Anteil am Missbrauch.

Körperliche und seelische Gewalt ebenso wie die verschiedenen Formen von Gewalt (wie etwa der Gewalt gegen sich selbst (SvV) oder Missbrauchserfahrungen) sind in diesem Forumsbereich das Thema.
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Seerose47
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Beitrag Fr., 09.11.2018, 15:00

lebaplabsis hat geschrieben: Do., 08.11.2018, 21:34 Kurzes Gedankenexperiment: Wenn du, sagen wir, 3200 vor Christus leben würdest, als es noch keine Wort für "böse" gab - welches Wort hättest du dann benutzt?
Schlecht. Gefährlich. Und eklig. Weil ich denke dass der Täter (er lebt nicht mehr) gestorben ist weil ich so ein ekliges Kind war.
lebaplabsis hat geschrieben: Do., 08.11.2018, 21:34 Ich frage deshalb so blöd, weil ich früher auch für mich geglaubt habe, "böse" zu sein. Als ich diese Idee begann, nachzuverfolgen (was meine ich mit "böse", woher kommt es, daß ich genau das Wort "böse" verwende und kein anderes?, wie hören sich die inneren Stimmen an, die sagen ich sei "böse"?, etc.), stellte sich am Ende heraus, daß ich die Idee von Außen "aufgepfropft" bekommen hatte (in meinem Fall durch Mutterherz). Das zu realisieren hat mir ziemlich geholfen - vielleicht isses bei dir ähnlich?
Die Frage ist überhaupt nicht blöd, sondern sehr gut. :)

Ich weiß nur dass ich schon sobald ich sprechen konnte gesagt hab dass ich ein böses Kind bin. Und das war vor dem Missbrauch.
candle. hat geschrieben: Fr., 09.11.2018, 13:15 Du bist einige Jahre volljährig und darfst tun und lassen was du willst!
Hier geht es eher um den Menschen. Nicht darum dass man tun darf was man will im Sinne von "ich bin jetzt volljährig also lass ich mir ein Tattoo stechen" sondern im Sinne von "ich bin so und so und darf mein Leben so leben. Ich darf ich sein."
candle. hat geschrieben: Fr., 09.11.2018, 13:15Hm
Ja, man darf natürlich nicht über das Leben von anderen entscheiden. Außer es ist Notwehr und man muss sich oder jemanden verteidigen oder so.

Aber den eigenen Tod sollte man selbst bestimmen dürfen.
Philosophia hat geschrieben: Fr., 09.11.2018, 13:28 Seerose, es kann aber so sein...ich habe mir - unbewusst natürlich - aufgrund meiner Missbrauchserfahrungen zunächst jemanden gesucht, da den Missbrauch weiterführt. Das war nicht nur Pech. Denn ich hätte jederzeit gehen können. Hab ich aber nicht gemacht.
Da hast du leider recht. Es ist ja bei Traumata durch Missbrauch ein bekanntes Thema dass Frauen sich zum Beispiel einen Mann suchen der dasselbe macht, um sich zu bestrafen, zu verdrängen, versuchen zu betäuben, zu verarbeiten... Etc. Ist auch mir ein zu gut bekanntes Thema, aber wie die Therapeutin es gesagt hat finde ich trotzdem nicht einfühlsam.

Und dass ein Kind sich jemandem hätte anvertrauen sollen / müssen vermittelt tatsächlich das Kind wäre mit schuld.

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Philosophia
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Beitrag Fr., 09.11.2018, 15:30

Eine Therapeutin muss nicht immer nur sagen, was der Patient hören will. Das zu sagen, ist einfach die Wahrheit und nicht automatisch unempathisch.
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer

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Beitrag Fr., 09.11.2018, 20:44

Philosophia hat geschrieben: Fr., 09.11.2018, 15:30 Eine Therapeutin muss nicht immer nur sagen, was der Patient hören will.
Das stimmt... Aber sollte nicht (gerade wenn es um Traumata geht) auf den Zeitpunkt und die Stabilität geachtet werden?


mio
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Beitrag Fr., 09.11.2018, 21:06

Seerose47 hat geschrieben: Fr., 09.11.2018, 20:44 Aber sollte nicht (gerade wenn es um Traumata geht) auf den Zeitpunkt und die Stabilität geachtet werden?
Was bringt es Dir wenn Du das kritisierst? Also in Bezug auf Dein persönliches Weiterkommen?

