'Ich kann nur mit Männern, weil...' / Frauen- und Männerbilder

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Eremit
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Beitrag Do., 05.01.2017, 03:36

mio hat geschrieben:Nö, Du hast nur versucht mir ein schlechtes Gewissen zu machen […]
Als Gewissensappell war das nicht gedacht, da hast Du wohl etwas falsch verstanden. Verantwortungsbewusstsein hat nicht zwingend etwas mit Gewissen oder Moral zu tun. Mir geht es dabei nur um Logik und Fakten. Ich bin auch nach wie vor offen für Argumente, sofern sie sich nicht auf meine Person beziehen, sondern auf den Inhalt meiner letzten Beiträge.

Ich versuche es noch einmal:
mio hat geschrieben:[…] Zumal ich echt nicht für das vorhandene oder nicht vorhandene Verantwortungsgefühl eines anderen Menschen verantwortlich bin...
Nun könnte auch ein Exhibitionist sagen: Ich bin nicht verantwortlich dafür, inwiefern sich andere Menschen durch meine Nacktheit gestört fühlen könnten, wie die damit klarkommen ist allein ihr Problem. Und warum soll ich andere Menschen und deren Empfinden respektieren, wenn die mich in meiner natürlichen Nacktheit einschränken wollen …

Jetzt könnte man den Schluss ziehen: Exhibitionisten – besonders männliche – werden systematisch diskriminiert, sowohl moralisch als auch juristisch …

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Nico
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Beitrag Do., 05.01.2017, 07:42

Ich glaube die Überlebensfähigkeit beim Bund hängt sehr damit zusammen wie teamfähig man ist.
Bei uns war es halt so, dass wir eine verschworene Gruppe waren und ganz egal was sich die Ausbildner einfallen ließen, wir haben immer eine Gaudi daraus gemacht und uns nix anmerken lassen, auch wenn wir noch so am Zahnfleisch dahergekommen sind.
Bei meinem Sohn war es seinen Erzählungen nach ganz ähnlich.
Ich hab mich damals nicht eingemischt, er ging zum
Bund, Zivildienst war nie Thema für ihn.
Ein Trauma war es für keinen von uns, wenn es uns auch manchmal gestunken hat, in Summe war es ein Spaß von dem eh nur die lustigen Episoden in Erinnerung bleiben.

Außerdem, was würden denn die ganzen nahezu lebensuntauglichen Versager machen wenn sie nicht mehr Ausbildner beim Bund sein könnten ?
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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Mondin
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Beitrag Do., 05.01.2017, 10:55

Eremit hat geschrieben:
Zum Vergleich: Eine Frau, die an Depressionen leidet, als "Mädchen" bezeichnen, weil sie aufgrund ihrer Depression Probleme im Alltag hat, z.B. damit, rechtzeitig in die Arbeit zu kommen (oder überhaupt arbeiten zu können). Ob das wohl hilfreich ist?
Also ich hätte kein Problem damit, wenn mich jemand mit "Mensch Mädel...." ansprechen würde (Gilt "Major Depression" als Diagnose in Deinem Beispiel?), was mir auch schon oft passiert ist. Dass ich mich dadurch abgewertet, in ein infantiles Stadium versetzt oder gar ansatzweise entmenschlicht gesehen hätte, kann ich nicht feststellen. Mir persönlich mutet das, was Du hier so leidenschaftlich mit mio versuchst zu diskutieren, wie das klassische "aus einer Mücke einen Elefanten machen" an.

Tut mir leid, ist mein Empfinden, das ich nun einmal habe. Nicht um Dich zu verletzen, abzuwerten oder sonstwas, sondern einfach weil ich nichts Schlimmes an solcherlei salopper Sprache finden kann. Es erscheint mir aber als ein gutes Beispiel, warum es so oft zu Wortgefechten um vermeintliche Nichtigkeiten kommt. Dem Einen ist es immens wichtig, das Gegenüber versteht die Aufregung gar nicht und fragt sich, was das soll oder fühlt sich auf subtile Art in eine Ecke gestellt.

Und das alles wegen ein paar Worten.....

Liebe Grüße!
Mondin


Eremit
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Beitrag Do., 05.01.2017, 13:04

Nico hat geschrieben:Ich glaube die Überlebensfähigkeit beim Bund hängt sehr damit zusammen wie teamfähig man ist.
Anpassungsfähig trifft es besser. Ist aber eben nicht jedermanns Sache, sich an solche Strukturen anzupassen zu wollen und zu können. Und: Man braucht Glück. Ich war nicht lange genug dabei, um meine Kameraden beurteilen zu können. Ich weiß aber, dass ich mich früher oder später mit einem bestimmten Offizier geprügelt hätte.
Nico hat geschrieben:Ein Trauma war es für keinen von uns, wenn es uns auch manchmal gestunken hat, in Summe war es ein Spaß von dem eh nur die lustigen Episoden in Erinnerung bleiben.
Ich kenne auch genug Geschichten von Leuten, für die es nicht so toll war beim Heer, um es mal so auszudrücken. Ich kenne von Leuten auch lustige Gefängnis-Geschichten, deswegen will ich aber trotzdem nicht unbedingt ins Gefängnis …

