Wer sagt das denn?Raziel hat geschrieben:Upps!!! Hab ich übersehen, dass in diesem Thread geschlossene Gesellschaft herrscht?
candle
Wer sagt das denn?Raziel hat geschrieben:Upps!!! Hab ich übersehen, dass in diesem Thread geschlossene Gesellschaft herrscht?
Oh, wirklich eine sehr interessante Frage!sonnenkind hat geschrieben:Neulich habe ich ein Buch gelesen, in dem immer wieder die Frage aufgetaucht ist, ob es jemandem wichtiger ist, zu lieben oder geliebt zu werden?
Ich fand das sehr interessant... Was meint ihr dazu?
LG, Sonnenkind
Flugente hat geschrieben: Das eine schließt ja das andere nicht aus, man kann auch das was man einfach fühlt und lebt auch benennen.
Ich hätte meine Antwort so ad hoc auch nicht geben können, aber solch eine philosophische Diskussion hatte ich schon mal (is sicher so zehn- fünfzehn Jahre her). Und damals habe ich für mich meine Definition gefunden.
Wenn du in 10 Jahren wieder mal von irgendjemanden gefragt wirst, dann wirst du vielleicht auch spontan "so eine" Liste schreiben können.
Da gibt es wohl viel in der Genderforschung. Liebe zum Kind, zu Eltern, zum Partner zu Freunden... alles unterschiedlich, weil der Mensch ja auch all diese Rollen hat.hungryheart hat geschrieben: mmich interessiert eher der aspekt der unterschiedlichen arten von liebe
Zu lieben ohne Gegenliebe zu erhalten ist eine sehr schmerzhafte Erfahrung. Aber auch daraus kann man wachsen (hungryheart hat's schon geschildert) und viel über sich lernen.Rilke hat geschrieben:Oh, wirklich eine sehr interessante Frage!sonnenkind hat geschrieben:Neulich habe ich ein Buch gelesen, in dem immer wieder die Frage aufgetaucht ist, ob es jemandem wichtiger ist, zu lieben oder geliebt zu werden?
Ich fand das sehr interessant... Was meint ihr dazu?
LG, Sonnenkind
Ich glaube, mir ist es wichtiger zu lieben. Denn das ist dann MEIN Gefühl, damit kann ich arbeiten, unabhängig davon ob ich geliebt werde oder nicht.
Schade, ich kann das gerade nicht ausführen, muss weg. Aber ich komme nachher gern nochmal darauf zurück.
Nee, das ist nur eine Plattitüde! Damit kommste hier nicht durchR3VO hat geschrieben:Liebe ist die edelste Form von Habsucht
Das ist schon mal eine Aussage, die ich (als Sprachverliebte, wenn ich auch nicht über deine Virtuosität verfüge) nur lieben kann! Ja, die Sprache ist ein Labyrinth, und natürlich ist somit auch das Wort "Liebe" nicht einfach nur ein Wort, das "an sich ist", dafür ist - wohl gerade bei dem Wort Liebe - zuviel Interpretation möglich.R3VO hat geschrieben:die sprache ist ein labyrinth
In deinem Beispiel kann ich zwar verstehen, was der oder die Bezeichner sind, nicht aber, was die Bezeichneten sind. Wenn z. B., wie in deinem Beispiel, der Bezeichner "Spiel" ist - wer oder was ist dann das Bezeichnete?R3VO hat geschrieben:Verschiedene Bezeichner stehen für unterschiedliche Bezeichnete.
Ok, soweit verstanden (ähm.. glaub ich). Aber was ist dann in deinem Beispiel das Bezeichnete? Der Ball? Geht zwar etwas am eigentlichen Thread-Thema vorbei, interessiert mich aber dennoch. Ich lerne gern dazuR3VO hat geschrieben:Man nehme Beispielsweise den Bezeichner "Spiel". Dieser steht für ein kindliches Hin-und-Her-Werf-Ballspiel, das nicht auf Wettbewerb ausgerichtet ist,
Ja, das hab ich soweit auch verstanden und gehe mit dir konform.R3VO hat geschrieben:sondern auf Lernen, genauso wie auf einen Wettkampf, wie beispielsweise im Intrigenspiel. Auch mangelhafte Ernsthaftigkeit kann hauptsächlich gemeint sein, z.b. wenn jemand sagt: "Das ist doch nur ein Spiel." Anderseits wird in der volkswirtschaftlich angewandten Spieltheorie vorausgesagt und getestet, wie sich Menschen in der Realität verhalten. Dieses Spiel ist also ernst. Für manche, existenzbestimmend, also todernst.
