Kontakt zu Therapeut außerhalb der Sitzungen
Ich glaube es wäre von Vorteil wenn Patienten lernen, dass ein Krisendienst oder ne Kummernummer und was es nicht alles gibt, genau dafür da sind. Man sollte lernen, sich an diese zu wenden, statt sich auf den Thera zu fixieren und zu glauben, nur er könne in so einem Moment/oder öfter helfen. Allein schon zu wissen, man darf ihn anrufen, schließt wahrscheinlich alles andere automatisch aus.
[wegzudenken, mehr nicht]
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Ich denke es hat viel mit "Verständnis" finden zu tun, dass es hilft. Und durch dieses Verständnis von außen kann man auch mehr Verständnis für sich selbst entwickeln und verurteilt sich nicht noch zusätzlich, weil man es selbst für so "unangemessen" hält. Also so ging mir das zumindest teilweise.
Dieses "Verständnis" kann ich aber nur bei jemandem finden, der mich da auch wirklich verstehen kann. Dh. der Versuch es dann woanders zu finden kann auch nach hinten losgehen, wenn einem kein Verständnis entgegengebracht wird sondern die Person sich vielleicht sogar erschreckt oder es halt einfach nicht glauben kann oder so.
Ich kann ja von einem Menschen ohne entsprechende Vorkenntnisse auch nicht erwarten, dass der mich da dann versteht. Von meiner Therapeutin kann ich das eher erwarten, da die einerseits mich kennt und sie sich andererseits mit solchen "Phänomenen" auskennt und auch weiss, wie sie dann am Besten reagiert.
Klar könnte ich da dann auch zu einem anderen Fachmann gehen, aber dem müsste ich dann eben erst mal alles "erklären", der müsste ja erst mal eine "Anamnese" vornehmen um mich überhaupt passend behandeln zu können, was mir in einer akuten Situation aber ja nicht unbedingt hilft mich wieder zu beruhigen.
Dieses "Verständnis" kann ich aber nur bei jemandem finden, der mich da auch wirklich verstehen kann. Dh. der Versuch es dann woanders zu finden kann auch nach hinten losgehen, wenn einem kein Verständnis entgegengebracht wird sondern die Person sich vielleicht sogar erschreckt oder es halt einfach nicht glauben kann oder so.
Ich kann ja von einem Menschen ohne entsprechende Vorkenntnisse auch nicht erwarten, dass der mich da dann versteht. Von meiner Therapeutin kann ich das eher erwarten, da die einerseits mich kennt und sie sich andererseits mit solchen "Phänomenen" auskennt und auch weiss, wie sie dann am Besten reagiert.
Klar könnte ich da dann auch zu einem anderen Fachmann gehen, aber dem müsste ich dann eben erst mal alles "erklären", der müsste ja erst mal eine "Anamnese" vornehmen um mich überhaupt passend behandeln zu können, was mir in einer akuten Situation aber ja nicht unbedingt hilft mich wieder zu beruhigen.
Man muss ja nicht gleich seine Lebensgeschichte aufrollen um an das jetzige Hindernis/Problem ran zu kommen, weswegen man das Bedürfnis hat, nur mit dem Therapeuten zu reden. Die anderen Fachmänner und Frauen, haben ja auch nicht zum ersten Mal ein bspw. Krisengespräch oder sonstiges.
[wegzudenken, mehr nicht]
Sie haben aber auch nicht alle das gleiche "Wissen" bzw. die gleiche Erfahrung mit bestimmte Störungsbildern.
Ich war zB. bevor ich mit der Therapie anfing bei jemandem zur Beratung. Das war ein sehr kompetenter und erfahrener Behandler mit einer sehr breiten Ausbildung (Psychiater, Neurologe, Analytiker, TfPler). Ich war da zwei Mal und beim zweiten Mal kam es wohl zu einem Wechsel (hab ich damals selbst noch nicht so gemerkt) und er hat sich vor mir "erschrocken" (sowas merke ich leider sofort, er war also nicht "unkontrolliert", aber ich hab es trotzdem bemerkt) was in mir erst mal ne ganze Welle an "negativem" losgelöst hat mit dem ich dann zusätzlich klar kommen musste. Er hat mir zwar trotzdem geholfen, weil er mich auf die "richtige Spur" geführt hat, aber er hat mich nicht "emotional beruhigt" sondern eher das Gegenteil bewirkt mit seiner - nicht sehr starken und auch sicher nicht "gewollten" - Reaktion.
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Witzig, dass genau die liken, die am abhängigsten sind.
