Corona - Der Thread zum Virus 7

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stern
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Beitrag Sa., 14.08.2021, 14:24

Zu Israel nochmals... einfach weil diese Darstellung anschaulich ist:
Altersgruppen 50-59 und 60-69 Jahre
Anteil der Bevölkerung nach Impfstatus und Anzahl der aktuell schwer kranken #COVID19 Patienten je Gruppe
https://mobile.twitter.com/JohannHolzma ... 3566706690

Wer einfach Striche zählt (und die Impfquote ergo nicht berüchsichtigt) und dann behauptet, dass in Wirklichkeit die Geimpften das Problem sind, dem ist halt ein Denkfehler unterlaufen. Kann passieren, nur passt es dann halt nicht ganz.

Auch sieht man: Die reine Anzahl von schweren Fällen, sagt ohne Vergleich erdenklich wenig aus. Hier im Vergleich mit Ungeimpften (der gleiche Altersgruppe)

Und die absolute Anzahl an schweren Fälle sieht man auch nicht.. bzw. ich bin nicht sicher, für wievele Fälle ein Strich genau steht. Die Lage in den KH ist jedenfall entspannt. Die relative Betrachtung zeigt aber die Wirkung der Impfung eigentlich ganz gut.

Sowas als Begründung zu nutzen, finde ich meist etwas fadenscheinig. Und ich denke, dass kann auch nicht jeder nachvollziehen, wenn man die Ablehnung mir Impfdurchbrüchen in Israel begründet. :dunno: Was nicht mal negativ sein muss. Eine Zunahme der Durchbrüche könnte auch den Impffortschritt aufzeigen. 100% Wirksamkeit war jedenfalls nie der Deal.
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Letterlove
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Beitrag Sa., 14.08.2021, 21:09

Hey hey, langsam. Ich hab NIRGENDS behauptet "dass die Geimpften ein Problem sind". Wer das will solls tun, ich bin kein Querdenker, der anderen Leuten vor die Füße káckt, nur weil er geimpft ist.
Und ich wiederhole es gern nochmal - ich bin gegen andere Dinge auch geimpft.
Der Unterschied ist, dass diese Impfungen damals als nicht neu galten. Jeder hat die MMR Imfpungen bekommen. Da kam keiner und sagte: "uuuuh, wir haben ein tolles neues Verfahren, aber... wir haben LEIDER keine Krankheiten, an denen wir das testen können" (so wie hier irgendwer sagte, dass es bisher keine Krankheiten gab, an dem man das mRNA Zeug testen konnte) ( Was mich übrigens in keinster Weise beruhigt, ach wie gut, dass jetzt endlich eine Krankheit aufgetaucht ist, an der man neue Impfverfahren testen kann - so hört sich das für mich an ).

2.: Du sagst immer: "Was nicht schlimm sein muss" - genau so denke ich auch. Ich denke: Wieso sollte Corona denn immer schlimmer werden? Es gab doch durchaus auch Varianten, die z.B. von B117 verdrängt wurden. Wer behauptet denn also andauernd, dass alles immer schlimmer wird? Doch wohl die die ständig sagen: "Wer sich nicht impfen lässt, ist Schuld an Mutationen". Das heißt aber noch lange nicht, dass jede Mutatuion auch so fürchterlich schlimm sein muss, wie die die wir bereits kennen gelernt haben. Klar ist es besser vom Schlimmeren auszugehen, um nicht überrannt zu werden, aber man muss jetzt auch nicht den Weltuntergang predigen und gleich jeden Ungeimpften hinstellen, als wäre er ein Mutationsherd.
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stern
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Beitrag Sa., 14.08.2021, 21:44

Letterlove hat geschrieben: Sa., 14.08.2021, 21:09 Hey hey, langsam. Ich hab NIRGENDS behauptet "dass die Geimpften ein Problem sind".
Das will ich dir auch nicht zugeschoben haben. Mir ging es eher darum, dass man die Durchbruchinfektionen angemessen gewichten sollte.

Weil das wird tatsächlich öfters absichtlich oder versehentlich falsch dargestellt, um zu sagen: Impfen hilft nicht.

