Warum werden Psychotiker nicht zwangseingewiesen?

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Persönlichkeitsstörungen und Schizophrenie, Bipolaren Störungen ('Manisch-Depressives Krankheitsbild'), Wahrnehmungsstörungen wie zB. Dissoziationen, MPS, Grenzbereichen wie Borderline, etc.
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stern
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Beitrag So., 18.08.2019, 20:57

Ui, nicht nur Diskrimnierung, sondern sogar Hetze.

Ist es Hetze, wenn sich Herrmann nach dem Germanwingsabsturz für ein Berufsverbot für depressive Busfahrer und Piloten ausspricht? Das war tatsächlich der Fall. Wo blieb hier die Aufregung.

Oder 19. Mai.1987 als Bayern Zwangsmaßnahmen gegen HIV-Infizierte beschloss. Ich weiß nicht, ob es die Formulierung "Ansteckungsverdächtige" zum Unwort geschafft hat.

So viel zum Thema Grundrechte und Differenzierung. Gerade Sicherheitsaspekte waren schon immer besonders geeignet, Rechte einzelner einzuschränken... vollkommen rechtmäßig und pauschal. :ja: Ich sagte es bereits: In Bayern wird viel wert auf Sicherheit gelegt.

Und gerade deswegen finde ich es wichtig, dass sachlich auch Gewaltdaten diskutiert werden können, Riskofaktoren, usw. Weder überschießende Reaktionen sind hilfreich noch: Eigentlich gibt es das so gut wie wie nie... und wenn dann höchstens ganz selten. Ein Einzelfall.
Zuletzt geändert von stern am So., 18.08.2019, 21:08, insgesamt 2-mal geändert.
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Anna-Luisa
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Beitrag So., 18.08.2019, 21:02

Lieblingsuli hat geschrieben: Mi., 31.07.2019, 09:16 Kontrolle der ordnungsgemäßen Einnahme der erforderlichen Medikamente ist sehr wohl möglich.
Nein. Psychotiker müssen sich bei der Medikamenteneinnahme NICHT kontrollieren lassen. Sie MÜSSEN auch nicht Medikamente nehmen.
Zuletzt geändert von Anna-Luisa am So., 18.08.2019, 21:33, insgesamt 1-mal geändert.
Fordere viel von dir selbst und erwarte wenig von den anderen. So wird dir Ärger erspart bleiben.
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Maskerade
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Beitrag So., 18.08.2019, 21:11

Ja Stern, aber die Art und weise, wie Du hier reingeschneit bist und mit Fakten alles platt gelaufen hast ist eben nicht unbedingt günstig. Nicht dass, sondern wie und egal was sonst geschrieben wurde, es wurde mehr oder weniger ignoriert. Bei solchen Themen kann man den zwischenmenschlichen Aspekt nicht mit Fakten tot treten. Du hast Dich nach meinem Empfinden auch in keiner Weise hinterfragen lassen ( also Dein Handeln und Deine Sicht ) Wenn Dir etwas nicht gepasst hat, dann bist Du gleich drauf los geprescht, oder hast ignoriert. Im Thread wirkt das unerbittlich und hart und nicht nach Toleranz und verschiedene Seiten anschauen.

Wenn gleich mehrere so auf mich regieren, dann frage ich mich schon warum und ob da was dran sein könnte. Ich würde dann mal genauer nachfragen und versuchen zu klären. Ich würd mir genauer unter die Lupe nehmen, was andere gesagt haben und warum es mehrere sind, die so darauf reagieren. Wenn da so gar keine Bereitschaft ist, wird es halt nicht besser, im Gegenteil.

Ich verstehe halt die Threaderstellerin nicht, sie hat ja bestimmt auch gemerkt, dass das ganze nicht in die von ihr gewünschte Richtung geht. Aber warum auch immer, sie hat nicht konstruktiv darauf reagiert und damit, wahrscheinlich nicht absichtlich, den Nährboden zur Verfügung gestellt. Der Titel für sich allein ist so allgemein formuliert, dass das Beispiel nicht im Vordergrund steht. Dadurch geht es unter und bekommt nicht die Aufmerksamkeit, die es bekommen sollte. Ich versuche gerade immer wieder, etwas verständlich zu machen, ich finde es schade, dass es nicht wirklich ankommt, aber ich kann es auch nicht ändern. Vielleicht sprechen wir einfach unterschiedliche Sprachen, oder so.
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mio
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Beitrag So., 18.08.2019, 21:25

stern hat geschrieben: So., 18.08.2019, 20:57 sachlich
Es ist aber sachlich nicht richtig zu behaupten dass von Psychotikern generell ein höheres Gewaltpotential erwartet werden kann. Das wäre es erst, wenn ALLE - oder zumindest NAHEZU ALLE - Psychotiker gewaltbereiter wären als der Rest der Menschheit. Den Punkt checkst Du irgendwie nicht.

