Ist Psychotherapie eine Heilmethode? (aus: Emot.Entt.)

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Lumpi
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Beitrag Mi., 17.12.2008, 19:59

Hallo max35,

danke für die zusätzliche Information.

Den Begriff "austherapiert" kenne ich auch.
Weiß aber nicht ob man das mit "Wirkungslosigkeit" gleichsetzen kann.

Die erwähnte Klientin hat ja dann eine "Methode" gefunden.
Hätte nicht ein Therapeut diese auch finden können?

Für mich stellt sich der Fall wie folgender dar:

Ein PC-User hat ein Problem.
Er geht zu Experten.
Jeder hat eigene Ansätze ("ähnliche" Ausbildung + eigene Erfahrung)
Der User lernt dazu und kann einiges ausschließen.
Irgendwann kommt er auf eine Lösung.
Ohne Experten wäre es vielleicht nicht so gelaufen.

Ich sage nicht, dass VT die Lösung für alles ist. Sie ist auch nicht generell "keine Lösung".
Du behauptest (wie ich verstehe) VT ist keine Lösung -> entspricht S/W-Denken.
Der Mensch ist nicht "Schwarz/Weiß".

LG, Lumpi

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max35
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Beitrag Mi., 17.12.2008, 20:46

Lumpi hat geschrieben: Hallo max35,
Den Begriff "austherapiert" kenne ich auch.
Weiß aber nicht ob man das mit "Wirkungslosigkeit" gleichsetzen kann.
Ich habe die Dame diesbezüglich nur zitiert.
Was es fachlich genau heißt, wissen natürlich nur die Experten
Lumpi hat geschrieben: Die erwähnte Klientin hat ja dann eine "Methode" gefunden.
Hätte nicht ein Therapeut diese auch finden können?
Natürlich - vorausgesetzt er hätte die Fähigkeit zu hinterfragen.
Bei ihr war es offensichtlich so, daß das 17 Jahre nicht der Fall war.
Lumpi hat geschrieben: Ein PC-User hat ein Problem.
Er geht zu Experten.
Jeder hat eigene Ansätze ("ähnliche" Ausbildung + eigene Erfahrung)
Der User lernt dazu und kann einiges ausschließen.
Irgendwann kommt er auf eine Lösung.
Ohne Experten wäre es vielleicht nicht so gelaufen.
Das ist für mich ein interessantes Beispiel.
Ich selbst bin ja eher ein PC-Laie und in meinem weiteren Bekanntenkreis gibt es glaube ich so an die 100 Experten. Wenn man aber mal etwas braucht, hat natürlich niemand Zeit .
Daher habe ich mir hier angewöhnt, alles per try and error und mit Google-Hilfe selbst zu probieren. Und meistens funktioniert es und ich habe wieder was dazu gelernt.
Und wenn ich einen Experten gegen Bezahlung zu Rate ziehe, dann sind damit eigentlich in nahezu allen Fällen Rechte verbunden, die ich in der PT nicht habe (wobei eine Wirkungsgarantie natürlich absurd wäre, aber das Recht auf einen gewissen Qualitätsstandard fände ich schon mehr als angebracht).
Lumpi hat geschrieben: Ich sage nicht, dass VT die Lösung für alles ist. Sie ist auch nicht generell "keine Lösung".
Du behauptest (wie ich verstehe) VT ist keine Lösung -> entspricht S/W-Denken.
Der Mensch ist nicht "Schwarz/Weiß".
LG, Lumpi
Natürlich ist der Mensch nicht schwarz-weiss, da hast Du absolut recht, aber der Mechanismus von Angst ist bis auf Schattierungen in der Symptomatik immer gleich. Es ist im Grunde etwas geradezu simples, wenn man bedenkt, welche hochkomplexen Vorgänge im Körper noch stattfinden.
Bei der VT zeigt mir aber die Erfahrung unzähliger Leidensgenossen und mir selbst, daß sie schlicht und einfach bei Angststörungen nicht wirkt. Extrembeispiel sind natürlich die 17 Jahre der Dame, wobei mir ja da völlig unverständlich ist, wie in der Kette der Therapeuten nicht ein einziger dabei gewesen sein kann, der ein einziges Mal 1 Minute hinterfragt hat, ob das sinnvoll ist, was er tut.
Umgekehrt kenne ich keine seriöse Veröffentlichung, die das Gegenteil beweisen würde. Jedenfalls reicht es für mich nicht als Beweis, wenn irgendwo nur steht, daß es wirkt.
Und mein Hausverstand sagt mir: Gegen ein Gefühl militant zu kämpfen ist immer zum Scheitern verurteilt. Es kommt wieder an die Oberfläche - in welcher Form auch immer.

Also sei mir bitte nicht böse, aber ich kann das gar nicht anders beurteilen.