Das Gegenteil ist der Fall. Ja, der Schutz vor Infektion (asymptomatisch und leichte Symptome) hat im Zeitverlauf abgenommen. Am stärksten bei denen, die schon früh geimpft wurden. Das tut den spät Geimpften also nicht unbedingt etwas. Den früh Geimpften, die besonders auf Schutz angewiesen sind, schon eher, wenn die Wirkung nachgelassen hat. Daher Auffrischung. Ob das anschlägt, muss man wieder abwarten.

Ist eher wiederum ungut für Ungeimpfte, sollten Geimpfte auch ansteckend sein.

Die aktuellen Impfungen sind zwar neu auf dem Markt (wobei es mittlerweile auch schon 1 Jahr her ist), aber dafür werden sie quasi weltweit ein Massen eingesetzt.

Es stimmt, ein Coronaverkauf muss nicht schlimm sein. Aber wissen tut man es halt auch nicht. Es trifft auch Leute, von denen man es nicht erwarten würde.

Was Delta drauf hat, werden wir die nächste Zeit sehen.

Weltuntergang: Nee. Aber. Aber kostenpflichtige Tests usw. sind sicherlich erwartbar.

Bevor diese Selbsttest auf dem Markt kamen, waren Schnelltests eigentlich auch schon kostenpflichtig.
Zuletzt geändert von stern am Sa., 14.08.2021, 21:52, insgesamt 2-mal geändert.
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saffiatou
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Beitrag Sa., 14.08.2021, 21:50

Letterlove hat geschrieben: Sa., 14.08.2021, 21:09 Hey hey, langsam. Ich hab NIRGENDS behauptet "dass die Geimpften ein Problem sind".
doch, siehe hier:
Letterlove hat geschrieben: Fr., 13.08.2021, 13:19 Aber Saffia - ICH muss doch vor den Geimpften Schiss haben, nicht die vor mir.
Mit ihrer Impfung bezwecken sie doch, dass es keinen schweren Verlauf geben wird.
Die hingegen können mir das Virus in voller Bandbreite verpassen, also müsste doch ICH Schíss haben...
Das verstehe ich sowieso nicht, wieso Du eher vor Geimpften Angst haben müsstest (diese sind, wenn sie sich infizieren weniger Infektös und das kürzer), als vor Ungeimpften.
Letterlove hat geschrieben: Sa., 14.08.2021, 21:09 (so wie hier irgendwer sagte, dass es bisher keine Krankheiten gab, an dem man das mRNA Zeug testen konnte) ( Was mich übrigens in keinster Weise beruhigt, ach wie gut, dass jetzt endlich eine Krankheit aufgetaucht ist, an der man neue Impfverfahren testen kann - so hört sich das für mich an ).
Weil das Forschung ist. Es wird immer und die ganze Zeit an neuen Verfahren auch weit weg von Impfungen gearbeitet, von denen normalerweise niemand etwas mitbekommt, der sich nicht darauf spezaialisiert und ständig die Fachpublikationen liest. Es ist nicht so, dass die Wissenschaftler erst warten, bis eine neue Infektion auftritt und dann langsam in die Puschen kommen und etwas suchen, sondern sich immer schon Gedanken machen. So läuft Wissenschaft.
Letterlove hat geschrieben: Sa., 14.08.2021, 21:09 Es gab doch durchaus auch Varianten, die z.B. von B117 verdrängt wurden.
Das Virus braucht auch ein wenig Zeit sich zu entwickeln und es wird immer ein paar Mutationen geben, die auftreten und schnell wieder verschwinden, und ungefährlich sind, oder sogar weniger gefährlich als der Urstamm. Aber es ist logisch, dasss es wenn wir nichts unternehmen und uns nicht impfen lassen auch ganz klar, dass es Virusformen gibt, die schlimmer sind, siehe Delta; und Lamda, der Stamm der sich gerade in Südamerika entwickelt scheint recht resistent zu sein gegen unser Impfstoffe, das haben wir der braslianischen Regierung zu verdanken, die nicht gehandelt hat. So wird sich immer eine neue Mutation entwickeln wenn wir dem Virus die Chance geben.

