Langzeitarbeitslos wie weiter vorgehen?

Das Leben ist wesentlich durch unsere Arbeit geprägt. Der Job kann jedoch auch Quelle von Ärger und Frustration sein, oder persönliche Probleme geradezu auf die Spitze treiben...
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verenasammy
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Beitrag Di., 04.07.2023, 12:34

wind of change hat geschrieben: Di., 04.07.2023, 12:11 Hallo verenasammy,
hab mir jetzt nicht alles von diesem Thread durchgelesen.
Nur dass du u.a. soziale Ängste hast und gestern zu einem Fitnesskurs wolltest, dich aber nicht getraut hast oder Angst hattest, hinzugehen. Wegen deinen sozialen Ängsten (nehme ich mal an)?
Mir fiel ein Spruch ein, letztens sagte jemand, der würde von Heinz Erhardt kommen (erstaunte mich selber etwas) : "Glaub nicht alles was du denkst!"
Vielleicht trifft das auch etwas deine Gedanken auch wegen dem Fitness-Kurs? Inwiefern hinderten dich deine Gedanken, da hinzugehen oder machten dir Angst?
Und warst du jetzt da oder nicht, würde mich auch mal interessieren ;-)
Viele Grüsse
wind of change
Ich habe Angst mich blöd zu verhalten z.B die Übungen nicht schnell und gut genug zu machen.
Und dann von den anderen Teilnehmern abgewertet oder ausgelacht zu weden.
Vom Trainer abgewertete zu werden.
Gestern kam dann noch ein medizinischer Notfall meines Vaters dazwischen ( da fehlten mir dann jegliche Kapazitäten für einen Fitnesskurs).
Hat sich inzwischen allerdings als Fehlalarm rausgestellt.

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verenasammy
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Beitrag Di., 04.07.2023, 12:35

Dafür habe ich Heute unter großer Angst wieder am Bewerbungstraining teilgenommen.

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wind of change
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Beitrag Di., 04.07.2023, 13:03

verenasammy hat geschrieben: Di., 04.07.2023, 12:34
Gestern kam dann noch ein medizinischer Notfall meines Vaters dazwischen ( da fehlten mir dann jegliche Kapazitäten für einen Fitnesskurs).
Hat sich inzwischen allerdings als Fehlalarm rausgestellt.
Das ist ja schonmal gut, aber verständlich wenn dir dann jegliche Kapazitäten für einen Fitnesskurs fehlten.
verenasammy hat geschrieben: Di., 04.07.2023, 12:34 Ich habe Angst mich blöd zu verhalten z.B die Übungen nicht schnell und gut genug zu machen.
Und dann von den anderen Teilnehmern abgewertet oder ausgelacht zu weden.
Vom Trainer abgewertete zu werden.

Diese Gedanken könntest du alle mal überprüfen.

Wie wahrscheinlich ist es, von den anderen Teilnehmern abgewertet oder ausgelacht zu werden, weil du die Übungen nicht schnell und gut gemacht hast?
Ich würde sagen, nicht so wahrscheinlich. Weil die meisten viel zu sehr mit sich selber beschäftigt sind um das zu bemerken.

Vom Trainer abgewertet werden?
Das würde nichts gutes über den Trainer aussagen.
Es ist ein KURS und keine Teilnahme bei Olympia! : und selbst da gibt es immer mal wieder "Patzer", selbst vor großem Publikum ;-)

Es kann ja auch sein, dass die anderen Teilnehmer auch nicht so "super toll" sind". Vielleicht gibt es sogar welche, die auch etwas schüchtern sind, für die es eine Überwindung war hinzugehen und sich sogar freuen würden, mal angesprochen zu werden. Es ist nicht gesagt, dass es nur dir so geht mit deinen Ängsten!

Ich habe auch beobachtet, dass andere auch schon durchaus "Dinge" gebracht hatten, die mir echt peinlich gewesen wären wenn ich sie "gebracht" hätte. Aber die Personen gingen ganz locker damit um so dass es auch nicht weiter auffiel. Könnten wir uns vielleicht mal eine Scheibe davon abschneiden ;-)


Aber ist doch super, dass du heute wieder am Bewerbungstraining teilgenommen hast, auch wenn es unter großer Angst war! War dann ja nicht nur ein Bewerbungstraining sondern auch indirekt ein Training um deine soziale Phobie zu überwinden
Gehe so weit, wie du sehen kannst. Wenn du dort ankommst, wirst du sehen, wie es weitergeht.
(Autor unbekannt)
Wege entstehen, indem man sie geht. (Franz Kafka)
Glaub nicht alles was du denkst (Heinz Erhardt (?))

