Ist erfolgreiche Therapie OHNE extreme Abhängigkeit/Verliebtheit möglich?
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Widow,
mein Ex-Thera hat mal gesagt, meistens kommt es in der Therapie anders als das, womit man hingegangen ist.
Ich denke, das trifft auf sehr viele zu. Ich zumindest, wusste damals nur, mit mir stimmt was nicht. Das hätte also alles sein können und quasi mit meiner jetzigen Therapeutin auch schief gehen können, eben weil auch die therapeutische Beziehung sich entwickelt. Der erste und auch letzte Eindruck in der probatorischen Zeit kann erstmal nur ein Abstecken von Sympathie sein, meine Meinung.
LG Träne
mein Ex-Thera hat mal gesagt, meistens kommt es in der Therapie anders als das, womit man hingegangen ist.
Ich denke, das trifft auf sehr viele zu. Ich zumindest, wusste damals nur, mit mir stimmt was nicht. Das hätte also alles sein können und quasi mit meiner jetzigen Therapeutin auch schief gehen können, eben weil auch die therapeutische Beziehung sich entwickelt. Der erste und auch letzte Eindruck in der probatorischen Zeit kann erstmal nur ein Abstecken von Sympathie sein, meine Meinung.
LG Träne
Zuletzt geändert von Tränen-reich am Sa., 29.07.2017, 16:35, insgesamt 1-mal geändert.
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dann sind idealisierungen für dich emotional positiv besetzt, oder? das waren sie bei mir nicht, sie waren meine qual, haben verhindert, dass ich mich meinem loch stellen kann.
Rabbi Nachman lehrt uns etwas Bahnbrechendes. Wenn es schwer wird, bleibt dir nur noch eines: Sei glücklich und freue dich.
{ Liebe Träne - danke!
Allerdings ist's gottseidank bei Dir nicht schiefgegangen. [Warum mir und dem Analytiker das passiert ist, wissen wir, glaub ich, beide noch nicht; jedenfalls haben die Klärungsgespräche diesbezüglich kein Ergebnis gebracht. Zu erfahren, dass der Analytiker mit seinem "Latein am Ende" sei, "Angst" vor dem Patienten habe und "solche Patienten normalerweise nicht" nehme - alles O-Ton - erklärt ja noch nichts. Was meinen Anteil an diesem persönlichen Desaster anbelangt, bin ich dabei, für mich zu klären, soweit, wie ich es vermag.]
Aber das gehört hier nicht her. }
Allerdings ist's gottseidank bei Dir nicht schiefgegangen. [Warum mir und dem Analytiker das passiert ist, wissen wir, glaub ich, beide noch nicht; jedenfalls haben die Klärungsgespräche diesbezüglich kein Ergebnis gebracht. Zu erfahren, dass der Analytiker mit seinem "Latein am Ende" sei, "Angst" vor dem Patienten habe und "solche Patienten normalerweise nicht" nehme - alles O-Ton - erklärt ja noch nichts. Was meinen Anteil an diesem persönlichen Desaster anbelangt, bin ich dabei, für mich zu klären, soweit, wie ich es vermag.]
Aber das gehört hier nicht her. }
Jep - Idealisierung als Abwehrmechanismus. Das hatte ich auch mal. Zum Glück wurde das sehr schnell erkannt und Thema. Rationalisierung kann in diesem Zusammenhang ein echter Segen sein. :-)
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im vergleich zu dem was die idealisierung mir beschert hat auf jeden fall.
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Widow, ja, aber ich sehe es nicht als selbstverständlich an, wenn es klappt, das wollte ich damit sagen.
Ich wünsche dir, dass du es für dich klären kannst und inneren Frieden erfährst.
Ich wünsche dir, dass du es für dich klären kannst und inneren Frieden erfährst.
Idealisierung hat ja auch was "psychotisches" und ist somit sicher kein "reifer" Abwehrmechanismus, also auch keiner der sich unbedingt "empfiehlt". Während Rationalisierung durchaus zu den reifen Abwehrmechanismen zählt.
Und ganz ohne Abwehr geht der Mensch als Wesen wohl nicht...kommt halt drauf an, wie "konstruktiv" ich abwehre.
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Nee, marilen, nicht positiv besetzt. Sie hatten eine Funktion. Und sie waren eine Herausforderung.
Interessant: mein Loch wusste ich immer, meine Sehnsucht nach dem idealisieren war für mich neu, aber von Anfang etwas, das ich bewusst tat, um durch den Sturm zu kommen ohne mich oder den anderen zu massakrieren
Interessant: mein Loch wusste ich immer, meine Sehnsucht nach dem idealisieren war für mich neu, aber von Anfang etwas, das ich bewusst tat, um durch den Sturm zu kommen ohne mich oder den anderen zu massakrieren
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.
mio, du formuliert das echt gut, meine analytikerin sprach auch öfter von wahnhaft.
ziegenkind, aber in dem sinn positiv, dass sie dich bewahrt haben, dich gehalten haben während sie mich eher abgehalten haben? und du tatest es bewusst, ich habe es nicht mal gemerkt, dass ich es mach.
ziegenkind, aber in dem sinn positiv, dass sie dich bewahrt haben, dich gehalten haben während sie mich eher abgehalten haben? und du tatest es bewusst, ich habe es nicht mal gemerkt, dass ich es mach.
