Austausch mit DIS / DDNOS - Betroffenen (Teil 2)

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Persönlichkeitsstörungen und Schizophrenie, Bipolaren Störungen ('Manisch-Depressives Krankheitsbild'), Wahrnehmungsstörungen wie zB. Dissoziationen, MPS, Grenzbereichen wie Borderline, etc.
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Candykills
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Beitrag Mo., 14.03.2016, 07:29

Also, davon mal abgesehen, dass ich nach wie vor fest glaube, dass es genauso gute Eltern unter den psychisch Kranken gibt, wie unter denen, die nicht psychisch krank sind - erschließt sich mir aber eines nicht:
wenn hier jemand schreibt, dass er seit 11 Jahren TÄGLICH Suizidgedanken hat und auch noch an Umsetzungsplänen sich bedient - warum setzt man dann bitte Kinder in die Welt??? Da kann man wohl kaum mehr davon sprechen, dass es in der Zeit der Zeugung gut ging. Es gibt Mittel zur Verhütung. Sowas will mir beispielsweise dann auch nicht in den Kopf und da geht mir auch jegliches Mitleid für die Betroffene ab, vor allem wenn dann noch geschrieben wird "aber ich mach's ja nicht, wegen der Kinder". Ja, das ist wohl eine Selbstverständlichkeit es nicht zu tun, wenn man schon trotz allem Kinder in die Welt setzen musste. Das muss man nicht noch betonen.
Sorry, aber bei sowas krieg ich dann echt auch nen Hals.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)

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Myhre
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Beitrag Mo., 14.03.2016, 07:37

Dass du etwas nicht verstehen oder nachvollziehen kannst gibt dir nicht das Recht zu urteilen!
Man kann auch fragen,wenn man etwas nicht versteht und jemanden verstehen und seine/ ihre Entscheidungen nachvollziehen möchte...
Was ist hier eigentlich los?!!!
Die Grösse und den moralischen Fortschritt einer Nation kann man daran bemessen wie Tiere behandelt werden.
Mahatma Ghandi

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Candykills
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Beitrag Mo., 14.03.2016, 07:51

Es gibt mir aber das Recht auch mal Kritik zu äußern und nicht nur Ja und Amen zu sagen, wenn jemand so etwas von sich gibt. Wir leben nicht mehr in einer Zeit, wo man Kinder bekommt, weil es sich gehört. Sondern man kann verhüten und reflektiert sagen: jetzt nicht, jetzt habe ich noch Suizidgedanken, da kann ich kaum für mich Verantwortung übernehmen.
Wenn man sowas hier schreibt, dann muss man auch mal damit rechnen, dass nicht jeder solche Entscheidungen nachvollziehen kann oder gar gut findet. Tut mir leid, aber ich denke da schlichtweg an die Kinder, die mit einer chronisch suizidalen Mutter aufwachsen, was nicht hätte sein müssen, hätte man erstmal bei sich selbst für's Reine gesorgt und dann gesagt: jetzt geht's mir besser, jetzt kann ich wirklich die Verantwortung für Kinder tragen. Es war der Person ja bewusst Suizidgedanken zu haben.
Mich kotzt das echt an, dass einem immer Verständnis für alles abverlangt wird, aber niemand auch mal fragt, wo die Kinder bleiben.
Und nochmal: ich glaube nicht, dass psychisch kranke Menschen keine Kinder in die Welt setzen sollten - ich glaube sogar, dass sie sehr gute Eltern sein können und prozentual genauso schlecht und gut sind, wie "gesunde" Eltern. Aber wenn ich Suizidgedanken tagtäglich habe, dann sollte die Priorität Kinder in die Welt zu setzen wohl erstmal nach hinten geschoben werden. Meine Meinung. Können ja andere lässiger sehen, sind ja nicht ihre Kinder.
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mio
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Beitrag Mo., 14.03.2016, 08:12

Sünneli13 hat geschrieben:He, und dann gibt es innere Kinder, welche noch nie in ihrem Leben von einem Menschen in den Arm genommen wurden. Die sich das sehnlichst wünschen. Man sagt es, aber der Thera bleibt seiner Distanz treu. Gehen eure Theras auch immer sooooo sehr auf Distanz? Ist das normal? Wünsche ich mir da zuviel?
Es ist nicht die Aufgabe des Theras Eure inneren Kinder in den Arm zu nehmen, es wäre sogar wohl eher grundverkehrt. Ich kann diese Sehnsucht zwar ein Stück weit nachvollziehen, aber es wäre ein "irreführender" Weg meiner Meinung nach, auch wenn der "Zielführende Weg" bisweilen anstrengend ist. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es so ist:

Je mehr "Nähe" ich mir von der Thera "wünsche" desto mehr versucht sie mir "meine" Eigenverantwortung klar zu machen, je mehr Eigenverantwortung ich übernehme, desto mehr Unterstützung bekomme ich von ihr.