Meine Therapeutin war fast die ganzen 4 1/2 Jahre nur während ihrer Sprechstunde erreichbar. Ich durfte durchaus mit DIS und Schizophrenie die Erfahrung machen, dass andere mich verstehen, ohne dass ich ausschweifend erklären musste.
Das sind einfach nur Ausreden. Man denkt, man braucht den Thera. Und darum dreht sich alles dann. Um den Thera.
In Wahrheit kann einem auch einer am Kummertelefon helfen. Denn kein Thera telefoniert mit dem Patienten dann so lang, dass genau das Problem erörtert wird. der Thera sagt dann nur sowas: wenden sie ihre Skills an, etc.
Meine Therapeutin war fast die ganzen 4 1/2 Jahre nur während ihrer Sprechstunde erreichbar. Ich durfte durchaus mit DIS und Schizophrenie die Erfahrung machen, dass andere mich verstehen, ohne dass ich ausschweifend erklären musste.
Das sind einfach nur Ausreden. Man denkt, man braucht den Thera. Und darum dreht sich alles dann. Um den Thera.
In Wahrheit kann einem auch einer am Kummertelefon helfen. Denn kein Thera telefoniert mit dem Patienten dann so lang, dass genau das Problem erörtert wird. der Thera sagt dann nur sowas: wenden sie ihre Skills an, etc.
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Ich hab den Eindruck, dass es auch oft Beziehungsarmut ist (womöglich auf beiden Seiten, denn wer sich so hingebungsvoll zur Verfügung stellt, hat offenbar für Arbeit viel Platz), die dazu führt. Ich weiß es nicht. Ich will ja keinem die guten Erfahrungen wegreden, die durch sichere Bindungen und Kontinuität passieren. Ich meine, ich hatte das Glück durch die analytische Therapie anfangs dreimal die Woche Aufmerksamkeit zu bekommen - natürlich war das schön. Gerade wenn das Problem ein schwerwiegenderes ist, kann ich mir denken, dass es da mehr Stunden bräuchte und zwar auf engerem Zeitraum - einmal die Woche kann da wirklich schwer sein mit dem Aushalten. Das seh ich auch alles ein.
Aber Freizeit bleibt für mich dennoch Freizeit. montagne hat das gut beschrieben - da kanns fix mit der Erholung vorbei sein, wenn dann so ein Kontaktversuch vom Patienten kommt, selbst wenn die Thera nicht antwortet. Klar, es ist den Theras selbst überlassen, wie viel sie in ihre Arbeit investieren. Ein Zuviel ist mir immer suspekt. Aber das ist bei mir sicher auch eindeutig ne persönliche Sache.
Aber Freizeit bleibt für mich dennoch Freizeit. montagne hat das gut beschrieben - da kanns fix mit der Erholung vorbei sein, wenn dann so ein Kontaktversuch vom Patienten kommt, selbst wenn die Thera nicht antwortet. Klar, es ist den Theras selbst überlassen, wie viel sie in ihre Arbeit investieren. Ein Zuviel ist mir immer suspekt. Aber das ist bei mir sicher auch eindeutig ne persönliche Sache.
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer
Zu mir meinte mal m/ein Arzt, dass er quasi immer im Dienst ist... also wenn (wieder) etwas ernstes ist, könnte ich auch eine SMS schicken. Dass er mitunter Befunde (nachweisbar) übersieht und Patienten dann recht unschön wegschickte (das hörte ich auch schon von anderen Seiten), ist eine andere Sache.
Im wirklichen Notfall (der allerdings eng umrissen ist), wird sich kein Therapeut oder Arzt auf Feierabend berufen können, wenn er davon Kenntnis hat.
Ansonsten gibt es wohl unterschiedliche therapeutische Haltungen. Von geplanten Telefonkontakten (DBT zB) bis hin zur (Über)Betonung von Selbstmangement. Persönlich finde ich Rigidität genauso kontraproduktiv wie Patienten zu wenig zuzutrauen. Auch für Patienten ist nicht immer das gleiche entwicklungsfördernd.
Wenn ein Therapeut tatsächlich unklare Grenzen vermittelt oder sich nicht gut abgrenzen kann, dann würde ich das nicht dem Patienten anlasten. Zu dessen Lasten geht das dann ebenfalls, aber es ist nicht Aufgabe quasi vorauseilend Grenzen schützen zu wollen. Es müsste dann halt der Therapeut mal aufgreifen, wie bzw. ob solche Kontakte vorgesehen werden.
