Nicht über den Missbrauch reden können - was hilft?

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Beitrag So., 10.10.2021, 11:09

Shukria hat geschrieben: So., 10.10.2021, 06:57 Hast du es mal offen mit ihr besprochen? Ich hatte ein ähnliches Problem und wir haben nach längerem drüber reden eine für mich gute Lösung gefunden, ein "Codewort" für alles okay, zu Beginn jeder Mail von ihr, das könnte man auch in die Betreffzeile packen. Bei mir war das wichtig weil ich schon mal eine Therapeutin hatte die per Mail abbrach ohne das ich verstanden hatte warum. Also das ich eine Sicherheit habe das es diesmal anders ist.
Ansonsten wäre es aber wichtiger für dich vielleicht deine generelle Angst vor Abbruch zu thematisieren. Was würde sie dazu bringen abzubrechen, was müsstest du dafür tun oder wo wären ihre Grenzen und selbst wenn, gibt es dann ein gemeinsames Gespräch mit dir um noch mal zusammen zu schauen oder würde sie das für euch beide alleine entscheiden...
Ja, wir haben das immer wieder mal thematisiert, wenn das auftaucht. Und ich hätte ihr auch eine Email schreiben können und sie hätte mir dann kurz gesagt, ob noch alles ok ist oder nicht. Ich habe das aber mittlerweile wieder selbst halbwegs in den Griff bekommen und das ist mir auch lieber so.

Ich habe das Problem ja immer, wenn ich über den MB geredet habe. Oder eben andere Ängste. Dass sie furchtbar aggressiv wird, dass sie kalt wird oder mich fallen lässt. Und manchmal auch, dass sie mich auch missbrauchen wird.

Dummerweise erinnere ich mich kaum an die Missbrauchszeit und ich weiß deshalb nicht, ob ich mal versucht habe mich jemanden anzuvertrauen und wenn ja, wie da die Reaktion war.
Wenn mir selbst so unklar ist, wieso genau mich etwas triggert, was da für eine Geschichte hinter steckt, dann fällt es mir viel schwerer, da Realität rein zu bekommen und die ganzen Techniken helfen mir dann leider nur schlecht oder nur sehr langsam.
Ich kann schlechte Gefühle aber zum Glück mittlerweile auch gut „sein lassen“ und sie zumindest e8ne Weile aushalten.


Ich erwarte von euch da auch gar keine Ratschläge oder so.
Es tut einfach nur gut, mal los werden zu können, wie ich mich damit fühle. Ich kann da sonst außerhalb der Therapie gar nicht drüber sprechen. Schon dass ich hier im Forum über den Missbrauch und meine Gefühle schreiben kann ist ein ganz großer Fortschritt. Dass ich das anerkennen darf, ohne dass ich von innen gleich total angegangen und zerstückelt werde.
Also danke fürs lesen. :)

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Beitrag So., 10.10.2021, 11:11

Pianolullaby hat geschrieben: So., 10.10.2021, 00:42 Und v.a. wieso hast Du dieses Gefühl?
Siehe oben. Ich habe dieses und andere Gefühle/ Ängste immer, sobald ich über den MB rede, früher auch schon, wenn ich nur daran gedacht habe oder versucht habe darüber zu sprechen,

Aber wieso genau ich das habe, weiß ich eben nicht genau. Bei meiner Geschichte liegt es nahe zu vermuten, dass mir direkt oder indirekt deutlich gemacht wurde, dass ich nicht über den Missbrauch sprechen darf, sonst… Aber wissen tue ich es nicht.
Zuletzt geändert von NeverEndingStory am So., 10.10.2021, 11:22, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitrag So., 10.10.2021, 11:20

