Beruf Arzt ausüben trotz Schizophrenie?

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Persönlichkeitsstörungen und Schizophrenie, Bipolaren Störungen ('Manisch-Depressives Krankheitsbild'), Wahrnehmungsstörungen wie zB. Dissoziationen, MPS, Grenzbereichen wie Borderline, etc.

Widow
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Beitrag So., 01.12.2013, 00:09

tigerkind,

machmal spielt das Leben nach seinen eigenen Regeln und dann ist's vorbei mit den beruflichen Träumen. Das passiert bei Krankheit öfter mal und keinesfalls nur bei Psychosen (um das aber zu wissen, muss man damit Erfahrung haben und Einsicht in Krankheit).

Vermutlich ist es Dir entgangen, doch ich erhoffte für den TE ebenfalls eine "berufliche Erfüllung":
Widow hat geschrieben:Hast Du schon begonnen, über neue berufliche Perspektiven nachzudenken? Soweit ich es mitbekommen habe, hast Du das grundständige Medizinstudium absolviert. Von da aus gibt es doch noch etliche Abzweigungen. (Auch in Wege hinein, in denen Du mit Deiner Psychose-Expertise beratend tätig sein könntest.)
Übrigens: Ums Geld geht es immer. Schon in den meisten Märchen.

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HansMeier1
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Beitrag So., 01.12.2013, 00:17

Die angaben die du machst sind brutto einkommen. Wieviel dem psychotherapeuten am ende wircklich übrig bleiben steht nirgends.

Die letzte Statistik die ich über ne Praxis hatte waren 150000 euro pro quartal. Das sind ca 50000 euro pro monat. Nach allen ausgaben für die Praxis und den Beruf. Bleiben dem Arzt ca 2000-5000 euro übrig. Da sind alle abgaben mit einberechnet. Oh es ist schön statistiken sich anzusehen. Klar wenn man von Brutto ausgeht sieht das immer viel aus. Aber wieviel der Arzt in die Tasche wirtschaftet das erfassen die Statistiken meistens nicht, weils ja dann nicht so cool ausehen würde.

Als beispiel geb ich dir diesen link für eine abgabe. http://www.aekno.de/page.asp?pageID=607 ... agstabelle

Es geht mir auch nicht ums geld. Wenn du meine vorherigen alten posts gelsen hast bin ich mit dem Hartzt 4 satzt sehr glücklich. Geld hast du ins spiel gebracht widow.
Zuletzt geändert von HansMeier1 am So., 01.12.2013, 00:33, insgesamt 1-mal geändert.

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Tigerkind
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Beitrag So., 01.12.2013, 00:33

widow, ich kann diese Verbitterung und tiefe Enttäuschung nachvollziehen, ich wünsche Dir ganz ehrlich das Du trotz allem wieder einen Funken Hoffnung findest.
Je weiter sich eine Gesellschaft von der Wahrheit entfernt, desto mehr wird sie jene hassen, die sie aussprechen.

-George Orwell-

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candle.
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Beitrag So., 01.12.2013, 00:35

Hallo HansMeier1!

Ich hatte hier ja schon mal mit dir geschrieben. Nach den Streitereien habe ich dann auch nochmal vorne geschaut. Und wenn ich das so über den Daumen rechne, hast du etwa 10 Jahre nicht mehr praktiziert. Wie soll dann ein Berufseinstieg aussehen?

Was hast du denn für einen Status? Bist du Rentner oder in HartzIV?

Mich würde interessieren wie man als Akademiker wohl umgeschult wird? Kannst du etwas dazu sagen? Ist es für dich überhaupt noch möglich beruflich Fuß zu fassen? Ich weiß nicht viel über Schizophrenie, aber es ist schon eine schwere Erkrankung. Vielleicht wäre es besser diesen Wunsch den Beruf auszuüben einfach abzuhaken?

Deine gesamten Aufs und Abs, deine wenigen guten Phasen zeigen es hier doch ganz deutlich, dass du nicht belastbar bist. Und das hat ganz sicher nichts mit dem Job, Kollegen, Chefs oder sonst wem zu tun- es liegt an deiner Erkrankung.

Vielleicht verschaffst du dir erstmal einen Überblick was du leisten kannst. Gestalte dir deinen Alltag, das ist immens wichtig!