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Lumpi
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Beiträge: 403

Beitrag Mi., 17.12.2008, 21:30

Hallo max35,

Ich wurde auch mit Angst im Laufe meiner Erkrankung konfrontiert.

Sehr bald bekam ich Medikamente und machte begleitend Therapie.

Stelle mir wie damals "akute" Angst im Zusammenhang mit Job/Jobverlust -> Existenz - Verarmungsangst vor.

Weiß nicht welches "Verhalten" da in einer VT "angezeigt" ist.
Hast du darauf eine Antwort?

LG, Lumpi

PS: bin PC-mäßig "gefährlich" halbgebildet - so wie du wahrscheinlich auch.

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Torsade_de_pointes
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Beitrag Mi., 17.12.2008, 23:01

hallo max!
Danke für Deinen Input. Ich fand ihn sehr interessant
sehr gerne, und ich danke dir auch für deine inputs, die mit etwas mehr tolleranz einer anderen wissenschaft gegenüber NOCH besser verwertbar wären, wenngleich ich doch der meinung bin, dein anliegen zu verstehen, und ich dir in mancherlei hinsicht durchaus beipflichte! denn:
Haben Geschädigte einer PT weniger Recht gehört zu werden als Geschädigte eines Medikaments, nur weil es sich um eine PT handelt und man da „halt nichts machen kann“ ?
natürlich sollte dies der fall sein, stimm ich dir tausendprozentig zu! ich denke dagegen sagt ja auch niemand was...

zuvor aber noch dazu:
Ich kann von meiner Seite dazu nur sagen, daß seit Contergan einiges passiert ist.
das war so glaube ich 1968 herum. ich denke seit damals ist hinsichtlich der PT ebenso einiges passiert. auch wenn es nicht meßbar ist, und auch wenn es bestimmt noch zu lückenhaft ist, aber das sich nichts getan hat - das können wir beide nicht beweisen oder bestätigen.
und ich kann es nur nochmal wiederholen, auch in der PT-branche gibt es wie überall viele dilletanten. wissen wir doch. dennoch, du kennst den leitsatz "wer heilt, hat recht."
Zudem sollte man jeden Skandal auch in Relation zu den vielen Fällen setzen, wo nachweislich eine Heilung erzielt wurde.
ohne dir nahe treten zu wollen, aber ich denke dies übersteigt einfach unsere kompetenzen und auch möglichkeiten über nachweisliches zu spekulieren. fakt ist jedoch, daß es viele menschen gibt, denen es nach der therapie viel besser ging als vorher. bei mir zb. anbei, was heißt "geheilt" sein? nicht für jede krankheit gibt es eine titerbestimmung.
fakt ist aber auch, daß es umgekehrt vielen menschen medizinisch und medikamentös geholfen wurde, aber auch daß viele menschen an sehr schweren nebenwirkungen leiden und sogar langzeitige folgeschäden erleiden - und auch daß medikamente auf den markt kommen (und zwar nicht wenige) von denen man über langzeitwirkung/ bzw schädigung noch gar nichts weiß.

ich sage dir, der vergleich hinkt und er wird immer hinken, wenn man die fakten mal auf den tisch legt. ich denke wir sollten es gar nicht vergleichen - es ist nicht wirklich vergleichbar.
und wer weiß, wer würde dabei schlechter aussteigen? denn, wieviele todesfälle kennst du nach mißlungener gesprächstherapie? wieviele menschen sind an der toxizität eines medikamentes bereits gestorben oder haben zumindest eine irreparable behinderung erlitten?
doch darum geht es ja nicht.
Wenn Dich meine Vorschläge interessieren, dann schreib mir eine PM. Hier im Forum hat das wohl keinen Sinn, weil sich wieder irgendjemand persönlich angegriffen fühlt.
ich bitte dich, niemand wird etwas gegen konstruktive vorschläge haben. und nachdem hier reges treiben herrscht um dieses thema, gibt es sicher viele interessenten die dir lauschen wollen. ich bin der meinung, du willst doch etwas bewegen oder?
da mußt du doch auch etwas gegenwind aushalten. ausgeteilt hast ja auch nicht gerade zart besaitet.
In einem bin ich allerdings nach wie vor nicht Deiner Meinung: bei der gedanklichen Beeinflussung von Angst.
das macht nichts. ich will dich von nichts überzeugen. jeder hat recht auf seine meinung.
ablenken – dem stimme ich zu – aber beeinflussen
frage: ist "ablenken" "beeinflussen" oder nicht, wie sieht das der wissenschaftler?
Das würde auch völlig der Natur widersprechen, weil die Angst ja dazu da ist, uns unabhängig von sämtlichen anderen Systemen vor einer Gefahr zu schützen.
bei realer angst, ja. jedoch leidet der mensch heutzutage vorwiegend unter irrationalen ängsten. da liegt der unterschied. und du beschreibst diese oft unerklärlichen phobien ja unten weiter sehr gut. denn real würden wir uns nicht fürchten müssen, einen vortrag vor 100 leuten zu machen. irreal aber steigert sich das hin bis zu panikattacke. doch warum? (irrational)
Wie Du Deine Magenfunktion oder Deinen Puls mit Gedanken beeinflussen kannst, hast Du nicht näher erwähnt. Kannst Du auch Gabeln verbiegen
sicher doch, mit etwas hitze und brachialgewalt bestimmt.

