Sympathie in der Psychotherapie
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Thread-EröffnerIn - Helferlein
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@ Zauberlehrling, Somnia, Waldschratin, Sadako,Fairness
Danke für Eure Beiträge! Da war einiges hilfreiches zum drüber nachdenken dabei.
LG
Schneeflocke
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Schneeflocke
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Hallo
Ich bin mit meiner ehemaligen Therapeutin „befreundet“. Seit Jahren schreiben wir uns Briefe, telefonieren, trösten, etc... Wir sehen uns aber nie und das soll noch so bleiben. Das hat Vor- und Nachteile. Es war z.B. für mich nicht einfach zu erfahren, dass sogar Menschen, die mir helfen sollten, noch schlimmer dran sind als ich selbst. Ich habe damals gedacht: alle brauchen Hilfe, immer, überall... Das hat dazu geführt, dass ich mir zu spät richtige Hilfe holte, weil ich davon ausging, dass mir keiner helfen kann, Ich immer die Helferin sein muss, ich doch gar nicht so schlimm dran bin. Allerdings waren es nur paar Beratungsstunden gewesen, keine richtige Therapie. Heute bin ich froh, dass wir uns getroffen haben. Sie ist (begrenzt) für mich da und ich für sie.
Mit meiner Psychoanalytikerin würde ich keine Freundschaft wollen. Sie soll immer meine Therapeutin, geistige Mutter bleiben!
Sie soll die Person bleiben, die nix von mir will.
Einfach nur da ist, ich gern mit ihr, sie gern mit mir.
Ich wünsche mir sie nur irgendwann zu sehen aber selbst das würde vermutlich nur zu Irritationen führen und nix Gutem.
Insofern, überlege, ob Dir in deinem Leben jemand fehlt wie sie und wenn ja, warum? Wo, wie du solche Person kennenlernen könntest, etc...
Viel Erfolg noch!
Ich bin mit meiner ehemaligen Therapeutin „befreundet“. Seit Jahren schreiben wir uns Briefe, telefonieren, trösten, etc... Wir sehen uns aber nie und das soll noch so bleiben. Das hat Vor- und Nachteile. Es war z.B. für mich nicht einfach zu erfahren, dass sogar Menschen, die mir helfen sollten, noch schlimmer dran sind als ich selbst. Ich habe damals gedacht: alle brauchen Hilfe, immer, überall... Das hat dazu geführt, dass ich mir zu spät richtige Hilfe holte, weil ich davon ausging, dass mir keiner helfen kann, Ich immer die Helferin sein muss, ich doch gar nicht so schlimm dran bin. Allerdings waren es nur paar Beratungsstunden gewesen, keine richtige Therapie. Heute bin ich froh, dass wir uns getroffen haben. Sie ist (begrenzt) für mich da und ich für sie.
Mit meiner Psychoanalytikerin würde ich keine Freundschaft wollen. Sie soll immer meine Therapeutin, geistige Mutter bleiben!
Sie soll die Person bleiben, die nix von mir will.
Einfach nur da ist, ich gern mit ihr, sie gern mit mir.
Ich wünsche mir sie nur irgendwann zu sehen aber selbst das würde vermutlich nur zu Irritationen führen und nix Gutem.
Insofern, überlege, ob Dir in deinem Leben jemand fehlt wie sie und wenn ja, warum? Wo, wie du solche Person kennenlernen könntest, etc...
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Thread-EröffnerIn - Helferlein
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Hallo Bilderbuch,
danke für Deine Erfahrung.
Ob mir jemand in meinem Leben fehlt, darüber haben wir schon gesprochen und bleiben auch weiterhin im Austausch darüber.
Vielen Dank, Dir auch alles Gute!
Schneeflocke
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Schneeflocke
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Thread-EröffnerIn - Helferlein
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Hallo zusammen,
gerade fehlt mir jemand, um das Thema nochmals zu reflektieren. Bis zur nächsten Therapiestunde dauert es leider noch etwas.