Ich habe ja nun auch lange Jahre mit viel Ärzteschaft verbracht. Da war nicht einer drunter mit psychischen Problemen. Ich kann mir das wirklich nicht denken wie du es beschreibst, dass es Massen von psychisch kranken Medizinern gibt.

Ich habe auch noch keinen Arzt gesehen, der am Hungertuch nagt, muß ich sagen. Aber ich erlebte immer Gejammer auf hohem Niveau- naja.

Klar, für Hausärzte mag es etwas problematisch sein, aber Mediziner mit viel Apparatemedizin verdienen wirklich nicht schlecht. Aber letztlich habe ich auch noch nie erlebt, dass ein Arzt Konkurs gegangen wäre, was man ja in anderen mittelständischen Unternehmen durchaus vielfach beobachten kann.

Also wohin des Weges?

Viele Grüße!
candle

PS: Was soll jetzt der Link zu den Beiträgen für die Ärztekammer?
Now I know how the bunny runs! Bild

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HansMeier1
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Beitrag So., 01.12.2013, 01:34

Es gab durchaus zeiten wo ich studiert habe, wo ein arzt 100000 mark pro quartal verdient hat und sich nicht einmal ne halbtags schwester leisten konnte. (Ist ein guter freund von mir, zum glück jetzt rentner und ziemlich verbittert). Er ist bankrott gegangen hat aber seine praxis nicht aufgegeben. Das sie jetzt besser verdienen ist ja klar. Mich regts nur auf das sie in die klasse der spitztenverdiener einkategoriert werden.

Wies weiter gehen soll. Ich will zuerst einmal diese ruhe geniessen. Dann mich diesmal richtig über ne gute berufliche reha institut informieren wo ich auch gefördert werde und nicht in ne schublade geschoben werde.

Dann will ich zunächst für ein halbes Jahr unbezahlt ein praktikum in einer Klinik anfangen. Um mein wissen aufzufrischen. Um um zu sehen ob ich das überhaupt noch will, ob ich das überhaupt noch kann.

Das wird wahrscheinlich noch 3-4 jahre dauern bis ich den einstieg in den ärztlichen Beruf überhaupt finde.

Hab auch einen Kollegen in einer Praxis der mich für einen Praktikum aufnimmt. So nen halbes Jahr bei dem ob mir die Praxis überhaupt passt.

Und ich denk nach 1 Jahr praktikum hab ich mein wissen auch aufgefrischt.

Und dann will ich mich in einer Reha Klinik bewerben halbtags. Da gibts keine Notfälle. Die meisten Patienten habe schon Ihre Diagnosen und ich muss dann denen die Therapie verordnen, um es salop auszudrücken, welche gymnastik passt zu wem. Eigentlich ein schreibtisch job aber eben für Ärzte.

Was mir von der rehaberaterin von der Arge angeraten wurde war in einem Labor zu arbeiten. Von die Blutproben ankommen und ich dann die diagnose segnen kann.

Ne andere alternative wäre radilogie.

Ein röntgenbild nach dem anderen, wobei die schwestern die hauptarbeit erledigen.

Naja an alternativen gibts genug.

Und seit 2009 werde ich ja fleissig beraten hier im Forum aber auch ausserhalb des forums.

Ich hatte seit 2009 keine probleme mit der Psychose sondern mit der depression. Und die hat mich immer mehr in den abgrund gezogen.

Ich bin Hartz4 empfänger hab auch keinen behinderten ausweis. Der behinderten ausweis wurde mir sehr oft abgeraten, weil ich heutzutage keine Chance mehr auf dem ersten arbeitsmarkt haben würde.

Vieles liegt an mir selbst weshalb ich krank geworden bin. Über die ganzen Jahre hinweg habe ich immer nach Gründen gesucht, weshalb es zu dieser krankheit gekommen ist. Und mitlerweile haben sich ne ganze Menge Dinge angehäuft. An denen ich über die ganzen Jahre hinweg gearbeitet habe und noch arbeiten muss. Von heute auf morgen können automatismen die zu einer verschlechterung führen nicht beendet werden.

Oh es gibt viele Ärzte die psychisch Krank sind. Das wirste als Patient aber nicht merken. Weil es mehr als genug Leute wie widow gibt die ansonsten diesen Arzt verweigern würden. Also erledigen wir die Dinge unter uns. Gibt auch genug Netzwerke für Ärzte von Ärzten zu denen ich eingeladen wurde. Da kann man sich dann ausheulen.

