Einzeltherapie und Gruppentherapie - Anrede

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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münchnerkindl
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Beitrag So., 13.11.2022, 16:13

Naja, der kuschelige Zuwendungsnachschub den du da jede Woche für 80 Euronen von dem Heilpraktiker bekommst samt den ständigen Emails betäubt und übertüncht ja auch regelmässig wieder das Gefühl, dass du ein Problem hast für das du Hilfe brauchst.

Andere Leute kotzen oder ritzen sich um sich ein High zu holen, manche Leute gehen shoppen oder in die Spielhalle für den Kick der die blöden Gefühle wegmacht. Alles Sachen nach denen man süchtig werden kann weil sie unangenehme Gefühle betäuben.
Zuletzt geändert von münchnerkindl am So., 13.11.2022, 16:23, insgesamt 1-mal geändert.

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candle.
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Beitrag So., 13.11.2022, 16:16

kleine-Katze hat geschrieben: So., 13.11.2022, 16:01 und frage da oft um Rat, wie ich mich verhalten soll...
Was meinst du damit wie du dich verhalten sollst?
oder es sind Sachen, wofür ich mich so sehr schäme, dass ich diese nur schriftlich mitteilen kann...
Für mich ist das kein Unterschied, denn letztlich redet man sowieso drüber oder tut ihr das nicht?
und verfasse immer eine Art "Nachtrags-Email", in der ich Sachen aus der letzten Therapie-Stunde anspreche zu denen ich noch unbedingt was sagen möchte...
Alles in allem betrachtet gehst du nicht einen Schritt alleine und das wäre wichtig, wenn es dir besser gehen soll. Du bist ja nicht mehr vier wo du Mama und Papa Rede und Antwort stehen mußt.

Ich habe ja mal eine Traumatherapie gemacht und ich habe wirklich 2 Wochen gebraucht (Alle 2 Wochen eine Stunde) um die Themen zu verarbeiten, die mich regelrecht aus den Angeln gehoben haben von daher finde ich persönlich das gar nicht gut das gleich wieder über den Therapeuten wegzureden.

Ich habe wirklich keine Vorstellung davon wie der Therapeut mit dir arbeitet? Kein EMDR? Kein "sicherer Ort"? Nichts von alledem macht ihr?

Du mußt es ja selber wissen, aber ich sage mir immer, dass man sich nicht beklagen kann über das, was man selber immer tut.... Es bringt dich eben nicht weiter und das ist eben auch deine Entscheidung.

Hier meinen es so viele Leute gut und geben Tipps- schade, dass das an dir so vorbeizieht.

LG candle
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münchnerkindl
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Beitrag So., 13.11.2022, 16:22

kleine-Katze hat geschrieben: So., 13.11.2022, 15:46
@Shukria: ok, das mit den Emails...die Traumatherapeutin, wo ich mich auf die Warteliste hab setzen lassen, die sagte im Erstgespräch, dass sie keine Mails zwischen den Sitzungen beantwortet

Ja. Warum sollte sie das auch tun. Sie ist die Therapeutin, nicht deine Freundin oder deine Mutter, der du jederzeit mit deinen Nöten das Ohr abkauen kannst.

Wenn es dir so schlecht geht dass du zwischen ambulanten Therapiestunden ständig Hilfe brauchst um nicht in eine Krise abzurutschen, dann gehörst du in eine Tagesklinik oder Klinik. Die bieten ein "bekomme jederzeit Hilfe" Setting an.

Das was dieser Heilpraktiker macht ist völlig unseriös. JEDER seriöse Psychotherapeut wird Kontakt zwischen den Stunden höchstens zulassen wenn es dir akut so schlecht geht dass du zB suizidal bist und dann auch nur um dir zu helfen in eine Klinik zu gehen.

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münchnerkindl
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Beitrag So., 13.11.2022, 16:25

kleine-Katze hat geschrieben: So., 13.11.2022, 16:01und frage da oft um Rat, wie ich mich verhalten soll...oder es sind Sachen, wofür ich mich so sehr schäme, dass ich diese nur schriftlich mitteilen kann...und ich reflektiere bzw denke sehr viel über die letzte Stunde nach und verfasse immer eine Art "Nachtrags-Email", in der ich Sachen aus der letzten Therapie-Stunde anspreche zu denen ich noch unbedingt was sagen möchte...


Aber das ganze Aufgeschriebene kannst du ja auch in die nächste Stunde mitnehmen und dort dann persönlich ansprechen. Das wäre normales Verhalten in einer Psychotherapie.