münchnerkindl hat geschrieben: Fr., 08.10.2021, 10:59 Völlige "Hingabe in Vertrauen" bei einem Therapeuten ist ganz einfach keine gute Idee weil der Therapeut ein fehlbarer Mensch ist den man nicht gut genug kennen kann um festzustellen ob er oder sie so viel Vertrauen verdient.
Das sehe ich auch so. „Völlige Hingabe in Vertrauen“ bekommt von mir niemand.
Meine Therapeutin sieht darin aber auch eine Stärke und unterstütz mich zu. Glück eher darin sie immer wieder kritisch zu hinterfragen.
Trotzdem fällt es mir oft sehr schwer Kritik anzusprechen, obwohl sie damit bisher immer konstruktiv umgegangen ist und auch schon Fehler eingestanden hat.
Aber in mir taucht dann immer sofort nur der Wunsch nach Abbruch auf, wenn ich irgendwas kritisiere und deshalb neige ich dazu Kritik entweder zu verdrängen oder gleich Probestunden woanders zu vereinbaren…
Aber immerhin kenne ich das Muster jetzt und vor einiger Zeit habe ich einen ganz großen Kritikpunkt angesprochen und sie hat darauf total toll reagiert und wir haben jetzt einiges geändert.
(Ich warte nur leider immer noch innerlich darauf, dass sie rückwirkend doch noch sauer wird, alle Änderungen zurück nimmt und mir dann anschließend die Schuld in die Schuhe schiebt. Ja, auch ein Punkt den ich nochmal ansprechen muss um mich rückzuversichern.)

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Beitrag So., 10.10.2021, 13:36

NeverEndingStory hat geschrieben: So., 10.10.2021, 11:11
Ich habe dieses und andere Gefühle/ Ängste immer, sobald ich über den MB rede, früher auch schon, wenn ich nur daran gedacht habe oder versucht habe darüber zu sprechen,


Es ist ja auch naheliegend, da es ja in der Regel nicht nur Täter gibt sondern auch Personen in dem System die selbst keine Taten begehen aber auf der Seite des Täters stehen. Die gibt es überall wo in sozialen Zusammenhängen Gewalt angewendet wird, zB auch bei Mobbing aller Art.

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Beitrag Mo., 11.10.2021, 09:23

münchnerkindl hat geschrieben: So., 10.10.2021, 13:36 Es ist ja auch naheliegend, da es ja in der Regel nicht nur Täter gibt sondern auch Personen in dem System die selbst keine Taten begehen aber auf der Seite des Täters stehen.
Ja, in der Theorie ist mir das klar. Aber wenn ich mir meine Familie angucke, dann weiß ich oft einfach nicht wer wer ist. Wer war Täter, wer wusste davon, wer war wirklich außen vor. Und nur weil es statistisch meistens „Unterstützende“ gab, war das bei mir wirklich auch so? Ich erinnere mich halt nicht.

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münchnerkindl
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Beitrag Mo., 11.10.2021, 10:32

Naja, du könntest bei den Angehörigen von denen du den Eindruck hast dass sie dir wohlgesonnen sind mal vorsichtig sondieren, wie sie die zeit damals erlebt haben. Und ob sie was beobachtet haben.

An dem Verhalten auf die Frage könnte schon a bisserl was abzulesen sein.

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Kreativus50
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Beitrag Mo., 11.10.2021, 14:37