Ich finde das auch richtig so, denn "abgeben" kann ich die Kleinen eh nicht (Und will ich im Grunde auch nicht! Sie sind das wertvollste das ich habe. Ohne sie wäre ich wohl eine "funktionale Hülle" in großen Teilen und würde noch mehr nur "ums Überleben" kämpfen und nicht darauf schauen, was "ICH" brauche. Das "wissen" die noch viel mehr als ich und es ist an mir - dem Erwachsenenteam - dafür zu sorgen, dass sich dies im Leben und im Alltag wiederfindet.), was ich aber tun kann ist zu schauen, was sie bräuchten und zu versuchen ihnen das selbst zu geben. Auch mit Unterstützung von außen, aber eben nicht "vom" Außen "entschieden". Wenn die Kleinen liebevolle Berührung brauchen kann es zB. auch helfen, den eigenen Körper liebevoll zu behandeln. Baden, eincremen, in eine Decke hüllen...etc. Oder aber auch Körpertherapeutische Massnahmen, so die Berührung ertragen werden kann. Mein Körperthera war da gerade zu "Anfang" eine gute Ergänzung zum meiner Psychothera, da er den Kleinen "Berührung" geben konnte, ohne dass es da zu allzu großen "Abhängigkeiten" oder "Verstrickungen" kam, da es zwei getrennte Ebenen waren. Manchmal ist eine solche "Aufgabentrennung" gut meiner Meinung nach, da sie einen mehr in der Eigenverantwortung belässt/hält.

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Unecht
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Beitrag Mo., 14.03.2016, 08:33

Widow, das erste Kind war ein "Unfall" und hat mir damals sehr sehr viel Kraft gegeben. Es war, nachdem ich in einer tagesklinik war und zwar suizid - Gedanken hatte, aber bei weitem nicht mehr so stark. Ich dachte, das Kind gibt mir die nötige Kraft, endlich etwas zu ändern.
Und ich habe mir viel, viel Mühe gegeben, habe ab positiven test die Bulimie und jegliches Abnehmen sein lassen. Ich tu alles für die Kinder, wirklich alles! Die kriegen Grenzen, liebe, Wärme, Aufmerksamkeit, Konsequenzen, Freiheiten usw.
Das zweite Kind war zwar geplant, aber nach einem Jahr vergeblich üben, wurde ich vergewaltigt und dadurch sofort schwanger : Und nein, ich habe nicht abgetrieben, weil das Kind da nichts für kann. Und ich liebe dieses kleine Wesen unendlich doll, auch wenn es mich jeden Tag an die Hölle erinnert.
Es tut mir leid, wenn ich immer wieder merke, wie scheiße das Leben ist und ich deswegen täglich suizid - Gedanken habe. Aber ich halte für die Kinder durch und lasse sie nicht an meinem leid Teil haben. Ich liege nicht mal krank und heulend im Bett, wenn ich körperlich krank bin, also Erkältung oder Magen - und Darm habe. Denn die äußere Situation gibt es nicht her.
Ja, mir geht es beschissen. Aber den Kindern geht es gut. Also wer bist du, zu urteilen, ohne mich oder die Kinder oder die Umstände, wie es dazu gekommen ist, zu kennen?
Und ich weiß ganz genau, wie sich Kinder psychisch kranker Eltern fühlen, denn ich bin nicht aus spaß wie ich bin. Und genau deshalb gebe ich mir jeden verfluchten tag Mühe, dass es meinen Kindern nicht so ergehen wird.
Übrigens solltest du vorsichtig sein mit dem, was du hier schreibst. Zum Glück bin "ich" gerade hier und lese das und nicht mein ich von gestern.
"Dieses Leben scheint unerträglich, ein anderes unerreichbar." (Franz Kafka)

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Beitrag Mo., 14.03.2016, 08:47

