Mein Partner ist paranoid schizophren und verweigert Medikamente

In diesem Forumsbereich können Sie sich über Schwierigkeiten austauschen, die Sie als Angehörige(r) oder Freund(in) von psychisch Erkrankten bzw. leidenden Personen konfrontiert sind.

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Annona
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Beitrag So., 08.09.2019, 19:54

Wenn er sich wieder normal benimmt - also wie gesagt er war auch in der Psychose nie so korrosiv abgesehen vom Lärm und Chaos in der Wohnung - dann schicke ich meine Dokumente hin zur deadline, was aber nicht bedeutet dass ich dann auch tatsächlich bis zum Ende hin mitgehe und zu ihm fliege. Getrennt sind wir bereits, wenn er so weiter macht, dann auch "geschieden" oder wie auch immer das Auflösen einer amtlichen Verlobung heisst.

Meine Bedinungen sind klar. Therapie und nicht einen einzigen weiteren Disrespekt oder egal wie kleinen Betrug, sonst kann er weiter seine Familie oder Onlineprofile bespaßen, aber nicht mich. Und er muss zu seinem Fehler stehen und ihn zugeben.

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Pianolullaby
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Beitrag So., 08.09.2019, 20:08

Eine Verlobung ist nix amtliches, die kann man ohne iwas lösen, da braucht es nix zu.
Träume nicht Dein Leben, lebe Deinen Traum


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Annona
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Beitrag So., 08.09.2019, 20:17

Ja, mit dem Termin in seinem Land ist sie amtlich, das meine ich...

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stern
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Beitrag So., 08.09.2019, 20:21

Eine Ehe ist kein Garantiezertifikat, dass er zukünftig Medikamente nimmt und es keine Rückfälle gibt. Aber (sofern es sich um eine amtliche Eheschließung handelt) eine Garantie, dass du Verantwortung für ihn als Ehefrau trägst. Eine paranoide Schizophrenie ist eine schwere Erkrankung. Manche brauchen lebenslang Medikamente. Deine Hin und Her mutet ehrlich gesagt auch seltsam an.
Liebe Grüße
stern 🌈💫
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf
«

(alte Weisheit)

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Maskerade
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Beitrag So., 08.09.2019, 20:26

Ganz ehrlich ? Weißt Du eigentlich, was Du Dir selbst antust, wenn Du ihn so eifrig retten willst ?
Eigentlich bin ich Fassungslos, dass Du immer noch hin wartest und Dich weiter so quälen lässt und auch selbst quälst.
Wie gesagt, ich war auch schon in Israel ( 1x 4 Monate ) und habe dort sehr viel erlebt. Einzelheiten möchte ich hier nicht ausführen, aber die Situation in die Du da hineingeraten bist, ist für Dich selbst sehr schädigend. Ich verstehe ja, dass Du ihn nicht im Stich lassen möchtest, aber retten kannst Du ihn auch nicht. Und langfristig diese Verbandelungen mit der Familie, das wird nicht leichter werden, never !

Dass die Behandlung psychisch kranker Menschen und deren Anerkennung in Israel deutlich von unserem Standard abweicht, hast Du ja auch schon festgestellt. Ehrlich, ich kann nur an Deinen Verstand appellieren, überlege wirklich gut, ob DU DIR das antun willst. Du Verkaufst Dich selbst dabei, merkst Du das ? Du bist diejenige, die sich anpassen wird, Du bist die, die sich von der Familie ständig rein reden lassen musst, Du bist die, die sich ihm und seiner Krankheit anpassen muss, usw. willst Du Dich, DEIN Leben, Deine Freiheit, Deine Sehnsüchte, Deine Selbstbestimmtheit, usw. willst Du das alles
aufgeben ? Willst Du das wirklich ?