Liebe NeverEndingStory,

Deine letzten Beiträge haben mich innerlich berührt. Wahrscheinlich weil ich mich gefühlt oft mit den gleichen Dingen "rumquäle" . Mich triggern Dinge heftig, intensive Ängste oder andere belastende Gefühle fluten mich und ich weiß nicht, warum. Dann grübel ich und versuche, den Kontext zu meinen früheren Erlebnissen herzustellen. Nur - ich erinnere immer nur ausschnittweise. Das lässt mich manchmal fast verzweifeln. Ich will dann gerne - mit'm Kopf durch die Wand - alles jetzt sofort verstehen und genau wissen und einordnen und damit irgendwann einmal ganz los sein können. Nur setze ich mich damit selber unter Druck. Weil, so funktioniere ich nicht. Und mein Körper/meine Seele haben sicher einen verdammt guten Grund, warum sich das ganze Ausmaß der mir zugefügten Gewalt nur in ganz kleinen Schritten zeigt.
Ganz manchmal kann ich inzwischen gelassener mit umgehen und mir selber mehr Zeit geben.
In meiner Therapie ist das ganz oft Thema und mir hilft, dass mein Thera mich bestärkt, dass es auch "reicht" die Gefühle, die Ängste auszudrücken, die gerade da sind - selbst wenn ich/wir in dem Moment das Warum (noch) nicht verstehen.
Paar Mal habe ich tatsächlich schon erlebt, dass sich dann ganz langsam, Schritt für Schritt dann im Laufe der Zeit das Bild vervollständigt hat. Ganz langsam bedeutet in meinem Fall nach Wochen/Monaten/ Jahren. Und dass auch mal plötzlich - ganz ohne Mühe!!! - sich zu seiner Zeit etwas zusammengefügt, verbessert hat und verstehbar wurde. Also durch das Gegenteil von 'Ich-will-jetzt-sofort-unbedingt' >>> das ist ja aber auch nicht 'falsch', weil weiter so wie bisher aushalten geht irgendwann nicht mehr.
Will sagen - Zeit, Zeit, Zeit - mit dem in der Therapie arbeiten, was sich in dem Moment gerade zeigt. Ich hab tatsächlich aufgehören müssen, konkrete Pläne für die Therapiestunde zu machen ( was will ich unbedingt ansprechen, wie soll es kontrolliert laufen ) . Das war anfangs sehr beängstigend, weil es passierte und nicht mehr kontrollierbar war. Sondern mein Körper hat nicht mehr funktioniert. Ich saß da und hatte völlig Blackout. Immer wieder. Und dann schauen wir, was da sonst noch ist.

Auf jeden Fall möchte ich Dir damit sagen, dass Du nicht alleine damit bist und ich kann das gut nachempfinden und Anteil nehmen. Weil, das ist schwer.

Zum Thema 'Nicht über den Mißbrauch reden können'
Ziemlich am Anfang meiner jetzigen Therapie sagte mein Thera " Dieses Thema braucht einen Platz, ein Denkmal, in Ihrem Leben " . Etwas, wo das Sein-Kann. Ich war nämlich ähnlich verzweifelt wie Du jetzt.
Die Therapie ist eine Möglichkeit, wo ich in ganz kleinen Portionen was erzählen kann.
Befreiend für mich war und ist jetzt auch eine Selbsthilfegruppe, der ich angehöre. Dort auf Frauen zu treffen, die ähnliches erlebt haben und dort offen, direkt, unzensiert reden zu können und zu erleben, jemand versteht mich - auch ohne Worte - WEIL er das auch erlebt hat - das hilft mir bis heute so sehr. Anfangs konnte ich mir das überhaupt nicht vorstellen, schon gar nicht, das mit anderen Frauen zu teilen ( wegen meiner Mutter als damalige "Mitwisserin" , die mich nie geschützt hat ).
Das zu finden war und ist ein großes Glück.
Effekt davon ist, dass drumherum ein bisschen mehr Leben inzwischen möglich wird. Mehr Lebendigkeit, mehr Freude und mehr Zeiten und Räume, die nicht durch die früheren Erfahrungen so mitbesetzt und gefärbt sind. Eine kleines, neues Pflänzchen "Ich-Freiheit" .

Hach, jetzt hab ich so viel geschrieben und innerlich kritisiert und wertet das jemand wieder ab - zu viel, zu unwichtig, zu sehr von mir gelabert !
Ja, doch, ich wollte mich gerne dazu äußern und vielleicht ist für Dich ja was Hilfreiches dabei.
( Und das mit dem Kurzfassen war leider noch nie meine Stärke )

Viele Grüße! K.