So verhakst Du Dich da doch nur unnötig in ihrem und verlässt damit Deins.

Es wäre ja auch möglich sich gemeinsam anzusehen was das in Dir ausgelöst hat, dass es Dich verletzt hat, zu schauen was genau so schrecklich war für Dich in dem Moment, was Deine Gefühle angetriggert hat. Dann hättest Du einen Punkt an dem Du ansetzen kannst was zu verändern. Wenn Du ihr einfach nur Vorhaltungen machst dass sie sich nicht "einfühlsam genug" verhalten hat Dir gegenüber bleibt alles wie es ist weil damit auch die Chance vergeben wird sich das mal aus einer anderen Warte heraus anzusehen.

Du willst ja wahrscheinlich nicht ewig so "leicht triggerbar" bleiben und um das zu erreichen hilft es Trigger eindeutiger zu identifizieren.

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Solage
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Beitrag Fr., 09.11.2018, 22:49

Seerose47 hat geschrieben: Fr., 09.11.2018, 15:00

Da hast du leider recht. Es ist ja bei Traumata durch Missbrauch ein bekanntes Thema dass Frauen sich zum Beispiel einen Mann suchen der dasselbe macht, um sich zu bestrafen, zu verdrängen, versuchen zu betäuben, zu verarbeiten... Etc. Ist auch mir ein zu gut bekanntes Thema, aber wie die Therapeutin es gesagt hat finde ich trotzdem nicht einfühlsam.

Und dass ein Kind sich jemandem hätte anvertrauen sollen / müssen vermittelt tatsächlich das Kind wäre mit schuld.
Mir wurde gesagt, dass ich Täterintrojekte habe, also von außen eingepflanzt, und ich mich dadurch einem Gegenüber ausliefere, das so gestrickt ist. Das heißt nicht, dass das jetzt meine große Schuld ist, sondern, dass das Gegenüber so ist, wie es ist. Die Anziehung besteht auf beiden Seiten.

Die Erkenntnis, das nicht mehr mit sich machen zu lassen in der Zukunft, ist sehr wichtig!
Weil, ich muss gar nix mit mir machen lassen!!!!

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Seerose47
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Beitrag So., 11.11.2018, 15:35

mio hat geschrieben: Fr., 09.11.2018, 21:06 So verhakst Du Dich da doch nur unnötig in ihrem und verlässt damit Deins.
Mir wurde sowas ja auch schon gesagt...
mio hat geschrieben: Fr., 09.11.2018, 21:06 Es wäre ja auch möglich sich gemeinsam anzusehen was das in Dir ausgelöst hat, dass es Dich verletzt hat, zu schauen was genau so schrecklich war für Dich in dem Moment, was Deine Gefühle angetriggert hat.

Dass ich Schuldgefühle hab und der Meinung bin selbst schuld und verantwortlich zu sein weil ich nichts gemacht habe... Und man mir dann sagt ich hätte einen Anteil dran weil ich meiner Mutter nichts gesagt habe.


Wie man bei @lebaplabsis lesen kann, bin ich nicht die einzige traumatisierte Frau bei der so ein Verhalten Verzweiflung, Schmerz, noch stärkere Schuldgefühle etc auslöst.

Sowas geht als "Fachperson" generell nicht...

Und man muss es auch mal so sehen dass es durch solche Aussagen auch schnell zum Suizidversuch / Suizid kommen könnte... Da die Verzweiflung und vor allem die Schuld eh so präsent sind bei diesem Thema.
mio hat geschrieben: Fr., 09.11.2018, 21:06 Du willst ja wahrscheinlich nicht ewig so "leicht triggerbar" bleiben und um das zu erreichen hilft es Trigger eindeutiger zu identifizieren.