Alles Mist, wenn man was zu klären hat und das jetzt in dem Moment nicht klären kann.
Gruß
die Schneeflocke
gerade fehlt mir jemand, um das Thema nochmals zu reflektieren. Bis zur nächsten Therapiestunde dauert es leider noch etwas.
Alles Mist, wenn man was zu klären hat und das jetzt in dem Moment nicht klären kann.
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Es gibt eine therapeutische Ich-Spaltung, auch bei der Therapeutin. Sollte es zumindest geben, wenn sie ihre Arbeit gut und lange machen will.
Sie als Therapeutin wird dich schon sehr mögen und wertschätzen, wenn sie es authentisch rüberbringt. Aber die private Ebene ist eine andere.
Und gut ist es auch, wenn man als Klient eine therapeutische Ich-Spaltung hinbekommen und dieser Anteil von einem sich mit dem entsprechenden Anteil der Therapeutin zusammentut und man gemeinsam an der Heilung des ganzen Ichs arbeitet.
Und dann merkt man glaube ich selbst, dass eine private Beziehung nicht angesagt ist, bzw. dann wandelt sich dieser Wunsch.
Aber erstmal ist der Wunsch da und sollte angeschaut werden. Warum ist er da? Welches Bedürfnis steht dahinter?
Sie als Therapeutin wird dich schon sehr mögen und wertschätzen, wenn sie es authentisch rüberbringt. Aber die private Ebene ist eine andere.
Und gut ist es auch, wenn man als Klient eine therapeutische Ich-Spaltung hinbekommen und dieser Anteil von einem sich mit dem entsprechenden Anteil der Therapeutin zusammentut und man gemeinsam an der Heilung des ganzen Ichs arbeitet.
Und dann merkt man glaube ich selbst, dass eine private Beziehung nicht angesagt ist, bzw. dann wandelt sich dieser Wunsch.
Aber erstmal ist der Wunsch da und sollte angeschaut werden. Warum ist er da? Welches Bedürfnis steht dahinter?
amor fati
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Thread-EröffnerIn - Helferlein
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Und wenn sich das doch vermischt mit den Ebenen? Es ist nicht alles nur Schwarz oder Weiß...
Ich glaube nicht, dass sie es "rüberbringt". Ich glaube, das es so ist. Das da eine gemeinsame "Wellenlänge" existiert.
Und wenn sich nun in einer Therapie 2 Menschen begegnen, die sich mögen? Die sich vielleicht auch in einem Cafe´oder sonst wo über den Weg gelaufen wären?
Was ist daran falsch? Wenn es doch nur der falsche Ort und die falsche Zeit ist?
Ich glaube nicht, dass sie es "rüberbringt". Ich glaube, das es so ist. Das da eine gemeinsame "Wellenlänge" existiert.
Und wenn sich nun in einer Therapie 2 Menschen begegnen, die sich mögen? Die sich vielleicht auch in einem Cafe´oder sonst wo über den Weg gelaufen wären?
Was ist daran falsch? Wenn es doch nur der falsche Ort und die falsche Zeit ist?
Es ist nichts falsch daran. Und sicher mag sie dich. Wahrscheinlich aber mag sie als Therapeutin dich als Klientin. Das ist keine geringere oder gefakete Art der Sympathie.
Es ist diese Ebene. Ich glaube es ist ein Denkfehler zu meinen es sei weniger Wert oder nicht echt. Daraus resultiert dann das Gefühl es sei zu wenig und man braucht mehr. Dabei hat man in dem Moment schon alles was nötig ist.
Es ist diese Ebene. Ich glaube es ist ein Denkfehler zu meinen es sei weniger Wert oder nicht echt. Daraus resultiert dann das Gefühl es sei zu wenig und man braucht mehr. Dabei hat man in dem Moment schon alles was nötig ist.
amor fati
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Thread-EröffnerIn - Helferlein
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Ich würde sogar noch weitergehen: Auf eine bestimmte Art ist es sogar "mehr", wenn man es quantifizieren mag: Es ist "mehr", insofern als es einzigartig ist. Freunde hat man mehrere, Partner im Laufe des Lebens auch. Familie sucht man sich nicht aus.
