Nachrichten, die mich bewegen 4

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hawi
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Beitrag Sa., 04.02.2017, 10:02

Hiob hat geschrieben:Was würdest ihr sagen, ist Trump jetzt ein Ausdruck des Wandels oder eine Bestätigung der alten Machtverhältnisse und Tendenzen? Daß die Presse und ihre Politikerdarsteler jetzt so wild herumgackern, scheint mir keine Reaktion auf eine Bestätigung der alten Verhältnisse.
Hallo Hiob,

ich finde, deine Frage ziemlich gut. Wäre auch gut, wenn vor allem diese Frage immer wieder gestellt würde, möglichst ohne Polemik, ohne dass die Frage rein rhetorisch bleibt.
Eine Antwort? Ich hab darauf im Moment eher keine. Weiß nicht, aber auch in Zukunft, ich würde vermuten, eine Antwort für alle Themen wird es wohl nicht geben.

Im Moment? Vieles, das jetzt „Gegenreaktionen“ auslöst? Bezieht sich, meine ich, auf den Stil von Herrn Trump.
Bezieht sich auch darauf, dass er so manches missachtet, was viele für selbstverständlich hielten, halten.
Je nach Sicht, den einen gefällt das Benehmen von Herren Trump grad weil es viele vor den Kopf stößt, zumindest oberflächlich betrachtet, anderen gefällt das grad deshalb nicht.
Sagt aber zu Inhalten, Themen, wie sie neu oder alt, besser oder schlechter gemanaget werden, nicht so viel.

Meine Meinung im Moment: Herr Trump und die, die nun erst mal in wichtigen Positionen mitbestimmen, mitmachen, mitlenken? Für mich stehen da viele für die „alte Elite“ der USA. Nicht so sehr der Politelite, mehr der Wirtschaftselite, bzw. einer kleiner Gruppe vor allem weißer USAmerikaner, die aus ihrer Sicht die USA schon immer ausgemacht haben, ohne die die USA niemals „groß“ gewesen wäre, geworden wäre.
Despektierliches Bezeichnung, die mir als Hansestädter einfällt: „Pfeffersäcke“.
Ich finde schon bemerkenswert, dass nicht wenige, die nun am Ruder sind, zum Kreis alter Kapitäne, Flotteneigner u.ä. stammen. Traditionalisten u.a. aus den Bereichen Energie, Immobilien, Finanzwirtschaft, Militär.
Für mich stehen die erst mal für alte Machtverhältnisse, Positionen. Mehr noch, sie stehen für viel Altes, das zuletzt eher an Einfluss, Ansehen verlor.

Was die nun machen, gestalten, ändern? Einfach die Uhren um einige Jahrzehnte zurück drehen können auch die nicht. Einen Henry Ford, so wie er war, braucht heute kaum noch jemand, will heute allenfalls eine Minderheit, und den Erfolg von damals hätte er heute wohl auch nicht, nicht wenn er versuchte, den Leuten heute wieder eine Tin Lizzy zu verkaufen. Aber so jemand heute?

Nicht uninteressant das Experiment, dass da nun weitgehend Leute einen Staat lenken, die bislang „nur“ Erfahrungen im Management großer Konzerne bzw. Militäreinheiten haben.
Schon jetzt zu sehen: Ganz umstellen werden die sich nicht. Die „spielen“ nun weiter „Unternehmensführung“.
Für manches womöglich gar nicht so verkehrt. Aber ein Staat ist doch was anderes als ein Wirtschaftsbetrieb.
Im Innern wie auch nach außen.

LG hawi
„Das Ärgerlichste in dieser Welt ist, daß die Dummen todsicher
und die Intelligenten voller Zweifel sind.“
Bertrand Russell

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stern
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Beitrag Sa., 04.02.2017, 10:32

Soviel zur Rechtmäßigkeit des Einreiseverbots und zu Bloggern, die sich als Hobbyrichter betätigen... vorerst, Trump will kontern:
Vereinigte Staaten Bundesrichter stoppt Trumps Einreiseverbot