Natürlich will ich das nicht. Welche traumatisierte Frau will das schon? Aber um Trigger zu identifizieren etc, bräuchte ich eine Therapeutin die hinter mir steht... Ohne Zweifel.

Mit einer Therapeutin die sowas sagt, könnte ich niemals arbeiten. Und solche Therapeutinnen sollten nicht mit traumatisierten Frauen arbeiten dürfen. Es ist fahrlässig, inkompetent und unprofessionell sowas zu sagen!
Solage hat geschrieben: Fr., 09.11.2018, 22:49 Mir wurde gesagt, dass ich Täterintrojekte habe, also von außen eingepflanzt, und ich mich dadurch einem Gegenüber ausliefere, das so gestrickt ist.
Ist leider bei sehr vielen Frauen so die als Kind missbraucht wurden. Auch bei mir ist das ein Thema.
Solage hat geschrieben: Fr., 09.11.2018, 22:49 Die Erkenntnis, das nicht mehr mit sich machen zu lassen in der Zukunft, ist sehr wichtig!
Weil, ich muss gar nix mit mir machen lassen!!!!
Ist sehr schwer bzw bei mir unmöglich das so zu sehen, wenn man durch den Missbrauch die Erfahrung gemacht hat dass man nichts wert ist und der Erwachsene (Mann) das mit einem machen durfte...

Bei mir hält sich das bis heute: Es war sein Recht, er hat nichts falsches gemacht, er durfte es, niemand sieht was falsches an dem was er gemacht hat.

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Marzipanschnute
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Beitrag So., 11.11.2018, 15:59

Dass du das so siehst glaube ich dir auf der Stelle.
Tatsache ist aber, dass sich an dieser Sichtweise nichts ändern wird, wenn du nicht selber zu der Einsicht kommst, das dem nicht so ist.
Früher war früher.
Heute ist heute.

Eine Therapeutin in der Klinik sagte mal zu mir: „Niemand kann das was passiert ist wieder gut machen. Aber Sie können alles was kommt gut machen.“

Diese Aussage hat mir sehr viel gegeben auch wenn es heute immer noch manchmal schwierig ist das so zu sehen. Aber Fakt ist: die Vergangenheit ist passiert. Man trägt Narben davon und verändert sich dadurch. Andere haben macht über dein Leben, dein Erleben und damit auch deine Entwicklung ausgeübt.
Doch jetzt ist die Gegenwart. Jetzt hast du selbst die Macht. Und möchtest du diese Macht nicht lieber für dich nutzen als gegen dich?
“Das Schöne an der Zeit ist, das sie ohne Hilfestellung vergeht und sich nicht an dem stört, was in ihr geschieht.” Juli Zeh


Eremit
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Beitrag So., 11.11.2018, 21:06

Scars hat geschrieben:Weil der andere war ja irgendwann auch mal so und überhaupt sind die ja alle gleich.
Die Sache ist allerdings auch die: Meistens sind die Bauch-Diagnosen ja auch vollkommen zutreffend. Problematisch wird es erst dann, wenn ein Patient atypische Symptome zeigt – dann liegen die Diagnosen oft meilenweit daneben.
Seerose47 hat geschrieben:An mich hat da keiner gedacht. Oder daran dass es mir mit Sicherheit keinen Spaß gemacht hat und dass ich es nicht aus Boshaftigkeit getan habe.
Es war ein gewalttätiger Akt gegenüber Deiner Therapeutin.
Philosophia hat geschrieben:Eine Therapeutin muss nicht immer nur sagen, was der Patient hören will.
Es sollte prinzipiell vor allem das gesagt werden, was der Patient nicht hören will, dafür aber hören muss.