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Beitrag So., 13.11.2022, 16:39

Winni hat geschrieben: So., 13.11.2022, 16:06
So lange Du mit so großen Erwartungen an den Thera in die Stunden gehst, und er sogar brav mitspielt, sitzt Du mit ihm quasi in der Spielkiste und backt Sandkuchen. Sinnvolle Therapie sieht für mich anders aus.
Ok, das verstehe ich...

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Beitrag So., 13.11.2022, 16:46

candle. hat geschrieben: So., 13.11.2022, 16:16 Was meinst du damit wie du dich verhalten sollst?
z.B. wenn ich einen Brief vom Gegenanwalt bekomme...oder wenn mein Ex mir gegenüber eine Mail geschrieben hat mir irgendwas, was ich darauf antworten soll...oder, wenn mich was in ein Schema wirft, was ich machen kann um da raus zu kommen...so was halt..
candle. hat geschrieben: So., 13.11.2022, 16:16 Für mich ist das kein Unterschied, denn letztlich redet man sowieso drüber oder tut ihr das nicht?

Jein...weil wir vermeiden bestimmte Wörter in der Stunde und reden quasi "drum herum", weil mich das sonst zu sehr triggert...aber schriftlich kann ich ihm meist die Problematik vorher genauer mitteilen, weil ich bei so schwierigen Themen oft eh fast nichts mehr sage...da redet er viel


candle. hat geschrieben: So., 13.11.2022, 16:16 Ich habe wirklich keine Vorstellung davon wie der Therapeut mit dir arbeitet? Kein EMDR? Kein "sicherer Ort"? Nichts von alledem macht ihr?

Doch sicherer Ort den haben wir öfters mal gemacht, auch Imagination, progressive Muskelentspannung, Atemübungen...
candle. hat geschrieben: So., 13.11.2022, 16:16
Hier meinen es so viele Leute gut und geben Tipps- schade, dass das an dir so vorbeizieht.


Mh, ich glaube es ist bei einer starken Abhängigkeit unrealistisch zu erwarten, dass ich nach 2 Tagen im Forum sage, morgen breche ich die Therapie ab. Ich nehme schon viel aus dem Thread hier mit...zB die Traumaambulanz anrufen, zwischen den stunden ein Buch schreiben...und überhaupt eure Gedanken, die mich sehr zum Nachdenken anregen. Aber ich kann nicht morgen die Therapie abbrechen. Aber ich denke über all das nach und das finde ich, ist viel Wert.

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Beitrag So., 13.11.2022, 16:49

münchnerkindl hat geschrieben: So., 13.11.2022, 16:25
Aber das ganze Aufgeschriebene kannst du ja auch in die nächste Stunde mitnehmen und dort dann persönlich ansprechen.
Ja, das stimmt. Jedoch ist da mein Problem, dass ich in der Situation außerhalb der Stunden mich oft hilflos fühle und deshalb gerne die Rückmeldung haben möchte vom Thera...und das GEfühl, Dinge sofort loswerden zu müssen...manchmal hab ich das allerdings auch schon so gemacht wie du es geschrieben hast...zwar selten, aber immerhin

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Beitrag So., 13.11.2022, 16:50

münchnerkindl hat geschrieben: So., 13.11.2022, 16:13 Naja, der kuschelige Zuwendungsnachschub den du da jede Woche für 80 Euronen von dem Heilpraktiker bekommst samt den ständigen Emails betäubt und übertüncht ja auch regelmässig wieder das Gefühl, dass du ein Problem hast für das du Hilfe brauchst.

Mh, da denk ich mal drüber nach...

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Candykills
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Beitrag So., 13.11.2022, 16:57

Es ist unrealistisch, dass du nun direkt alles änderst, aber es wäre vernünftig es in dir arbeiten zu lassen, weil du sonst in 10 Jahren immer noch auf dieser Stelle trittst.

Zur Traumaambulanz: da würde ich dir raten eine Frist zu setzen bis wann du da anrufen willst, weil sonst machst du das eh nicht. Sorry, wenn ich so direkt bin, das ist kein Vorwurf, sondern wie es halt häufig läuft. Deswegen kann so eine Frist helfen.
Und nochmal dazu auch: die Arbeiten seit Jahren und tagtäglich mit schwersttraumatisierten Leuten, die haben schon alles erlebt, du wirst da mit einem unsicheren Anruf nicht (negativ) auffallen, sondern dir gerne helfen.
Am besten kalkulierst du auch ein, dass es noch Wochen bis Monate zu einem Termin dauern kann. Deswegen setze die Frist am besten in absehbarer Zeit, damit es realistisch bleibt.