Du kannst ja gerne in die 60er Jahre zurückwollen, da wurde das in D noch so gehandhabt. Nur darfst Du Dich dann nicht wundern wenn Du bald auch wieder bei der Kriminalisierung Homosexueller landest.

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mio
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Beitrag So., 18.08.2019, 21:28

Maskerade hat geschrieben: So., 18.08.2019, 21:11 Ich verstehe halt die Threaderstellerin nicht, sie hat ja bestimmt auch gemerkt, dass das ganze nicht in die von ihr gewünschte Richtung geht. Aber warum auch immer, sie hat nicht konstruktiv darauf reagiert und damit, wahrscheinlich nicht absichtlich, den Nährboden zur Verfügung gestellt. Der Titel für sich allein ist so allgemein formuliert, dass das Beispiel nicht im Vordergrund steht.
Maskerade, bei dem Threadersteller handelt es sich nach eigenen Angaben um einen Mann. Und der Threadtitel wurde nachträglich von Tristezza geändert. Erst stand da ein anderer Threadtitel der sich mehr auf den Fall bezog. Kannst Du im ersten Beitrag ganz unten nachlesen.


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Beitrag So., 18.08.2019, 21:30

Es ist aber keine Diskussion, wenn einer unentwegt Fakten einstellt und damit allen anderen die Chance nimmt, sich zu beteiligen. Zu viele Unterstellungen auf einmal, einfach vorweggenommen, was tut und nicht tut, denkt oder nicht denkt. die Verweise auf andere Situationen und Taten sind nicht angebracht, denn um die geht es hier nicht. Woher willst Du wissen, wie andere darauf reagiert haben, bzw. wie sie darüber denken. Und was mio schrieb stimmt,
" Ich finde an dieser angeblichen Diskussion besonders auffällig dass immer wieder versucht wird Behauptungen zu widerlegen die niemals aufgestellt wurden." Wenn man es genau nimmt, ist das vielleicht von verschiedenen Seiten geschehen, da nehme ich mich auch nicht aus, aber nicht in so wehementer Art. Und die vorweggenommen Gedanken und Einstellungen als Fakt zu benutzen ist weder Wahrheitsgetreu, noch ein freundlicher Umgang mit dem Gegenüber.

Das Problem ist, jeder besteht nun auf unterschiedliche Dinge, daran wird sich wohl auch nichts ändern, ich frage mich nur, warum man so gar nicht über die Differenzen sprechen kann, ohne es persönlich zu nehmen. Und die nächste Frage ist, wie das Thema nun weiter verlaufen soll. Es geht nicht darum, im Recht zu sein, aber ich hätte mir schon gewünscht, dass gegenseitiges Verständnis entstanden wäre und dann wieder zum Thema, so wie es wirklich gemeint ist, zurückkehren könnte.
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stern
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Beitrag So., 18.08.2019, 21:30

Die Threadüberschrift hat doch die Moderation abgeändert!

Was Medikamente angeht, sind unter bestimmten Umständen Zwangsbehandlungen möglich (Ländersache, also unterschiedliche Gesetze in D).
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Maskerade
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Beitrag So., 18.08.2019, 21:33

mio hat geschrieben: So., 18.08.2019, 21:28

Maskerade, bei dem Threadersteller handelt es sich nach eigenen Angaben um einen Mann. Und der Threadtitel wurde nachträglich von Tristezza geändert. Erst stand da ein anderer Threadtitel der sich mehr auf den Fall bezog. Kannst Du im ersten Beitrag ganz unten nachlesen.
Ok, das habe ich nicht so recht mitbekommen, danke.
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Beitrag So., 18.08.2019, 21:48

Das ist ja nicht auf meinem Mist gewachsen... alle oder generell schrieb ich jedoch nirgendwo. Der Riskobegrriff ist mir hingegen vertraut.
Für Psychosen und Suchterkrankungen bleibt jedoch ein erhöhtes Gewaltpotenzial auch nach Berücksichtigung der genannten Risikofaktoren bestehen. Hier könnte es also in der Tat eine kausale Beziehung zwischen Erkrankung und Gewaltausbrüchen geben.
https://www.aerztezeitung.de/medizin/kr ... taten.html

