Ist meine Therapeutin paranoid?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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münchnerkindl
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Beitrag So., 14.01.2024, 10:47

chrysokoll hat geschrieben: So., 14.01.2024, 10:42 ganz genau so sehe ich das auch und so ist auch meine Erfahrung!
Natürlich sind Therapeuten auch Menschen, die mal was vergessen, verwechseln oder falsch verstehen können. MAL !!
Und sowas muss sich schnell klären lassen.
Es ist ansonsten wertvolle Therapiezeit, wertvolle Stunden. Das Kassenkontingent ist begrenzt,


Und das Problem ist, auch wenn solche krassen Unterstellungen im Geist der Therapeutin vorhanden sind aber nach dem einen verbalen Ausbruch nicht weiter verbal geäussert werden, so lange beeinflussen sie die mögliche Qualität einer Therapie trotzdem negativ.

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chrysokoll
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Beitrag So., 14.01.2024, 11:09

ganz genau! Man merkt ja sehr schnell ob es nur ein Missverständnis oder eine Verwechslung war, was mal vorkommen kann.
Und ob dass dann geklärt und aus der Welt ist. Aber wenn es um so gravierende Dinge geht wie hier geschildert, dann ist da was tiefer nicht in Ordnung. Wie kommt eine Therapeutin darauf die Patientin würde vor ihrem Haus rumlungern, also dort wiederholt auftauchen? Oder ihren Mann rauswerfen? Ist das eine Verwechslung, Paranoia, ein Test, eine bösartige Unterstellung ? Das geht ja alles nicht in einer Therapie.

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candle.
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Beitrag So., 14.01.2024, 11:10

Jenny Doe hat geschrieben: So., 14.01.2024, 10:34 Das ist das Dilemma von Patienten, die sich (vielleicht) wegen solcher Beziehungsprobleme in Therapie begeben, um sie behandeln zu lassen, und dann aufgrund genau dieses Problems aus Therapien nicht mehr rauskommen.
Das Paradoxon verstehe ich nicht ganz. Was hält einen dann in Therapie, wenn einem das nicht gut tut bzw. das Verhalten außerhalb von Therapie jetzt als Beispiel die "Flucht" ist? Will man dann dranbleiben, weil man glaubt, dass Beziehung so geht?

Ich würde da auf das Bauchgefühl setzen. Wenn es ganz mies ist dann würde ich gehen. Und wenn die Frage im Raum steht paranoid zu sein, denke ich nicht, dass es eine zufriedenstellende Lösung gibt, die eine weitere "gute" Therapie ermöglicht.

Bei so einen an den Kopf geklatschten Begriff wie "ficken" wäre ich raus. So eine gewisse vernünftige "Sprache" brauche ich auch.

Ich habe ja auch mal eine Therapie beendet, weil der Therapeut offenbar neben der Spur war wegen privater Probleme. Und ich fand seine abendlichen Anrufe einfach nur gruselig und war froh als das endlich aufhörte.

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candle.
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Beitrag So., 14.01.2024, 11:13

chrysokoll hat geschrieben: So., 14.01.2024, 11:09 Wie kommt eine Therapeutin darauf die Patientin würde vor ihrem Haus rumlungern, also dort wiederholt auftauchen?
Würde ich auch gerne mal wissen.
Aber wie bei mir auf dem Dorf ist das fast normal den Therapeuten öfter zu sehen.

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chrysokoll
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Beitrag So., 14.01.2024, 11:16

natürlich kann es vorkommen dass man den Therapeuten mal sieht wenn der im selben Dorf oder Kleinstadt wohnt. Oder im selben Stadtteil. Sich über den Weg laufen beim einkaufen oder im Cafe oder so ist dann ja auch nochmal was anderes als wiederholt direkt vor dem Wohnhaus stehen.

Aber vor dem Haus rumlungern? Die TE sagt sie hält sich nie in dieser Stadt auf, wohnt und arbeitet woanders.

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candle.
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Beitrag So., 14.01.2024, 11:33

Die Begründung wie sie darauf kommt, wäre interessant. Wenn die Therapeutin da aber nicht klar ist, wird es wohl keine Auflösung geben.

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münchnerkindl
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Beitrag So., 14.01.2024, 11:35

Kiana hat geschrieben: Do., 11.01.2024, 14:37Heute konnten wir es endlich klären, aber ich bin schockiert, wie sie über mich denkt:

1. Sie unterstellte mir ich wäre verliebt in sie (ich habe ihr lediglich gesagt, dass ich sie mag und dass sie mir sehr wichtig ist - das ist ein Unterschied!)