Unecht hat geschrieben:Ich dachte, das Kind gibt mir die nötige Kraft, endlich etwas zu ändern.
Es war meines Wissens nicht Widow, die dich kritisierte, sondern ich. Und genau sowas dachte ich mir.
Ein Kind ist nicht dafür da, Kraft zu geben. Ein Kind muss versorgt und umsorgt werden, es muss erstmal heranreifen. Nichts anderes. Leider werden Kinder immer wieder funktionalisiert, um irgendwelche Ehen oder sonstiges zu retten. Und ja, ich erlaube mir zu sagen, dass ich das schrecklich finde. Du machst sowieso was du willst, hast du ja auch getan. Ich weiß nicht wie du als Mutter bist, darüber habe ich auch nicht geurteilt. Aber ich finde es beschissen Kinder in die Welt zu setzen, wenn ich am selben Tag noch Suizidgedanken habe. Dafür kann man heute recht sicher verhüten. Aber das ist halt meine Meinung und ich seh's nicht ein zu allem Ja und Amen hier zu sagen, was manch einer von sich gibt. Wenn du sowas von dir gibst, musst du damit leben, dass es andere nicht gut finden und du auch mal Gegenwind bekommst. Und vielleicht tätest du dir einen Gefallen damit, darüber auch mal zu reflektieren, als alles von dir zu schieben. Ist nur so eine Idee, musst du nicht. Ich wünsch aber für deine Kinder wirklich, dass sie davon nichts mitbekommen, dass du dich gerne tagtäglich suizidieren möchtest. Ich bin selbst chronisch suizidal, ich könnte keine Kinder großziehen in meiner Situation, ich könnte es nicht verbergen, ich habe das Glück mich zurückziehen zu können, wenn die Gedanken stark werden und meine Mitmenschen außen vor zu lassen. Und grade weil ich weiß wie es ist, finde ich es verantwortungslos. Aber wie gesagt, vielleicht läuft ja alles in Butter und du bist nicht sonderlich beeinträchtigt von deinen Gedanken.

Und btw, ich habe auch suizidale Anteile, für dich ich gar keine Verantwortung wirklich übernehmen kann. Weiß ja nicht wie du das so händelst, dass du das scheinbar alles top im Griff hast.

Candy
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Unecht
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Beitrag Mo., 14.03.2016, 08:54

Ich reflektiere jeden Tag darüber, glaub mir.

Und meine Kinder geben mir Kraft, aber ich lasse es sie nicht spüren.
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Beitrag Mo., 14.03.2016, 08:57

Du musst das mir nicht versichern. Ich kann das doch sowieso nicht überprüfen. Wichtig ist wohl, dass du dir gegenüber sicher sein kannst, dass deine Kinder das nicht abbekommen.
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Unecht
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Beitrag Mo., 14.03.2016, 09:22

Ich bin mir sicher.
Man kann nur schlecht über Internet urteilen oder gar darüber entscheiden, ob jmd Mutter hätte werden sollen oder nicht.
Grüße, unecht
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Beitrag Mo., 14.03.2016, 09:24

Unecht hat geschrieben:Irgendwie alles.. Die Therapie ist so anstrengend und dann immer die Frage, ob sie mir nicht doch mehr schadet als nützt, weil sie mich ziemlich "destabilisiert". Ich nicht einfach alles beim alten lassen sollte und mich nicht in "Probleme" rein steigern sollte, die vielleicht gar nicht da sind.
Aber auch das Gefühl, nie wirklich "ich" zu sein, alles immer nur vor zu spielen, selbst lachen fühlt sich nicht richtig /echt an.
Seit elf Jahren habe ich täglich mehrmals suizid - Gedanken - Bilder im Kopf, eine richtige Sehnsucht.
Und umso bald etwas ein bisschen schwierig wird, werden Pläne geschmiedet. (die aufgrund der Kinder natürlich nicht umgesetzt werden)
Dann die Vorwürfe von mir an mich, dass ich es doch gut habe und nicht so undankbar sein soll.
Jeden Tag funktionieren, jeden Tag einfach nur überleben.
Klinik war noch so ein kleiner Lichtblick, aber das ist nun auch so weit weg gerückt.

Einfach alles irgendwie.. Grundlos..
Das ist, was du geschrieben hast. Darauf habe ich mich bezogen. Klingt halt für mich nicht so, als hättest du das alles wunderbar im Griff. Hab mir meine Kritik ja nicht sonst wo aus den Fingern gesaugt. Kannst dich ja mal fragen, ob du so jemandem Kinder zutraust.
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Unecht
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Beitrag Mo., 14.03.2016, 09:32

Ja, ich weiß, dass es meinen Kindern gut geht. Bevor meine Psyche Ihnen schadet, bringe ich mich um. Das ist das, womit die Leben müssten, wenn es nicht mehr geht. Das ist scheiße, ja. Aber solange das nicht passiert, haben die es besser als viele andere Kinder.
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Beitrag Mo., 14.03.2016, 09:34

Unecht hat geschrieben:Bevor meine Psyche Ihnen schadet, bringe ich mich um. Das .
Dann geht's ihnen sicher noch viel besser...
Ist und bleibt eben einfach ein Dilemma Kinder zu bekommen, wenn man chronisch suizidal ist. Nichts anderes sagte ich.
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Beitrag Mo., 14.03.2016, 09:37

Ja, ist es. Und ich wünschte, es wäre nicht passiert. Vor allem mit dem zweiten, denn dadurch wurde alles schlimmer. Aber es ist sowieso heutzutage unverantwortlich, Kinder zu bekommen. Ich gebe mein bestes, jeden einzelnen tag. Und ich wünschte, das hätte bei mir auch jemand getan.
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Beitrag Mo., 14.03.2016, 09:40