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Das sehe ich ähnlich. Ich formuliere das für mich öfter mal etwas flapsig, indem ich mir sage, dass mir schlicht die Zeit fehlt, mich mit jedem Kasperkram endlos zu befassen und womöglich emotional darin zu zerfließen, wozu ich durchaus mitunter neige (also sehr emotional zu sein). Folglich bin ich der Ansicht, dass man, um in seinem Alltag halbwegs reibungslos klarkommen zu können, einige unwichtige Dinge auch ruhig mal auf Kleinkram zurechtstutzen und (die Beschäftigung damit) entsprechend abwehren darf.
Abgrenzung gehört auch zu den Abwehrmechanismen und ist meiner Erfahrung nach enorm wichtig, gerade auch in Beziehungen.
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Hebelt ein bewusstes Idealisieren nicht das Idealisieren als solches aus?
Wie soll das gehen, dass ich jemanden für wahnsinnig toll oder sonst was halte, was gar nicht stimmt, aber gleichzeitig weiss, dass das so nicht stimmt? Beisst sich da die Katze nicht selbst in den Schwanz bzw. verunmöglicht das bewusste Wissen da dann nicht die Idealisierung? Also ist das dann überhaupt noch "echte" Idealisierung? Oder eher bewusstes Wunschdenken?
Zur Idealisierung gehört doch dazu, dass ich von dem "idealen" erst mal vollkommen überzeugt bin?
Ist das dann nicht eher so eine Art "Schwelgen" im positiven Gefühl, ähnlich einem Verliebten, der sich wider besseres Wissen seiner Verliebtheit hingibt, weil es sich so gut anfühlt? Und halt in Kauf nimmt, dass er irgendwann auf der Erde aufschlagen wird? Dh. der von vorne herein weiss, dass daraus niemals Liebe werden kann, aber weil sich das Verliebtsein so gut anfühlt ist es ihm für den Moment egal?
Wie soll das gehen, dass ich jemanden für wahnsinnig toll oder sonst was halte, was gar nicht stimmt, aber gleichzeitig weiss, dass das so nicht stimmt? Beisst sich da die Katze nicht selbst in den Schwanz bzw. verunmöglicht das bewusste Wissen da dann nicht die Idealisierung? Also ist das dann überhaupt noch "echte" Idealisierung? Oder eher bewusstes Wunschdenken?
Zur Idealisierung gehört doch dazu, dass ich von dem "idealen" erst mal vollkommen überzeugt bin?
Ist das dann nicht eher so eine Art "Schwelgen" im positiven Gefühl, ähnlich einem Verliebten, der sich wider besseres Wissen seiner Verliebtheit hingibt, weil es sich so gut anfühlt? Und halt in Kauf nimmt, dass er irgendwann auf der Erde aufschlagen wird? Dh. der von vorne herein weiss, dass daraus niemals Liebe werden kann, aber weil sich das Verliebtsein so gut anfühlt ist es ihm für den Moment egal?
mio, super, nur bei einem hänge ich fest: ich finde nirgends wird so viel idealisiert wie in der phase des verliebtseins.wenn die idealisierugen dann weg fallen kommt entweder die trennung oder liebe.
Rabbi Nachman lehrt uns etwas Bahnbrechendes. Wenn es schwer wird, bleibt dir nur noch eines: Sei glücklich und freue dich.
ich glaube auch, dass der idealisierung inne ist, dass man sie nicht kennt, bin da ganz beim Freud:
den wahn erkennt natürlich niemand, der ihn selbst noch teilt. und ich glaube auch, dass therapien von menschen, die idealisieren öfter scheitern weil die therapeuten ihrerseits auch idealisieren und dann wird's eng.
den wahn erkennt natürlich niemand, der ihn selbst noch teilt. und ich glaube auch, dass therapien von menschen, die idealisieren öfter scheitern weil die therapeuten ihrerseits auch idealisieren und dann wird's eng.
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Funktional eingesetztes, reflexives idealisieren muss doch nicht heißen, dass ich mir Dinge einrede, die nicht sind. Es kann auch heißen bewusst selektive Akzente setzen, bewusst dieses hervorholen und polieren, jenes nicht - immer in dem Wissen darum, dass ich in der Therapie über dieses und jenes sprechen werde.
In meinem Fall hieß das auch, dass ich mir kindgerechte Bilder gemalt habe, denn es war das Kind in mir, das litt, weil es gegen tief eingeschliffene, destruktive Muster verstieß.
In meinem Fall hieß das auch, dass ich mir kindgerechte Bilder gemalt habe, denn es war das Kind in mir, das litt, weil es gegen tief eingeschliffene, destruktive Muster verstieß.
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.
bin wirklich nicht sicher ob das idealisierung ist, denn was macht denn eine idealisierung so gefährlich, ganz gleich in welchem Bereich des Lebens: das nicht erkennen. würden manche menschen erkennen welche folgen ihre ideale haben, ich glaube so manch einer würde das grausen bekommen. du hast das, was du getan hast aber bewusst und reflektiert getan und es hat dir geholfen.
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