Warum Psycho'therapie' anmaßend und nicht sinnvoll ist

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Fragensteller98
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Beitrag Do., 05.12.2024, 21:53

candle. hat geschrieben: Do., 05.12.2024, 21:50
Fragensteller98 hat geschrieben: Do., 05.12.2024, 21:28 Oder besser; wie sieht eure Anerkennung aus?
Bekommst du denn keine Opferentschädigung?

candle
Meine Güte, wie oft denn noch. Danach bekommt man lediglich ZWECKGEBUNDENES GELD, wenn man IRGENDEINE OPFERKARTE ZIEHT.
ICH BIN HIER, ich bin gesund, ich kann arbeiten. Wenn ich das sage, bekomme ich kein Geld.

Das einzige, was Sinn gemacht hätte, ist eine Schadensersatzklage gegen den Täter. Der sich umgebracht hat.

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candle.
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Beitrag Do., 05.12.2024, 22:00

Nee, ich habe das anders in Erinnerung. Ich meine da mußt du einen Antrag bei der Stadt stellen. Ich weiß nicht, ob das sogar bei dem Ort war wo die Tat geschehen ist. Und da bekam man, wenn das durchgeht einen monatlichen Betrag.

Schau doch nochmal, ob da nicht andere Möglichkeiten sind.

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lisbeth
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Beitrag Do., 05.12.2024, 22:15

Fragensteller98 hat geschrieben: Do., 05.12.2024, 21:28 Oder besser; wie sieht eure Anerkennung aus?
Alle die hier schreiben haben anerkannt, dass dir Schlimmes widerfahren ist.
Ob deine misogyne Sichtweise, dass deine Penetration "schlimmer" war als bei einem Mädchen, Anerkennung verdient, möchte ich mal ganz stark in Frage stellen.
Was willst du noch? Sollen wir für dich den Hut rumgehen lassen?
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott

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chrysokoll
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Beitrag Do., 05.12.2024, 22:16

Fragensteller98 hat geschrieben: Do., 05.12.2024, 21:53 ICH BIN HIER, ich bin gesund, ich kann arbeiten. Wenn ich das sage, bekomme ich kein Geld.
nun, dann ist doch alles in Ordnung. Ich sehe zwar nicht dass du gesund bist, aber wenn du dich selbst so einschätzt, wo ist dann das Problem?
Was sollte denn dann bitte Geld lösen, egal ob es 100.000 sind oder eine Million? Was würde hier Geld helfen?

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chrysokoll
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Beitrag Do., 05.12.2024, 22:18

Fragensteller98 hat geschrieben: Do., 05.12.2024, 21:24 Für mich ist die anale Vergewaltigung eines Jungen noch schlimmer als anale/vaginale Penetration von Mädchen.
Das ist deine persönliche, private, subjektive Meinung. Klar, kann man haben.
Ich halte das für falsch und als betroffenes frühere Mädchen (heute Frau, natürlich), halte ich das auch für eine echte Frechheit.

Und ich sag dir auch in aller Klarheit: Für mich könnte eine Million oder egal welcher Betrag nichts aufwiegen.

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candle.
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Beitrag Do., 05.12.2024, 22:23

https://www.betanet.de/soziale-entschaedigung.html

Das scheint im Zusammenhang mit dem GdB zu stehen. Hast du einen?

candle
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Fragensteller98
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Beitrag Do., 05.12.2024, 22:33

candle. hat geschrieben: Do., 05.12.2024, 22:23 https://www.betanet.de/soziale-entschaedigung.html

Das scheint im Zusammenhang mit dem GdB zu stehen. Hast du einen?

candle
Nein, ich habe natürlich keinen. Abgesehen davon braucht man einen sogenannten "Gds" - quasi eine Bescheinigung des Grades der Erwerbsminderung.
Und da ich das aus offensichtlichen Gründen nicht geltend machen möchte, stehen mir auch keine Leistungen zu.

Vielen Dank für deinen "Tipp" - der mir ca. 20 Minuten Zeit und Nerven gekostet hat, da ich mich nochmal schnell reingelesen habe. Mal wieder umsonst.

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Fragensteller98
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Beitrag Do., 05.12.2024, 22:37

chrysokoll hat geschrieben: Do., 05.12.2024, 22:16
Fragensteller98 hat geschrieben: Do., 05.12.2024, 21:53 ICH BIN HIER, ich bin gesund, ich kann arbeiten. Wenn ich das sage, bekomme ich kein Geld.
nun, dann ist doch alles in Ordnung. Ich sehe zwar nicht dass du gesund bist, aber wenn du dich selbst so einschätzt, wo ist dann das Problem?
Was sollte denn dann bitte Geld lösen, egal ob es 100.000 sind oder eine Million? Was würde hier Geld helfen?
Hä? Ich würde mir eine Immobilie kaufen. Es würde mein Leben entscheidend verbessern. Wenn du mir das absprichst, dann kann ich dir auch nicht helfen.