Ein Urteil hebt den Einreisebann vorläufig landesweit auf und gilt ab sofort. Regierungssprecher Sean Spicer bezeichnet die Entscheidung als „skandalös“. In der Praxis hat das Urteil erste Folgen.
...
„Die Verfassung hat heute gesiegt“, erklärte Generalstaatsanwalt Ferguson nach dem Urteil. „Niemand steht über dem Gesetz – nicht einmal der Präsident.“ Er hatte seine Klage damit begründet, dass Trumps Dekret gegen die in der amerikanischen Verfassung verankerten Grundrechte von Einwanderern und ihrer Familien verstoße, weil es sich besonders gegen Muslime richte.
http://www.faz.net/aktuell/politik/ausl ... 39374.html
Es handelte sich um einen republikanischen Richter...
Zuletzt geändert von stern am Sa., 04.02.2017, 11:10, insgesamt 2-mal geändert.
Liebe Grüße
stern 🌈💫
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf
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stern
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Beitrag Sa., 04.02.2017, 10:54

Na ja, für den Club der Milliardäre und Ex-Unternehmensmanager in der Regierung ist es schon praktisch, wenn sich jetzt (z.B. als Wirtschaftsberater) ihre eigene Regeln aufstellen bzw. beseitigen können... z.B. wenn Ex-Investmentbanker nun Einfluss geltend machen können, dass Bankenregeln, die dem Schutz vor Finanzkrisen dienen sollen, nun evtl. ausgehebelt werden. Wenn die Beschwörer von Finanzkrisen und Kritiker von Spekulationsgeschäften (die mit einer Lockerung wieder erheblich erleichtert werden) eine weitgehende Lockerung als produktiv ansehen, so fände ich das sehr seltsam. Na ja, aber ich glaube!, auch das kann er nicht ganz im Alleingang veranlassen. Insofern mal sehen...
Liebe Grüße
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1000YardStare
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Beitrag Sa., 04.02.2017, 12:32

Würde ich persönlich jetzt nicht als all zu tragisch ansehen. Am besten so viele Restriktionen abschaffen wie nur geht, dann können die BWLer das ganze System endlich endgültig an die Wand fahren, und dann wäre die Gesellschaft endlich so weit, dass sie das ganze Wirtschaftssystem überdenken muss und vielleicht übernasert, dass es keinen ewigen Wachstum gibt, und dass die Probleme real sind, und nicht nur als Vorwand dienen um den armen, ausgenutzten und leidenden Leistungsträgern das Leben schwer zu machen. Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende, wie man so schön sagt. Ansonsten siecht das ganze noch ein paar Jahrzehnte dahin, bis sogar der letzte seine ideologische Naivität verloren hat, und keiner mehr in der Lage ist, sich eine bessere Welt vorzustellen.

Sollte meiner bescheidenen Meinung nach lieber schnell gehen, dann merken die Leute den radikalen Unterschied und wehren sich vielleicht. Momentan ist ja eher so wie der metaphorische Frosch im Wasser, der langsam aber doch zum Kochen gebracht wird und gar nicht merkt wenn es zu spät ist.
Lest das Buch.

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Hiob
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Beitrag Sa., 04.02.2017, 13:50

Ich würde noch so 1-2 Jahre warten, bis Trump einiges Versprochene umgesetzt hat und in Europa die anderen "rechten" Parteien, die eigentlich nur die CDU von früher sind, in den Hauptrollen mit der Bühne vertraut geworden sind und dann das tote Pferd (Falschgeldsystem) endgültig und gezielt umkippen lassen. Die Tagesschaujünger würden dann glauben, all die Folgen (Geldentwertung, vorübergehende Unruhen...) wären Folgen der nationalstaatlichen Bestrebungen gewesen, worauf hin man diese Idee (der eigenständigen Staaten und eigenständigen Kulturen) endgültig begraben kann und der Globalisierung mit dem Einheitsmensch mit Einheitsgedanken, neumodellierten Einheitssprache und vollendet-steuerbaren Einheitslebensweise ungehindert nachgehen kann. Die Alternative "Schweiz schert aus" ist dann für längere Zeit gestorben.

Aber? Sollte Trump wirklich Handelnder außerhalb des Esteblishments sein oder aber... zumindest Umsetzender einer veränderten Politik der alten Kräfte ...dann dürfte das ganze völlig anders weiter gehen. Allein die Geschwindigkeit ist schon verblüffend. Vorerst sieht es zumindest für mich so aus, alsob die mittleren und unteren Hirarchieebenen überflüssig und daher herrenlos sind. Zeitungen und Politikerdarsteller.

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simonius
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Beitrag Sa., 04.02.2017, 15:54

Habt ihr eigentlich das mit den Ausschreitungen der u Berkeley mitbekommen?