2. Sie unterstellte mir ich würde sie fi**en wollen (hat sie wortwörtlich so gesagt!)

3. Ich sollte mein Handy weglegen. Ich hatte es in der Hand (Display aus) und spielte so damit rum. Ihr kennt das vielleicht, manchmal braucht man irgendwas in der Handy zu festhalten, rumfummeln etc. Aber sie sagte, es sähe für sie so aus, als würde ich sie filmen.

Im Nachhinein fiel mir dann ein, dass sie schon mal so ne komische Bemerkung gemacht hat. Sie hatte befürchtet, ich könnte sie nach Hause verfolgen und vor ihrem Haus stehen...

https://www.aerzteblatt.de/archiv/20383 ... herapeuten

Man muss auch wissen, dass Schizophrenie keine seltene Krankheiten ist. 1% der Bevölkerung erkranken daran irgendwann im Leben. Und bei Frauen gibt es einen statistischen Anstieg der Neuerkrankungen rund um die Wechseljahre während sie bei Männern am häufigsten in der späten Pubertät zuschlägt..

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Montana
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Beitrag So., 14.01.2024, 11:35

Zudem ist Winter. Die vermummten Nachbarn erkenne ich im Augenblick daran, welcher Hund dabei ist. Würde jetzt mein Therapeut vor der Tür stehen, dann würde ich den sicher nicht erkennen, schon gar nicht auf eine übliche Entfernung. Wie kann also die Therapeutin der TE sowas behaupten?


Jenny Doe
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Beitrag So., 14.01.2024, 11:37

Candle: Das Paradoxon verstehe ich nicht ganz. Was hält einen dann in Therapie, wenn einem das nicht gut tut
Ich denke mal, dasselbe was Menschen daran hindert Beziehungen zu beenden, in den sie misshandelt, geschlagen, ... werden. Hoffnung, dass es besser wird? Der hatte nur einen schlechten Tag-Glauben? Der ist sonst anders?
Wenn du dir im Forum Postings von Beziehungskrisen mit Therapeuten durchliest, dann steht da nicht selten "die Therapie hat mir auch geholfen", "Der Therapeut war mal anders", ... oder eben "ich kenne die Therapeutin schon 13 Jahre".
Ich denke, da entsteht ein innerer Konflikt.
Ich würde da auf das Bauchgefühl setzen.
Ich denke, das würden die meisten. Aber es gibt eben auch Menschen, die sich in Beziehungen totschlagen lassen, die nicht loslassen können, die hoffen, hoffen, hoffen, ...
Denen wird dann eine Therapie nahegelegt, ... Wenn es da genauso abläuft, ... tja, ... dann landen die Leute hier im Forum.
Bei so einen an den Kopf geklatschten Begriff wie "ficken" wäre ich raus.
Ja, ich auch.
Aber es gibt eben auch Menschen, die nicht grundlos in Psychotherapie gehen.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.

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chrysokoll
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Beitrag So., 14.01.2024, 11:42

Jenny Doe hat geschrieben: So., 14.01.2024, 11:37
Ich denke mal, dasselbe was Menschen daran hindert Beziehungen zu beenden, in den sie misshandelt, geschlagen, ... werden. Hoffnung, dass es besser wird? Der hatte nur einen schlechten Tag-Glauben? Der ist sonst anders?
Wenn du dir im Forum Postings von Beziehungskrisen mit Therapeuten durchliest, dann steht da nicht selten "die Therapie hat mir auch geholfen", "Der Therapeut war mal anders", ... oder eben "ich kenne die Therapeutin schon 13 Jahre".
eben. Bei mir gab es ja - wie wohl bei den meisten - mehr als nur einen sehr guten Grund warum ich in Therapie ging.
Ich hatte damals keine Erfahrung mit Therapie, dachte das muss so sein, war verwundert, traurig, verwirrt. Aber ich suchte den Fehler bei mir, dachte ich bin falsch, ich muss was anders machen.
Und auch mein Therapeut damals war ja nicht durchgehend mies und schlecht und unterstellte Dinge.

Hinzu kommt noch dass man ja nicht mal eben einen Therapeuten wechseln kann wie einen Frisör. Es ist sehr sehr schwierig überhaupt einen Therapieplatz zu finden, auch deshalb halten wohl die meisten lange fest wenn sie denn einen Platz und eine Kassenfinanzierung ergattert haben.

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münchnerkindl
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Beitrag So., 14.01.2024, 11:47

chrysokoll hat geschrieben: So., 14.01.2024, 11:42Es ist sehr sehr schwierig überhaupt einen Therapieplatz zu finden, auch deshalb halten wohl die meisten lange fest wenn sie denn einen Platz und eine Kassenfinanzierung ergattert haben.


Deswegen haben schlechte Therapeuten auch so leichtes Spiel ständig wieder neue Opfer zu generieren. :evil: Weil selbst wenn mal wieder jemand abbricht, es stehen schon 5 neue auf der Warteliste.