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Eremit
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Beitrag Do., 05.01.2017, 13:21

Mondin hat geschrieben:Also ich hätte kein Problem damit, wenn mich jemand mit "Mensch Mädel...." ansprechen würde […]
Wie ich schon geschrieben habe: In einem gewissen Rahmen (augenzwinkernd, also ironisch) geht das durchaus. Es kommt aber eben auch auf den Kontext an.
Mondin hat geschrieben:Tut mir leid, ist mein Empfinden, das ich nun einmal habe. Nicht um Dich zu verletzen, abzuwerten oder sonstwas, sondern einfach weil ich nichts Schlimmes an solcherlei salopper Sprache finden kann. […]
Verletzt mich überhaupt nicht, auch musst Du Dich nicht für Dein Empfinden entschuldigen. Ich finde es interessant, warum so schnell davon ausgegangen wird, als würde mich das persönlich treffen. Ich kenne den "Jungen" in Bezug auf meine Person gar nicht. Höchstens den "Opa".

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Nico
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Beitrag Do., 05.01.2017, 13:41

jaja Eremit, ich will dir den Bund auch nicht schmackhaft machen
Keine Ahnung warum ich mir dort leicht getan habe, normalerweise Ecke ich bei solchen Strukturen ja auch sofort an.
Wahrscheinlich lag es daran dass ich den ganzen Haufen von der ersten bis zur letzten Sekunde nicht ernstgenommen habe.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)


mio
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Beitrag Do., 05.01.2017, 14:41

Eremit, bei mir gehört es zum normalen Sprachgebrauch. Ich nenn auch meine Auftraggeber und Kollegen bisweilen so. Und stell Dir vor: Manchmal nenn ich sie sogar "Kinder"... Regrediert ist deshalb noch keiner ernsthaft.

Das Phänomen was Du beschreibst mag in Abhängigkeitsbeziehungen problematisch sein, aber hier ist ja niemand von mir abhängig. Und falls doch, dann ist es nicht meine Aufgabe denjenigen unabhängig zu machen. Ich habe hier keine therapeutischen Absichten.


mio
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Beitrag Do., 05.01.2017, 14:45

Eremit hat geschrieben: Nun könnte auch ein Exhibitionist sagen: Ich bin nicht verantwortlich dafür, inwiefern sich andere Menschen durch meine Nacktheit gestört fühlen könnten, wie die damit klarkommen ist allein ihr Problem. Und warum soll ich andere Menschen und deren Empfinden respektieren, wenn die mich in meiner natürlichen Nacktheit einschränken wollen …
Das kann er ja auch sagen und denken. An die Gesetzeslage muss er sich trotzdem halten. Oder er willigt in eine Therapie ein, weil es eben nicht legitim ist andere Menschen ungefragt mit der eigenen Sexualität zu belästigen. Das ist ja wohl ein ganz anderer Schnack....

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stern
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Beitrag Do., 05.01.2017, 17:03

Wobei reines Nacktsein nicht unbedingt problematisch ist. Nackt Auto zu fahren ist z.B. nicht verboten.
Nackt aktiv: Radeln und wandern ohne Klamotten?

Wer die Nähe zur Natur ungefiltert wahrnehmen möchte, kann das tun – zumindest dort, wo sich keine Menschen gestört fühlen. In der Regel sind in abgeschiedenen Wäldern oder auf Feldwegen keine Bußgelder zu befürchten. Wo sich Menschen jedoch belästigt fühlen, sieht es anders aus; gerade in Innenstädten sollte auf zu viel Einblick verzichtet werden.
...
Im Auto: Nackt am Steuer?

„Man darf nackt Auto fahren“, sagt Christian Janeczek, Fachanwalt für Verkehrsrecht in Dresden und Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Verkehrsrecht im Deutschen Anwaltverein (DAV). Letztlich gebe es keinen Unterschied zu nackten Fußgängern bei der Bewertung einer möglichen Ordnungswidrigkeit.

Demnach kann durchaus die Allgemeinheit durch die Nacktfahrt belästigt werden – etwa beim Ausseigen aus dem Auto. Einen Automatismus gibt es hierfür aber nicht.
https://anwaltauskunft.de/magazin/leben ... sein-darf/
Liebe Grüße
stern 🌈💫
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf
«

(alte Weisheit)


Thread-EröffnerIn
isabe
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Beitrag Fr., 06.01.2017, 17:21

Hab gerade was interessantes gelesen zum Thema "Bedeungskonstruktion" von Geschlechtsteilen: dass erst durch das Verdecken klar wird: "Hier gibt es was zu sehen" - und der nackte Körper selbst überhaupt keine sexuelle Bedeutung hat. Im Grunde also paradox, erst durch "Verhüllungscodes" überhaupt die Bedeutung "guck nicht hin" zu schaffen.


