Hallo Hiob,Hiob hat geschrieben:Was würdest ihr sagen, ist Trump jetzt ein Ausdruck des Wandels oder eine Bestätigung der alten Machtverhältnisse und Tendenzen? Daß die Presse und ihre Politikerdarsteler jetzt so wild herumgackern, scheint mir keine Reaktion auf eine Bestätigung der alten Verhältnisse.
ich finde, deine Frage ziemlich gut. Wäre auch gut, wenn vor allem diese Frage immer wieder gestellt würde, möglichst ohne Polemik, ohne dass die Frage rein rhetorisch bleibt.
Eine Antwort? Ich hab darauf im Moment eher keine. Weiß nicht, aber auch in Zukunft, ich würde vermuten, eine Antwort für alle Themen wird es wohl nicht geben.
Im Moment? Vieles, das jetzt „Gegenreaktionen“ auslöst? Bezieht sich, meine ich, auf den Stil von Herrn Trump.
Bezieht sich auch darauf, dass er so manches missachtet, was viele für selbstverständlich hielten, halten.
Je nach Sicht, den einen gefällt das Benehmen von Herren Trump grad weil es viele vor den Kopf stößt, zumindest oberflächlich betrachtet, anderen gefällt das grad deshalb nicht.
Sagt aber zu Inhalten, Themen, wie sie neu oder alt, besser oder schlechter gemanaget werden, nicht so viel.
Meine Meinung im Moment: Herr Trump und die, die nun erst mal in wichtigen Positionen mitbestimmen, mitmachen, mitlenken? Für mich stehen da viele für die „alte Elite“ der USA. Nicht so sehr der Politelite, mehr der Wirtschaftselite, bzw. einer kleiner Gruppe vor allem weißer USAmerikaner, die aus ihrer Sicht die USA schon immer ausgemacht haben, ohne die die USA niemals „groß“ gewesen wäre, geworden wäre.
Despektierliches Bezeichnung, die mir als Hansestädter einfällt: „Pfeffersäcke“.
Ich finde schon bemerkenswert, dass nicht wenige, die nun am Ruder sind, zum Kreis alter Kapitäne, Flotteneigner u.ä. stammen. Traditionalisten u.a. aus den Bereichen Energie, Immobilien, Finanzwirtschaft, Militär.
Für mich stehen die erst mal für alte Machtverhältnisse, Positionen. Mehr noch, sie stehen für viel Altes, das zuletzt eher an Einfluss, Ansehen verlor.
Was die nun machen, gestalten, ändern? Einfach die Uhren um einige Jahrzehnte zurück drehen können auch die nicht. Einen Henry Ford, so wie er war, braucht heute kaum noch jemand, will heute allenfalls eine Minderheit, und den Erfolg von damals hätte er heute wohl auch nicht, nicht wenn er versuchte, den Leuten heute wieder eine Tin Lizzy zu verkaufen. Aber so jemand heute?
Nicht uninteressant das Experiment, dass da nun weitgehend Leute einen Staat lenken, die bislang „nur“ Erfahrungen im Management großer Konzerne bzw. Militäreinheiten haben.
Schon jetzt zu sehen: Ganz umstellen werden die sich nicht. Die „spielen“ nun weiter „Unternehmensführung“.
Für manches womöglich gar nicht so verkehrt. Aber ein Staat ist doch was anderes als ein Wirtschaftsbetrieb.
Im Innern wie auch nach außen.
LG hawi