Ja, die Übertreibung kann ich jetzt auch erkennen. Mein Einwurf damals war eigentlich auch nur Provokation, die nicht mal ernst gemeint warR3VO hat geschrieben:Es war weniger eine Plattidüde als eine Übertreibung, finde ich.
Ja, da gebe ich dir Recht. Sie wollen über den geliebten Menschen und seine Gefühle verfügen. Und doch, ja - ich finde das schlecht! Nicht, dass sie die Nähe und Zärtlichkeit des geliebten Menschen suchen, das finde ich absolut natürlich. ABER: einen alleinigen Anspruch auf die Gefühle des geliebten Menschen zu erheben - ja, das passiert wohl meistens und wird als ganz natürlich hingenommen, aber es ist egoistisch! Man kann nicht, aus der "Tatsache", dass man einen Menschen liebt, das Recht ableiten, über dessen Gefühle (und wem sie sich zuwenden) bestimmen zu können. Aber das ist dennoch, so glaube ich, Beziehungs-Alltag. Und, jetzt mal ganz streng genommen, das Gegenteil von Liebe. Ah, nee, ist zu heftig ausgedrückt. Das Gegenteil von Liebe ist immer noch Hass, denke ich. Also, ich formuliere es anders: es ist die Abwesenheit von Liebe. Oder auch das falsche Verständnis von Liebe. Wie oft höre ich z. B., dass die Liebe des Partners an dessen Eifersucht gemessen wird! *lach* Nee, das ist keine Liebe, zumindest nicht die Liebe, die ich meine.R3VO hat geschrieben:dass die meisten Menschen, die jemanden im partnerschaftlichen Sinne lieben, über diesen durchaus in einer gewissen Weise verfügen wollen, sie suchen die Nähe, die Zärtlichkeit, die Gefühle dieses Menschens, häufg, was hohe Intensität anbelangt, ausschließlich für sich. Ich finde nicht, dass das schlecht ist, aber es zeigt den egoistischen Gehalt, der häufig mit Liebe einhergeht, auch wenn er sie nicht bestimmt, so ist er meist zumindest eine notwendige Bedingung dafür, dass sie überhaupt auftritt, wenn auch nicht eine notwendige Bedingung für ihren Fortbestand
Und das ist sie auch! Wirkliche Liebe ist edel!R3VO hat geschrieben:Ich habe gesagt, dass Liebe edel sei.
Ja, da kann ich dir nur uneingeschränkt Recht geben. Das ist es, was ich meinte. Bzw. was ich meine. Ich muss direkt noch mal nachlesen, ob ich bei Eröffnung dieses Threads etwas anderes im Sinn hatte. Glaube ich aber gar nicht, wahrscheinlich habe ich mich nur ungeschickt ausgedrückt.R3VO hat geschrieben: Es ist edel, moralisch - oder vielmehr: ästhetisch - veredelt, wenn jemand die Sehnsucht nach einem Menschen daran koppelt, nur das Beste für ihn zu wollen, so ist das wunderschön. Vor allem für denjenigen, der liebt.
Jepp!R3VO hat geschrieben:Bindungsangst, wenn sie auf Verlustangst basiert, basiert ebenfalls auf Habsucht, ist aber nicht veredelt.
R3VO hat geschrieben:Sie kann natürlich einen Wert haben und ist in gewissem Sinne rational, aber: Sie fühlt sich nicht gut an. Die Habsucht ist also wertneutral
Nun ja - erstens müsste ich mal wissen, was denn Nietzsche dazu sagt (auch wenn ich nicht gerade ein Fan bin ) (und ich gerade hoffe, dass du das nicht hier im Thread schon lang und breit dargelegt hast und ich es gerade übersehen habe ) und wenn ich denn versuche, das ästhetisch zu bewerten... ach, "bewerten" an sich hat schon einen negativen Beigeschmack. Ich lebe immer noch in dem Bemühen, ein Bewerten zu vermeiden. Puh, gelingt nicht immer. Fühle mich überhaupt gerade sehr ambivalent. Hin und her gerissen zwischen dem, was ich gern wäre (Ratio oder Intellekt) und meinen dummen, überkochenden EmotionenR3VO hat geschrieben:Die Habsucht ist also wertneutral, es kommt darauf an, was aus ihr gemacht wird, und das will ich -nietzsche folgend - weniger moralisch als ästhetisch bewerten.