Hmm... Oder hier extra ein Fachartikel (aus Nervenarzt 2014) weil ja Presse nicht als seriös erachtet wird:
Schizophrenie und Gewalt
...
Ein realistischer Umgang mit den tat-
sächlichen, von Schizophrenen aus-
gehenden Risiken eröffnet wirksame
Präventionswege und könnte somit
ganz entscheidend zur Entstigma-
tisierung beitragen. Die empirische
Evidenz zu leugnen, hilft den Betrof-
fenen nicht: Schizophrenie ist ein em-
pirisch gut belegter Risikofaktor für
Gewalttaten.
Details: https://www.google.com/url?q=http://sch ... 7mt3238JGv

bzw. kurz:
Ergebnisse
Menschen, die an einer Schizophrenie erkrankt sind, haben im Vergleich zur restlichen Bevölkerung ein erhöhtes Risiko, wegen Gewalttaten verurteilt zu werden oder sich anderweitig aggressiv zu verhalten.
https://www.springermedizin.de/schizoph ... lt/8064792

Ja, das ist aus meiner Sicht ein Problem, dass einiges nicht mitbekommen wird, was geschrieben wird... und manchmal anderes gelesen oder verstanden wird als geschrieben wurde. Ich sehe es auch so, dass Realismus am hilfreichsten ist.
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Beitrag So., 18.08.2019, 22:07

Maskerade hat geschrieben: So., 18.08.2019, 21:30 Es ist aber keine Diskussion
Da hast Du Recht, das Wesen einer Diskussion ist ein Dialog und kein Monolog:

"Eine Diskussion ist ein Gespräch (auch Dialog) zwischen zwei oder mehreren Personen (Diskutanten), in dem ein bestimmtes Thema untersucht (diskutiert) wird, wobei jede Seite ihre Argumente vorträgt. Als solche ist sie Teil zwischenmenschlicher Kommunikation."

(Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Diskussion)


(Ich kann Dir aber auch aus eigener Erfahrung sagen, dass es Menschen gibt, die diesen Unterschied wirklich nicht zu kennen scheinen. Die halten einen Monolog zB. auch für ein Gespräch obwohl er keins ist. Und das Schlimmste daran: Sie meinen das tot ernst. Da kannst Du dann logischerweise auch nur schlecht drüber diskutieren ob das jetzt eine Diskussion ist. Der andere wird Dir immer antworten: Klar!)

Natürlich lässt sich über mögliche Präventionsmassnahmen sprechen, aber nicht auf dem Rücken einer einzelnen Gruppe die im gesamten Mittel betrachtet wahrscheinlich nur für einen Bruchteil von Straftaten gegen andere verantwortlich ist. Sowas zu tun ist weder effektiv noch fair sondern reine Effekthascherei.

Dieses "Fremde vor einen Zug schubsen" scheint gesamtgesellschaftlich allerdings extrem zuzunehmen. Nur dürfte in den wenigsten Fällen eine Psychose zu Grunde liegen würde ich mal annehmen. Ich sehe da eher Psychopathie als häufigstes Motiv wenn man es schon in Bezug auf eine ursächlich verantwortliche Störung betrachten möchte.

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Beitrag So., 18.08.2019, 22:44

Tja...
mio hat geschrieben: So., 18.08.2019, 22:07 Natürlich lässt sich über mögliche Präventionsmassnahmen sprechen, aber nicht auf dem Rücken einer einzelnen Gruppe die im gesamten Mittel betrachtet wahrscheinlich nur für einen Bruchteil von Straftaten gegen andere verantwortlich ist. Sowas zu tun ist weder effektiv noch fair sondern reine Effekthascherei.
Zu Delikten gibt es sooooooooooooooooooooo viele Untersuchungen (egal welche Delikte oder welche Gruppen)... da braucht man an sich nicht mutmaßen. Auch der Nervenarzt gibt etwas her, sofern man denn offen ist.

Ähnliche Untersuchungen gibt es auch für Depressionen, Persönlichkeitsstörungen, Abhängigkeitserkrankungen, usw., welche Risiken dann erhöht sind bzw. wie es mit Eigen- und Fremdgefährdung aussieht, welche Straftaten vorrangig begangen werden, usw.

Mitunter bekommt man eine Psychose durch eine zügig eingeleitete Behandlung mit heutzutage oft effektiven Medikamenten oder Spritze einigermaßen schnell wieder in den Griff, so dass dem Kranken einiges erspart bleibt. Auch das geht etwas unter... es gibt auch ein Recht auf Behandlung. Als eine Behandlung muss man nicht vorrangig aus dem Aspekt heraus sehen, das Rechte konterkariert werden.