Dass Sie Dir jetzt entgegen gekommen sind, haben sie sicher nicht aus Überzeugung gemacht, sondern weil sie genau wissen, dass Du sonst weg bist. Du bist ein gefundenes Fressen für die Familie und eine gute Partie für ihren Sohn. Sie wissen das und sie wissen, dass Du gutmütig und Tolerant bist, dass Du Dich für ihren Sohn sehr einsetzt, mehr, als sie selbst es können. Was mir bei Deinen Erzählungen fehlt: Wo bist Du, wo darfst Du so sein, wie DU bist ? Was ist, wenn Dich mal die Kraft verlässt, wer ist dann für Dich da ? Trittst Du für Dich selbst auch so ein, wie Du es für ihn tust ? Helfen wollen ist kein Makel, aber sich selbst grenzenlos überfordern, das geht nur auf Deine eigenen Kosten.

Ich hatte zwischendurch ja mal Fragen gestellt, Du hast sie nicht beantwortet. Soll kein Vorwurf sein, denn ich kann mir denken, warum, aber das ist Deine Entscheidung. Wenn ich alles lese, bekomme ich den Impuls, ich möchte sie schützen. Aber ich weiß schon, dass das nicht geht. Kann ja auch sein, dass Du so eine aufopferungsvolle Frau ist, der das gar nichts ausmacht, aber das kann ich mir nicht wirklich vorstellen. Ich kann immer wieder nur sagen, überlege es Dir GUT, denn wenn Du erst einmal GANZ da drinne bist, wird noch vieles kommen, was Du Dir nie vorstellen hättest können. Ja, es geht noch viel heftiger !

Ich denke, dass Du eine halbwegs intelligente Frau bist, bei der, wenn es um ihn geht, gerne mal der Verstand aussetzt, und das Ehe- und Familienleben ist dort anders. Als Frau aus einem europäischen Land, besonders Deutschland, kann das extrem als Schuss nach hinten ausgehen. Hinzu kommt, dieser Mann ist krank und Du bist auch Betroffene, wenn ich es richtig erinnere. Das allein ist schon eine riesige Herausforderung.

Und vergiss nicht, das Leben in Israel ist im Grunde IMMER bedrohlich, das sollte man nicht unterschätzen. Die Israelis halten es ja selbst kaum aus.. Es kommen also mehrere Dinge zusammen. Wenn Du das alles betrachtest, was bleibt dann noch übrig von DEINER Vorstellung von Partnerschaft, von Beziehungsgestaltung, von Ehe und Familie. Der nächste Punkt ist sicher, dass die Familie schon Kinder geplant hat und am besten sollen es natürlich Jungen sein, Mädchen nur, wenn die Natur es nicht anders hergibt. Usw. …

Sorry, aber da gehen meine Alarmglocken einfach mit mir durch und ich bin wirklich besorgt.

LG Maskerade
Liebe Grüße, Maskerade

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Annona
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Beitrag So., 08.09.2019, 20:31

Finde ich garnicht seltsam. Es gibt kein Hin und her sondern Aktion Reaktion....... Und ist es nicht irgendwo nachvollziehbar, dass man da auch in nen Kopf-Bauch-Konflikt gerät? Ist menschlich, denke ich.

Außerdem habe ich ein Leben lang die Verantwortung für meinen Bruder getragen, somit ist es nicht so, dass ich hier als Aussenstehende unreflektierte Co-Abhängige seine Krankheit unterstütze sondern ich lebe mit dieser Krankheit schon sehr lange und habe meinen Bruder mit stabilisiert.

Selbst der Psychiater, den wir zusammen besucht haben, sagte, dass ich die Schlüsselrolle bei seiner Heilung bin. Ich denke schon, dass ich das schaffen kann... allerdings werde ich dazu sehr viel Stärke und auch Härte besitzen müssen.

Wenn er weiter so macht, werde ich komplett los lassen und er wird es dann erst kapieren, wenn es zu spät ist. Ich muss mir das auch nicht unbedingt geben, kann mir durchaus besseres vorstellen. Bin allerdings trotzdem kein Fan der Einstellung, psychotische Partner zu verlassen und immer gleich das Handtuch zu werfen oder zur Trennung zu raten. Meine Grenzen sind ziemlich klar. Das ist jetzt keine Ambivalenz oder Hin und Her, schlichtweg innere Distanz und gelockterte Kontaktsperre, die wieder zur vollen Kontaktsperre wird, falls neue Grenzüberschreitung.