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Beitrag Di., 13.11.2018, 16:09

Marzipanschnute hat geschrieben: So., 11.11.2018, 15:59 Tatsache ist aber, dass sich an dieser Sichtweise nichts ändern wird, wenn du nicht selber zu der Einsicht kommst, das dem nicht so ist.
Aber dann bräuchte es ja eigentlich auch keine Therapien und keine Therapeuten... Also nach dem was du geschrieben hast.

Wie soll man denn selber zu der Einsicht kommen?
Marzipanschnute hat geschrieben: So., 11.11.2018, 15:59 Eine Therapeutin in der Klinik sagte mal zu mir: „Niemand kann das was passiert ist wieder gut machen. Aber Sie können alles was kommt gut machen.“
Das wäre zum Beispiel eine Aussage mit der ich "was anfangen" könnte, mit der ich "arbeiten könnte."
Marzipanschnute hat geschrieben: So., 11.11.2018, 15:59 Aber Fakt ist: die Vergangenheit ist passiert. Man trägt Narben davon und verändert sich dadurch. Andere haben macht über dein Leben, dein Erleben und damit auch deine Entwicklung ausgeübt.
Ganz genauso ist es. Das hast du gut und treffend beschrieben.
Marzipanschnute hat geschrieben: So., 11.11.2018, 15:59 Doch jetzt ist die Gegenwart. Jetzt hast du selbst die Macht. Und möchtest du diese Macht nicht lieber für dich nutzen als gegen dich?
Doch, nur wie soll man etwas für sich tun und für sich nutzen wenn man sich hasst?
Eremit hat geschrieben: So., 11.11.2018, 21:06 Es war ein gewalttätiger Akt gegenüber Deiner Therapeutin.
Ja. Und dafür habe ich meine Strafe bekommen, indem mir in den letzten Monaten Dinge angetan wurden / widerfahren sind die meine Seele getötet haben.

Während es Zeiten gab in denen es mir nicht gut geht, ich aber zwischendurch lachen konnte, ziehe ich mich jetzt immer mehr zurück, will nur noch alleine sein und spüre gar keine Gefühle mehr.

Meine Therapeutin wird keine Probleme dadurch haben, denke ich mal...

Auch wenn es schlimm war.
Eremit hat geschrieben: So., 11.11.2018, 21:06 Es sollte prinzipiell vor allem das gesagt werden, was der Patient nicht hören will, dafür aber hören muss.
Dass man einen Anteil am Missbrauch hat weil man sich nicht der Mutter offenbart hat (die oft, auch bei mir, der Grund ist dass es überhaupt dazu kommen und weitergehen konnte) muss man aber nicht hören... Und sollte man auch nicht. Das ist zutiefst retraumatisierend.

Sonst könnte man ja bei jeder Retraumatisierung sagen "aber da könnte man ja hinschauen, mit der Therapeutin zusammen. Kann halt passieren."

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Le_na
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Beitrag Di., 13.11.2018, 17:47

Seerose47 hat geschrieben: Di., 13.11.2018, 16:09 Meine Therapeutin wird keine Probleme dadurch haben, denke ich mal...
Das ist aber eine mutige Aussage.
Wenn sich bei mir im Job jemand mit dem ich vielleicht schon länger arbeite oder auch jemand den ich gerade erst kennen gelernt habe, vor meinen Augen das Leben nehmen will, dann habe ich mit hoher Wahrscheinlichkeit eine zeit lang ein Problem dadurch. Ich hätte im übrigen auch ein Problem damit (im Sinne von, es würde mich mit Sicherheit belasten), wenn sich jemand völlig Fremdes vor meinen Augen/in meinem Beisein das Leben nehmen wollen würde. Glaubst du echt, das macht nichts mit einem Menschen? Weil eh alle Menschen die professionell in Helferberufen tätig sind nur gefühllose Roboter sind, die in Wirklichkeit nur Geld mit dem Leid anderer verdienen wollen?
Vielleicht solltest du diese Wahrnehmung mal überdenken oder mit Menschen sprechen, die in diesen Berufen tätig sind. Meiner Erfahrung nach-und ich kenne doch auf verschiedenen Ebenen viele Menschen die in diesen Berufen tätig sind-ist das Gegenteil der Fall.