Und ob bzw. welche Krankheit vorliegt beurteilt ein Gutachter bzw. Psychiater.
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Beitrag So., 18.08.2019, 22:51

mio hat geschrieben: So., 18.08.2019, 21:25 Den Punkt checkst Du irgendwie nicht.
Das ist für mich in der Tat indiskutabel... ebenso Klarstellungen, was ich nicht schrieb bzw. nicht auf meinem Mist gewachsen ist.
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Beitrag So., 18.08.2019, 23:04

Dann suche doch mal eine Statistik wieviele der GESAMTSTRAFTATEN die tagtäglich geschehen von Psychotikern begangen werden. Und wieviele von anderen Menschen die nicht dieses "Merkmal" aufweisen.

Allein schon der Umstand, dass nur eine sehr geringe Anzahl an Menschen gibt die überhaupt mal einen psychotischen Schub haben in ihrem Leben dürfte sich dahingehend auswirken dass die Wahrscheinlichkeit Opfer eines Psychotikers zu werden verschwindend gering ist.

Aber wir können natürlich auch gleich alle Menschen weg sperren, sicher ist sicher. Immerhin ist jeder ein potentieller Straftäter und die meisten Straftaten werden von "vermeintlich normalen" begangen oder solchen die sich dafür halten und nicht von Menschen die in irgendeinem "Wahn" gefangen sind sondern einfach ihren eigenen "niederen Instinkten" folgen weil sie die nicht kontrolliert bekommen oder glauben das aufgrund derer zu "dürfen" (was ja auch so eine Art "Wahn" ist letztlich nur nicht als solcher diagnostiziert/klassifiziert wird.).

"In dunkle Seelen sehen

Laut Gallwitz gibt es drei klassische Hauptmotive für Mord: „Kränkung und Verletzung des Selbstwertgefühls ist wohl der häufigste Tötungsgrund“, sagt der Profiler."


(Quelle: https://www.focus.de/wissen/mensch/tid- ... 63042.html)

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Beitrag So., 18.08.2019, 23:08

mio hat geschrieben: So., 18.08.2019, 21:25
Du kannst ja gerne in die 60er Jahre zurückwollen, da wurde das in D noch so gehandhabt. Nur darfst Du Dich dann nicht wundern wenn Du bald auch wieder bei der Kriminalisierung Homosexueller landest.
Na, wenn jemand sagt, Homosexuelle sind pädophil oder haben laufend wechselnde Beziehungen, so geht mir das am Popo vorbei (in dem Sinne, dass ich mich nichtmals mit-gemeint ansehe), wenn ich entweder nicht homosexuell bin oder nicht pädophil oder treu und monogam bin (gilt auch für Psychoanalysen). Wenn es vielmehr heißt, unter Homosexuellen gibt es x Prozent pädophile Täter, dann sehe ich das als explizite Differenzierung an. Und wenn es heißt, Homosexualität ist ein Risikofaktor für HIV oder Pädophilie ist bei Homosexuellen häufiger zu beobachten als unter der Allgemeinbevölkerung (weiß nicht, ob das so ist, also angenommen), dann weiß ich, was Risiko bedeutet. Auch ein Raucher muss nicht an Lungenkrebs erkranken, obwohl das Risiko erhöht ist (um den Faktor x).

Das kann meiner Meinung nach mehr zur Entstigmatisierung beitragen als gefühlte Wahrheiten oder das Prinzip kennste einen, kennste alle... oder ich kenne da einen, der steht auf Jungs. Oder: Eigentlich gibt es Pädophile so gut wie gar nicht unter Homosexuellen.
Zuletzt geändert von stern am So., 18.08.2019, 23:28, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag So., 18.08.2019, 23:27

Es geht Dir aber wahrscheinlich nicht am Popo vorbei wenn man Dich aufgrund einer Generalisierung sanktioniert oder einsperrt obwohl es Dir am Popo vorbeigeht was andere fälschlicherweise so meinen.

Und auch wenn Du behauptest das gar nicht zu tun, Du versuchst es zu tun. Warum habe ich schon begründet. Nennt man übrigens Reframing. Falls Du damit mehr anfangen kannst als mit meinen unbrauchbaren Vergleichen.

Diskussionsfähig bist Du nicht, wenn Du so tust als wärst Du es, sondern erst dann, wenn Du auf die Argumente Deines Gegenübers wirklich eingehst anstatt sie zu übergehen oder zu verdrehen.

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