Marie3pukt0 hat geschrieben: ↑Sa., 26.10.2019, 20:18
Mit "kreiert" meinte ich, dass ja trotzdem die Personen, wenn auch vor langer Zeit entweder als Identität selbst entworfen wurden von euch oder eine Kopie von bekannten real anderen Memschen sind?
Ich dachte du hast Nijenhuis gelesen (ich empfehle: Das verfolgte Selbst), dann wüsstest du auch, dass die Innies weder vor langer Zeit selbst entworfen worden, noch, dass sie eine Kopie irgendwelcher anderen Menschen sind. Innis bei DIS entstehen durch Abspaltungsvorgängen während traumatischer Erlebnisse. Aus diesem Grund kann man sie nicht mit dem Vergleichen was du hier anbringst. Das was du beschreibst, sind ja mehr oder weniger bewusste, ja fast schon gewollte Vorgänge.
Und diese Abspaltungen machen einen pathologischen Aspekt der Erkrankung aus. Der andere Aspekt ist, dass manche Anteile eben auch ein Eigenleben führen, was letztendlich ein Kontrollverlust für die betroffene Person bedeutet.
Marie3pukt0 hat geschrieben: ↑Sa., 26.10.2019, 20:18
Und 3) ab Co-Bewusstsein müsste sich doch "relativ schnell" bzw. sukzessive eine Integration einstellen, weil die neuronalen Synapsen miteinander "verdrahtet" werden.. ?
Schön wärs. Am Anfang bedeutet Co-Bewusstsein, zumindest ist es bei mir so, mitbekommen und erleben was der Anteil empfindet/macht, aber manchmal (bis zu) tagelang nicht aus der "Nummer" herauszukommen.
Marie3pukt0 hat geschrieben: ↑Sa., 26.10.2019, 20:18
Schon schwierig für mich das zu verstehen. Wie hält man das aus? Ständig Amnesien, jeder Tag ist unterschiedlich lang, plötzlich ist das Datum von 2ten auf den 7ten "gesprungen" und man war nicht dabei und weiß nicht, ob man die Hecke im Garten geschnitten hat oder der Nachbar und hat man sich bedankt oder ist er sauer, weil ein Anteil "Spießer" zu ihm gesagt hat. Oder man entdeckt, dass man Tabletten genommen hat und muss sich "selbst" retten.
Danke fürs Beantworten! Ich stelle mir das wirklich beängstigend vor und hoffe, Du kannst die nicht netten Anteile bald verabschieden.
Für mich sind Amnesien nicht beängstigend, ich bin ja nicht da, und vor dem was ich nicht weiß, habe ich keine Angst. Klar frage ich mich später was "ich" in der Zeit gemacht habe, habe aber selten Ärger für Zeiten, die ich nicht überblicken kann bekommen. Beängstigender finde ich Co-Bewusstsein, da ich dann in der Falle sitze und mitbekomme was abgeht, aber nicht aussteigen kann. In meiner letzten Therastunde hat ein Täteranteil, der, muss man glaube ich nicht schreiben, natürlich nicht zur Therapie will, etwas unschön mit meiner Thera gesprochen. Das fand ich zB schlimm, da ich es miterlebet habe und meine Thera mir anschließend (auch zu meinem eigenen Schutz) die "Therapieregeln" erörtert hat.
Jetzt habe ich meinen alten Beitrag rekonstruiert, leider kann ich ihn nicht mehr dort anbringen wo er hingehört???