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verenasammy
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Beitrag Di., 04.07.2023, 13:06

wind of change hat geschrieben: Di., 04.07.2023, 13:03
verenasammy hat geschrieben: Di., 04.07.2023, 12:34
Gestern kam dann noch ein medizinischer Notfall meines Vaters dazwischen ( da fehlten mir dann jegliche Kapazitäten für einen Fitnesskurs).
Hat sich inzwischen allerdings als Fehlalarm rausgestellt.
Das ist ja schonmal gut, aber verständlich wenn dir dann jegliche Kapazitäten für einen Fitnesskurs fehlten.
verenasammy hat geschrieben: Di., 04.07.2023, 12:34 Ich habe Angst mich blöd zu verhalten z.B die Übungen nicht schnell und gut genug zu machen.
Und dann von den anderen Teilnehmern abgewertet oder ausgelacht zu weden.
Vom Trainer abgewertete zu werden.

Diese Gedanken könntest du alle mal überprüfen.

Wie wahrscheinlich ist es, von den anderen Teilnehmern abgewertet oder ausgelacht zu werden, weil du die Übungen nicht schnell und gut gemacht hast?
Ich würde sagen, nicht so wahrscheinlich. Weil die meisten viel zu sehr mit sich selber beschäftigt sind um das zu bemerken.

Vom Trainer abgewertet werden?
Das würde nichts gutes über den Trainer aussagen.
Es ist ein KURS und keine Teilnahme bei Olympia! : und selbst da gibt es immer mal wieder "Patzer", selbst vor großem Publikum ;-)

Es kann ja auch sein, dass die anderen Teilnehmer auch nicht so "super toll" sind". Vielleicht gibt es sogar welche, die auch etwas schüchtern sind, für die es eine Überwindung war hinzugehen und sich sogar freuen würden, mal angesprochen zu werden. Es ist nicht gesagt, dass es nur dir so geht mit deinen Ängsten!

Ich habe auch beobachtet, dass andere auch schon durchaus "Dinge" gebracht hatten, die mir echt peinlich gewesen wären wenn ich sie "gebracht" hätte. Aber die Personen gingen ganz locker damit um so dass es auch nicht weiter auffiel. Könnten wir uns vielleicht mal eine Scheibe davon abschneiden ;-)


Aber ist doch super, dass du heute wieder am Bewerbungstraining teilgenommen hast, auch wenn es unter großer Angst war! War dann ja nicht nur ein Bewerbungstraining sondern auch indirekt ein Training um deine soziale Phobie zu überwinden
Ich habe tatsächlich beides schon erlebt.
ja ich bewundere diese Menschen auch.
Manchen Leuten scheint einfach nichts peinlich zu sein.

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Beitrag Di., 04.07.2023, 13:26

Liebe verenasammy,
auch wenn du mich jetzt geflissentlich übergangen hast ;-) , möchte ich dir doch nochmal schreiben.
Ist das letzte Mal, dass ich dich nerve, versprochen!

Das mit deinem Vater tut mir leid! Und Gott sei Dank wars nichts wirklich Schlimmes.
Dass einen sowas dann so einnimmt, dass man sich bei eh schon vorhandener Angst und Panik für den Moment nicht weiter mit Möglichkeiten des eigenen Tuns befasst, ist gut nachvollziehbar.

Nur brauchst du davon jetzt nicht gleich weiter abzuleiten, dass ja "sowieso nie klappt", dass du was schaffst und du dich als genereller Versager hernimmst. Das sind halt auch nur wieder Vermeidungsstrategien, dass man sich nicht mit der Realität seines Seins auseinandersetzen braucht.

Dass du heute beim Bewerbungstraining warst : Schreib es dir als gutes Beispiel auf die eigene Fahne, dass es dir möglich ist, auch mit und trotz und unter Angst etc. hinzugehen und mitzumachen! Nur so geht das. Die Angst, die Unsicherheit und alle Befürchtungen, was andere einem antun könnten, das alles verschwindet nicht von alleine. Und schon gar nicht von vorneherein.