Maskerade, ich finde das du hier etwas dramatisierst. Hab erst den ersten Absatz gelesen, komme gleich zum Rest.


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Annona
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Beitrag So., 08.09.2019, 20:52

Hallo Maskerade,

ich verstehe und schätze deine Sorge aber wie gesagt, ich warte nicht und quäle mich auch nicht. Vergiss bitte nicht, dass mein A....tritt bereits dazu geführt hat, dass er zum Psychiater ist und auf Mediaktion. Der Mann ist kein Narzisst der unbelehrbar ist, auch nicht debil, sondern kapiert selber, was Sache ist.

In Israel habe ich viele Freunde, mit denen ich heute noch in Kontakt bin, sowie Jobangebote. Ich werde sicher arbeiten gehen und nicht Babysitter spielen, das ist völlig indiskutabel. Ich war bis März im Internetsicherheitsdienst tätig, privat. Daher ist Israel für mich eine sehr gute Wahl.
Sie wissen das und sie wissen, dass Du gutmütig und Tolerant bist, dass Du Dich für ihren Sohn sehr einsetzt, mehr, als sie selbst es können. Was mir bei Deinen Erzählungen fehlt: Wo bist Du, wo darfst Du so sein, wie DU bist ? Was ist, wenn Dich mal die Kraft verlässt, wer ist dann für Dich da ? Trittst Du für Dich selbst auch so ein, wie Du es für ihn tust ? Helfen wollen ist kein Makel, aber sich selbst grenzenlos überfordern, das geht nur auf Deine eigenen Kosten.
Die sind sehr, sehr, sehr verzweifelt , depressiv und klammern sich an jeden Strohhalm.
Sie denken, ich sei die letzte Hoffnung. Ob das so ist oder nicht wird sich zeigen, aber ich habe selbst viel Erfahrung als Helferin und weiss, wo meine Grenzen sind....

Bin auch nicht bereit mich emotional einzulassen gerade, da brauche ich schon ne langfristige positive Tendenz und hab mir mein eigenes Risikomanagement bereits präzise und langfristig durchkalkuliert.

Das Behandlungsangebot in Israel schwankt, von spitze bis sehr schlecht, die Schwester arbeitet bei der Krankenkasse und wir sind auf nem guten Weg - denn er hat selbst eingelenkt nach dem Schrecken, den ich ihm verpasst hab. Das war auch meine Absicht, es ordentlich knallen zu lassen.

Klar trete ich für mich selber ein, sonst hätte ich dem wohl kaum ordentlich Zunder gegeben. Bin eigentlich ein sehr eigensinniger Mensch, der sich nichts gefallen lässt. Hab ihn auch rausgeworfen hier in D, als er nicht zum Arzt wollte. Glaub das nimmt er mir heute noch übel. Disrespekt lasse ich mir nicht bieten, egal von wem und mach mir keine Sorgen wegen der Familie. Die Eltern sind übrigens geschieden und die Schwestern auf meiner Seite, sogar was seine Kommentare angeht.

Überfordert fühle ich mich nicht, aber sehr gestresst. Habe in Israel gelebt und gearbeitet, 2 Jahre am Stück und immer wieder paar Monate. Kenne auch Nordafrika... darum fühle ich mich dem gewachsen.

Ich habe auch andere Inhalte sowie Freunde, die ich hier nicht diskutiere... auch Männer, mit denen ich in Kontakt bin und die sich mehr vorstellen können. Ich diskuttiere hier zwar ausschliesslich dieses Thema, aber es ist derzeit nicht DAS zentrale Thema für mich. Das meinte ich mit dramatisiert :-P Das zentrale Thema ist gerade berufliche Weiterorientierung sowie Sport, da mir der Lichtmangel hier geade zusetzt und ich langsam in Passivität gerate.
Risikomanagement war schon immer mein Talent, denke nicht, dass mir hier mehr passieren kann als emotionale Blessuren oder Langzeitstress. Der ist in Israel tatsächlich n Riesenproblem, das ist wahr. Das mit der Geschlechterwahl bei Geburt stimmt allerdings nur zum Teil, und glaube bei einem sehr kleinen Teil. Die Frauen dort habens faustdick hinter den Ohren und werden respektiert.