zum thema konfrontationstherapie kann ich leider nichts sagen. das mag schon sein, daß ängste alleine dadurch nicht behandelbar sind. will dir deine erfahrungen sicher nicht absprechen. ich glaube dir das.

du es freut mich mit dir einen konsens gefunden zu haben. ich finde deinen mut hier eine so heftige gegenposition einzumnehmen wirklich beachtlich. ich denke wir haben alle was davon wenn wir sachlich und aber durchaus auch emotional weiterdiskutieren. ich finde es eine win win situation. ch denke wichtig ist nur, daß sich die fronten nicht erhärten sonder offen diskutiert werden kann.

glg tdp

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Moni.
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Beiträge: 156

Beitrag Sa., 20.12.2008, 09:32

Hallo max, darf ich Dich einmal etwas fragen? Es interessiert mich wirklich und ist aufrichtig gemeint. Was hättest Du in der Therapie gebraucht? Welches Therapeutenverhalten hättest Du als hilfreich/heilend empfunden?
Ich selbst glaube, dass Psychotherapie einerseits helfen, manchmal sogar richtig heilen kann und andererseits die Gefahr der (Wiederholungs) Schädigung besteht. Das wäre aber ein neues Thema.
Auch würde mich der Buchtitel interessieren. Es spricht sicher nichts gegen die Nennung hier im Forum (siehe Buchtitel in anderen Beiträgen).
Ein schönes Wochenende Moni
Zuletzt geändert von Moni. am Sa., 20.12.2008, 20:06, insgesamt 1-mal geändert.

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Stöpsel
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Beiträge: 978