Es wird ein ständiger Wettlauf sein, den wir auch denen verdanken, die nicht richtig Handeln. bzw den Regierungen die nicht gehandelt haben.
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stern
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Beitrag Sa., 14.08.2021, 22:12

Daher verstehe ich auch Biontech, wenn es heißt, dass der Impfstoff jetzt noch nicht aufgefrischt wird.

Denn noch hat man eine passable Wirkung. Z.B. England. Eine höhere Inzidenz führt (zumindest bis jetzt) nicht mehr zu so vielen Einweisungen, wie das zu anderen Zeiten der Fall war.

Wenn man jetzt anpassen würde, könnte wieder eine neue Variante ums Ecken kommen. Und dann?
Wenn eine mehr oder weniger resistente Variante auftaucht, kann man immer noch anpassen - in der Hoffnung, dass es noch etwas gibt, das wirkt.

Dass die Schutzwirkung der Impfstoffe abgenommen hat, liegt nicht nur, aber auch an den neuen Varianten.

Und was auch ein Vorteil der neuen Impfstoffe: Sie sind schneller anpassbar bzw. produzierbar als ältere Impfstoffe.

In Berlin ist die Inzidenz schon über 60. Ich weiß nicht, wie es letztes Jahr um die Zeit aussah. Und das kann man auch nicht oft genug sagen: Eine Niedriginzidenz schützt auch. Aber das war immer verpönt (obwohl man den Nutzen im Sommer auskosten konnte). Jetzt ist das nicht mehr so das Ziel.
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Beitrag Sa., 14.08.2021, 22:24

saffiatou hat geschrieben: Sa., 14.08.2021, 21:50
Letterlove hat geschrieben: Sa., 14.08.2021, 21:09 Hey hey, langsam. Ich hab NIRGENDS behauptet "dass die Geimpften ein Problem sind".
doch, siehe hier:
Letterlove hat geschrieben: Fr., 13.08.2021, 13:19 Aber Saffia - ICH muss doch vor den Geimpften Schiss haben, nicht die vor mir.
Mit ihrer Impfung bezwecken sie doch, dass es keinen schweren Verlauf geben wird.
Die hingegen können mir das Virus in voller Bandbreite verpassen, also müsste doch ICH Schíss haben...
Das verstehe ich sowieso nicht, wieso Du eher vor Geimpften Angst haben müsstest (diese sind, wenn sie sich infizieren weniger Infektös und das kürzer), als vor Ungeimpften.
Und wo steht da, dass sie ein PROBLEM sind?
Nirgends. Da steht nur, dass wenn alle Geimpften nicht mehr schlimm krank werden, die Ungeimpften, die nach wie vor angesteckt werden können und sehr wahrscheinlich nen schlimmeren Verlauf haben, eher in Sorge sein müssen, als die die das KH nicht fürchten müssen.

Wenn ihr mich zitieren wollt, dann bitte nicht Wörter reininterpretieren, die da nirgends auftauchen, herzlichen Dank.
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Beitrag Sa., 14.08.2021, 22:30

saffiatou hat geschrieben: Sa., 14.08.2021, 21:50
Letterlove hat geschrieben: Sa., 14.08.2021, 21:09 (so wie hier irgendwer sagte, dass es bisher keine Krankheiten gab, an dem man das mRNA Zeug testen konnte) ( Was mich übrigens in keinster Weise beruhigt, ach wie gut, dass jetzt endlich eine Krankheit aufgetaucht ist, an der man neue Impfverfahren testen kann - so hört sich das für mich an ).
Weil das Forschung ist. Es wird immer und die ganze Zeit an neuen Verfahren auch weit weg von Impfungen gearbeitet, von denen normalerweise niemand etwas mitbekommt, der sich nicht darauf spezaialisiert und ständig die Fachpublikationen liest. Es ist nicht so, dass die Wissenschaftler erst warten, bis eine neue Infektion auftritt und dann langsam in die Puschen kommen und etwas suchen, sondern sich immer schon Gedanken machen. So läuft Wissenschaft.
JA, exakt.
Da hat wer ne Idee, das wird dann JAHRELANG entwickelt, bevor es getestet werden kann. Nicht WOCHEN.
So läuft Wissenschaft normalerweise.
Meines Wissens nach haben alle Impfstoffe nach wie vor die Notfallzulassung, oder etwa nicht?
Das heißt, das "Nutzen vs Risiko Verhältnis" ist ein ganz anderes wie wenn kein Notfall besteht.
Wenn die ganze Wirtschaft an die Wand fährt drückt man garantiert hier und da ein Auge zu, was Nebenwirkungen betrifft, als wenn es sich um eine ganz simple Krankheit handelt. Noch dazu hat man normalerweise die Zeit, den Impfstoff zu perfektionieren.