Unecht hat geschrieben:Ich gebe mein bestes, jeden einzelnen tag. Und ich wünschte, das hätte bei mir auch jemand getan.
Das nehme ich dir auch voll und ganz ab. Ich drück dir die Daumen, dass es alles einfach positiv ausgeht!
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Beitrag Mo., 14.03.2016, 10:16

mio hat geschrieben:
Sünneli13 hat geschrieben:He, und dann gibt es innere Kinder, welche noch nie in ihrem Leben von einem Menschen in den Arm genommen wurden. Die sich das sehnlichst wünschen. Man sagt es, aber der Thera bleibt seiner Distanz treu. Gehen eure Theras auch immer sooooo sehr auf Distanz? Ist das normal? Wünsche ich mir da zuviel?
Es ist nicht die Aufgabe des Theras Eure inneren Kinder in den Arm zu nehmen, es wäre sogar wohl eher grundverkehrt. Ich kann diese Sehnsucht zwar ein Stück weit nachvollziehen, aber es wäre ein "irreführender" Weg meiner Meinung nach, auch wenn der "Zielführende Weg" bisweilen anstrengend ist. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es so ist:

Je mehr "Nähe" ich mir von der Thera "wünsche" desto mehr versucht sie mir "meine" Eigenverantwortung klar zu machen, je mehr Eigenverantwortung ich übernehme, desto mehr Unterstützung bekomme ich von ihr.

Ich finde das auch richtig so, denn "abgeben" kann ich die Kleinen eh nicht (Und will ich im Grunde auch nicht! Sie sind das wertvollste das ich habe. Ohne sie wäre ich wohl eine "funktionale Hülle" in großen Teilen und würde noch mehr nur "ums Überleben" kämpfen und nicht darauf schauen, was "ICH" brauche. Das "wissen" die noch viel mehr als ich und es ist an mir - dem Erwachsenenteam - dafür zu sorgen, dass sich dies im Leben und im Alltag wiederfindet.), was ich aber tun kann ist zu schauen, was sie bräuchten und zu versuchen ihnen das selbst zu geben. Auch mit Unterstützung von außen, aber eben nicht "vom" Außen "entschieden". Wenn die Kleinen liebevolle Berührung brauchen kann es zB. auch helfen, den eigenen Körper liebevoll zu behandeln. Baden, eincremen, in eine Decke hüllen...etc. Oder aber auch Körpertherapeutische Massnahmen, so die Berührung ertragen werden kann. Mein Körperthera war da gerade zu "Anfang" eine gute Ergänzung zum meiner Psychothera, da er den Kleinen "Berührung" geben konnte, ohne dass es da zu allzu großen "Abhängigkeiten" oder "Verstrickungen" kam, da es zwei getrennte Ebenen waren. Manchmal ist eine solche "Aufgabentrennung" gut meiner Meinung nach, da sie einen mehr in der Eigenverantwortung belässt/hält.
Das sehe ich relativ anders. Man muss nicht notwendigerweise zwei Theras haben, um diese Aufgaben zu übernehmen. Meine Thera musste das erst machen, damit ich begreife, was ich eigentlich brauche. Das ist auch normaler Ablauf einer Traumatherapie: erst die inneren Helfer (Thera spricht als Helfer) und dann muss man selbst tätig werden. Ich sehe es teilweise als problematisch an, wenn der Thera einen tatsächlich umarmt, aber das muss für jede Situation individuell entschieden werden. Wenn die Gefahr der Abhängigkeit groß ist, nicht, ansonsten kann es auch mal hilfreich sein, wenn man sich nicht immer jedes Bedürfnis selbst erfüllen muss.Auch gerade das kann zu Hoffnung und zu Selbstständigkeit führen.

Zu deiner Frage, sünneli: meine Thera ist überhaupt kein bisschen distanziert und je mehr ich sie brauche, desto mehr gibt sie mir auch. Für uns ist das der richtige Weg, ich bin von ihr nicht abhängig. Ich spüre so wahnsinnig wenig, dass sie es wohl als Weg sieht, mir zu zeigen, wie ich wieder etwas spüren kann. Dadurch kommt meine weiche Seite zum tragen und die Fähigkeit sich zu öffnen, ansonsten bleibe ich verschlossen.
Vllt brauchst du einen Thera, der emphatischer ist und besser auf dich eingeht. Selbst wenn dir nicht immer gegeben wird was du brauchst oder möchtest solltest du dich angenommen und wohl fühlen. Therapie ist keine Kuschelveranstaltung, aber wenn da keine Wärme zu dir durchdringt: wie sollst du dich dann selbst annehmen können?
Zuletzt geändert von Speechless am Mo., 14.03.2016, 10:53, insgesamt 1-mal geändert.

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