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Beitrag Mo., 11.10.2021, 19:12

Liebe*r Kreativus,
danke für deine Antwort. Und bitte werte dich deshalb nicht ab! Ich habe mich total gefreut zu lesen, dass es dir ähnlich geht. Und wie du an meinem ewig langen Thread hier siehst, bin ich auch nicht gut im Kurzfassen.

Ja, Zeit, Zeit, Zeit. Eigentlich weiß ich das ja. Aber ach. Manchmal will ich trotzdem mit dem Kopf durch die Wand.
Ähnlich wie bei dir fügt sich bei mir jetzt auch manchmal etwas zusammen, werden aus defuse. Ahnungen oder Ängsten plötzlich Fragmente von Szenen. Und ich bin sehr, sehr froh, dass wenigstens das jetzt so ist. Weil ich nun endlich ein Stück Geschichte habe und weil ich für mich endlich Sinn mache.
Trotzdem wünschte ich, ich hätte mehr davon. Mehr Erinnerungen, die meine Ängste und Gefühle erklären.
Vielleicht auch deshalb dieser große, große Wunsch darüber sprechen zu können. Weil wenn man über etwas spricht, dann hat man ja ein Narrativ. Dann gehört es mehr zu mir.
Und wahrscheinlich ist paradoxerweise genau deshalb das Sprechen so schwer?

Das mit deiner Selbsthilfegruppe klingt ganz toll.
Ich habe das auch schon mal überlegt, habe sogar schon danach in meiner Gegend gesucht, aber es dann doch gelassen.
Zum einen, weil ich nichts gefunden habe, was wirklich passend klang (nur Gruppen zu bestimmten Symptomen/ Diagnosen, keine explizit zu Missbrauch oder so und keine (explizit) re8ne Frauengruppe, was wichtig für mich wäre).
Wie hast du deine denn gefunden?
Und zum anderen, weil ich gar nicht weiß, ob ich das kann. Ich würde mich dann da wahrscheinlich total verkehrt fühlen, als würde ich da nicht hingehören - meine Zweifel sind manchmal immer noch so groß.

Muss man dort denn was von sich erzählen? Wird die Gruppe professionell begleitet?

Vielen Dank für deinen ausführlichen Beitrag. Er hat mir wirklich geholfen.

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Montana
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Beitrag Mo., 11.10.2021, 20:02

Ich bin auch in einer Selbsthilfegruppe. Thema MB in der Kindheit; Symptome oder Diagnosen sind irrelevant. Dort darf ich sein, obwohl ich keine konkreten Erinnerungen habe, sondern nur Indizien. Es ist keine reine Frauengruppe, aber es gibt die Überlegung, eine solche zusätzlich zu gründen, weil es immer mehr Interessenten gibt.
Mein Glück war, dass die Gruppe kurz vor dem Beginn meiner Suche entstand. Fast hätte ich sie "verpasst".
Ich habe schon mehrfach erlebt, wie neue Mitglieder voller Zweifel und Angst mal versuchen wollten, an einem Treffen teilzunehmen. Und dann am Ende des Abends völlig fertig, aber sehr erleichtert waren, weil es zwar aufregend und emotional war, aber überhaupt gar nicht schlimm.
Bei uns darf man über sich erzählen, aber nichts muss. Professionelle Begleitung gibt es nicht, nur eine Moderation. Wir sind aber völlig frei, Themen zu wählen, und eigentlich ergibt sich das immer von selbst.
Ich kann aus meiner Erfahrung nur sagen: probier das aus, wenn du eine Gruppe in erreichbarer Entfernung findest. Wenn es doof ist, dann gehst du eben kein zweites Mal hin.