Die Impfstoffe werden hier aber auf Hochdruck rausgepulvert. Nix mit "wir testen 5 Jahre, bevor hier irgendwer damit geimpft wird".
Und jetzt sag mir nicht, das brauchen sie nicht, denn dann kapiere ich nicht, wieso es überhaupt eine Notfallzulassung gibt, bzw. wieso andere nicht-pandemische Mittelchen Jahre brauchen, bis sie genehmigt werden.
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Beitrag Sa., 14.08.2021, 23:22

Letterlove hat geschrieben: Sa., 14.08.2021, 22:30
Meines Wissens nach haben alle Impfstoffe nach wie vor die Notfallzulassung, oder etwa nicht?
In der EU zu keiner Zeit. Es wurden m.W. bedingte Zulassungen erteilt. Andere Länder nutzen teils Notfallzulassungen. Die USA hat kürzlich die Notfallzulassung von Moderna umgewandelt, wenn ich mich nicht täusche.

Klar kann ein Impfstoff Nebenwirkungen haben, aber gemessen an der Gesamtzahl der Impfungen sind das nicht so viele, wie manchmal getan wird.

Wenn man 5 Jahre testet, haben sich vorher wahrscheinlich das Virus eingefangen. Aber o.k., auch das ist eine Entscheidung.

Die Infektuonszahlen werden nicht mehr so wie früherer gebremst werden. Solange die KH nicht in Gefahr sind. Ich bin gespannt, an welchem Punkt die Impfungen wieder zunehmen.
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Beitrag Sa., 14.08.2021, 23:26

Ok, dann eben "bedingte" Zulassungen - klingt das für dich vertrauenswürdig?
Für mich ist das eben nicht so. Für mich klingt das wie: "Wir haben auf die Schnelle mal einen neuen Benzinersatz erfunden, den jetzt alle Autos bitte tanken sollen. EIGENTLICH sollte der recht sicher sein, aber ausschließen kann man natürlich nichts, dazu ist er noch zu neu".
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Beitrag Sa., 14.08.2021, 23:49

Das sei dir unbenommen. Ich hätte mich nicht impfen lassen, wenn ich von ernsthaften Nebenwirkungen ausgegangen wäre. Vertrauen ist vllt. das falsche Wort. Ich versuchte mir anhand von Daten, einen Überblick zu verschaffen. Sprach auch mal mit Thera, die zu medizinischen Aspekten auch etwas beitragen kann. Das war also kein psychologisches Gespräch. Sie ist weder Impfgegner, noch Impfluencer noch unkritisch, sondern hat das ja auch für sich abgewogen. Auf Twitter findet man auch teils gute Infos, wenn man nicht in einer Querdenker oder Stimmungsmacher-Bubble ist und auch Impfluencer-Ärzte sah ich teils kritisch. Vielleicht kam mir das Prinzip der Technologie auch etwas vertraut vor, weil im Körper ähnliche Schritte ablaufen, nur nach einem anderen Bauplan. Es braucht keine Wirkverstärker. Und noch lebe ich ja.

Wenn ich mir durch eine Erkrankung nur leichte Symptome einfangen würde, würde ich davon ausgehen, dass das unangenehmer wird als die Impfung war. Mein Bruder hatte minimal mehr Nebenwirkungen als ich. Und das waren die (häufigeren) Armschmerzen und etwas Kopfschmerzen und Schlappheit am Impftag.

Ich würde niemandem zu- oder abraten. Das muss jeder selbst entscheiden. Aber Notfallzulassung ist halt schon etwas anderes.