Und sei mir bitte nicht böse wenn ich sage ich bin belastbar. mein probelm ist nur das ich bis jetzt meine Obergrenze nicht wahrgenommen habe. Ich habe nie nein gesagt. Sondern immer mehr. Und wurde dann auch zugeschüttet. Und wenn ich einfach nur gesagt hätte ich hab mehr als genug zu tun. Dann hätte mein letzter Chef sicherlich einfach nur gesagt ok. Jetzt nehmen wir einen anderen ran. Ich wurde auch mehrmals von meinen kollegen aufgefordert mit dem chef zu reden, aber ich wuste gar nicht was die von mir wollen. Ich wars einfach gewohnt mehr auf mich aufzuladen als es gut für mich ist. Ich kannte mich ja nur als Opfer der sich für die anderen aufopfern muss. mit dem ausgeprägten helfer syndrom. Oh es gibt miserable chefs aber auch gute. bei den miserablen ist man aufgeschmissen da bringt auch ein nein nix. Aber bei den guten lag das problem einfach nur an mir.

P.S der link zu den beiträgen der Ärztekammer soll zeigen das wir nicht nur Lohnsteuerzahlen sondern wesentlich mehr abgaben haben als der otto normal bürger. Könnte genau so gut Beiträge zur Fortbildung sein zu denen ein arzt gesetzlich verpflichtet ist. Die allerdings vom staat nicht subventioniert werden.

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Holunder
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Beitrag Mo., 02.12.2013, 18:19

Lieber HansMeier,

soweit ich weiss, tut es Menschen mit Schizophrenie-Erkrankung ganz gut zu arbeiten. Sie werden darin ja auch gefördert - mit Recht. Allerdings ist natürlich wesentlich dabei, welchen Beruf man ausüben möchte.
Du hast ja schon einige Beispiele angebracht, wie z.B. im Labor. Ja, warum nicht?
Meine Erfahrung bisher ist, dass Menschen mit dieser Erkrankung sich nur den Beruf aussuchen, den sie sich selbst auch zutrauen. Ich finde deinen Wunsch zu arbeiten, zumal du ja auch ein Studium in der Tasche hast, sehr nachvollziehbar und richtig - wenn die Motivation da ist, wie ich sie bei dir lese.
Ich wünsche dir viel Erfolg beim Finden des richtigen Berufes.

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Fundevogel
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Beitrag Mo., 02.12.2013, 18:51

Lieber Hans Meier,

die Arbeitsfähigkeit ist meines Wissens nach etwas, das von einem Arzt - im Fall psychischer Erkrankungen üblicherweise von einem Psychiater - attestiert werden muß.
Zumindest ist das in Österreich so; selbst für die Ausbildung als Lehrer muss körperliche und psychische Eignung schriftlich attestiert werden, umso mehr gilt das für die Ausübung des Arztberufes.

In jedem Beruf trägt man Verantwortung, allerdings ist es ein entscheidender Unterschied, was im Fall des Falles schief gehen kann. Ein Arzt hat nun mal Verantwortung für Menschenleben. Dabei muß es nicht immer - kann aber auch - um Leben und Tod gehen.

Und wenn du, Hans Meier, hier schreibst, du könntest Radiologe werden, weil da machen ohnehin alles die Schwestern, Entschuldigung, aber das ist entweder ein Scherz von dir oder grob fahrlässige Verkennung der Realität: Die Interpretation der Bilder und Scans obliegt immer dem Radiologen.

Oder im Reha-Bereich irgendetwas zu verschreiben - ist das dein Ernst? Hast du gar keine Selbstzweifel oder Angst vor Fehlern? Du hast doch auch den hippokratischen Eid geleistet, alles zum Wohle der Patienten und so oder?

Hans Meier, ich sage es nochmal, obwohl es wahrscheinlich eh untergehen wird:
Ich wünsche dir wirklich einen Beruf, indem du deine Kompetenz und Interessen einbringen kannst, in dem du Freude hast und auch Positives leisten kannst. Meine Erfahrungen mit Schizophrenie-Erkrankten unterstützen diesen Wunsch, denn ich weiß, dass es möglich ist.

Aber bitte arbeite an deiner Selbstreflexion, umso mehr, wenn du deinem Beruf Verantwortung für das Wohlergehen anderer Menschen trägst. Das wünsche ich mir als Angehörige zweier Schizophreniepatienten, die mir beide sehr ans Herz gewachsen sind, und ich weiß, wie schwer der Umgang damit sein kann.