Ich bin jetzt selber seit Jahrzehnten mit Angst und Panik unterwegs, vieles geht wie von selber, aber nichts selbstverständlich. Wenn ich heutzutage über längere Zeit an etwas Gewohntem (wie z.B. Fitness) nicht habe teilnehmen können, dann muss ich anfangs wieder trotz und mit all der früheren Angst, Unsicherheit, Befürchtungen und dem ganzen über Gebühr Hochgeputschtem in mir die ersten Male da hingehen.
verenasammy hat geschrieben:Ich habe Angst mich blöd zu verhalten z.B die Übungen nicht schnell und gut genug zu machen.
Und dann von den anderen Teilnehmern abgewertet oder ausgelacht zu weden.
Vom Trainer abgewertete zu werden.
Das geht mir auch nach wie vor immer noch so.
Aufgrund meiner körperlichen Beeinträchtigungen, die andere schwierig in ihrer Ausprägung einschätzen können, wenn sie nichts ausführlicher drüber wissen.
Und ja, sind auch Trainer mit drunter ab und zu, die sich da so doof verhalten.

Du wirst das nicht abstellen oder verhindern können. Der beste Ansatz zur Bewältigung solcher Kränkungen ist bei sich selber.
Und ich meine da jetzt nicht in erster Linie Selbstbewusstsein oder Selbstwert.

Sondern eigentlich eher die eigenen Ansprüche an die Umwelt, den eigenen Narzissmus (Ich meine jetzt die gesunde Variante).
Wenn man es als Bedingung setzt, dass "niemand jemals wieder" einen in irgendeiner Weise zu verletzen oder zu kränken hat, dann ist man "draußen" aus menschlicher Gemeinschaft.

Besser finde ichs (für mich selber auch), v.a. die eigenen Grenzen setzen und auch durch-setzen zu lernen. Frühzeitig oder wenigstens rechtzeitig das Gegenüber dran hindern, weiter auf einen eindreschen zu lassen. Notfalls "zu" früh.
Anstatt hypnotisiert und bewegungslos wie`s Karnickel vor der Schlange drauf zu warten, was einem das Gegenüber jetzt wieder anzutun gedenkt.
Damit wiederholt man nämlich auch nur in der Vergangenheit erlebtes Schlimmes, was man dann wieder hernehmen kann zur eigenen "Begründung" : Siehste, die habens eh auf mich abgesehen, da brauch ich mich gar nicht erst anstrengen und mich bemühen, und kann gar nichts dafür - und auch nicht dagegen tun" etc.

Das mag zwar auf den ersten Blick "bequem" sein, weil man nichts aushalten braucht, sich nicht anstrengen braucht etc.
Aber man zahlt halt auch einen sehr hohen Preis dafür.

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candle.
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Beitrag Di., 04.07.2023, 14:05

verenasammy hat geschrieben: Di., 04.07.2023, 13:06
Manchen Leuten scheint einfach nichts peinlich zu sein.
Entschuldige, ich mußte gerade innerlich grinsen. Du postest hier die ganze Zeit Fullquotes, obwohl das im Forum nicht erwünscht ist. Das täuscht mich nicht darüber hinweg, dass du mit uns eigentlich gar nicht kommunizierst.

Ich bleibe jetzt kurz, weil ich sonst enttäuscht bin, dass so wenig von dir "rüberkommt". Das also zum Thema "peinlich".

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verenasammy
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Beitrag Mi., 05.07.2023, 14:46

candle. hat geschrieben: Di., 04.07.2023, 14:05
verenasammy hat geschrieben: Di., 04.07.2023, 13:06
Manchen Leuten scheint einfach nichts peinlich zu sein.
Entschuldige, ich mußte gerade innerlich grinsen. Du postest hier die ganze Zeit Fullquotes, obwohl das im Forum nicht erwünscht ist. Das täuscht mich nicht darüber hinweg, dass du mit uns eigentlich gar nicht kommunizierst.

Ich bleibe jetzt kurz, weil ich sonst enttäuscht bin, dass so wenig von dir "rüberkommt". Das also zum Thema "peinlich".

candle
Irgendwie verstehe ich diesen Text nicht.

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candle.
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Beitrag Mi., 05.07.2023, 14:55

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Beitrag Sa., 08.07.2023, 12:23

Mein Problem ist vor allem, dass ich denke alles annehmen zu müssen.
Also auch destruktive und abwertende Kritik.

