Ganz ehrlich, Lockenkopf, ich komme da nicht mehr so richtig mit. Von dem was du geschrieben hast, lese ich nicht raus, dass die Therapeutin versucht hat, dich aktiv in deinen Entscheidungen in Sachen Arbeit zu beeinflussen. Das mag bei dir so angekommen sein, ob das wirklcih die Absicht der Therapeutin war? - ich weiß es nicht.Lockenkopf hat geschrieben: ↑So., 09.04.2017, 00:06 Ich habe die Arbeitssituation als Begründung für die Unterstützung durch die Kunsttherapie angeführt.
Was der Th. nicht das Recht gibt, mich in meinen Entscheidungen zu dem Thema beeinflussen zu dürfen.
Ich habe sie aufgesucht, damit sie meine Psyche positiv beeinflusst.
In vielen anderen Themen/Diskussionen schreibst du immer wieder davon (sinngemäß), dass du deinem Therapeuten einen ganz klaren Auftrag gibst, den bearbeitet ihr (bzw. du bearbeitest ihn selbst mit Hilfe dessen, was du dir angelesen/erarbeitet hast) und dann ist wieder gut. Da habe ich mich immer wieder gefragt, wofür du dann den Therapeuten brauchst.
Für mich funktioniert Therapie vor allem in der Beziehung zu meiner Therapeutin, über den Prozess. Und die Inhalte sind die Themen, die ich mit reinbringe, das was mich in einem bestimmten Moment beschäftigt oder belastet. Und das läuft nicht abstrakt im luftleeren Raum ab. Klar können wir abstrakt darüber reden, was die Ursachen für meine Depresseionen sein mögen, oder für meine Schuldgefühle. Aber die wirkliche Veränderung passiert für mich über das Erleben. In der Beziehung. Dadurch dass ich etwas verändere bei mir und sehe: Es geht auch anders, die Welt geht nicht unter. Dadurch dass ich von meiner Therapeutin in der Begegnung andere Angebote bekomme, als die die mich in den entscheidenden Jahren geprägt haben. Und das ist bei mir ein Prozess. Das ist kein Schalter, den ich von Null auf Eins umlegen kann.
Bei dem, wie du deine/n Therapieprozess/e beschreibst, habe ich oft den Eindruck, es geht für dich darum, den "richtigen" Knopf zu finden und dann funktioniert es. Wenn es für dich wirklich so klappt, dann ist es ja wunderbar.
Aber dann wird das Problem, das du mit der Kunsttherapie hast, wohl wirklich dem nahekommen, was ENA geschrieben hat: Was ist deine Erwartung an den Therapeuten? Wie soll er vorgehen. Eigentlich sollte er ja nach deinen Vorstellungen handeln und agieren. Weiter oben hast du etwas davon geschrieben, dass du - weil du dich in der Kunsttherapie noch nicht so auskennst, den Prozess nicht so dominieren kannst. Da bin ich beim Lesen wirklich drüber gestolpert. Geht es für dich wirklich darum? Ist eine Begegnung - auch in der PSYCHOTherapie - nicht auch gleichzeitig ein Geben und Nehmen, etwas Wechselseitiges? Da geht es doch nicht um Dominanz oder Wer hat hier den Hut auf? Für mich jedenfalls nicht. Vielleicht magst du das ja ein wenig für mich erhellen?
Viele Grüße,
lisbeth.