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simonius
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Beitrag Sa., 04.02.2017, 16:36


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hawi
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Beitrag Sa., 04.02.2017, 17:09

ballpoint hat geschrieben:Schon 7 Lände versuche de holländisse Bericht an Trump zu imitiere* :
http://www.everysecondcounts.eu/
* musst auf Fahne klicke
SWITZERLAND SECOND

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Eremit
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Beitrag Sa., 04.02.2017, 17:11

Hiob hat geschrieben:Was würdest ihr sagen, ist Trump jetzt ein Ausdruck des Wandels oder eine Bestätigung der alten Machtverhältnisse und Tendenzen? (…)
Fortführung kleptokratischer Strukturen: Check.
Fortführung oligarchischer Strukturen: Check.
Fortführung rassistischer Strukturen: Check.
Fortführung der Umverteilung von unten nach oben: Check.
Abbau demokratischer Prinzipien: Check.
Ausbau von Massenüberwachung: Check.

Nur so auf die Schnelle …
1000YardStare hat geschrieben:(…) Am besten so viele Restriktionen abschaffen wie nur geht, dann können die BWLer das ganze System endlich endgültig an die Wand fahren, und dann wäre die Gesellschaft endlich so weit, dass sie das ganze Wirtschaftssystem überdenken muss (…)
Das wird's (ohne extremes genetisches Redesign) auch in den nächsten hunderttausend Jahren nicht spielen. Die Natur des Menschen ist nunmal eine destruktive, nicht eine konstruktive.


Eremit
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Beitrag Sa., 04.02.2017, 17:18

http://derstandard.at/2000052098013/Pun ... und-Hitler

Dazu interessant:

http://blog.fefe.de/?ts=a67433b7

Ich schließe mich folgendem Kommentar an:

Gewalt verharmlosen weil es die "Richtigen" trifft ist gefährlich.

(Genau deswegen sind die Rechten nun – wieder einmal – so erfolgreich.)


sine.nomine
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Beitrag Sa., 04.02.2017, 18:30

Nico von heute um 7:02:

Solche Geschichten kenne ich bereits zu Hauf. Auf Katholisches.info lese ich soetwas öfters nach. Alles gibt's! Aber nicht dass das jetzt was heißen muss...

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simonius
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Beitrag Sa., 04.02.2017, 19:08

Hier sind die Leute in Aktion, die angeblich die Freiheit und die Demokratie erhalten wollen .



S.Wortschatz
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Beitrag Sa., 04.02.2017, 19:36

http://m.spiegel.de/politik/ausland/a-1 ... OtaeeMpYAN
SPIEGEL ONLINE
POLITIK
US-Uni Berkeley
"Krawalle bei Protesten gegen "Breitbart"-Blogger
Die Proteste eskalierten, der Campus wurde abgeriegelt: Der Auftritt des umstrittenen rechtspopulistischen Bloggers Milo Yiannopoulos an der Uni in Berkeley musste kurzfristig abgesagt werden.(...)"
MILO Begins Construction On The Wall - 01:26 Min.
"(...)Kritiker hatten im Vorfeld argumentiert, dass Yiannopoulos Hass schüre und daher keinen Schutz verdiene. Sie hatten die Universität schriftlich aufgefordert, den Auftritt zu verbieten."
MfG, S.Wortschatz
:bock'n'roll:rock'n'foul:shock'n'howl:blog'n'soul:

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simonius
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Beitrag Sa., 04.02.2017, 20:29

Wortschatz, du hast vergessen das Zitat vollständig zu zitieren.
Kritiker hatten im Vorfeld argumentiert, dass Yiannopoulos Hass schüre und daher keinen Schutz verdiene. Sie hatten die Universität schriftlich aufgefordert, den Auftritt zu verbieten. Dieser Bitte kam Kanzler Nicholas Dirks nicht nach, es gelte die Meinungsfreiheit.


S.Wortschatz
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Beitrag Sa., 04.02.2017, 20:54

:jo:
Die Proteste

Die Meinungsfreiheit wurde gewahrt. Der Kanzler hat ne Meinung, die Studenten, ein Komiker, du und ich auch. Die Meinungsfreiheit wurde geradezu geradeaus geradewegs praktiziert durchaus durchgesetzt.
MfG, S.Wortschatz
:bock'n'roll:rock'n'foul:shock'n'howl:blog'n'soul:

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