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Seerose47
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Beitrag Di., 13.11.2018, 18:08

Le_na hat geschrieben: Di., 13.11.2018, 17:47 Wenn sich bei mir im Job jemand mit dem ich vielleicht schon länger arbeite oder auch jemand den ich gerade erst kennen gelernt habe, vor meinen Augen das Leben nehmen will, dann habe ich mit hoher Wahrscheinlichkeit eine zeit lang ein Problem dadurch. Ich hätte im übrigen auch ein Problem damit (im Sinne von, es würde mich mit Sicherheit belasten), wenn sich jemand völlig Fremdes vor meinen Augen/in meinem Beisein das Leben nehmen wollen würde.
Hallo Lena.

Ja, auch mich würde sowas belasten. Alle Menschen wahrscheinlich die sowas mitkriegen... Aber in meinem Fall geht es um eine therapeutisch ausgebildete Person, die ergo gut daran ist sich abzugrenzen, und ich habe meine Therapeutin ja auch ein bisschen kennengelernt obwohl wir erst am Anfang waren.

Sie ist sehr stabil und hat ein riesengroßes Selbstbewusstsein, das hab ich gemerkt wenn sie um die Ecke kam um ihre Patienten abzuholen.

Also ich unterscheide schon dazwischen ob es ein Mensch ist der therapeutisch arbeitet und sowas mitkriegt, oder jemand der nicht therapeutisch tätig ist... Nicht in einem Studium gelernt hat sich abzugrenzen, damit umzugehen etc. Und vielleicht noch jemand der selbst seelisch belastet ist...
Le_na hat geschrieben: Di., 13.11.2018, 17:47 Glaubst du echt, das macht nichts mit einem Menschen?
Ja, bei Therapeuten schon in gewisser Weise...

Aber das hat sich auch ein bisschen geändert durch das was da passiert ist...


Auf jeden Fall bin ich seid dem nicht mehr in der Lage mit diesen Zügen zu fahren, und ich brauchte lange bis ich überhaupt wieder in die Nähe dieses Bahnhofs konnte, geschweige denn ihn zu betreten...

Während meine Therapeutin keine Probleme damit hat mit diesen Zügen zu fahren. Das weiß ich weil ich jemanden kenne der bei ihr in Behandlung ist. Sie kommt immer mit der Bahn zur Arbeit und ist jeden Tag an diesem Bahnhof.
Le_na hat geschrieben: Di., 13.11.2018, 17:47 Vielleicht solltest du diese Wahrnehmung mal überdenken

Finde die Aussage ein bisschen zu gereizt... Keiner zwingt dich mir zu antworten.

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Philosophia
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Beitrag Di., 13.11.2018, 18:13

Das mit Wahrnehmung überdenken hab ich dir auch schon geschrieben - mehrfach. Weißt du was echt anstrengend ist , dass deine Meinung so festgefahren scheint. Deine Argumentation bleibt immer die gleiche und lautet ungefähr so: ich hatte eine schlimme Vergangenheit, hasse mich jetzt und nichts kann mir helfen - außer, wenn ich all meine unerfüllten Bedürfnisse von früher jetzt erfüllt kriegen würde.
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer

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Le_na
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Beitrag Di., 13.11.2018, 18:15