Schreibe nachher mehr, mir raucht grade der Kopf und Essen ist bald fertig.


Viele liebe Grüße, Annona


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Annona
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Beitrag So., 08.09.2019, 21:42

Teil 2
das Leben in Israel ist im Grunde IMMER bedrohlich, das sollte man nicht unterschätzen. Die Israelis halten es ja selbst kaum aus.. Es kommen also mehrere Dinge zusammen. Wenn Du das alles betrachtest, was bleibt dann noch übrig von DEINER Vorstellung von Partnerschaft, von Beziehungsgestaltung, von Ehe und Familie. Der nächste Punkt ist sicher, dass die Familie schon Kinder geplant hat und am besten sollen es natürlich Jungen sein, Mädchen nur, wenn die Natur es nicht anders hergibt. Usw. …

Sorry, aber da gehen meine Alarmglocken einfach mit mir durch und ich bin wirklich besorgt.
Ich habe mich in Israel aufgrund der erhöhten Präsenz von Sicherheitskräften und Gewaltfreiheit der Kultur (abgesehen vom Krieg :/ ) sehr, sehr sicher gefühlt und so gut wie nie Gewalt erlebt, allerdings ne erhöhte Zahl an "Freakaccidents" die es auch in Nordafrika gab. Terror ist heute auch in D angekommen, die Israelis sind jedoch bei weitem besser vorbereitet und haben mehr Zivilcourage.
Problematisch ist der Langzeitstress, durch die hohen Lebenserhaltungskosten. Das Gehalt ist zwar auch höher, jedoch kann man nicht sparen. Das ist ein ziemliches Problem, sollte etwas unvorhergesehenes kommen.

Meine Vorstellung von Partnerschaft... ich habe einen Bruder mit Schizophrenie, ich bin genetisch vorbelastet und muss dies einem Partner auch mitteilen. Das dies befremdlich ist, und abschreckend, sowie ein Risiko beinhaltet was zukünftige Kinder anbelangt, ist klar.

Unsere Beziehung war nicht durchgehend eine Helfer / Gerettetwerden Beziehung. Dies spitze sich zu, als die Medikation über Monate ausblieb. Normalerweise ging ich zur Arbeit und er machte den Haushalt, stellte sich immer auf mich ein.... umgekehrte Rollenverteilung, und er hörte sich meine Sorgen und mein Gewäsch an. Sex war super. Ich kann keinen allzu maskulinen Mann ertragen, und das ist er auch nicht, daher fand ich, wir passen gut zusammen.

Er ist n bisschen wie ein Mädchen. Habe selbst auch bisexuelle Neigungen. Ich bin kein sehr konservativer Mensch und werde jetzt sehr persönlich, aber so ist es eben. Mit seiner Exzentrik kam ich super klar, fühlte mich oft so, als wäre ich durch ihn näher an der Realität und näher an mir selber... da er mir von Anfang an sehr vertraut war, verstanden wir uns sehr gut. Optisch ist er mein Traummann und sexuell passte es sehr gut.

Ich mag es garnicht, etwas diktiert zu bekommen, er will nichts entscheiden und erwartet, dass man sich kümmert und das mache ich bis zu nem bestimmten Level vielleicht wobei ich ihm da Grenzen setze und ihn zur Eigenständigkeit pushe. Hört sich evtl schräg an, aber ich habe mich damit wohl und geborgen gefühlt. Er auch, denke ich. Gleicher Stil, gleiche Hobbies, da gab es erstaunlich viel gleiches bei uns.

Ich bin froh, dass der heutige Zeitgeist das exzentrische und auch nicht geschlechts spezifische unterstützt. Streit gab es selten, wenn dann nur wegen psychotischen "Ausfälligkeiten" und Sturheit, dafür sehr viel viel Sensibilität und gute Kommunikation auf jeder Ebene. Würde diese Beziehung als eine meiner erfüllendsten bezeichnen, bevor die Psychose sich so zuspitzte. Seitdem sie voll da ist, ist es natürlich massiv Stress. Korrosiv ist das ganze erst seit Mai/Juni. Davor gab er mir sehr viel Energie, und Inspiration, womit ich nen ziemlich anstrengenden Job locker schaffen konnte.