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candle.
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Beitrag Do., 05.12.2024, 22:51

Fragensteller98 hat geschrieben: Do., 05.12.2024, 22:33 Nein, ich habe natürlich keinen. Abgesehen davon braucht man einen sogenannten "Gds" - quasi eine Bescheinigung des Grades der Erwerbsminderung.
Und da ich das aus offensichtlichen Gründen nicht geltend machen möchte, stehen mir auch keine Leistungen zu.
Naja, du hast psychische Beschädigungen und dafür kannst du einen GdB bekommen. GdS macht ja auch gar keinen Sinn, weil das vermutlich nicht in kürzerer Vergangenheit war.

Und deine offensichtlichen Gründe kenne ich nicht, kann dir aber sagen, dass es Sinn macht auch jetzt das zu beantragen. Ich habe den Fehler gemacht, dass ich bis heute keinen GdB habe.
Aber klar, wenn man jung ist, sieht man es als Nachteil, aber das ist es nicht zwangsläufig.

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LovisTochter
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Beitrag Fr., 06.12.2024, 01:54

Ok, Du bist psychisch gesund, aus Deiner objektiven und subjektiven Sicht. Wofür solltest Du dann eine Entschädigung erhalten? Das ist doch vollkommen unlogisch.

Ja, eine GdB erhältst Du aufgrund Deiner Einschränkungen im Vergleich zu gesunden Menschen Deines Alters. Wenn Du die nicht hast, dann ist doch alles tutti. Da wird doch objektiv gemessen. Einschränkung X ergibt GdB Y. Trifft auf Dich nicht zu, also alles gut.
OEG könntest Du beantragen. Ohne GdS. Den gibts nur, wenn Du in Deinem erlernten Beruf schädigungsbedingt nicht arbeiten kannst. Du könntest über das OEG aber Therapien (auch fern ab von Kassenleistungen) bezahlt bekommen.

Eine Immobilie würde Dein erfaahrenes Leid mindern? Sorry, aber da komm ich nicht mit. Was ändert denn die Immobilie an dem, was geschehen ist?
Hast Du keine Flashbacks, leidest nicht unter Über- oder Untereregung, kannst problemlos Beziehungen führen, kannst Vertrauen zu Menschen aufbauen, hast keine Albträume, Dissoziationen, Konzentartionsschwierigkeiten etc.? All as trifft nicht auf Dich zu?
Na dann hast Du das große Los gezogen und bist extrem resillient. Dann hast Du scheinbar keine Traumafolgestörung entwickelt und alles, was Du erlebt hast, war für Dich wohl nicht so schlimm, bzw. konntest Du es gut verarbeiten. Dann und auch nur dann, kann ich verstehen, dass Dich eine Immobilie weiterbringen könnte. Denn dann geht es gar nicht darum, Dein subjektiv empfundenes Leid zu lindern, sondern um Wiedergutmachung.
Wenn Du kein subjektiv empfundenes Leid verspürst, dann frage ich mich, wofür hier all die vielen Worte?
Du bist geschädigt, meinst subjektiv, schlimmer als viele andere und daraus ergibt sich was? Ein Anspruch auf eine immobilie vom Staat, also den Steuerzahlern, und damit auch anderen Menschen die ebensolches Leid erfahren haben? Denk da doch mal logisch, das kann doch gar nicht funktionieren.
Was also genau möchtest Du?
Niemand darf auf keinen Fall sagen, dass Du verletzt wurdest. Denn, Du funktionierst ja.
Wofür sollte st Du dann entschädigt werden? Dann ist bei Dir doch objektiv gar kein Schaden entstanden.
Merkst Du selbst, dass Deine Argumentation so nicht funktioniert, oder?
Wer nicht auf seine Weise denkt, denkt überhaupt nicht. (Oscar Wilde)


Jenny Doe
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Beitrag Fr., 06.12.2024, 03:23

Hallo Fragensteller
Die Einordung, die man selber vornimmt (denn warum soll ich mich selbst anlügen und sagen, dass es nicht absolut schlimm war) und die Einordung, die die Gesellschaft vornimmt.
Es gibt auch Menschen, die z.B. in einem Fragebogen ankreuzen "Ich fühle mich zu dick", ein Psychotherapeut aber einen Menschen vor sich sitzen sieht, der gerade mal 40 Kilo wiegt.
Welche Konsequenz soll daraus folgen? Soll ein Psychotherapeut eine Diät oder eine Magenverkleinerung empfehlen, weil der Patient seine subjektive Wahrnehmung für die objektiv richtige hält?
Es kann eben auch so sein, dass die Wahrnehmung eines Psychotherapeuten richtig ist und die des Patienten falsch ist.

Ja, es ist ein Problem, wenn zwei Menschen, Psychotherapeut und Patient, aufeinander treffen, die beide ihre eigene Subjektivität mit einbringen, die sie für die absolute Wahrheit und Objektivität halten.