Willst du eisern bleiben und dafür die Testpflicht in Kauf nehmen?
Spielte bei mir bzw. keine Rolle. Da war das noch gar nichf im Gespräch.
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Beitrag So., 15.08.2021, 00:36

stern hat geschrieben: Sa., 14.08.2021, 23:49
Willst du eisern bleiben und dafür die Testpflicht in Kauf nehmen?
Was mich nervt ist dieser ewige Druck.
Letztens war ich beim Hausarzt.
Eigentlich, um einen Zuckerbelastungstest zu machen.
"Sind Sie schon geimpft?"
"Nein"
"Wir haben morgen noch Termine frei, soll ich Sie mit aufschreiben?"
"Nein, ich möchte als erstes erstmal eine Beratung haben, bevor es losgeht".

Ich ging dann ins Sprechzimmer, besprach meine Werte und sprach die Impfstoffe an.
Er erklärte mir im Schnelldurchlauf, was in etwa zur auswahl steht und wies funktioniert.

Dann kam ich da wieder raus, stand an der Rezeption für einen Folgetermin und sie sagte:
"Und was solls sein? Biontech oder Johnson?"
"Das weiß ich noch nicht".
"Also.....", sagte sie und schaute auf den Kalender, "wenn Sie Biontech nehmen, wären Sie.... 1,2,3,4,5,6.... erst beim zweiten Pieks am 11. immun. Aber wenn sie Johnson nehmen, wären Sie es quasi sofort".
"Wie, sofort? Mein Immunsystem muss doch erstmal reagieren, oder nicht?"
"Ja, schon, aber Sie brauchen keine zweite Auffrischung".
"Aber Johnson ist doch ein Vektorimpfstoff wie Astra?"
"Ja, aber Astra nutzen wir nicht".
"Ja, aber im Grunde ist es doch das Gleiche, wie Astra? Was ist mit den Nebenwirkungen?"
"Wir haben X Leute geimpft und keiner ist tot umgefallen", sagte die andere Sprechstundenhilfe gelangweilt und als wäre ihr das total überdrüssig.
"Also wollen Sie Johnson? Dann hätten Sie nur eine Impfung, keine zwei".
"... Ne, ich glaub nicht. Ich hab zu viel Schiss davor. Bei meinem Glück bin ich der eine Patient, der dann doch aus den Latschen kippt. Und Astra ist ja auch gar nicht für meine Altersklasse empfohlen".
"Wir haben ja auch kein Astra".
"Ok, ich dachte, es liegt nicht am Namen der Impfung, sondern daran, dass es ein Problem mit dem Vektordingens gibt. Ich denke, ich möchte lieber nicht austesten, wie gut ich das vertrage"
"Aber bei Biontech müssen Sie nach 6 Wochen nochmal geimpft werden"
"Wenn ich aber mit Biontech weniger riskant lebe, ist mir der zweite Stich egal"
"Ok, also wann soll ich Sie eintragen zum Impfen?"
"Der Doc meinte, ich soll mir einen Flyer mitnehmen und das in Ruhe entscheiden..."
Die andere Sprechstundenhilfe seufzte theatralisch, kramte einen Zettel hervor und gab ihn mir recht genervt.
"Wollen Sie dann morgen kommen?"
"Erst einmal würde ich das hier gern lesen"
"Ok, wärs möglich, dass Sie dann morgen anrufen und uns Bescheid sagen?"
"Wenn ich das hier alles bis morgen gelesen habe, kann ich das machen"
"Gut, weil wir würden das gerne wissen, wir sind nämlich danach 3 Wochen im Urlaub".
"Ok, wissen Sie was? Dann machen Sie erstmal Urlaub und ich habe dann weniger Stress, das alles zu lesen. Ich hab nämlich grad echt viel um die Ohren".
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Beitrag So., 15.08.2021, 00:39

Am nächsten Tag rief ich nicht an. Ich schlief aus, machte mir was zu essen, duschte... und dann WURDE ich angerufen. Wie es denn nun mit der Impfung aussieht.
"Ich habs noch nicht gelesen, tut mir leid"
"Ok, wollen Sie in 3 Wochen nach unserem Urlaub dann einen Termin?"