Im wirklichen Notfall (der allerdings eng umrissen ist), wird sich kein Therapeut oder Arzt auf Feierabend berufen können, wenn er davon Kenntnis hat.
Ansonsten gibt es wohl unterschiedliche therapeutische Haltungen. Von geplanten Telefonkontakten (DBT zB) bis hin zur (Über)Betonung von Selbstmangement. Persönlich finde ich Rigidität genauso kontraproduktiv wie Patienten zu wenig zuzutrauen. Auch für Patienten ist nicht immer das gleiche entwicklungsfördernd.
Wenn ein Therapeut tatsächlich unklare Grenzen vermittelt oder sich nicht gut abgrenzen kann, dann würde ich das nicht dem Patienten anlasten. Zu dessen Lasten geht das dann ebenfalls, aber es ist nicht Aufgabe quasi vorauseilend Grenzen schützen zu wollen. Es müsste dann halt der Therapeut mal aufgreifen, wie bzw. ob solche Kontakte vorgesehen werden.
Zuletzt geändert von stern am So., 09.12.2018, 20:03, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße
stern
stern
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
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Ich denke aber, der Patient ist nicht mehr völlig aus der Verantwortung, wenn er um die mangelnde Abgrenzung des Theras und der eigenen Abhängigkeit weiß. Da kann die Verantwortung nicht mehr einzig und allein beim Thera liegen. In meinen Augen.
Also ich finde ein Patient muss gar nix.
Ein Patient kann die Grenzen des Therapeuten
nicht kennen und wenn ja liegt es am Therapeuten diese Grenzen zu bewahren und darauf zu achten dass der Patient sie nicht überschreitet.
Das liegt in der Hand des Therapeuten.
Ein Patient kann die Grenzen des Therapeuten
nicht kennen und wenn ja liegt es am Therapeuten diese Grenzen zu bewahren und darauf zu achten dass der Patient sie nicht überschreitet.
Das liegt in der Hand des Therapeuten.
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Ja, aber da gehst du von einem echt gut entwickelten und reflektierten Patienten aus, Schlendi - das werden so einige nicht sein, ich fürchte, viele können das einfach nicht
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer
Manche Patienten provozieren damit dass der Therapeut die Grenzen überschreitet.
Unbewusst vielleicht auch
Deshalb ist es Aufgabe des Therapeuten die Grenzen zu schützen und zu bewahren.
Unbewusst vielleicht auch
Deshalb ist es Aufgabe des Therapeuten die Grenzen zu schützen und zu bewahren.
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Definitiv! Und genau dafür sollten sie - in meinen Augen - auch Verantwortung übernehmen. Denn das blickt auch nicht jeder Therapeut sofort.
Da hast du recht aber manchmal machen Patienten das unbewusst und erkennen es als
solche grenzüberschreitung selbst nicht.
Weil der Therapeut ja drauf eingeht.
solche grenzüberschreitung selbst nicht.
Weil der Therapeut ja drauf eingeht.
Und ganz ehrlich ich kenne die Grenze meiner Therapeutin auch nicht. Ich bekomme dann gesagt dass das so nicht geht und warum.
Woher soll man auch die Grenze kennen?
Jeder Therapeut ist anders.
Die Grenzen des Therapeuten liegt ganz allein bei ihm dass er die bewahrt.
Der Patient muss auf die eigenen Grenzen achten zumal nicht alle ihre eigenen Grenzen kennen.
Woher soll man auch die Grenze kennen?
Jeder Therapeut ist anders.
Die Grenzen des Therapeuten liegt ganz allein bei ihm dass er die bewahrt.
Der Patient muss auf die eigenen Grenzen achten zumal nicht alle ihre eigenen Grenzen kennen.
Tatsächlich wundert es mich, dass man das als Patient überhaupt will. Ich verständige mich lieber mit jemand "Privaten", gar den "Normalos" in meinem Leben, denn auch Menschen ohne psychische Probleme können, sofern mit genügend Herz und Hirn ausgestattet, hilfreich sein, ist ja alles nix Unmenschliches (und ja, natürlich muss man solche Menschen erstmal in seinem Leben haben), als mit der Therapeutin außerhalb unserer Zeiten zu telefonieren, die mir dann irgendwelche therapeutischen Tipps gibt und allen anderen genannten Gründen. Da geht es doch in erster Linie um Beziehung und da können andere Menschen genauso gut da sein, oder nicht? Oder aus welchem Grund und zu welchem Anlass kontaktiert man denn den Therapeuten außerhalb der Stunden?
Remember to leave pawprints on hearts.
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