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Kiana
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Beitrag So., 14.01.2024, 12:39

chrysokoll hat geschrieben: So., 14.01.2024, 11:42
Jenny Doe hat geschrieben: So., 14.01.2024, 11:37
Ich denke mal, dasselbe was Menschen daran hindert Beziehungen zu beenden, in den sie misshandelt, geschlagen, ... werden. Hoffnung, dass es besser wird? Der hatte nur einen schlechten Tag-Glauben? Der ist sonst anders?
Wenn du dir im Forum Postings von Beziehungskrisen mit Therapeuten durchliest, dann steht da nicht selten "die Therapie hat mir auch geholfen", "Der Therapeut war mal anders", ... oder eben "ich kenne die Therapeutin schon 13 Jahre".
eben. Bei mir gab es ja - wie wohl bei den meisten - mehr als nur einen sehr guten Grund warum ich in Therapie ging.
Ich hatte damals keine Erfahrung mit Therapie, dachte das muss so sein, war verwundert, traurig, verwirrt. Aber ich suchte den Fehler bei mir, dachte ich bin falsch, ich muss was anders machen.
Und auch mein Therapeut damals war ja nicht durchgehend mies und schlecht und unterstellte Dinge.

Hinzu kommt noch dass man ja nicht mal eben einen Therapeuten wechseln kann wie einen Frisör. Es ist sehr sehr schwierig überhaupt einen Therapieplatz zu finden, auch deshalb halten wohl die meisten lange fest wenn sie denn einen Platz und eine Kassenfinanzierung ergattert haben.
Das ist einer der Gründe, warum ich noch zu ihr gehe. Aber ich habe mir jetzt für die nächste Sitzung vorgenommen Klartext mit ihr zu reden. Ich habe mir aufgeschrieben, was ich ihr sagen möchte. Höflich und respektvoll, aber klar und deutlich. Entweder sie nimmt die Kritik an und ist bereit auch bei sich Fehler einzugestehen oder sie ist mal wieder komplett beleidigt und beendet die Therapie, was dann in dem Fall auch das einzig sinnvolle ist. Ich bin auf beides vorbereitet.

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Fairness
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Beitrag So., 14.01.2024, 12:46

Hallo Kiana,

Es könnte auch vorkommen, dass sie beleidigt wird, doch nur Dir allein eures Problem zuschreibt und damit für sie die Fortsetzung der Therapie begründet, also sie beendet nichts. Und trotzdem weiter an ihren Behauptungen festhalten wird.

Also dass letztendlich die Entscheidung ob Du bleibst oder gehst, Du ganz allein beziehungsweise mit Unterstützung Deiner Familie und Freunde für Dich treffen musst.

An Deiner Stelle würde ich auch diese Eventualität in Betracht ziehen.

Alles Liebe.
"Hubero kororo, ororok orebuh"
Der Zauberrabe Rumburak

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Kiana
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Beitrag So., 14.01.2024, 13:01

Fairness hat geschrieben: So., 14.01.2024, 12:46 Hallo Kiana,

Es könnte auch vorkommen, dass sie beleidigt wird, doch nur Dir allein eures Problem zuschreibt und damit für sie die Fortsetzung der Therapie begründet, also sie beendet nichts. Und trotzdem weiter an ihren Behauptungen festhalten wird.

Also dass letztendlich die Entscheidung ob Du bleibst oder gehst, Du ganz allein beziehungsweise mit Unterstützung Deiner Familie und Freunde für Dich treffen musst.

An Deiner Stelle würde ich auch diese Eventualität in Betracht ziehen.

Alles Liebe.
Oh ja, das ist auch ein sehr wahrscheinliches Szenario. Denn sie weist tatsächlich gerne alles von sich, so nach dem Motto "Der Fehler liegt immer beim Patienten, denn der hat ja schließlich den Dachschaden. Der Therapeut ist fehlerfrei, das ist ein Naturgesetz. Und wenn der Patient den Fehler beim Therapeuten sieht, dann ist das nur Ausdruck der Erkrankung des Patienten." Das zeigt deutlich das Machtgefälle.

Danke dir!


Jenny Doe
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Beitrag So., 14.01.2024, 13:01

Entweder sie nimmt die Kritik an und ist bereit auch bei sich Fehler einzugestehen oder sie ist mal wieder komplett beleidigt und beendet die Therapie
Du solltest die Entscheidung, ob die Therapie beendet wird, nicht nur ihr überlassen. Überleg Dir, unter welchen Bediengungen DU die Therapie beenden / weiterführen möchtest.
Ich denke, dass du jetzt an einem wichtigen Punkt angekommen bist an dem es auch darum geht, mal in dich selbst reinzufühlen.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.

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