Der Therapeut ist - gerade bei Menschen mit Bindungsstörungen oder ähnlich "festsitzenden" Störungen, bei denen der Patient die Beziehung zum Therapeuten zum Heilen braucht - ein einzigartiger Mensch für den Patienten. Und diese Einzigartigkeit wiederum bringt es mit sich, dass einzigartige Begegnungen entstehen, die zwar einerseits belastend sein können, die aber andererseits auch eine Vertrautheit und Intimität beinhalten, die es im Privatleben weder für den Therapeuten noch für den Patienten so gibt.
Das ist eine große Chance, die m. E. nur genutzt werden kann, wenn man sich ebendiese Begrenzung verdeutlicht und sich befreit vom Wunsch, ins Private zu wechseln.
Ich habe hier nicht alle Beiträge gelesen... ich beziehe mich nur auf die letzten Beiträge. Und es ist ja nicht so, dass eine Privatbeziehung keinen Preis hätte. Sie würde unweigerlich den Verlust der therapeutischen Beziehung bedeuten.
Und das ist das, was ich u.a. auch meinte:
Wenn man denkt, der Therapeut sagt nur etwas, weil es sein Job ist, so halte ich das jedenfalls für eine "Störung" innerhalb der Therapie, die vorzugsweise auch dort zu lösen wäre. Besonders wenn man auch bei anderen Menschen glaubt, sie machen einem lediglich etwas vor. Klar macht ein Therapeut seinen Job, aber das schließt Sympathie nicht aus. Um nicht zu sagen: Antipathie (Gegenteil) würde Therapie idR sogar ausschließen... Neutralität funktioniert vielleicht manchmal noch, aber Sympathie wird sogar oft als Basis für eine gute Arbeitsbeziehung gesehen. Und wieso sollte das nicht echt sein? Auch ein Lehrer kann seine Schüler sympathisch finden... und doch (oder genau deswegen) schließt das private Beziehungen aus. Denn der Lehrer (oder auch Therapeut) soll von der anvertrauten Person eben nichts wollen. Stichwort: Missbrauch.
Und das ist das, was ich u.a. auch meinte:
Ich denke, manche Therapie basiert auf dem Irrtum, dass das, was sich innerhalb des Rahmens bewegt unecht sein soll (da Job des Therapeuten... gibt viele Threads dazu). Und außerhalb findet sich ergo der (vermeintlich) wahre (Therapeuten-)Mensch.Ich mein, sie hätte ja auch einfach sagen können, das freut sie, aber es ist halt ihr Job. Wisst ihr, wie ich das meine?
Wenn man denkt, der Therapeut sagt nur etwas, weil es sein Job ist, so halte ich das jedenfalls für eine "Störung" innerhalb der Therapie, die vorzugsweise auch dort zu lösen wäre. Besonders wenn man auch bei anderen Menschen glaubt, sie machen einem lediglich etwas vor. Klar macht ein Therapeut seinen Job, aber das schließt Sympathie nicht aus. Um nicht zu sagen: Antipathie (Gegenteil) würde Therapie idR sogar ausschließen... Neutralität funktioniert vielleicht manchmal noch, aber Sympathie wird sogar oft als Basis für eine gute Arbeitsbeziehung gesehen. Und wieso sollte das nicht echt sein? Auch ein Lehrer kann seine Schüler sympathisch finden... und doch (oder genau deswegen) schließt das private Beziehungen aus. Denn der Lehrer (oder auch Therapeut) soll von der anvertrauten Person eben nichts wollen. Stichwort: Missbrauch.