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Beitrag Di., 12.10.2021, 10:38

Montana hat geschrieben: Mo., 11.10.2021, 20:02 Ich bin auch in einer Selbsthilfegruppe.(…)
Bei uns darf man über sich erzählen, aber nichts muss. Professionelle Begleitung gibt es nicht, nur eine Moderation. Wir sind aber völlig frei, Themen zu wählen, und eigentlich ergibt sich das immer von selbst.
Ich kann aus meiner Erfahrung nur sagen: probier das aus, wenn du eine Gruppe in erreichbarer Entfernung findest. Wenn es doof ist, dann gehst du eben kein zweites Mal hin.
Das klingt wirklich schön.
Ja, ich werde mal nach so etwas suchen.
Habt ihr einfach gegoogelt oder habt ihr euch dafür bei Therapeut*innen oder irgendwelchen Vereinen gemeldet?
Ich habe übers Internet bisher nichts passendes gefunden, leider.

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Beitrag Di., 12.10.2021, 10:41

münchnerkindl hat geschrieben: Mo., 11.10.2021, 10:32 Naja, du könntest bei den Angehörigen von denen du den Eindruck hast dass sie dir wohlgesonnen sind mal vorsichtig sondieren, wie sie die zeit damals erlebt haben. Und ob sie was beobachtet haben.

An dem Verhalten auf die Frage könnte schon a bisserl was abzulesen sein.
Die Vermutung des sexuellen MBs ist in der Familie bekannt. Darauf gab es bisher keinerlei Reaktionen, ich werde da auch nicht drauf angesprochen. Da erwarte ich mir nicht viel, außer ne Menge Stress für mich. Aber vielleicht bin ich dazu auch einfach zu feige.

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Montana
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Beitrag Di., 12.10.2021, 10:47

In meiner Familie gibt es da auch nur Leute, die das entweder nicht interessiert (wenig Kontakt damals wie heute), und Leute, die zumindest Schuldgefühle haben und so ein bisschen mit "ihr habt ja nichts gesagt" versuchen, die Verantwortung abzuwälzen. Das bringt tatsächlich nichts, da was zu erwarten. Das liegt aber auch mit daran, dass in der Normalbevölkerung noch die Meinung vorherrscht, dass in aller Regel sowohl Tätern als auch Opfern alles auf der Stirn tätowiert ist. Bei uns war das also totaaaal ungewöhnlich und DA wären natürlich andere darauf angewiesen gewesen, dass wir Kinder ungefragt und möglichst ausführlich berichten.

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Montana
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Beitrag Di., 12.10.2021, 10:49

Ich habe übers Internet eine Seite gefunden, wo ganz allgemein Selbsthilfegruppen gelistet waren, für alles mögliche. Da war die dann mit dabei. Mit sehr, sehr sparsamen Informationen, weil ja gerade wichtig ist, dass nicht fremde Leute reinplatzen.

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Beitrag Di., 12.10.2021, 21:27

So, wie Montana geschrieben hat, so kenne ich das hier aus der Gruppe auch. Von der Anmeldung bis zum tatsächlichen Hingehen hab ich nochmal zwei Monate gebraucht. Wie gesagt, ich konnte mir das bis dahin überhaupt nicht vorstellen. Und dann war es so eine Erleichterung.
Du könntest bei Dir im Umkreis wegen SHG bei Wildwasser anfragen bzw. bei Frauenberatungsstellen allgemein. Oder beim SPDI Deines Kreises.

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Beitrag Do., 14.10.2021, 10:58

Ich habe mich jetzt mal getraut und habe zwei Vereine hier in der Gegend angeschrieben und nachgefragt. Weil auf diesen Liste. Habe ich nichts passendes gefunden (komisch eigentlich, Großstadt und es gibt echt zu jedem Thema scheinbar Selbsthilfegruppen, nur dazu nicht…).

Schon alleine das Anschreiben fand ich richtig schwierig. Von welcher Emailadresse aus? nur mit Vornamen? Irgendwie werde ich da gleich ein wenig paranoid und habe Angst, jemand könnte mich erkennen.

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