Beitrag Sa., 20.12.2008, 19:15

Hallo,

ich hab jetzt nicht alles gelesen.
MEine Therapeierfahrungen sind auch nicht so berauschend, um es mal so auszudrücken. Ich sehe es auch so, daß es mehr BEmühen um Qualitätskontrolle geben müßte.
R.L.Fellner hat geschrieben: Die Rahmenbedingungen sind hier zwar eindeutig vorhanden und sichergestellt, im Detail würde man sich jedoch a) eine bessere Aufklärung der KlientInnen wünschen, b) eine kritischere Selbstreflexion der TherapeutInnen sowie c) bei Problemfällen eine genauere Kontrolle dessen, was genau in den Praxen vorgeht
Diese Punkte sind genau meine MEinung, ich finde auch, daß diese Punkte in der Praxis arg zu wünschen übrig lassen. Dabei gäbe es schon konkrete Punkte, die sogar von manchen Therapeuten gefordert werden. In einem Buch eines Therapeuten über schwierige Therapien schreibt er auch, daß es verpflichtend sein sollte, daß ein Therapeut regelmäßig Supervision macht (ob es dann wirklich soviel bringt, ist die Frage, aber man sollte es wenigstens versuchen). Ist aber leider nicht so...
R.L.Fellner hat geschrieben:(leider ist das jedoch bekanntlich sogar im fachärztlichen Bereich schwierig, wo der zwischenmenschliche Bereich weitgehend ausgeschlossen und damit eine noch objektivere Überprüfung etwaiger Kunstfehler möglich wäre).
Daß das schwierig ist, ist keine Frage, aber versuchen sollte man es wenigstens. Mich würde mal interessieren, ob so etwas wie Überprüfbarkeit überhaupt Gegenstand der Psychotherapieforschung ist.
R.L.Fellner hat geschrieben:Einen Teil des Informations- und Austauschbedürfnisses versuche ich durch meine Info-Website und den Austausch hier zu ermöglichen.
Das ist ja schon mal gut, ein Ersatz für obiges ist es natürlich leider nicht.
Im übrigen kann ich mich aber an Fälle erinnern von Leuten mit grenzwertigem Therapieverlauf, die hier berichtet haben und deren Thread Sie geschlossen haben mit dem Hinweis, daß diese Person doch ein Schiedsgericht o.ä. anrufen soll statt heir darüber zu schreiben. An sich eine gute Idee, wenn man denn wüßte, daß diese Stellen wirklich halbwegs objektiv sind. Ich weiß aber auch von anderen Foren, daß das so ziemlich aussichtslos ist. Und wenn einem Schlimmes widerfahren ist, hat man oft einfach nicht merh die Kraft dafür, da wieder zu kämpfen.Da wäre es gut, wenn solche Leute sich wenigstens mit anderen austauschen könnten.
Im medizinischen Bereich ist es ja ähnlich, da wird in den Medien ja schon darüber berichtet, wie Leuten schlimmes widerfuhr und ihnen trotzdem nicht Recht gegeben wurde. Klar stellt sich dann die Frage, wie man im Nachhinein etwas beweisen soll, aber das ändert nichts dran, daß derjenige, den es getroffen hat, darunter leidet.
max35 hat geschrieben:Ja, es ist eine Beziehung. Aber es ist auch eine Geschäftsbeziehung, gerade in Bereichen abseits der KK. Und da hat der Klient bitte das verdammte Recht, daß er für sein Geld auch eine Qualität geliefert bekommt.
Da stimme ich Dir völlig zu (wobei eben die Frage ist, wie weit Qualitätskontrolle überhaupt zu bewerkstelligen ist)
max35 hat geschrieben:Ich kapiere einfach nicht, daß man es nicht verstehen kann, daß dies für die Vertrauensbildung essentiell ist. Man redet unedlich lange darüber, wie wichtig nicht Therapiebeziehungen, Veränderung und Öffnung ist, aber man ist nicht bereit oder unfähig dazu grundlegende vertrauensbildende Maßnahmen zu setzen, auf Basis dessen das erst möglich wird.
Auch da Zustimmung.
Mit den oben erwähnten Einschränkungen, daß es wirkliche Objektivität da nicht geben kann (aber ich bin der Meinung, daß da schon ein Bemühen was helfen könnte).
Und hinsichtlich dem, was "wissenschaftlich" ist, was Du so oft erwähnst, da stimme ich Gothika zu. So "wissenschaftlich", wie wir das manchmal gerne hätten, sind auch die Naturwissenschaften nicht, s. Wissenschaftstheorie.
max35 hat geschrieben:Wie willst Du einem PT denn z.B. einen Mißbrauch bei null Kontrolle auch nachweisen ?
Mal ne konstruktive Frage (und ich hoffe, ich krieg da auch wirklich eine Antwort drauf): Wie könntest Du Dir eine solche Kontrolle praktisch vorstellen?
max35 hat geschrieben: Dabei ginge es ja nicht unbedingt in jedem Fall nur darum, dem bösen Therapeuten eins auszuwischen, sondern auf deutsch gesagt aus Fehlern zu lernen und vor allem darum, allen Seiten das Gefühl zu geben ernst genommen zu werden.
Ich denke auch, daß das eher der Punkt ist, um den es geht.

Nun ja, inzwischen wurde Deine Argumentation ja ein Stück weit sachlicher. Aber zu Anfang kann man das wirklich nur als RUndumschlag sehen, was DU schreibst, auf viele gute Argumente bist Du leider nicht eingegangen und mit Deiner Vehemenz hast Du leider meiner Meinung nach bei vielen verhindert, daß sie das hören können, was Du sagen willst. Manchmal ist weniger mehr, und ich denke mal, Du es geht Dir nicht ums Rechthaben um des Rechthabens willen?

Viele Grüße

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Violetta
neu an Bo(a)rd!
neu an Bo(a)rd!
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Beiträge: 1

Beitrag Sa., 20.12.2008, 23:35

Ich habe persönlich gute Erfahrungen mit Psychotherapie gemacht (genauer: eine länger zurückliegende Depressions-Behandlung bei einem Psychiater mit PT-Ausbildung > VH-Therapie und Hypnotherapie). Ich kann aber dennoch die hier geäußerten Klagen über misslungene Therapie sehr gut nachvollziehen.

Meiner Ansicht nach geht es nicht darum, ob PT eine Heilmethode ist (das steht für mich aufgrund allgemeiner Erkenntnisse und der persönlichen Erfahrung außer Frage) sondern wie man die Qualität einer PT überprüfen kann. Das ist nur möglich mit Dokumentation der jeweils angewandten Methode und des Behandlungsverlaufs - in welcher Form geschieht das zur Zeit?

Wie steht es mit "Patientenanwälten" im Bereich PT?
Auch in der Schulmedizin ist es relativ neu, dass es Patientenanwälte gibt, die Beschwerden nachgehen können. Es gibt Patientenrechte (zum Beispiel das Recht, in den eigenen Krankenakt Einsicht zu nehmen, was früher absolut unmöglich war.
Als Patientin muss ich aber immer noch sehr beharrlich sein, um meine Rechte zu wahren. Ich bin unlängst im Krankenhaus dank der vorhandenen Dokumentation auf einen ärztlichen Diagnose(>Therapie)-Fehler gestoßen, der dann mit Hilfe eines anderen Arztes auch problemlos berichtigt wurde. Aber ich habe dafür wertvolle Energie verwenden müssen, die ich zur Erholung nach meiner schweren OP gebraucht hätte.