Aber jetzt sind wir ja zunächst einmal getrennt. Soviel zu meinen Erwartungen, die durchaus erfüllt waren. Heute allerdings verändert er sich charakterlich wird immer manipulativer und boshafter, durch die Mediaktion wird er sich nochmals verändern und eventuell auch seine Emotionen verlieren. Ich bin vorsichtig optimistisch für seine Heilung, pessimistisch für unsere Beziehung. Das ist okay, ich kann gerade damit leben.

VlG, Annona


Maskerade
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Beitrag So., 08.09.2019, 22:04

Liebe Annona,

jüdische Frauen ja, bei den arabischen Frauen sieht das aber anders aus. Wenn Du schon so lange und so oft in Israel warst, weißt Du das auch.

Wenn ich diesen Beitrag so lese, dann klingt das ganz anders, als das, was ich zuvor gelesen habe.
Du klingst reflektiert, wenn auch ein wenig naiv auf mich. Verzeih, wenn mich das noch nicht wirklich überzeugt. Muss es auch nicht, denn es ist Dein Leben.
Was Deinen zukünftigen und seine Behandlung angeht, hm, weil er jetzt ein paar mal auf Deine Forderungen eingegangen ist, heißt es nicht, dass er es immer wieder tut. Auch wenn es natürlich wünschenswert wäre.

Wo würdest Du denn in Israel mit Deinem Mann leben ? Das ist ja auch nicht ganz unwesentlich. Ich habe in der Westbank gelebt und gearbeitet, das brachte natürlich noch so manch andere Dinge mit sich. Ich hatte einen großen Teil an Schwierigkeiten erlebt, die die Palästinenser als Alltag erleben. Wir haben palästinensische alte Frauen gepflegt und zwei davon haben gleich ihren Clan spitz gemacht, sie hätten noch zwei heiratsfähige Männer. Ich lernte sie kennen, sie waren auch ganz nett. Aber die Palästinenser die in den Dörfer draußen leben, sind größtenteils noch sehr traditionell behaftet. Und das ist schon ein anderes Leben als Frau, wie wir es in Deutschland so gewöhnt sind. Mein Leben wäre es nicht, so habe ich dankend, freundlich abgelehnt. Und ich habe gelernt, wie man sich als Frau fortbewegen kann, ohne ständig angesprochen zu werden. Doch das Leben auf palästinensischer, arabischer Seite ist in Israel auch ein anderes, als ein jüdisches, als ein arabisch israelisches, oder das von Christen.

Du sagst, Er sei kein unbelehrbarer Nazist, das braucht er auch gar nicht zu sein, dafür reicht ein einziger psychotischer Schub aus. Und ich kann mir nicht vorstellen, dass diese Medikamenteneinnahme aus Überzeugung geschieht. Sondern weil er weiß, was er sonst zu erwarten hat. In der akuten Psychose, sin die Menschen seltenst bereit, Medikamente einzunehmen und wenn er sie nicht regelmäßig nimmt, dann bringen sie auch nicht viel. Ich habe in der Klinik 10 Jahre lang mit schizophrenen Menschen gearbeitet, sonst würde ich nicht so deutlich werden, wenn es dafür keine Grundlage gäbe. Weißt, ganz viele, wenn es ihnen wieder besser geht, setzen die Medikamente auf einmal alle ab. Dann geht es maximal ein halbes Jahr und es geht ihnen schlechter denn je. Wenn Menschen von vorneherein Neuroleptika, oder generell Psychopharmaka ablehnen, das wird es ein Leben lang schwierig bleiben.