Ich stoppe hier mal. Ich denke, das reicht um zu sehen, wie gedrängt ich mich fühle.
Ich fühle mich mit dem ganzen Impfkram, als würde mir einer vor der Haustür was aufschwatzen wollen und hätt seinen Fuß in der Tür. Am Besten jetzt gleich entscheiden. Am Besten gleich Ärmel hoch und rein damit, völlig egal was es ist.

Sorry, aber ich hasse so eine Spontanität und so ein Gedrängel.
Vor allem, wenn ich dann google und im Internet steht, dass auch Johnson nicht für u60 empfohlen wird, da es wie Astra auch Hirnvenenthrombosen gab, bei jüngeren.
Jetzt habe ich quasi noch mehr Angst, dass man mich einfach nur impfen will, koste es was es wolle. Ich bin 34, nicht 60. Für mich wird er nicht empfohlen, warum werde ich also darüber beraten und nahezu UMWORBEN, wie schön das doch wäre, wenn ich schon am 3. September immun wäre?
Umso mehr habe ich das Gefühl, dass es nicht um MICH geht sondern um "Der Zweck heiligt die Mittel".
Mit diesem Druck erreichen sie total das Gegenteil bei mir. Ich fühle mich nicht sicher, wenn ich gedrängt werde. Ich fühle mich, als würde man mich auf einen Abhang zuschieben und ich soll mich jetzt entscheiden, ob ich lieber in die Baumwipfel springe, oder lieber in den See daneben, von dem nicht klar ist, ob ich auf nem Stein aufpralle oder nicht.
In den USA traten nach der Impfung Fälle von Hirnvenenthrombosen bei jüngeren geimpften Personen auf. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt daher, den COVID-19-Impfstoff Janssen® von Johnson & Johnson für Personen ab einem Alter von 60 Jahren zu verwenden. Diese Entscheidung der STIKO wurde dabei auf Grundlage von US-amerikanischen Daten getroffen. Für Deutschland bzw. Europa liegen bislang keine Daten vor, da der Impfstoff hier erst seit Kurzem und nur in kleinen Mengen zur Anwendung gekommen ist. Personen unter 60 Jahren können nach ärztlicher Aufklärung und individueller Risikoakzeptanz mit dem Impfstoff geimpft werden.

Stand: 11.06.2021
https://www.infektionsschutz.de/coronav ... tab-4857-1

Verstehst du mich?
In DE gibt es noch gar keine Daten, weil das Zeug so wenig verabreicht wurde, dass keiner genau weiß, was passieren wird, aber ich werde regelrecht mit der Nase über den Kalender gezogen, ab wann ich meine Freiheit zurück bekommen könnte, wenn ich mich genau für dieses Zeug entscheide.
Kannst du nachvollziehen, warum ich das Gefühl habe, nichts weiter als eine Laborratte zu sein? Teil einer Studie, damit irgendwann einer sagen kann: "Unser Menschenversuch ist beendet, wir haben jetzt ausreichend Daten für DE und Europa, wir können das Zeug erst ab 80 freigeben".
Sorry, aber da spiel ich nicht mit.

Wenn genug Daten vorliegen - und zwar WIRKLICH, ohne dass dauernd die Meinungen gewechselt werden, dann überlege ich es mir. Aber der Verlauf von Astra sitzt mir noch in den Knochen. Ich habe keinen Bock darauf, potenziell krank zu werden, bei dem Versuch gesund zu bleiben. Und wenns noch ein Jahr dauert, bis es nen Totimpfstoff gibt, dann warte ich halt noch, aber ich vertraue den Leuten nicht, wenn ich merke, dass ich gedrängt werde. Ich kenne das von den Zeugen zu Genüge, die einfach nicht locker lassen und einen festnageln wollen. Dieses Leben liegt hinter mir.

(Übrigens kann von "immun" ja gar keine Rede sein, wenn ich mich weiterhin anstecken kann und weiterhin krank werden kann. Ich werde es nur wahrscheinlich überleben, aber zu nem Immunen macht mich das noch lange nicht. Ich fühle mich also nicht nur gedrängelt, sondern eingelullt mit Schlagwörtern, die mir Sicherheit vermitteln sollen, damit ich JA sage...)

