschäftigt einen Platz für meinen geliebten Hund zu organisieren. Ich habe so Angst, dass sie es mir nicht verzeiht, dass ich so lange weg bin. Sie hängt sehr an mir und ich kann noch nicht einmal garantieren, dass sie frisst, wenn ich nicht da bin Es klingt so albern, aber der Gedanke sie nächste Woche wegzubringen, zerbricht mir das Herz..
Ich habe einen tollen Platz auf einem Bauernhof mit See und Wald, anderen Hunden und Haushaltung gefunden. Am Samstag fahre ich mit ihr hin.

Ich habe so sehr Angst, dass ich nächste Woche nicht fahren werde. Dass andere Anteile es verhindern. Wir wurden in Kliniken traumatisiert. Ich merke jetzt schon das Chaos. Hat vielleicht jemand Tipps wie ich dies beeinflussen kann? Vielleicht einen netten Brief schreiben, in dem ich erkläre wie wichtig die Klinik für uns ist und in unser Buch legen?...
Ich möchte es nicht absagen müssen, auch wenn ich Angst habe.

Liebe Grüße

Rubey

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Rubey
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Beitrag Do., 31.03.2016, 21:40

Ich habe das Gefühl noch 1000 Dinge erledigen zu müssen..:'(


Silent*
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Beitrag Fr., 01.04.2016, 21:27

Hallo Rubey.

Ich kann dir leider nicht dolll weiter helfen, da es mir auch immer so geht (auch bei Tagesausflügen schon allein), aber ich drücke dir fest die Daumen.

Mit dem zettel/Brief finde ich gut, würde aber noch dazu schreiben, gerne Ansichten/Ängste und co. zu lesen/sehen. Das könnte man dann noch vor klinikantritt mit der Therapeutin z.b. besprechen.
vllt nimmt es auch etwas Druck raus.

Hier half auch immer eine Liste, mit Dingen die noch erledigt werden müssen und was mitgenommen werden muss. Damit es nicht zuviel wird hilft eine Begrenzung (z.b. 2 Reisetaschen).

Das fur dein Hund gesorgt wird, finde ich gut. Vllt gibt es die Möglichkeit, per Mail Infos und Bilder zu bekommen. Das beruhigt, wenn man sieht, seinem Liebsten geht's gut.

Ich wünsche dir viel Erfolg.
Gruß, Silent

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Sinarellas
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Beitrag Fr., 01.04.2016, 21:53

Kannst du nochmal ganz konkret die Fragen und Sorgen stellen? Etwas wirr für mich.
..:..

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Rubey
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Beitrag Fr., 01.04.2016, 23:20

Im Prinzip habe ich keine konkreten Fragen gestellt. Und Sorgen sind selten "konkret", jedenfalls bei mir nicht. Ich habe einfach Angst. Angst vor Klinik, Angst nicht hinzufahren aufgrund anderer Anteile, Angst vor Veränderung und habe es einfach mal hier abgeladen

LG

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peppermint patty
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Beitrag Sa., 02.04.2016, 21:12

Hei Rubey,

ich war letztes Jahr zweimal in derselben Klinik. Vor dem ersten Aufenthalt hatte ich höllische Ängste. Ich bin auch in Institutionen ähnlich wie Kliniken mehrfach traumarisiert worden.
So bin ich die letzten Tage vor der Klinik ständig geswitcht - den ganzen lieben langen Tag. Ich hatte 1000 Sachen zu organisieren - wie du sicher auch - und war mal groß mal klein mal da mal weg (die Anteile wechselten in minütlichem oder stündigem Rhythmus). Total krass. Ich wunder mich noch heute, dass ich es geschafft habe.
Wäre meine Thera nicht gewesen ich hätte es nicht geschafft zu fahren. Sie hat mir in der letzten Woche vor der Klinik fast täglich Mut zu gesprochen, mich angerufen, gemailt wieder und wieder... Und sie machte mir auch den Vorschlag vorab in der Klinik anzurufen und alle meine Ängste schon mal telefonisch abzuklären - also ob die Vorstellungen eintreffen können vor denen ich solche Ängste hatte. Das hat mir enorm geholfen.
Dann war es richtig gut in der Klinik und alle Mitarbeiter super bemüht um die Patienten. Heute ist dieser Ort mein Anker falls mal wieder Bedarf ist...
Ich kann dir nur sagen trau dich auch wenn es erst mal unaushaltbar erscheint.
Ich drück dir die Daumen!!

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lilu
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Beitrag So., 03.04.2016, 17:15

Hallo Ihr,

ich frage mich seit einiger Zeit, ob ich bei meiner ambulanten Thera bleiben sollte. Sie ist kompetent, klar und sachlich. Nur ich habe keine Bindung an sie. Wenn ich nicht hingehe, isses mir auch wurscht.

Mir wurde hier gesagt, dass es gut bzw. gewünscht ist, dass es eine Art Anziehungskraft in der Therapeuten-Patienten-Beziehung geben sollte. Spürte ihr diese Anziehungskraft alle so? Zieht es Euch wirklich so zum Therapeuten hin, bzw. ist das eine emotionale Bindung an diesen?

Ich habe davon noch nie gehört, aber als ich es hörte, fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Meine wirksamen Therapien, waren bei zwei Therapeutinnen, die ich sehr mochte und bei denen ich mich wohl und angenommen gefühlt habe. Da gingen mir dann Trennungsphasen auch nahe.

Wie seht ihr das???

DANKE, Lilu
Und mit Entzücken blick ich auf, so manchen lieben Tag;
Verweinen laßt die Nächte mich, solang ich weinen mag.

Goethe

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Sinarellas
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Beitrag So., 03.04.2016, 17:49

Quark wozu denn Anziehungskraft!? Das ist hinderlich und meiner Meinung nach alles andere als sinnvoll zwischen Patient und Arzt und da gibts keine Ausnahmen. Jegliche persönliche Bindung halte ich für falsch in einer therapeutischen Beziehung.

Ich finde das sollte getrennt bleiben.
Das wichtige ist: Ziehst du etwas aus den Stunden, bringt es dich weiter? Denkst du darüber nach?
..:..

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peppermint patty
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Beiträge: 1931

Beitrag So., 03.04.2016, 17:55

lilu hat geschrieben: Mir wurde hier gesagt, dass es gut bzw. gewünscht ist, dass es eine Art Anziehungskraft in der Therapeuten-Patienten-Beziehung geben sollte. Spürte ihr diese Anziehungskraft alle so? Zieht es Euch wirklich so zum Therapeuten hin, bzw. ist das eine emotionale Bindung an diesen?
Hi lilu,

es ist erwiesen, dass eine gute Therapeut-Klienten-Beziehung einer der wichtigsten Faktoren im Heilungsprozess ist. Darüber gibt es auch einiges an Literatur. Ich selbst profitiere auch immer da am meisten wo ich eine gute Beziehung verspüre. Oft kann man ja erst richtig vertrauen, sich angenommen fühlen und Halt spüren wenn eine gute Beziehung vorliegt.

Nur Anziehung würde ich es nicht nennen.

Liebe Grüße,
pp

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lilu
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Beitrag So., 03.04.2016, 18:12

Sinarellas hat geschrieben:Quark wozu denn Anziehungskraft!?
Anziehungskraft in dem Sinne, dass man sich verbunden fühlt, es einen positiv zum Therapeuten zieht. Mich zieht gar nichts zu ihr, obwohl sie kompetent scheint....
Und mit Entzücken blick ich auf, so manchen lieben Tag;
Verweinen laßt die Nächte mich, solang ich weinen mag.

Goethe

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