Und ja, es ist ein Problem, wenn man aufgrund der Subjektivität eines Psychotherapeuten keinen GdB, keine Rente, keinen Pflegegrad oder sonst was anerkannt bekommt.

Ich kann deine Wut und Enttäuschung mehr als gut verstehen. Ich selber sitze hier seit sechs Jahren ohne vernünftige ärztliche Versorgung, weil kein Gutachter das eigene subjektive Urteil über mich auf seine Richtigkeit hin überprüft hat - und umgekehrt, kein Gutachter meine Selbstbeschreibung auf dessen Richtigkeit hin überprüft hat. Die Gutachter gehen einfach ohne Belege davon aus, dass ihre Wahrnehmung von meiner Person die richtige ist und meine Wahrnehmung gestört ist.
Das kann wütend machen und macht auch wütend.

Aber daraus kannst Du eben nicht ableiten, dass Psychotherapeuten niemandem helfen können.
In deinem Fall, und auch in meinem, haben sie versagt. Aber anderen Patienten haben sie vielleicht geholfen.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.

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BluePoint
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Beitrag Fr., 06.12.2024, 08:26

Fragensteller98 hat geschrieben: Do., 05.12.2024, 21:24


Für mich ist die anale Vergewaltigung eines Jungen noch schlimmer als anale/vaginale Penetration von Mädchen.
Wow. Und nach diesem Satz erwartest du noch, dass man dir Objektivität abkauft? Oder überhaupt mit dir vernünftig über Objektivität diskutieren kann? Das ist doch wohl ein Witz!


ziegenkind
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Beitrag Fr., 06.12.2024, 09:03

Es kommt noch bunter: Fragensteller erwartet sogar, dass wir als Steuerzahlerinnen in dem Wissen darum, dass sein Missbrauch so viel schlimmer war als unsere, seinen Traum vom Eigenheim finanzieren.

Ich hab selten jemanden gelesen, dessen massive Störungen so sehr nach therapeutischer Begleitung schreien, der dabei aber gleichzeitig so egozentrisch und so abwertend gegenüber anderen ist, dass das Gelingen eines für eine Therapie unverzichtbaren Beziehungsaufbau nachgerade aussichtslos ist. Da es viele Menschen mit Missbrauchserfahrung gibt, die nicht so toxisch sind wie Fragensteller, scheint mir objektiv erwiesen, dass das ein Feature seiner Persönlichkeit ist, die wenig mit seinen traumatischen Erfahrungen zu tun hat.

Was bleibt? Er sagt, er sei arbeits- und leistungsfähig und brauche "natürlich" keinen GdB. Er hat aber offensichtlich keine Lust, sich sein Haus mit Arbeit zu verdienen, sondern zieht es vor, Kapital aus seinem Missbrauch zu schlagen. Na bravo.
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.

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BluePoint
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Beitrag Fr., 06.12.2024, 09:23

Ich möchte ihn jetzt nicht grundsätzlich bashen und alles schlechtmachen was er sagt.
Aber da sein Hauptanliegen war, allen klarzumachen wie wenig objektiv Therapeuten seien, er aber gleichzeitig eine völlig absurde Wahrnehmung der Objektivität an den Tag legt, ist ein vernünftiges Gespräch in diesem Zusammenhang sinnlos.

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Montana
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Beitrag Fr., 06.12.2024, 14:50

Ich habe da mal ein Beispiel aus dem realen Leben, eine junge Frau aus meinem Bekanntenkreis. Die wurde vom Vater missbraucht, der wurde nach längerer Zeit endlich von anderen Erwachsenen auf frischer Tat erwischt und dingfest gemacht. Er wurde rechtskräftig verurteilt und weggesperrt. Das Mädchen ist inzwischen erwachsen, sie bekommt eine Rente nach dem OEG, weil sie die allergrößte Hürde dafür durch pures Glück überwinden konnte: der Täter wurde erwischt und verurteilt. Das war Zufall. Die allermeisten haben dieses Glück nicht. Das Geld das sie bekommt ist NICHT zweckgebunden. Es ist eine Opferentschädigung. Im Wesentlichen ist es eine Linderung des Leides und der Einschränkungen die sie im Laufe ihres weiteren Lebens immer haben wird. Sie hat nämlich durch die anale Penetration erhebliche Verletzungen erlitten und hat Einschränkungen der normalen Funktion des Darms. Wenn man wollte, dann könnte man jetzt behaupten, sie hätte als Junge im gleichen Alter vermutlich weniger Verletzungen erlitten, weil Jungen statistisch größer sind. Also sei das für Jungen ja weniger schlimm. Aber darüber, dass sowas unsinnig ist, sind sich hier ja fast alle einig. Eine wesentliche Ungerechtigkeit sehe ich eher darin, dass Entschädigungen an Beweisen hängen, und ob man die hat ist Glückssache.

Der Fragensteller ist mir so abgrundtief unsympathisch, auf so vielen Ebenen, dass ich gar keine Lust habe im Detail auf das ursprüngliche Thema einzugehen.

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