Ich habe u.a. eine posttraumatische Belastungsstörung und würde gerne eine PT in Anspruch nehmen, aber ich bin sehr vorsichtig mit der Auswahl. Mein einstiger PT ist leider weggezogen, und ich bin derzeit etwas gehandicapt, kann nicht so weit fahren. Bei näherer Betrachtung fallen die Therapeuten in meiner Nähe alle durch mein Kritik-Raster bezüglich Fortbildung und Engagement - also hilft mir nur Selbsttherapie.

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R.L.Fellner
Psychotherapeut
männlich/male
Beiträge: 827

Beitrag So., 21.12.2008, 10:34

Liebe Stöpsel,
Stöpsel hat geschrieben:Im übrigen kann ich mich aber an Fälle erinnern von Leuten mit grenzwertigem Therapieverlauf, die hier berichtet haben und deren Thread Sie geschlossen haben mit dem Hinweis, daß diese Person doch ein Schiedsgericht o.ä. anrufen soll statt heir darüber zu schreiben. An sich eine gute Idee, wenn man denn wüßte, daß diese Stellen wirklich halbwegs objektiv sind.
dazu ein kurzes Statement von mir als angesprochenem Betreiber: ich muß und will hier eigentlich nicht jeden Aspekt der Psychotherapie auch persönlich zu vertreten haben (z.B. eine Art öffentliche "Beschwerdestelle" zur Verfügung stellen zu "müssen"), sondern nehme ganz bewußt inhaltliche Abgrenzungen vor. Als Außenstehender kann ich -wie wir alle hier- nicht beurteilen, was an diversen "Horrorberichten" dran ist und was davon Verzerrung (sowas soll ja fallweise angeblich auch vorkommen ) - insofern verweise ich da auf die existierenden Möglichkeiten. Mit einschlägigen Extremberichten sollen sich die dafür Zuständigen auf Basis der verfügbaren Informationen, Fakten und des Eindrucks der betreffenden Person auseinandersetzen, und Betroffene diese im Sinne möglichst konkreter Folgemaßnahmen (statt nur darüber zu klagen oder ihre Erfahrungen jahrelang mit sich herumzutragen) auch dort deponieren. Für sachliche Berichte, welche durchaus auch problematische Therapieerfahrungen zum Thema haben können, ist hier ja durchaus Platz. Die Abgrenzung beginnt dort, wo es sich inhaltlich um reine Anklageschriften handelt oder wenn konkrete Namen oder Stellen genannt werden (es also um Rufschädigung gehen könnte).

Schöne Feiertage!
R.L.Fellner

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stern
[nicht mehr wegzudenken]
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Beiträge: 25013

Beitrag So., 21.12.2008, 11:35

...aber (wohl zu Deinem Leidwesen ?) muß ich Dir sagen, daß diese undifferenzierte unqualifizierte Info von der Verhaltenstherapie selbst stammt und nicht von mir. Wenn Dich das stört, dann bist Du mit Deiner Kritik bei mir leider an der falschen Adresse, weil ich habe sie mit Sicherheit nicht erfunden.
Warum sollte mich etwas stören, das meine Therapie nicht stört ? Und btw.: Gibt es überhaupt irgendetwas auf dieser Welt, das keine zwei Seiten hat bzw. etwas das man nicht kritisch anschauen kann und NUR PRO-Punkte hat (z.B. eierlegende Wollmilchsäue)? Trotzdem gilt: Nicht jede Kritik, die man an etwas üben kann muss für den einzelnen störend sein.

Trotzdem würde mich interessieren, was es dir gibt, dich so vehement in die Beschäftigung mit Studien und die Infragestellung der PT reinzusteigern? Zum Beispiel:
Stern hat geschrieben:...„Daher: Kommt halt darauf an“
Super – ich glaube, das ist genau jene Sicherheit, die Klienten weiterhilft. Mit solchen Aussagen hat man als Klient echt ein festes Fundament, auf das man aufbauen kann ...
1) Du meinst Pauschalaussagen bzw. -Aussagen geben dir Sicherheit (= nimmt Angst. z.B. in dem Sinne, weil es für dich ein "besserer/leichterer" Orientierungspunkt ist als wenn du dich andernfalls mit Vor- UND Nachteilen beschäftigen müsstest?). Das könnte zumindest etwas deine selektive Wahrnehmung erklären. Oder:
Das mit der Entäuschung erzählst Du mir mittlerweile schon das dritte Mal und es wird deshalb auch nicht richtiger – wird das nicht langsam fad ?
2) Na... du
- bist in einem PT-Forum unterwegs
- liest Threads zum Thema Enttäuschung in der PT
- schreibst zu Threads zum Thema Enttäuschung in der PT, in denen du deinen Frust/deine Enttäuschung (über die PT/VT) ablässt