Was ich gesehen habe, ist, dass es möglich ist, ein gutes Leben zu leben; es ist ein anderes Leben als vor der Krankheit, vielleicht auch ein anderer Beruf. Aber es ist ein gutes Leben. Das wünsche ich dir auch, Hans Meier, ein gutes Leben.


Edit 2: @Holunder, ich habe meinen Beitrag überarbeitet
Zuletzt geändert von Fundevogel am Mo., 02.12.2013, 19:11, insgesamt 1-mal geändert.
Fundevogel

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HansMeier1
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Beitrag Mi., 21.10.2015, 21:59

Hallo allerseits,

war seit fast zwei jahren nicht mehr im Forum.

hab mich dann doch daran erinnert das ich hier gepostet habe.

Was bisher geschah. Nach dem streit im Forum was eigentlich total aus dem konzept geriet hab ichs dann sein lassen hier was reinzuschreiben.

Naja wird mal Zeit bericht zu erstatten. Seit 2013 gehts mir super. Ich nehm 200mg amisulprid ein was dann uber jahre hinweg ausgeschlichen wird. Und je weniger ich einnehme umso besser geht es mir eigentlich.

Ich bin immer noch unter psychiatrischer kontrolle. Gehe jeden Monat fleissig zu meinem Arzt. Und berichte ihm uber meine altaglichen sorgen. weil ich nix besser zu erzahlen hab.

Was eigentlich zur kehrtwende geführt hat in meiner erkrankung. war das ich von risperdal 2mg endlich auf amisulprid wechseln konnte. Und dieser wechsel hat dann erst stattgefunden als ich meinen psychiater gewechselt habe.

Mein tipp an euch. Wenn euch der psychiater ignoriert. dann wechselt ihn. Ich hab 4 jahre unter meinem alten psychiater gelitten. und dann etliche andere aufgesucht bis ich dann den richtigen gefunden habe mit dem ICH arbeiten konnte und nicht der mit mir gearbeitet hat.

Insgesamt geht es mir sehr gut.

Ich werde bald in die Grundsicherung kommen. Das war auch mein entschluss am Ende. Und der Grund ist ganz einfach. Es gibt in der Wirtschaft keinen Job der lukrativ genug ist und gleichzeitig behinderten gerecht. Warum also für einen Hungerlohn arbeiten. Ja das ist sehr egoistisch. Ja mitlerweile bin ich sehr egoistisch geworden. Und in grenzen ist dieser egoismus auch gut. Weil ich einen selbsterhaltungstrieb dadurch entwickelt habe.

Was ich den lieben langen tag mache. Ich hab kein geld aber ich bin auch glücklich mit ohne Geld. Ich gehe aus treff mich mit freunden chatte viel. Spiel computer treibe sport. Esse trinke. Das leben ist einfach schön. Und es muss nicht die Jeans fur 100 euro sein. (10 euro tuns auch) und anstatt coca cola zu trinken trink ich halt aldi cola oder ich dreh mir meine zigarette.

Und es ist schön weil ich mit sehr wenig psychopharmaka auskomme und endlich den kopf frei von der sedierung habe um klar zu denken und mich nicht in die Bahnen der Gesellschaft drängen lasse. Nämlich für den Staat zu ARBEITEN ARBEITEN und nochmals ARBEITEN.

Unter Risperdal wurde ich immer dazu gedrängt arbeiten zu gehen.Ich war nicht in der lage den erwartungen der Gesellschaft zu entsprechen. Mein neuer psychiater meinte allerdings bei der schwere ihrer erkrankung schreib ich sie ein leben lang krank wenn sie wollen. Und das ist doch mal eine Ansage.

Also kurz gefast haben drei Dinge zur besserung geführt.
1. Psychiater wechseln
2. Medikament wechseln
3. Erwartungshaltung gegenüber der Gesellschaft ändern.

Hätte ich diesenPsychiater vor 10 Jahren getroffen ich hätte mich schon viel schneller von meiner Psychose erhohlt.