Du traust Dir extrem viel zu, wenn Du diese Pläne umsetzen willst. Da kann ich nur hoffen, dass Du Dich nicht verrechnest. Israel an sich ist ja ein tolles Land, meine Sehnsucht, wieder hin zu gehen ist ein Dauerthema, aber da macht das Portmonee leider nicht mit. Damals wäre ich gerne geblieben, aber das ist ja, ohne Beziehungen und nicht jüdischer Herkunft nicht so einfach. Und wenn bekannt wird, dass man auf Palästinensischer Seite gelebt hat erst recht nicht. Ich vermute, dass Du das Land aus ganz anderer Sicht kennst und somit größtenteils auch andere Erfahrungen gemacht hast. Damit wäre natürlich manches, was ich geschrieben habe, hinfällig.

Lass Dir Zeit mit Schreiben, nicht dass da an Deinem rauchenden Kopf etwas durchbrennt. ;-)

Liebe Grüße, Maskerade
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Annona
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Beitrag So., 08.09.2019, 22:11

Nur kurz, er ist arabischer Jude .. also Abstammung aus arabischem Land, nicht Palästina, aber jüdisch erzogen und in israel geboren und die Familie lebt in ner Stadt nah an Tel Aviv. Die Geschlechtsproblematik gibts da zum Glück nicht. Lese nachher genauer, bevor mein Kopf explodiert... der hat gerade etwas overload.


Maskerade
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Beitrag So., 08.09.2019, 22:20

Jetzt haben sich unsere Posts überkreuzt.

Danke Dir für Deinen Teil II und die Info seiner Abstammung. Ja klar, da gibt es natürlich große Unterschiede. Als arabische Jude hat es in Israel deutlich leichter. Und in der Nähe von Tel Aviv ist es ebenso ganz anders, als das in den besetzten gebieten. Ich habe näher bei Jerusalem gelebt, als bei Tel Aviv.

Darf ich fragen, ob Du vor hast zu konvertieren ? Wünscht er es sich ?

Werde morgen wieder reinschauen, und sehen was offen geblieben ist.

Hat mich sehr gefreut, dass wir in Kontakt gekommen sind.

Gute Nacht und herzliche Grüße,

Maskerade
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Beitrag So., 08.09.2019, 22:39

Religion ist kein Thema für ihn, er rebelliert ziemlich gegen seine Kultur auch Religion (und jetzt gegen mich) und wollte ursprünglich eigentlich hier in D leben. Hab ich allerdings abgeleht, da ich nicht für ihn bezahlen möchte und er will das auch nicht. Denn ohne deutsch keinen Job und mit der Behinderung etc pp. .... In Israel ist er versorgt und ich bekomme schnell einen Job, allerdings nervt es mich jetzt schon, wenn ich an die 9 Stunden Vollzeit dort denke... die knechten einen ziemlich.

Dafür gibts aber ordentlich Geld und gute Referenzen, hatte meinen ersten richtigen Job in Israel. Einmal auch in einer gemischten Firma, also ein CEO war Israeli und der andere Palästinenser, dort wurde ich allerdings von zweiterem gefeuert, da ich mehr auf Parties unterwegs war als im Büro. Habe auch bereits einen aufregenden Plan B, sollte das ganze ins Wasser fallen, der mich mit Sicherheit ablenken und motivieren wird.


Freue mich ebenso! <3 Viele liebe Grüße und gute Nacht,
Annona

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spirit-cologne
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Beitrag Mo., 09.09.2019, 11:07

Annona hat geschrieben: So., 08.09.2019, 21:42
Unsere Beziehung war nicht durchgehend eine Helfer / Gerettetwerden Beziehung. Dies spitze sich zu, als die Medikation über Monate ausblieb. Normalerweise ging ich zur Arbeit und er machte den Haushalt, stellte sich immer auf mich ein.... umgekehrte Rollenverteilung, und er hörte sich meine Sorgen und mein Gewäsch an. Sex war super. Ich kann keinen allzu maskulinen Mann ertragen, und das ist er auch nicht, daher fand ich, wir passen gut zusammen.

Ich mag es garnicht, etwas diktiert zu bekommen, er will nichts entscheiden und erwartet, dass man sich kümmert und das mache ich bis zu nem bestimmten Level vielleicht wobei ich ihm da Grenzen setze und ihn zur Eigenständigkeit pushe. Hört sich evtl schräg an, aber ich habe mich damit wohl und geborgen gefühlt. Er auch, denke ich. Gleicher Stil, gleiche Hobbies, da gab es erstaunlich viel gleiches bei uns.