mio
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Beitrag Fr., 06.01.2017, 17:52

isabe hat geschrieben:dass erst durch das Verdecken klar wird: "Hier gibt es was zu sehen" - und der nackte Körper selbst überhaupt keine sexuelle Bedeutung hat. Im Grunde also paradox, erst durch "Verhüllungscodes" überhaupt die Bedeutung "guck nicht hin" zu schaffen.
Der nackte Körper für sich genommen hat keine sexuelle Bedeutung, wenn dann hat die "Handlung mit dem nackten Körper" sexuelle Bedeutung. Ich gehe recht regelmässig in die Sauna und finde dort zB. gerade dieses "normale Nacktsein" sehr entspannend, weil alle "Verhüllungscodes" wegfallen. Dass darüber ein "guck nicht hin" geschaffen wird, finde ich eher weniger. Manchmal ist es ja sogar eher das Gegenteil, wenn über Kleidung Geschlechtsmerkmale noch betont werden. Viel mehr sehe ich Kleidung als Schutz (der eigenen Intimität/Privatheit) und als Mittel des Selbstausdrucks an. Kleidung ermöglicht also ein Hinsehen ohne das Gefühl die "Intimitätsschranke" zu verletzen. Das ist einfach kulturell bedingt würde ich sagen.

Ich glaube außerdem, dass es gerade das "nicht sehen" ist, was die Phantasie anregt, also so eine umgekehrte Art von "guck nicht hin" in die Richtung: Na, was meinst Du wohl, was sich darunter verbirgt.... Kleidung "schönt" ja auch oft den Körper ein Stück weit. In der engen Jeans siehst Du die schlanken Beine, aber nicht die Falten, Pickel, Narben, blauen Flecken und die Orangenhaut. Der Busen im BH wirkt praller als ohne etc. pp.

Menschen die nackte Menschen als "beschämend" empfinden haben denke ich meist ein wie auch immer geartetes Problem mit der eigenen Nacktheit oder sind es einfach nicht "gewohnt" unter fremden nackten Menschen zu sein.

Ich kann mich noch gut an mein erstes "offizielles" (also nicht so im Dunkeln im Freibad und so) FKK Baden erinnern, das war auch erst mal "seltsam", vor allem, da ein Mann von nebenan (auch nackt) ankam und meine Freundin und mich fragte, ob wir einen Kaffee möchten (es war ein ziemlich kalter Tag). Im ersten Moment dachte ich auch: Was der wohl will... (was ich bei einem "bekleideten" zwar auch gedacht hätte, aber wahrscheinlich nicht ganz so "misstrauisch").

Faktisch wollte er nichts als nett sein. Er hat uns dann zwei Kaffee und ein paar Kekse gebracht und ist wieder gegangen, war voll süß. Halt einfach eine "nette Nachbarschaftsgeste" (die campten da wohl Dauer in jenem ansonsten "umbewirteten" FKK Bereich und waren entsprechend gut versorgt während wir zwei bibbernd auf unserer Decke saßen... ).


Eremit
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Beitrag So., 08.01.2017, 18:51

mio hat geschrieben:Der nackte Körper für sich genommen hat keine sexuelle Bedeutung, wenn dann hat die "Handlung mit dem nackten Körper" sexuelle Bedeutung. […]
Wobei Du sicher an-sich statt für-sich meinst.

Schwierig bis gar nicht feststellbar, da sich die Eckpunkte des existentialistischen Dreiecks (Haben, Tun, Sein) gegenseitig zu stark beeinflussen, das Eine kann niemals gänzlich vom Anderen gedacht oder wahrgenommen werden, alles beeinflusst sich gegenseitig, Bedeutungen "färben ab".
mio hat geschrieben:Ich gehe recht regelmässig in die Sauna und finde dort zB. gerade dieses "normale Nacktsein" sehr entspannend, weil alle "Verhüllungscodes" wegfallen. Dass darüber ein "guck nicht hin" geschaffen wird, finde ich eher weniger. […]
Gemischte oder getrennte Sauna?


mio
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Beitrag So., 08.01.2017, 19:47

Eremit hat geschrieben:Wobei Du sicher an-sich statt für-sich meinst.
Nein, ich meine das was ich geschrieben habe: Für sich genommen = allein.
Eremit hat geschrieben:Gemischte oder getrennte Sauna?
Gemischt.


Eremit
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Beitrag So., 08.01.2017, 20:24

mio hat geschrieben:Nein, ich meine das was ich geschrieben habe: Für sich genommen = allein.
Für-sich: Abhängig von der Betrachtung durch ein wahrnehmendes, denkendes, interpretierendes Wesen ("Für den Menschen").

An-sich: Unabhängig von der Betrachtung durch ein wahrnehmendes, denkendes, interpretierendes Wesen ("An dem Menschen").

Die allgemeine Aussage, ein Gegenstand (welcher auch immer) hätte für den Menschen für-sich keine Bedeutung, stellt im Grunde ein Paradoxon dar, da schon der Begriff "Gegenstand" Bedeutung hat bzw. von Bedeutung ist. Vielleicht wäre es auch gut, wenn Du beschreibst, was Du unter "Bedeutung" verstehst.


mio
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Beitrag So., 08.01.2017, 20:26

Nö. Aber Du darfst gerne weiter spekulieren.

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