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lisbeth
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Beitrag Sa., 08.07.2023, 19:02

Weißt du verenasammy, du suchst hier irgendwas, aber bist nicht bereit (oder in der Lage?), irgendwie in einen sinnvollen Austausch zu gehen. Alle paar Tage stellst du hier zwei oder drei kurze Sätze rein, ohne weiteren Zusammenhang. Dann gibt es von den Mitlesenden seitenweise und jede Menge Vorschläge, Antworten, Anregungen, auf die du entweder gar nicht eingehst oder mit einem kurzen und einsilbigen "ja aber" antwortest und damit alles abblockst. Oder du kommst mit dem nächsten Problem um die Ecke, das oft in deinen Grübelschleifen entstanden ist, das aber eigentlich auch Teil deines Ausgangsproblems ist. Auch ist mir nicht klar bzw. formulierst du es ja auch nicht, was du eigentlich erwartest: Tipps und Anregungen können es ja nicht sein, wenn du auf alles mit "ja aber" reagierst. Erfahrungsaustausch irgendwie auch nicht, wenn du außer diesen kurzen Brocken gar nix weiter von dir erzählst.

Das ist jetzt nur beobachtend, nicht (ab)wertend. Ich bin NICHT darauf aus, dich in die Pfanne zu hauen. Ich möchte dir nur mal zurückspiegeln wie deine Kommunikation auf mich (als Außenstehende) wirkt. Ich persönlich verliere irgendwann die Lust an der Unterhaltung, wenn mir jemand nur einsilbig antwortet oder aber nullkommanull auf das was vom Gegenüber kommt mal eingeht. Dann ist das Gespräch(für mich) irgendwann vorbei.

Hast du mit deinem Therapeuten mal darüber geredet, ob Gruppentherapie eine Möglichkeit für dich wäre?
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott

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verenasammy
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Beitrag Sa., 08.07.2023, 20:29

Ich merke leider, dass ich überall massiv durchs Raster falle.
Leider passen diese ganzen Standardtipps nicht zu mir.
Es tut mir wirklich leid.

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verenasammy
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Beiträge: 199

Beitrag So., 09.07.2023, 01:05

Wenn Informationen fehlen muss man mir schon genau sagen, welche Informationen fehlen.
Auch ist nicht immer jeder Tipp hilfreich ( wenn auch gut gemeint).
Vieles hat man als Betroffener eben schon ausprobiert oder sich damit beschäftigt.

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Joa
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Beitrag So., 09.07.2023, 05:12

Was man imo sehr sicher sagen kann - man kommt aus einer derartigen (festgefahrenen) Lage wahrscheinlich nicht raus, ohne Schmerzen bzw. ohne über sich und seine Komfortzone hinaus gehen zu müssen. Es ist nicht leicht. Ich weiß leider wirklich, wovon ich rede. So viel dessen, was du schreibst, könnte von mir (früher) stammen.

Fest steht imo auch, dass eine Portion Glück nicht schaden kann, wenn man seine gewohnten Pfade verlassen will. Man muss aber auch offen sein. Ich sage nicht, dass es bei dir unbedingt so ist. Nur, dass du meinem Gefühl nach den Kopf sehr weit in den Sand gesteckt hast. Dass es sehr schwer ist da rauszukommen, ist mir bewusst.

(Ich weiß nicht, wie du das handhabst mit Bewerbungen. Zu viel! Ehrlichkeit im Bezug auf psychische Probleme ist jedenfalls nicht gut. Nur, falls das für dich relevant ist.)

Alles Gute dir!

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lisbeth
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Beitrag So., 09.07.2023, 08:11

verenasammy hat geschrieben: Sa., 08.07.2023, 20:29 Ich merke leider, dass ich überall massiv durchs Raster falle.
Leider passen diese ganzen Standardtipps nicht zu mir.
Es tut mir wirklich leid.
Du musst dich hier nicht entschuldigen.
Auch wenn es sich hart anhört, ich kaufe es dir trotzdem nicht ab, dass du so anders und besonders bist. Ich glaube, das ist eine Begründung, die du dir selbst "gebastelt" hast, damit du aus deiner Komfortzone nicht heraustreten musst...
Das ist kein Vorwurf, das machen wir praktisch alle, ständig - gehört zum Menschsein dazu. Wenn irgendwas Unwohlsein bei uns auslöst, dann suchen wir "gute Gründe" um es vermeiden zu können.

Hat dein Therapeut mit dir eine fundierte Diagnostik gemacht? Also nicht nur eine Standard-Depressionsskala sondern auch im Hinblick auf tiefergehende Probleme? Ich glaube zB dass die Depression bei dir nur die Spitze vom Eisberg ist. Hat dein Therapeut mit dir jemals besprochen, welche Probleme er bei dir sieht und wie er das einordnet?