PS²: Vergessen zu sagen - man hat mir trotzdem noch einen Johnson Flyer mit obendrauf gelegt. Weil sicher ja sicher ist. Und ich hab beide noch immer nicht gelesen, weil ich wieder total verunsichert bin, warum man mich mit nem unbekannten Zeug vollspritzen will, was bei den Amis schon Probleme gemacht hat.... Das dauert jetzt wieder ne ganze Weile, bis ich irgendwem vertraue.
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Beitrag So., 15.08.2021, 01:00

Das Gespräch finde ich auch ziemlich penetrant.

Bei Johnson und Johnson braucht es in der Tat nur einen Pieks für den Status. Wenn es jemandem darum geht...

Kannst es dir ja nun in Ruhe überlegen. Allerdings könnte die Bestellung dann eine andere sein. Ich weiß gar nicht, ob Astra überhaupt noch verimpft wird. Im TV hieß es, dass Johnson und Johnson gerne für Spontanimpfungen genutzt wird.

Nach Dortmund, Köln führt nun auch Bayer 04 2G im Stadium ein: https://rp-online.de/sport/fussball/bay ... d-62148645
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Beitrag So., 15.08.2021, 01:19

Und ja, Johnson und Johnson ist von der Funktionsweise her eher wie Astra.

Evtl. werden noch ganz andere (traditionelle) Impfstoff zugelassen. Wenn sie etwas taugen, sicherlich.

Aber es wird niemand sagen können, wann. Von Curevac hatte ich auch mehr erhofft, aber die Wirksamkeit war am Ende nicht wie erhofft.
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Beitrag So., 15.08.2021, 08:00

Joah, so ungefähr kann man sich vorstellen, wie mein Chef uns alle in der täglichen Telco gefragt hat. Nicht ganz so penetrant, dafür fast täglich und vor allen.

Da gab’s praktisch keinen Raum abzuwägen. Erst gab’s nur Astra, das lehnten ich und andere ab, da wurde trotzdem nochmal nachgebohrt, auch nach dem Grund gefragt und die anderen erläuterten dann ausführliche ihre Krankheiten und ich sagte nur, dass ich mich noch schlau mache. Dann wurde gefragt, ob wir die noch nicht geimpft worden seien schon zu einer Meinung gekommen seien, es gäbe noch Termine für Astra und ob man sich das nicht nochmal überlegen wollte. Zusätzlich sprangen einige Kolleginnen dem Chef zur Seite und besorgten eifrig Termine bei ihren Hausärztinnen. Die ich ermangels Auto ablehnen musste, ich wär da nicht hingekommen. Zum Glück gab’s dann Tage später auch Moderna oder Biontec.

Ich sagte dann nach drei, vier Runden einem späteren Termin zu und hab mich dann erst bis dahin eingelesen. Die zwei Fragen, die ich dem Impfarzt gestellt habe, haben ihn wohl überrascht, eine konnte er gut und beruhigend beantworten, die andere ehrlich mit, er wisse es nicht. Nun ist ja immer egal wobei ein gewisses Restrisiko, so dass dann schon - zugegeben knapp und schon etwas mulmig - Impfung gewann vor Nichtimpfung. Ich dachte dabei an mehrere Medikamente, die ich teils länger nahm, die (zumindest zu dem Zeitpunkt) halt auch noch nicht zugelassen waren für meine Indikation. Und letztlich meist nichts nutzten und in Fall 2 wohl meine eine Erkrankung mit verursacht haben könnte, so Verdacht der Forschung. Und dass ich durchaus und trotzdem für Ausprobieren und Innovatives BIN und wenn damit ‚wir alle‘ in absehbarer Zeit wieder ein normales Leben zurück bekommen würden, weil geschützter vor schweren Verläufen als ohne. Die Entscheidung fiel bei mir zugegeben knapp aus. Und wirklich gut fand ich den deutlichen Druck keineswegs.
ch-ch-ch-chaaaaaaange

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