Seerose47 hat geschrieben: Di., 13.11.2018, 18:08 Nicht in einem Studium gelernt hat sich abzugrenzen, damit umzugehen etc. Und vielleicht noch jemand der selbst seelisch belastet ist...
Du kannst in keinem Studium dieser Welt lernen, deine Gefühle abzuschalten, wenn ein Mensch sich vor deinen Augen umbringen will. Was denkst du denn wie das gehen soll?
Natürlich sind TherapeutInnen abgegrenzt, aber du stellst dir das glaube ich völlig falsch vor. Sie arbeiten nicht ohne Gefühle! Das ginge gar nicht. Was meinst du denn warum die Rate von Burnout und psychischen Erkrankungen in Helferberufen so hoch ist? Weil die alle jeden Tag wenn sie zur Arbeit gehen ihre Gefühle abschalten können und nichts von dem was sie hören/erleben/sehen an sie rankommt?
Seerose47 hat geschrieben: Di., 13.11.2018, 18:08 Während meine Therapeutin keine Probleme damit hat mit diesen Zügen zu fahren. Das weiß ich weil ich jemanden kenne der bei ihr in Behandlung ist. Sie kommt immer mit der Bahn zur Arbeit und ist jeden Tag an diesem Bahnhof.
Sie wird wohl auch nicht ihrer Patientin erzählen, dass sie seit diesem Vorfall ein Problem damit hat mit dem Zug zu fahren, selbst wenn es so wäre. Ich will ja gar nicht sagen, dass du nicht leidest. Das ist offensichtlich. Aber ich erlebe dich selbst in der Aussage "Ich fühle mich als Täterin" noch in der Opferhaltung.
Seerose47 hat geschrieben: Di., 13.11.2018, 18:08 Finde die Aussage ein bisschen zu gereizt... Keiner zwingt dich mir zu antworten.
Sehr gereizt finde ich diese spezielle Aussage jetzt nicht, ist doch nur ein Hinweis. Aber du hast insgesamt Recht, diese Opferhaltung die ich bei dir lese/wahrnehme macht mich wütend. Und deshalb bin ich auch schon wieder raus.

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Solage
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Beitrag Di., 13.11.2018, 21:46

Hallo Seerose47,

Suizidandrohungen, ein Suizidversuch vor den Augen der Therapeutin ist wie Philosphia schon schrieb ein hoch aggressiver Akt! Gegen sich selbst und auch in Bezug auf das Gegenüber.
Auch Selbstverletzungen, Drogenkonsum etc. unterlaufen eine Therapie.

Es gibt Therapeuten, die einen Therapievertrag verlangen, in dem so ein Verhalten unterbunden wird.
Ich finde das sehr gut, weil Du dadurch gezwungen wirst, selbst- und fremdschädigendes Verhalten zu unterlassen, um eine gewollte Veränderung zulassen zu können.
Sprich, Deine Therapeutin sagt: So kann ich mit Ihnen nicht arbeiten, weil ich meine Grenzen schützen muss, die für die Therapeutin sehr wichtig sind, auch als Privatperson. Ebenso kann dadurch Deine Motivation gesteigert werden, auch auf Deine Grenzen zu achten. Da ensteht dann im guten Fall eine Achtsamkeit, die beiden Personen zugute kommt.

Wenn Du Dich permanent selbst abwertest und es für Dich keine Möglichkeit gibt, das zu unterbinden, anders zu sehen, dann ist das auch eine Selbst- und Fremdverletzung in dem Sinne: Mir wird die Therapie nie was bringen, ich bin so scheizze und so schuldig; wird eh nichts. Der Therapeutin wird gezeigt: Du kannst mir nicht helfen, egal was Du sagst, es kommt nicht bei mir an. Ich lasse Dich ins Leere laufen.

Das eigentliche Thema wird dadurch nicht bearbeitbar; sondern es entsteht dann ein Machtkampf, der Heilung verhindert.

Warum sollte Deine Therapeutin Probleme haben, mit diesen Zügen zu fahren?
Da würde sie sich ja mit Dir in einem ungesunden Übermaß identifizieren.


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Beitrag Di., 13.11.2018, 21:51

Seerose47 hat geschrieben: Di., 13.11.2018, 16:09 Das wäre zum Beispiel eine Aussage mit der ich "was anfangen" könnte, mit der ich "arbeiten könnte."
Wieso eigentlich "wäre" und "könnte"? Die Aussage hast Du doch nun vernommen...also arbeite damit. ;-)

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