Machst du das völlig motivationslos?
Wenn ich nämlich etwas gegen PT-Klienten hätte, würde ich sie hier nicht ständig verteidigen und mich für Ihre Rechte einsetzen.
Und du meinst, deine Vorgehensweise über ein Forum ist der richtige und insbes. auch zielführende Weg? Was bringt dir das, die gar noch [vermeintlich?] für andere "einzusetzen"? Oder machst du das wiederum motivationslos?
Erklär mir lieber mal bei Gelegenheit, wo der Unterschied zwischen VT und moderner VT bzw. zwischen KT und moderner KT ist,...
Und du meinst andere Menschen (vielleicht auch Therapeuten?) müssen alles an dich rantragen...??? Ansonsten (nachdem du ja ansonsten recht gut weißt, dass man recherchieren kann): Bild
15 Minuten Lektüre haben mir mehr gebracht als jahrelange Therapie

Mag durchaus sein, dass dir das etwas brachte (vielleicht sogar mehr als PT)... Und nun bist du angstfrei? Und du meinst, psychische Schwierigkeiten kann mal allein durch lesen lösen? Btw.: Wenn dem so wäre, so müsste ich zu gesund sein ...
Zuletzt geändert von stern am So., 21.12.2008, 12:54, insgesamt 2-mal geändert.
Liebe Grüße
stern 🌈💫
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf
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(alte Weisheit)

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Stöpsel
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 35
Beiträge: 978

Beitrag So., 21.12.2008, 12:38

Hallo Herr Fellner,
Als Außenstehender kann ich -wie wir alle hier- nicht beurteilen, was an diversen "Horrorberichten" dran ist und was davon Verzerrung (sowas soll ja fallweise angeblich auch vorkommen )
Ja, durchaus. Aber angesichts der Tatsache daß bei den zuständigen Stellen dann oft nichts passiert, auch wenn es stimmt, wäre es vielleicht fairer, nicht den Eindruck zu erwecken, daß man da wirklich zu seinem Recht kommt.
Sicher kann man es objektiv nicht wirklich beurteilen, aber das gilt für beide Seiten.
Eine Lösung aus dem Dilemma sehe ich nicht wirklich. Außer allgemein Maßnahmen zu ergreifen, die in einer Therapie dazu führen, daß es möglichst erst gar nicht so weit kommt.

Für sachliche Berichte, welche durchaus auch problematische Therapieerfahrungen zum Thema haben können, ist hier ja durchaus Platz. Die Abgrenzung beginnt dort, wo es sich inhaltlich um reine Anklageschriften handelt
Mir ist der Unterschied nicht ganz klar. Meinen Sie mit sachlich die reine Schilderung des Sachverhalts (bei der Verzerrungen ja auch eine Rolle spielen können)? Es geht ja schließlich immer um Emotionen. Ab wann ist es denn keine reine Anklageschrift mehr? So sehr über den Dingen stehen, daß man es selbst auf den Punkt bringen kann, was los war, wird man (bei so einer krassen GEschichte) zu so einem ZEitpunkt ja selten können.
oder wenn konkrete Namen oder Stellen genannt werden (es also um Rufschädigung gehen könnte).
Ja, das ist klar!

Daß Sie Grenzen ziehen, welchen Aspekten Sie im Forum Platz geben, ist schon verständlich. Ich glaub, mir gehts mehr um den oben erwähnten Punkt, wenn bei einem Verweis an eine andere Stelle der Eindruck aufkommt, daß da wirklich die Wahrheit rauskommt. Wenn das wirklich jemand glaubt, ist doch meistens schon die nächste Enttäuschung vorprogrammiert.

Ihnen auch schöne Feiertage!

@max35: Übrigens fällt mir grade ein, daß mir eine frühere Therapeutin gesagt hat, daß man i.a. so sagt, daß 70-80% aller Therapien helfen (oder war es, daß 70-80% aller Leute durch eine Therapie geholfen werden kann?!). Diese Th. hat grade ihre Ausbildung gemacht, wird wohl der aktuelle Stand der Dinge sein. Also, "die Therapeuten" sagen nicht, daß Therapie immer hilft. Aber wenn einige Therapeuten und/oder andere Patienten einem einen anderen Eindruck vermitteln, ist es klar, wie das Bild zustandekommt.

Viele Grüße


Jenny Doe
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 56
Beiträge: 5037

Beitrag So., 21.12.2008, 21:27

Lieber Herr Fellner,
In mir geht da im Moment viel an Gedanken ab, da sich viele Unzufriedenheiten und Fehlentwicklungen tatsächlich auf ein methodisches oder emotionales Abdriften von TherapeutInnen von ihrer erlernten Methode zurückzuführen sind.
So sehe ich das auch, nachdem ich den Unterschied zwischen einer ideologischen Therapie und einer richtigen Therapie kennen gelernt habe.

