StefanM hat geschrieben:
Ach was, er hätte beim Aufstehen mit der Geste der Verachtung einen 20-Euro-Schein auf den Tisch werfen sollen, so als ob er sich sonst seine Zigarren damit anzündet, und sagen sollen: "Du bist eingeladen"!
Und kurz den vom Schrotthändler erstandenen Porsche-Schlüssel hervorblitzen lassen... das geldgeile Stück hätte dann wohl ganz dumm aus der Wäsche geguckt!
Finde Deine Beiträge zum Thema übrigens sehr gut! Du scheinst mir das Themenfeld recht gut durchdacht zu haben!
Erst mal danke für das Lob!
Ich habe - vor allem im Internet - schon viel darüber gelesen und natürlich auch einige Erfahrungen gemacht. Die Dinge fügen sich zusammen, es entsteht eine Theorie - die natürlich ständig mit der Praxis abgeglichen wird und zuweilen korrigiert werden muß.
Ohne die intensive kognitive Auseinandersetzung mit der Problematik wäre ich wohl auch ein recht hoffnungsloser Fall. Ich sehe nicht so gut aus, wie der Pinguin (Übergewicht), arbeite in einem typischen Männer-Beruf, habe eher einen kleinen Freundeskreis (so daß die Möglichkeit des Frauen-Kennenlernens darüber weitgehend entfällt) und bin unglaublich zurückhaltend im Erstkontakt mit mir fremden Menschen. Das einzige mal in den letzten paar Jahren, wo ich aktiv (und nüchtern) eine Frau auf die klassische Tour angesprochen hatte (und wo ich dann auch noch halbwegs erfolgreich war), war im fremdsprachigen Ausland; wo es mir überraschenderweise gelang, aus meiner Rolle zu fallen.
Das Internet ist für mich ein Segen: Der Erstkontakt läßt sich virtuell inszenieren - da ich ein guter Schreiber bin (und auch ein guter Telefonierer) kommt mir das sehr entgegen.
Natürlich ist die Konkurrenz gerade im Internet riesig; Frauen werden - auf vielen Portalen (sei es nun Partnerbörse oder Web-Community) - ständig angesprochen, so daß diese auf viele "Anmachen" entweder genervt oder überheblich (oder meist gar nicht ) reagieren. Mit der Zeit habe ich gelernt, zwischen den einzelnen Möglichkeiten zu differenzieren: Wo gibt es welche Frauen? Welche Portale eignen sich für welche Art der Kontaktaufnahme? Wie sieht es mit der Konkurrenz aus? Und ich habe gelernt, mich Frauen im Internet so zu nähern, daß ich für sie interessant werde/bleibe. Frustrationstoleranz gehört natürlich auch dazu. Und ohne eine optimistische Grundeinstellung geht natürlich gar nichts.
Ein Zweier-Date (sofern einmal arrangiert) bereitet mir deutlich weniger Probleme, als das Kennenlernen in der Gruppe (sei es nun im Freundeskreis oder auf freier Wildbahn): Ich kann mich auf mein Gegenüber konzentrieren, es gibt weniger Störfaktoren. Wichtig ist natürlich auch (und daran scheiterten bei mir viele Dates), nicht nur Vertrauen aufzubauen, sondern für die Frau (sexuell) attraktiv zu werden. D.h. die Frau als solche wahrzunehmen und das auch zu zeigen: Flirten, Neckerein, Komplimente, Körperlichkeiten. Man muß sich da schon über die Mechanismen bewußt sein (und natürlich die entsprechenden "Tricks" kennen), ansonsten wird das nichts. Das allerwichtigste in einem Date ist, sich selbst
und der Frau ein "Gutes Gefühl" zu verschaffen. Eine Art "Oase des Alltags": locker und entspannt - aber auch exotisch und aufregend. Das funktioniert nicht, wenn man das ganze so handhabt, wie ein Vorstellungsgespräch, da ist Kreativität gefragt, Mut, Ideen usw.
Zu Beginn meiner Dating-Karriere war ich immer der typische "nice guy" (habe den Frauen nach dem Wort geredet, wenig Initiative gezeigt, wenig Attraktivität aufgebaut) - was zur Folge hatte, daß die Frauen recht schnell das (sexuelle) Interesse verloren (was dann genau in solchen (wie von Pinguin beshcriebenen) "Freundinnen-Situationen" gemündet hat, wo ich dann nur noch Anhängsel war).
Frustriert/depressiv/bedürftig rüberzukommen ist natürlich auch keine Lösung. Ehe ich niedergeschlagen in ein Date reingehe, bleibe ich dann lieber zuhause. Es gibt zwar Meinungen, man könne bei manchen Frauen das "Helfergen" aktivieren, selbst ist mir aber eine solche Frau noch nicht untergekommen - ich glaube daher, man überschätzt generell den Helferinstinkt von Frauen.
Soviel mal dazu... Weiß nicht, ob das dem Pinguin jetzt hilft... Erfolg bei Frauen ist leider (manche würden auch sagen: zum Glück) nicht nur eine Sache des Verstandes, da spielt ganz viel Irrationales eine Rolle. Wo es genau bei letzterem haken könnte, das läßt sich in einem Forum leider nur schlecht identifizieren... dafür bedarf es den persönlichen Kontakt. Vielleicht wäre es daher für den Pinguin keine schlechte Idee, Richtung Psychotherapie zu gehen?