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hallowien
sporadischer Gast
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Beitrag Mi., 02.12.2015, 13:21

Freut mich für dich. Ja, die Mediziner halten eben zamm. Ein Normalsterblicher mit über 50 der plötzlich nach fast 30 Beitragsjahren ungerechtfertigt entlassen wurde und lt. PVA eine Borderline Persönlichkeitsstörung hat soll sich hingegen halt net so anstellen und unter Verweigerung der psychiatrischen Behandlung wird er schnurstraks als voll arbeitsfähig wieder in die AMS Maschine zurückgeschleust.

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HansMeier1
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Beitrag Do., 07.11.2019, 04:02

Hallo allerseits,

hab mich dann nach Jahren an dieses Forum erinnert und möchte hier wieder reinposten. SInd ja jetzt 4 Jahre her.

Nun ich hab mir mal die letzten Threads durchgelesen und ich muss schon sagen, hier ist viel verbitterung und agressives vorgehen vorhanden.

Egal. Was bisher geschah :

Ich bin nun in der Grundsicherung, hab aber meinen Beruf ARzt nicht aufgegeben. Ich arbeite als ärztlicher Berater für psychisch Kranke menschen. Und das Ehrenamtlich.

Mitlerweile habe ich eine riesen leidensgeschichte und eine Erfahrung die unschätzbaren Wert hat. Manchmal berate ich auch Professoren in Sachen Therapieoptionen, und die prof sagen dann nur, wie schaffen sie es nur so einen hoffnungslosenfall wieder auf die beine zu bringen.

Tja ich war auch mal einer. Ist halt lebenserfahrung. Man muss mal Psychopharmaka selbst eingenommen haben um zu wissen was gut oder schlecht für jemanden ist.

Hab auch mitlerweile mehrere stellenangebote bekommen in der Psychiatrie dann als Arzt zu arbeiten. Alle abgelehnt, weil ich mir das bei weitem nicht antun will. Um Geld ging es mir ja nie. Ich wollte einfach nur Menschen helfen. Das tue ich mitlerweile auch und, ich bin auch der Meinung das ich das sehr gut mache.

Nun was mache ich. Wir leben in einer sehr schwierigen Zeit, wo Patienten als Kunden betrachtet werden, Krankenkassen, Rentenkassen und das ganze soziale System jemanden für arbeitsfähig erklären obwohl die Arme seele mindestens 5 Psychopharmaka einnimmt udn massive sediert ist und das einzige was er vielleicht noch verrichten kann zu essen zu trinken und auf die toilette zu gehen ist. Man wird dann von einem sozial system zum nächsten abgeschoben und keiner fühlt sich richtig verantwortlich. Halt eben richtig abgestürzte Menschen so wie ich das eins war.

Ich lotse diese Menschen halt eben durch das soziale system und helfe ihnen für sie eine optimale Therapie zu finden.

Nun die gesellschaftlichen strukturen haben sich über die letzten Jahre geändert. Immer häufiger trifft man dann auf den Zyklus. Burn-out, depression, Psychose. wenn man dann in den mahnmahl der Psychiatrie kommt wird man sehr schnell mit medikamenten vollgepumpt und wieder in die arbeitswelt geschickt. Ohnedas die eigentlichen Probleme tatsächlich gelöst werden. Und die erkrankung verschlimmert sich dann und man fängt mit einer einfachm burn-out an und endet dann in der Psychoze.

War bei mir halt genau so.

Ich unterbreche halt diesen Zyklus und helf den Menschen nicht noch mehr Medikamente auf kosten von Nebenwirkungen einzunehmen. SOndern das minimum an bedarf zu finden. Und das kostet Zeit.

Ich habe ein wunderbares Leben. Ich habe den frieden mit mir gefunden. Hab zwar kein Geld aber ein ruhiges gewissen, das ich trotz meiner belastenden Situation mehr als genug für die Geselschaft leiste. Seit Jahren hab ich keinen Schizophrenieschub mehr gehabt und das bei weitem nicht weil ich medikamente einnehme, sondern einfach nur stress vermeide und mich auch genug aus ruhe.

Und ich bin Glücklich.

Wünsch euch allen alles gute, vielleicht komm ich ja nach Jahren wieder vorbei um hier zu berichten.

Mfg

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Krebsmann79
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Beitrag So., 08.12.2019, 19:24

Hallo hast du es schon Mal bei der Bundeswehr probiert dich zu bewerben? Die suchen auch oft und haben Stellen die eher am Schreibtisch sind als nur mit Patienten. Durch die Umstrukturierung zum Freiwilligen Dienst gibt es auch für Mediziner mehr Möglichkeiten.

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