Aber wer überprüft die Therapeuten?
Wer schützt die Klienten vor den subjektiven Ideologien der Therapeuten?

Was die ganze Sache, meiner Auffassung nach, noch zusätzlich erschwert ist die besondere, zum Teil sehr innige und enge Beziehung, die man mitunter als Klient zum Therapeuten hat. Keine Verletzung und Enttäuschung hat mich so nachhaltig getroffen, verletzt, erschüttert und enttäuscht, wie die durch Psychotherapeuten. Aus diesem Grund beschäftige ich mich schon seit einer ganzen Weile mit dem Thema "Beziehung zum Therapeuten".

Wenn es "nur" das "Abdriften" eines Therapeuten an sich wäre, das wäre zwar schon schlimm, aber nicht so schlimm, wenn nicht zusätzlich noch hinzukommen würde, dass man als klient den Therapeuten mitunter liebt und ihm vertraut, wie keinem anderen Menschen, ihn so nah an sich ranlässt wie keinen anderen Menschen.
Gerade da sollten klienten mehr geschützt werden, als sie bisweilen geschützt werden.
Als Klient geht man in die Therapie und glaubt, dass das, was der Therapeut tun, wissenschaftlich fundiert ist. Wenn man dann feststellt, dass das, was er einem erzählt hat nur seine subjektive Ideologie war, die er sich auf einer "Weiterbildung" angeeignet hat, das kann die ganze Welt des Klienten, sein Gefühl der sicherheit, sein Vertrauen n Menschen vollkommen zum Einsturz bringen, Wunden hinterlassen, die sich nur schwer wieder heilen lassen. Es ist das Gefühl, missbraucht worden zu sein, für ideologische Zwecke missbraucht worden zu sein (zumindest fühlt sich das für mich so an).

Da ist vielmehr Schutz der Klienten und Kontrolle der Therapeuten nötig. Denn als laienhafter Klient kann man nicht wissen, was von dem, was der Therapeut einem erzählt, wissenschaftlich fundiert ist und was seiner Ideologie entspricht.

Viele Grüße
Jenny
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.

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Amazonee
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Beiträge: 181

Beitrag Mo., 22.12.2008, 10:20

Hallo Jenny,
Jenny Doe hat geschrieben:So sehe ich das auch, nachdem ich den Unterschied zwischen einer ideologischen Therapie und einer richtigen Therapie kennen gelernt habe.
könntest du bitte einmal über die Unterschiede berichten. Da interessiert mich wirklich der Hintergrund, den ich mir anhand dieses einen Satzes so gar nicht vorstellen kann.

Der Begriff "ideologisch / Ideologie" wird in der der Alltagssprache ja als abwertende Bezeichnung für vermeintlich fehlende Objektivität angewendet. Meiner Ansicht nach können Ideologien jedoch festgefügte Weltbilder aufbrechen und neue Impulse geben, welches ich (persönliche Ansicht) sogar eher als positiv empfinde. Das aber nur wenn ich selbst mit den vertretenen Auslegungen konform gehe.
Jenny Doe hat geschrieben:Als Klient geht man in die Therapie und glaubt, dass das, was der Therapeut tun, wissenschaftlich fundiert ist. Wenn man dann feststellt, dass das, was er einem erzählt hat nur seine subjektive Ideologie war, die er sich auf einer "Weiterbildung" angeeignet hat...
Wissenschaft ist der Erwerb von neuem Wissen durch Forschung, seine Weitergabe durch Lehre, der gesellschaftliche, historische und institutionelle Rahmen, in dem dies organisiert betrieben wird, sowie die Gesamtheit des so erworbenen menschlichen Wissens. (aus wiki)

Insofern ist Wissenschaft auch einfach nur die Summe der bis dahin erworbenen Kenntnisse, die von einem Großteil der sich damit beschäftigenden Personen geteilt wird. Es handelt sich also auch nur um -überspitzt gesagt- Meinungen, in diesem Fall Mehrheitsmeinungen. Ideologische Systeme gehören eher zu den Mindermeinungen, müssen aber deswegen nicht falsch sein und sind darüber hinaus auch als kulturabhängig zu betrachten. So wird z. B. die Beschneidung von Frauen noch in vielen Staaten als förderlich und notwendig für den sozialen Zusammenhalt gesehen, dem wir doch generell mit einer anderen Meinung gegenüber stehen. Innerhalb dieser Länder, wird die Beschneidung als wissenschaftlich fundiert erachtet und wir mit einer gegenteiligen Meinung haben dort als Vertreter einer Ideologie einen schweren Stand (stabilere Familienverhältnisse als in westlichen Ländern, die keine Beschneidung vollziehen).