Liebe Grüße
stern
stern
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
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Hi Schneeflocke,
sprich doch einfach nochmal an, wie sehr dich das beschäftigt und du dir eine spätere Freundschaft wünscht. Alles, was du hier so geschrieben hast. Ich denke, das wäre so oder so bestimmt aufschlussreich. VG
sprich doch einfach nochmal an, wie sehr dich das beschäftigt und du dir eine spätere Freundschaft wünscht. Alles, was du hier so geschrieben hast. Ich denke, das wäre so oder so bestimmt aufschlussreich. VG
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Thread-EröffnerIn - Helferlein
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Mondmann hat geschrieben: ↑Fr., 04.09.2020, 20:28 Ich würde sogar noch weitergehen: Auf eine bestimmte Art ist es sogar "mehr", wenn man es quantifizieren mag: Es ist "mehr", insofern als es einzigartig ist. Freunde hat man mehrere, Partner im Laufe des Lebens auch. Familie sucht man sich nicht aus.
Der Therapeut ist - gerade bei Menschen mit Bindungsstörungen oder ähnlich "festsitzenden" Störungen, bei denen der Patient die Beziehung zum Therapeuten zum Heilen braucht - ein einzigartiger Mensch für den Patienten. Und diese Einzigartigkeit wiederum bringt es mit sich, dass einzigartige Begegnungen entstehen, die zwar einerseits belastend sein können, die aber andererseits auch eine Vertrautheit und Intimität beinhalten, die es im Privatleben weder für den Therapeuten noch für den Patienten so gibt.
Das ist eine große Chance, die m. E. nur genutzt werden kann, wenn man sich ebendiese Begrenzung verdeutlicht und sich befreit vom Wunsch, ins Private zu wechseln.
So habe ich das noch gar nicht gesehen. Das regt zum Denken an. Es stimmt, in gewisser Weise ist es wirklich einzigartig.
Ja, aber ist es dann nicht auch möglich, dass aus einer "normalen" Sympathie mehr erwächst? Das ist doch dann wirklich nur ein schmaler Grad?stern hat geschrieben: ↑Sa., 05.09.2020, 07:40
Wenn man denkt, der Therapeut sagt nur etwas, weil es sein Job ist, so halte ich das jedenfalls für eine "Störung" innerhalb der Therapie, die vorzugsweise auch dort zu lösen wäre. Besonders wenn man auch bei anderen Menschen glaubt, sie machen einem lediglich etwas vor. Klar macht ein Therapeut seinen Job, aber das schließt Sympathie nicht aus. Um nicht zu sagen: Antipathie (Gegenteil) würde Therapie idR sogar ausschließen... Neutralität funktioniert vielleicht manchmal noch, aber Sympathie wird sogar oft als Basis für eine gute Arbeitsbeziehung gesehen. Und wieso sollte das nicht echt sein? Auch ein Lehrer kann seine Schüler sympathisch finden... und doch (oder genau deswegen) schließt das private Beziehungen aus. Denn der Lehrer (oder auch Therapeut) soll von der anvertrauten Person eben nichts wollen. Stichwort: Missbrauch.
Das werde ich auch noch machen. Nur über den Zeitpunkt bin ich mir noch nicht klar.
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- [nicht mehr wegzudenken]
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warum ist dir das so immens wichtig, dass du da eine Gedankenschleife nach der anderen drehst ?Schneeflocke123 hat geschrieben: ↑Sa., 05.09.2020, 10:51
Ja, aber ist es dann nicht auch möglich, dass aus einer "normalen" Sympathie mehr erwächst? Das ist doch dann wirklich nur ein schmaler Grad?
Möglich ist natürlich grundsätzlich immer alles.
Aber es ist von Therapeutenseite aus nicht professionell und gefährlich.
Gute Therapeuten achten genau da drauf, auch darauf die eigenen Bedürfnisse (auch nach Nähe, Freundschaft, erst recht nach noch mehr...) selber und ausserhalb des Patientenkontakts zu befriedigen.
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