Korrosiv ist das ganze erst seit Mai/Juni. Davor gab er mir sehr viel Energie, und Inspiration, womit ich nen ziemlich anstrengenden Job locker schaffen konnte.
Sorry, aber sehr wertschätzend, geschweige denn partnerschaftlich klingt das für mich nicht, sondern als würdest du ihn eher "funktional" betrachten, inwieweit er unterhaltsam oder nützlich ist. Eher so, als würdest du über ein Haustier schreiben, dass auf einmal nicht mehr brav ist und das Kratzen und Beißen anfängt, allenfalls noch, als wenn du über einen Haussklaven schreibst, der aufmüpfig wird.

Deine Idee, dass du sein späteres Verhalten abschätzen oder steuern kannst, halte ich nicht nur für naiv, sondern für eine Größenphantasie. Ebenso, dass du denkst, dass es in erster Linie von deinem Verhalten abhängt, ob es deinem Bruder und/oder Freund gesundheitlich gut geht oder nicht. Ich glaube auch nicht, dass deine Erfahrung mit deinem Bruder dich vor einem Helfersyndrom schützt, ich habe eher den Eindruck, dass du das bei deinem Bruder schon kräftig trainiert hast. Allerdings habe ich das Gefühl, dass du bisher auch deinen Nutzen aus der Beziehung mit deinen Freund gezogen hast.

Aber wie gesagt, nach Liebe, d.h. nach gegenseitiger Annahme und Wertschätzung mit allen Stärken und Schwächen unter Beibehaltung der Eigenverantwortung jedes Einzelnen hört sich das nicht an...
It is better to have tried in vain, than never tried at all...


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Annona
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Beitrag Mo., 09.09.2019, 11:25

inwieweit er unterhaltsam oder nützlich ist.
Wo steht das?
Ebenso, dass du denkst, dass es in erster Linie von deinem Verhalten abhängt, ob es deinem Bruder und/oder Freund gesundheitlich gut geht oder nicht.
Oder das, kann mich auch nich erinnern, das behauptet zu haben? Bitte lass solche abwertenden Unterstellungen.
Eher so, als würdest du über ein Haustier schreiben, dass auf einmal nicht mehr brav ist und das Kratzen und Beißen anfängt, allenfalls noch, als wenn du über einen Haussklaven schreibst, der aufmüpfig wird.
Oder Pathologisierungen. Finde ich ziemlich daneben. Danke!
Ich glaube auch nicht, dass deine Erfahrung mit deinem Bruder dich vor einem Helfersyndrom schützt, ich habe eher den Eindruck, dass du das bei deinem Bruder schon kräftig trainiert hast.
Zu dieser Behauptung fehlt Dir schlichtweg die Grundlage und der Beweis. Was ich wo bei meinem Bruder "trainiert" habe, steht hier ebenso nicht, sondern ist deine Interpretation.

Ich finde deinen Beitrag selbst auf subtile und pathologisierende Art abwertend und möchte Dich bitten, dich aus meinem Thread raus zu halten und hier keine Stimmung zu machen, denn zu nichts anderem scheint das gut zu sein.
Deine Idee, dass du sein späteres Verhalten abschätzen oder steuern kannst, halte ich nicht nur für naiv, sondern für eine Größenphantasie.
Davon scheinst Du sehr viel überall zu finden... wie gesagt. Vielleicht hast du selbst ein Problem mit dem was du glaubst, hier so ausufernd falsch zu finden.
Kann keine konstruktiven Ansätze hier finden sondern nur negativität und Frust, und da ich gerade keine Lust hab mich runterziehn zu lassen, hast Du ignore.

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Tristezza
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Beitrag Mo., 09.09.2019, 11:40

@spirit-cologne: Weitere derartige Unterstellungen beinhaltende, nicht konstruktive Beiträge in diesem Thread werden kommentarlos gelöscht.

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