Das war nur als kurze Anmerkung zum Disput Wissenschaft / Ideologie. Aber in erster Linie interessiert es mich, was und wie du es erlebt hast.

Liebe Grüße

A.


Jenny Doe
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Beiträge: 5037

Beitrag Mo., 22.12.2008, 10:57

Hallo Amazonee
könntest du bitte einmal über die Unterschiede berichten. Da interessiert mich wirklich der Hintergrund, den ich mir anhand dieses einen Satzes so gar nicht vorstellen kann.
Mit "richtige" Therapie meine ich Therapien, die auf dem basieren, was wissenschaftlich fundiert ist, auf Methoden und Theorien basieren, die wissenschaftlich (empirisch oder experimentell) belegt wurden. Dazu gehören u.a. die Methoden der VT, die Therapeuten während ihr VT-ausbildung vermittelt werden.
Aber, wie ich schon schrieb, fließen in die VT (und in andere Therapierichtung) Ideologien ein (die sich Therapeuten auf "Weiterbildungen" aneigenen), d.h. Theorien, die bislang keiner wissenschaftlichen Überprüfung unterzogen wurden, für die es keine gesicherten Kentnisse gibt, die bloß Behauptungen (oftmals nur eines einzigen Therapeuten, der seine Ideologie in die Welt gesetzt hat und dort geschickt verkauft hat) sind, mit ein und finden dort Anwendung am Klienten.
Einige Beispiele habe ich bereits oben genannt (Hellinger Methode sowie sämtliche Theorien rund um die Multiple Persönlichkeitsstörung).

Was Deine Frage nach dem Hintergrund angeht: Wenn du Interesse an meiner kompleten Therapieerfahrung hast (das ist notwendig, um meine Unterscheidung zu verstehen), dann möchte ich Dich bitten mein Forum (siehe Signatur) anzuklicken (da findest du meinen kompletten Erfahrungsbericht) oder Dir hier im Forum meine Beiträge anzusehen, in denen ich hier und da etwas erzählt habe.
Ich möchte meine Erfahrung in diesem Thread nicht aufrollen; ich möchte, dass wir beim Thema bleiben und nicht zu anderen Themenbereichen abschweifen.

Viele Grüße
Jenny
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.

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münchnerkindl
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Beiträge: 9792

Beitrag Mo., 22.12.2008, 13:51

Amazonee hat geschrieben: Der Begriff "ideologisch / Ideologie" wird in der der Alltagssprache ja als abwertende Bezeichnung für vermeintlich fehlende Objektivität angewendet. Meiner Ansicht nach können Ideologien jedoch festgefügte Weltbilder aufbrechen und neue Impulse geben, welches ich (persönliche Ansicht) sogar eher als positiv empfinde. Das aber nur wenn ich selbst mit den vertretenen Auslegungen konform gehe..
Also ich sehe eine Ideologische Therapie zB da wo ich dieses Erlebnis hatte mit dem Therapeuten mit der körpertherapeutischen Zusatzausbildung.
Sein Konzept ist es eben den Klienten sehr sehr häufig auf seine Körpersprache aufmerksam zu machen.
Was bei mir aber den Effekt hatte daß ich mich davon fast schon verfolgt gefühlt habe weil ich keine Körperbewegung mehr machen konnte ohne einen Kommentar zu bekommen. Was ich ihm auch nach kurzer Zeit genau so gesagt habe.

Und anstatt zu sehen wie er die Therapie gestalten kann daß ich diese Probleme nicht habe hat er die Verantwortung für das Problem mir in die Schuhe geschoben und seine Methodik für unfehlbar erklärt. Das ist für mich "eine Therapiemethode ist zur Ideologie geworden". Genaus so wie es zB in diversen politischen Regimen rund um die Welt Dinge gibt die nicht hinterfragt werden dürfen. Das ist für mich das Festhalten an einer Ideologie. Wenn irgendetwas als "die einzige Wahrheit" deklamiert wird das nicht in Frage gestellt werden darf. Wobei wenn etwas die Wahrheit ist dann müsste sie auch Hinterfragung standhalten können, von daher ist mir die Weigerung Hinterfragung zuzulassen alleine schon sehr suspekt.

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Amazonee
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Beitrag Mo., 22.12.2008, 23:02

Hallo Jenny,

danke für die Antwort. Jetzt habe ich es verstanden. Ich wusste nicht, dass bei der KBT so oft auf die Körperhaltung aufmerksam gemacht werden muss, ich bin davon ausgegangen, dass diese Kommentare zwar zwischendurch erfolgen, aber halt nur ab und zu einmal.

Liebe Grüße

A.

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