Besprecht ihr in der Therapie, wie du aus deinem Grübelzwang aussteigen kannst?
Besprecht ihr, wie du in Situationen hineingehen kannst, vor denen du so große Angst hast? Wie du deine Ängste konfrontieren kannst? Und kannst du mit ihm hinterher auch das verarbeiten, was bei der Konfrontation emotional mit dir passiert, hilft er dir dabei, das einzuordnen? Kriegst du Hinweise, wie du aus deiner passiven Haltung herauskommen kannst?
Und, probierst du das auch aus? Und besprecht ihr das hinterher? Und wenn es nicht geklappt hat weil du vorm Hindernis gescheut hast, schaut ihr dann, was es bräuchte, damit du die Hürde nehmen kannst oder wie man die Hürde noch ein wenig niedriger machen kann?

Du scheinst festzustecken. Und du leidest höchstwahrscheinlich unter deiner Situation, ziemlich sogar. Aber wenn du mit der ambulanten Therapie alleine nicht weiterkommst, wäre es vielleicht wirklich an der Zeit über intensivere Behandlung nachzudenken, also Klinik oder Tagesklinik? Auch wenn allein der Gedanke bei dir ziemlich sicher schon den Blutdruck in die Höhe schnellen lässt. In der Klinik hättest du eine intensivere Begleitung, dort könnte man (wenn es eine gute Klinik ist) spezifisch auf deine Problemkonstellation eingehen, dich da an die Hand nehmen wo es nötig ist und dir aber gleichzeitig Impulse geben damit du dich auch selbst in Bewegung setzt. Klinik ist ein sicherer Rahmen und bietet einen 1a-Übungsraum, du könntest dort vieles ausprobieren, was du dich in "freier Wildbahn" vielleicht nicht so traust und das dann auch hinterher in Gesprächen reflektieren. Es gibt in vielen Kliniken auch ganz spezifische Gruppenangebote, zB Selbstsicherheitstraining, oder auch körperorientierte Ansätze wie zB therapeutisches Boxen.
verenasammy hat geschrieben: So., 09.07.2023, 01:05 Wenn Informationen fehlen muss man mir schon genau sagen, welche Informationen fehlen.
Wer genau ist "man"?
Dieses Ping-Pong-Spiel muss für dich doch auch frustrierend sein?

Wir liefern dir hier nicht auf Knopfdruck das was du brauchst - können wir gar nicht. Das kann niemand. Und auf Knopfdruck schon gar nicht. Und damit der Austausch wirklich fruchtbar wird (auch für dich), muss da auch etwas von dir kommen, musst du dich ein Stückweit entblößen. Das macht höllisch Angst, ja. Aber ohne eigene Schritte aus deiner Komfort(Vermeidungs-)zone heraus wird sich in deinem Leben nie etwas ändern.
lisbeth hat geschrieben: Sa., 08.07.2023, 19:02 Hast du mit deinem Therapeuten mal darüber geredet, ob Gruppentherapie eine Möglichkeit für dich wäre?
Darauf hast du zB gar nicht reagiert. Musst du auch nicht. Es gibt keinen Antwortzwang, weder hier noch draußen im "echten" Leben. Aber du gehst über solche Dinge ständig einfach hinweg. Das fällt schon auf. Warum?
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― Anne Lamott

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chrysokoll
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Beitrag So., 09.07.2023, 09:03

verenasammy hat geschrieben: So., 09.07.2023, 01:05 Vieles hat man als Betroffener eben schon ausprobiert oder sich damit beschäftigt.
es ist dann in einem Forum schon auch ein Akt der Höflichkeit eben in den Austausch zu treten, zu offenbaren was man wie ausprobiert hat, was wie und warum gescheitert ist.
Und es stimmt schlicht nicht dass du durch jedes Raster fällst, das redest du dir ein. Vielleicht auch, um nichts ausprobieren und nichts verändern zu müssen. Ja, das alles macht Angst. Aber du bist nicht sooo anders und besonders dass du durch jedes Raster fällst.
Es gibt nunmal bei diesen Problemen nur eine begrenzte Anzahl von Möglichkeiten (und darin aber wieder verschiedene Varianten). Es gibt hier kein Geheimwissen dass dann nur für dich passen würde, es kommt auch keine Fee die dir die Lösung herzaubert.

Wenn du etwas verändern willst, dann MUSST du aus der "ja aber" Schleife raus. Und ja, auch aus der festgefahrenen Zone. Ich nenne es nicht "Komfortzone", denn komfortabel ist es da für dich vermutlich nicht

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