Zum Aufschreiben in den Heften nochmal: sieh es vielleicht mal so, dass der Therapeut jede Stunde eines der Hefte, in das du geschrieben hast, mitnehmen kann. Vielleicht ist das auch ein tröstlicher Gedanke, wenn du dann schon nicht mehr zwischen den Stunden den direkten Kontakt hast. Auf diese Weise bleibt ihr ja dann auch in Kontakt. Das kann beim Entwöhnen helfen.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)

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Beitrag So., 13.11.2022, 17:10

Candykills hat geschrieben: So., 13.11.2022, 16:57
Zur Traumaambulanz: da würde ich dir raten eine Frist zu setzen bis wann du da anrufen willst,


Wie gesagt, der sozialpsychiatrische Dienst bietet Hilfe bei solchen lebenspraktischen Problemen an. Ich habe da zB regelmässig ein Mal im Monat einen Termin bei immer der selben Dame.

Ich denke Katze, du brauchst einfach noch Hilfe jenseits dieser Therapie. Da gibt es zB auch das ambulante betreute Wohnen, wo man jede Woche eine Stunde mit einem Sozialarbeiter hat.

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Beitrag So., 13.11.2022, 18:27

Candykills hat geschrieben: So., 13.11.2022, 16:57

Zur Traumaambulanz: da würde ich dir raten eine Frist zu setzen bis wann du da anrufen willst, weil sonst machst du das eh nicht.

Zum Aufschreiben in den Heften nochmal: sieh es vielleicht mal so, dass der Therapeut jede Stunde eines der Hefte, in das du geschrieben hast, mitnehmen kann. Vielleicht ist das auch ein tröstlicher Gedanke, wenn du dann schon nicht mehr zwischen den Stunden den direkten Kontakt hast. Auf diese Weise bleibt ihr ja dann auch in Kontakt. Das kann beim Entwöhnen helfen.
Danke! Ich trag es mir gleich in den Kalender ein!

Bzgl. Buch: guter Gedanke dahinter

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Beitrag So., 13.11.2022, 18:28

münchnerkindl hat geschrieben: So., 13.11.2022, 17:10

Ich denke Katze, du brauchst einfach noch Hilfe jenseits dieser Therapie. Da gibt es zB auch das ambulante betreute Wohnen, wo man jede Woche eine Stunde mit einem Sozialarbeiter hat.
Ja, das kann durchaus sein, dass ich mehr Hilfe als nur den Thera brauche...und dann dadurch ja der Thera weniger wird

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Beitrag So., 13.11.2022, 18:59

kleine-Katze hat geschrieben: So., 13.11.2022, 18:28
Ja, das kann durchaus sein, dass ich mehr Hilfe als nur den Thera brauche...und dann dadurch ja der Thera weniger wird


Jepp. Gerade so Sachen wie "Hilfe, der Anwalt hat geschrieben, wie handhabe ich das" oder "mein gewalttätiger Ex hat sich gemeldet, was soll ich jetzt machen" gehört generell eher nicht als zentrales Thema in eine Psychotherapie und zwar egal bei welchem Therapeuten. Wenn du für sowas immer wieder praktische Hilfe brauchst ist das ein Job für einen Sozialarbeiter. In der Therapie geht es eher um die Meta-Ebene solcher Probeme, also woher kommen die und wie lassen sie sich von Grund auf verbessern, nicht praktische Hilfe im Umgang mit der einzelnen Situation.

Du brauchst da Anbindung an eine psychosoziale Beratungsstelle wo du diese Art von Hilfe bekommen kannst. Es ist sowieso nicht sinnvoll, allein Hilfsbedarf den man so hat auf eine einzelne Hilfsquelle abzuladen.

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kleine-Katze
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Beitrag So., 13.11.2022, 20:18

Danke das klingt richtig gut. Dann werde ich mich auch um den sozialpsychiatrischen Dienst bemühen. Danke.
Muss ich da irgendwie eine Überweisung vom Hausarzt haben?
Oder nur anrufen und Termin ausmachen?

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münchnerkindl
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Beitrag So., 13.11.2022, 21:31

Einfach anrufen und Termin ausmachen, die Kosten für diese Einrichtungen übernimmt die Gemeinde in der du wohnst. Hier wo ich wohne bekommt man den in der Regel innerhalb von einer Woche. Und man kann in losen Abständen auch regelmässig Termine bekommen, bei mir hier maximal einen im Monat und das dauerhaft und ohne zeitliche Begrenzung bei immer der selben Person. Das sind alles ausgebildete Sozialpädagogen.

Bei mir hier bietet der sozialpsychiatrische Dienst auch immer wieder Freizeitangebote für ihre Klienten an.

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